Akkuschrauber-Tipps von den "TÜV-Experten"

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H.-A. Losch

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Was ist eigentlich ein "Wechselbohrer"? Wo gibt es "Bohrfutter mit Vierkantaufnahme"?
Diese und ähnliche Fragen stellen sich, wenn man die aktuelle Pressemitteilung mit Akkuschrauber-Tipps von den Experten des TÜV Süd liest.

Da begegnen einem auch solche Aussage wie
Ein Einhandbohrfutter gehört ebenso dazu wie unterschiedliche Drehmomentstufen, die sich vorwählen lassen. So kann man unterschiedliche Schrauben in unterschiedliche Holzarten schrauben. Um mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten an unterschiedlichen Materialien bohren und schrauben zu können, muss ein Gangwahlschalter vorhanden sein.
Unterschiedlicher geht es wohl kaum noch.

Warum sollte die Akkukapazität bei 1100 bis 1300 mAh liegen? Haben die TÜV-Experten die letzten Jahre verschlafen?

Eigentlich war der Text wohl eher zur Werbung für das eigene GS-Zeichen gedacht, auf das die Käufer achten sollen. Doch auf welchem Akku-Bohrschrauber eines Markengerätes klebt ein solches Prüfzeichen? Die sieht man fast nur auf den Billiggeräten aus Fernost.

Doch lest selbst, womit die Experten des TÜV Süd sich profilieren wollen. Hier der komplette Pressetext:

Mit oder ohne? Die Akku-Lösung macht unabhängig von Steckdose und Verlängerungskabel, dafür bringt die Leitungsmaschine mehr Power. Vor der Frage, welcher Bohrschrauber es nun genau sein soll, kommt daher die Frage: Für welchen Zweck wird das Gerät eingesetzt? Wer vor allem leichtere Arbeiten in Haus, Wohnung, Hof und Garten durchführen will, kann mit einem Akku-Bohrschrauber für die Zielgruppe Heimwerker durchaus glücklich werden. Wer aber beispielsweise häufig an Metall arbeiten will, setzt besser auf ein Modell mit Netzteil. Die Leitungsmaschine kann mehr Strom einspeisen, so dass immer genügend Kraft am Bohrer anliegt. Bei der Akku-Elektronik steht dagegen nur begrenzte Durchzugskraft zur Verfügung. Der Neubau eines Hauses steht an oder eine aufwändige Renovierungsphase in der Wohnung? Dann ist zu überlegen, ob man nicht gleich zu einem Gerät der Semiprofi- oder Profiklasse greift.

Stark oder stärker? Bohrschrauber mit autarker Energiezentrale gibt es heute in vielen Leistungsklassen – von 3,6 bis 18 Volt. Die 3,6-Volt-Modelle sind für Anwender sinnvoll, die kleine Schrauben verarbeiten wollen – bis 4 mal 40 Millimeter. Auch für den Aufbau eines Möbelstücks reicht so ein Modell aus. Allerdings ist es hier meistens nicht möglich, einen Bohrer einzuspannen, da das Bohrfutter nur eine Vierkantaufnahme vorsieht. 7,2 Volt und 10,8 Volt: Das sind Einstiegsgeräte, mit denen sich auch leichte Heimwerkerarbeiten durchführen lassen. Aufgrund ihrer kompakten Bauweise machen sie ordentliches Arbeiten auch an schwer zugänglichen Stellen möglich. 18 Volt: Da ist alles drin – vom Schrauben bis zum Bohren.

Schwerer oder leichter? Ergonomische Gesichtspunkte dürfen bei der Auswahl nicht zu kurz kommen: Der perfekte Akku-Bohrschrauber ist nicht zu schwer und gut ausbalanciert. Vor dem Kauf sollte man testen, ob der Schrauber gut in der Hand liegt. Um möglichst flexibel zu sein, sollte das Gerät eine breite Variante von Bohrdurchmessern verarbeiten können – möglichst von 1 bis 13 Millimetern. Ein Einhandbohrfutter gehört ebenso dazu wie unterschiedliche Drehmomentstufen, die sich vorwählen lassen. So kann man unterschiedliche Schrauben in unterschiedliche Holzarten schrauben. Um mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten an unterschiedlichen Materialien bohren und schrauben zu können, muss ein Gangwahlschalter vorhanden sein.

