Husy 345 springt nicht mehr an

Hallo Ihr Experten,

es ist zum verzweifeln, letzten Dienstag hat mich zum ersten mal meine 345 er im Stich gelassen. Ich hab sie vor 1 Jahr gebraucht gekauft - generalüberholt -, das Ding hat immer geschnurrt wie ein Kätzle, für mich als ambitionierten "Hobbyholzmacher" genau das richtige. Tags davor sprang sie noch ohne mucken an. Vor ORt im Wald bekam ich sie nicht an, und das bis heute. Hab schon alles probiert, mit und ohen Choke, Luftfilter gereinigt, ganz rausgebaut. Keine Chance. Zündkerze hab ich gereinigt, auch mal ausserhalb des Verbrennungsraums probiert, ein Funke wird gebildet. Bin mit meinem - zugegebenermaßen kleinen - Latein am Ende, und möchte keine Unsummen für die Werkstatt bezahlen.

Wer hat eine Idee ?

Hallo Simon
ist die Zündkerze nass,bekommt sie Sprit?Benzinleitung i.O.?
Gruss Roli

Ja, das hört sich in der Tat nach einem Vergaserproblem bzw. Spritmangel an.
Wenn Zündkerze bei Startversuchen nicht naß wird, kanns an der Benzinleitung, an den Vergasermembranen oder am Impulsschlauch der Membrankammer (Spritpump-Funktion) liegen.

Gruß

Boesman

Hallo zusammen,

Die Zündkerze wird nass.
Wenn die Zündkerze ausgebaut ist, und man "startet", kommt ein zerstäubtes, nach Sprit riechendes Gemisch aus der Zündkerzenbohrung. Von daher scheint das auch zu funktionieren.

Wie beschrieben bildet sich bei der Zündkerze ein Funken. Kann es sein, dass dieser zu schwach ist ? Kann es Fälle geben, wo die Leistung (Funkenbildung) bei Zündkerzen abnimmt, also noch da ist, aber einfach nicht ausreichend ??? Das wäre ja auch noch ne Möglichkeit. Oder heißt es bei Zündkerze, entweder gehen sie ganz oder gar nicht ?

Es gibt tatsächlich Fälle, wo der Zündfunke unter atmosphärischen bedingungen funkt, aber in verdichteter Atmosphäre den Sprung zwischen den Elektroden nicht hinbekommt. Ist aber untypisch für moderne kontaktlose Zündungen, passiert eher mal bei Schäden in Zündverteilerkappen oder bei defektem Zündkabel (check' das Kabel mal).

Aber mal eine andere Frage: Hast Du bei Deinen jüngsten Startversuchen den Sprit gewechselt; bist z.B. von Selbstgemischtem auf Aspen oder Motomix umgestiegen? Dann kann durchaus die Säge mucken, weil die Vergasereinstellung evtl. angepaßt werden muß. Oder hast Du total überalterten Sprit vom Vorjahr reingekippt?

Vermutlich ist bei Deiner Säge doch etwas in der Gemischküche in Unordnung geraten.
Versuch mal, die Säge mit Startpilot zu starten, oder träufele Gemisch auf den Luftfilter (ist der Luftfilter richtig sauber?). Wenn sie dann hustet oder sogar anspringt, isses wohl der Vergaser.
Vielleicht kriegt der Motor Falschluft; prüfe mal, ob der Vergaser richtig festsitzt.
Falls das alles nicht hilft, würde ich als nächstes den vergaser komplett neu einstellen (L- und H-Schraube in Grundeinstellung), aber das ist nix für Anfänger.
Es könnte auch noch die Kurbelwellendichtung undicht geworden sein, aber da mucken die Sägen meist erst nach dem Warmlaufen, haben kein Standgas mehr, etc..

Also, viel Erfolg und laß' hören, ob Du klarkommst.

