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Dev
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Ich vermute, du vergleichst hier gerade Äpfel mit Birnen, denn das hängt ganz stark vom verwendeten Fräser ab. Was für einen Fräser hast du denn in der Maschine?Zum Fräsen noch was: Ich hab auf meiner Tischbohrmaschine auch schon Fräsarbeiten durchgeführt. Da durfte ich mit einem scharfen Fräser in der Tiefe jeweils nur wenige Zehntel zustellen. Einen Schlitz in Blech zu fräsen kann ich mir momentan nicht vorstellen. Freihändig schon gar nicht.
Ich habe einen alten Bosch grün Oberfräsmotor, den ich in einem Bohrständer mit Koordinatentisch verbaut habe. Damit kann ich ebenfalls mit einem klassischen Ein- oder Zweischneider Aluteile Fräsen. Die Frästiefe sollte 1 mm nicht übersteigen und man muss zügig kurbeln, damit die Vorschubgeschwindigkeit halbwegs passt. Nutze ich ehrlich gesagt so gut wie nie und es ist eher eine Spielerei, aber es funktioniert. Solch ein Fräser ist gemeint. (Nur dass es in meinem Fall irgendein billiger NoName HSS-Fräse ist. VHM würde bei der nicht vorhandenen Steifigkeit des Bohrständers sofort brechen. Aber es geht mir nur um die Schneidengeometrie.)
Freihand im Sinne von "die Oberfräse über das Blech schieben" könnte man mit so einem Fräser niemals arbeiten, weil er nicht spandickenbegrenzt ist und sich somit sofort verhaken und brechen würde.
Frässtifte für Geradschleifer haben eine vollkommen andere Schneidengeometrie. Die sind für Freihandarbeiten ausgelegt und haben nicht nur deutlich mehr Schneiden, sondern auch einen abweichenden Spanwinkel - sie reiben und schaben eher als dass sie sich aggresiv in das Material hineinziehen. (Durch die hohe Drehzahl kommt es einem trotzdem recht aggressiv vor, aber die einzelnen Späne sind schön dünn.)
Das ist sehr ähnlich zu Kreissägeblättern von Kapp- und Zugsägen, die aus Sicherheitsgründen ebenfalls einen negativen Spanwinkel aufweisen. Das Sägeblatt erzeugt somit eine Kraft entgegen der Vorschubrichtung und drückt sich selbst aus dem Schnitt heraus und begrenzt somit die Spandicke.
Der normale Zweischneider, den ich oben verlinkt habe, hat einen positiven Spanwinkel. Er zieht sich also sehr leicht in das Material rein. Das merkt man sogar auf zwangsgeführten Maschinen, wenn man z.B. auf einer gut genutzten Fräsmaschine mit ein wenig Umkehrspiel in den Achsen versucht, mit so einem Fräser im Gleichlauf zu fräsen.
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