Groß oder größer? Sie tiefentladen sich nicht, verlieren auch über einen längeren Zeitraum kaum an Kapazität, stehen nach dem Auspacken und dem ersten Laden sofort zur Verfügung und sind generell sehr langlebig: Das alles spricht für Lithium-Ionen-Akkus. Nicht nur die Technologie, auch die Kapazität muss stimmen: Je nach Größe des Werkzeugs sollte diese bei 1100 bis 1300 mAh (Milli-Amperestunden) liegen.

Gut oder doch nicht? Der beste Li-Ionen-Akku nützt nichts, wenn die Abstimmung zwischen Motor und Getriebe nicht passt. Der Anwender selbst kann das aber kaum herausfinden. Das gilt auch für einen Mängel-Klassiker: Schlechter Motor plus schlechte Getriebeübersetzung plus schlechter Akku. Was laut TÜV SÜD-Experten hilft: Auf Markenqualität und auf Prüfzeichen statt auf Billigstware setzen.

Oktagon oder GS-Zeichen? Sicher, dauerhaft leistungsfähig und gute Werte bei der Gebrauchstauglichkeit: Unter anderem darauf weisen GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) oder das Oktagon von TÜV SÜD hin. Gut zur Orientierung auf dem unübersichtlichen Markt für Akku-Bohrschrauber.

Mehr oder weniger? Leistung, Ergonomie und Label stimmen – was fehlt dann noch? Das Zubehörminimum sollte ein Koffer dabei sein, damit man Werkzeug, Ladegerät und Wechselbohrer immer gut und gemeinsam verstauen und transportieren kann. Empfehlenswert ist ein zweiter Akku für längere Arbeitszeiten. Nach dem Einsatz sollte das Gerät unbedingt nach Herstellerangaben gereinigt werden. Am besten zu einem feuchten Tuch greifen. Spritzwasser könnte die Elektronik beschädigen. Druckluft presst den Staub ins Innere der Maschine.

Mehr Tipps zu Konsumprodukten unter http://www.tuev-sued.de/ps.
 
Selten so ein Stuß gelesen ...... jetzt weiß ich auch, warum die üblichen Markenhersteller kein Logo mehr von der Gurkentruppe drauf haben. Sind die noch ganz knusper?

TÜV schrieb:
Wer aber beispielsweise häufig an Metall arbeiten will, setzt besser auf ein Modell mit Netzteil. Die Leitungsmaschine kann mehr Strom einspeisen, so dass immer genügend Kraft am Bohrer anliegt.
Komisch. Die Metabo-Akkus mit 18V/4Ah (immer zwei Zellen parallel) lieferten an die 100A, selbst wenn dann die Spannung auf 15V zusammenbrechen sollte reden wir dann immer noch über ein Akkugerät mit einer Leistungsaufnahme von 1,5kW. Warum da jetzt ein Netzschrauber mit einer Leistungsaufnahme von 800 od. 1000W besser sein soll.......

TÜV schrieb:
wie unterschiedliche Drehmomentstufen, die sich vorwählen lassen. So kann man unterschiedliche Schrauben in unterschiedliche Holzarten schrauben.
Hat das schon mal bei jemand funktioniert? Wenn das Holz überall gleich wäre, könnte das gehen.... aber selbst bei einer Spanplatte funktioniert das nicht. Die Drehmomentstufen finde ich ganz angenehm für Metallschrauben. Holzschrauben verschraube ich lieber nach Gefühl, dann passt es auch.
 
Moin MSG,

Komisch. Die Metabo-Akkus mit 18V/4Ah (immer zwei Zellen parallel) lieferten an die 100A, selbst wenn dann die Spannung auf 15V zusammenbrechen sollte reden wir dann immer noch über ein Akkugerät mit einer Leistungsaufnahme von 1,5kW. Warum da jetzt ein Netzschrauber mit einer Leistungsaufnahme von 800 od. 1000W besser sein soll.......

das stimmt so wahrscheinlich nicht!

Wenn die Akkumaschine 100A zieht wird die Spannung der Akkus eher gegen 10V gehen. Ok hatte das nur an meiner damaligen Makita gemessen aber ich denke der Spannungsverlauf bei Metabo wird da ähnlich stark einbrechen.
Eine Netzmaschine mit 800W Aufnahme leistet bei eben dieser Aufnahme auch nur ihr Nennmoment, die maximale Aufnahme und das maximal lieferbare Moment liegen aber weit höher!

Ansonsten stimm ich dir aber bei deiner Meinung zum TÜV Text zu.

Gruß Heiko
 
Hallo Heiko,

HeikoB schrieb:
Wenn die Akkumaschine 100A zieht wird die Spannung der Akkus eher gegen 10V gehen. Ok hatte das nur an meiner damaligen Makita gemessen aber ich denke der Spannungsverlauf bei Metabo wird da ähnlich stark einbrechen.
Eine Netzmaschine mit 800W Aufnahme leistet bei eben dieser Aufnahme auch nur ihr Nennmoment, die maximale Aufnahme und das maximal lieferbare Moment liegen aber weit höher!
Ah ok, die Spannung bei der Belastung hatten wir nicht gemessen. Mit einem Abfall von 18V auf 10V hätte ich jetzt eher nicht gerechnet :shock: Aber selbst dann wären es noch 1kW aufgenommene Leistung.

Jetzt wäre es mal interessant zu messen, was so eine Netzmaschine bei max. Belastung aufnimmt :wink:
 
Mal grob mit dieser Seite überschlagen.
Maschine Metabo BE75-16 schafft so 40-50Nm weiches Drehmoment.
Nennaufnahmeleistung 750W
Abgabeleistung 470W
Nenndrehmoment ca.13Nm (grob nach dieser Seite über die Abgabeleistung und Nenndrehzal auf der Metaboseite bestimmt)
dann dürften so grob 2300W-2800W max aufgenommen werden
Das natürlich auch nur Kurzzeitig da die Drehzahl (und damit Kühlung) in dem Moment gegen Null geht!

Gruß Heiko
 
Offensichtlich wissen die überhaupt nicht, wovon sie reden. Dafür erfinden sie dann immer wieder neue Begriffe.
Wer aber beispielsweise häufig an Metall arbeiten will, setzt besser auf ein Modell mit Netzteil. Die Leitungsmaschine kann mehr Strom einspeisen, so dass immer genügend Kraft am Bohrer anliegt. Bei der Akku-Elektronik steht dagegen nur begrenzte Durchzugskraft zur Verfügung.
Was hat das mit Metall zu tun? Hier kommt es meist weniger auf die Durchzugskraft, sondern eher auf eine höhere Drehzahl an.
Kennt ihr Bohrmaschinen mit Netzteil? Gemeint ist wohl der Netzanschluss. Eine Netzmaschine oder 230 Volt-Maschine wird beim TÜV zur Leitungsmaschine.
Was ist mit mehr Strom gemeint? Höherer Strom? höhere Spannung? Mehr Leistung? Wer weiß das schon genau.
"immer genügend Kraft"? Denen scheint noch nie ein Bohrer steckengeblieben zu sein.
Richtig ist jedoch, dass die Akku-Elektronik bei dem meisten Maschinen die Durchzugskraft begrenzt. Aber das macht eine Haushaltssicherung letztlich auch.
 
Hallo, ist doch klar, die TÜVs meinen mit "Modell mit Netzteil" für Leute "die häufig an Metall arbeiten" HF-Maschinen mit vorgeschaltetem Umformer. :D
 
Der Author war wohl der fälschlichen Meinung das sich in einer Bohrmaschine für 230V ein Netzteil befinde, kann ich nur keins finden
http://s3.pelziger.de.s3.amazonaws.com/fotos/1600_1200/1320531239_Handbohrer.jpg

Denke mal das gemeint war, dass die üblichen Durchnitts-Akkuschrauber die so in Haushalten verwendet werden, weniger Kraft haben als eine mit Netzanschluss.

Und bei Metall kommt man halt i.d.R. leichter an Grenzen wie mit Holz. Ist nur alles sehr oberflächlich geschrieben.
 
Wer aber beispielsweise häufig an Metall arbeiten will, setzt besser auf ein Modell mit Netzteil. Die Leitungsmaschine kann mehr Strom einspeisen

Bekommt man dann wohl eine Einspeisevergütung? Und wie hoch ist die pro eingepeister kW/h? :mrgreen:

Wird die Einspeisevergütung dann vom Tüv gezahlt oder auch vom Energieversorger? :glaskugel:
 
Thema: Akkuschrauber-Tipps von den "TÜV-Experten"

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