Gruß

Boesman

Nimm doch einfach mal eine neue Kerze wenn die öfer mal abgesoffen ist was ja schnell passiert kann die auch schaden genommen haben

mfg gerhard

Hallo,

Ich möchte mich Gertis Meinung anschließen. Habe schon etliche Male gehört, dass ein wiederholtes Absaufen die Kerze funktionsuntüchtig bzw. in der Funktion beeinträchtigen kann. Ich selbst habe dies an einer Autokerze gehabt. Auto sprang nicht an, Berg rutergerollt und schließlich lief das Auto auf 3 Töpfen (vorher funzte alles normal). Die Kerze brachte überhaupt keinen Funken mehr. Habe sie (war ja egal) mit dem Gasbrenner getrocknet (rotglut) und siehe da die Kerze funkte wieder wie neu. Liegt evtl. daran, dass Benzin bis in den mit Metallpulver gefüllten Isolator dringt und darin irgendwas bewirkt, dass.... ich weiss es nicht....
Gruss
M

P.S. Gleich mal ne Frage zum Thema Kerzen: Ist es diese Metallpulverfüllung, besser gesagt deren Beschafenheit, dass für den Wärmewert der Kerze zuständig ist?

Dieses "Metallpulver" ist eigentlich hochverdichtet und bildet in der Kerze den Widerstand. Ist in der der Kerzenbezeichnung ein R vorhanden, ist auch dieser Widerstand eingebaut.

Der Wärmewert hängt vom Isolator ab. Die Betriebstemperatur sollte bei einer Kerze zwischen 400 und 800 Grad liegen.
400 Grad, um Ablagerungen weg zu brennen und nicht mehr als 800 Grad, um Glühzündungen zu vermeiden.

Um dieses Temperaturspektrum zu halten, gibt es verschiedene Wärmewerte, weil jeder Motortyp die Wärme anders ableitet.
Sind sehr viele Wasserkanäle in Brennraumnähe oder ist der Motor nur luftgekühlt.

Bei den meisten Sägen sind Kerzen mit einem Wärmewert von 7 drin. Hier spricht man von einer "kalten Kerze", weil die Wärmeaufnahme durch die kurze Isolatorspitze verhindert wird.

Bei gut gekühlten Motoren sinkt der Wärmewert ( z.B. 5 ) und es wird eine "heiße Kerze" verbaut, deren lange Isolatorspitze die Wärme speichert.

Gruß
Andy

Hallo Kettenschärfer,

Dank Dir für Deine Erklärung, so einfach und dennoch scheinen es die wenigsten zu wissen.
Aber wozu der Wiederstand (Pulver) zur Elektrode? Vielleicht aus dem gleichen Grund wie das verwenden von "nichtmassivem" Draht im Zündkabel vom Auto um das System zu entstören?
Grus
M

Hallo !

Genau einen Tag später nachdem in den Beitrag in dieses Forum gestellt habe lief meine Säge gottlob wieder !
Vielen Dank für Eure vielen Antworten, auf einmal gings nach etwas "stottern" wieder. mir ist es jetzt fast peinlich Euch belästigt zu haben, da ich mir sicher war, das DIng hat was größeres. Bis heute weiß ich nicht, was jetzt los war - ob morzmäßig abgesoffen, oder was auch immer... .
Hauptsache sie läuft wieder, nochmals vielen Dank für Eure Hilfe !

Viel Spaß im Wald !

keine Angst ist ja ne Husky die stirbt nicht einfach so denke war einmal zu oft abgesoffen


mfg gerhard

@ Keksfriedhof

Als Faustregel für einen Überschlag eines Funken, sagt man:
Pro mm Überschlag - 1000 V

Moderne Zündanlagen haben 15 KV und mehr. Um einen vorzeitigen Überschlag zu vermeiden, wird die Spannung erstmal durch den Widerstand "gebremst", bis die Spannung hoch genug ist, um einen heißen Funken zu erzeugen.

Warum bei den Sägen ?
Bis das Schwungrad, mit seinen Magnetpolen, eine Spannung induziert, dauert es etwas. Der magn. Pluspol saust an der Zündspule vorbei. Hierbei wird in der Primärseite der Spule eine Spannung erzeugt. Nach dem magn. Pluspol kommt am Schwungrad der magn. Minuspol.
Die Spannung in der Primärspule bricht schlagartig zusammen und die Spannung in der Spule ändert seine Polarität. In dem Moment als die Spannung zusammenbricht, entsteht in der Sekundärspule eine Hochspannung, die zur Zündkerze geleitet wird und das ganze bei Höchstdrehzahl, bis 200 mal in der Sekunde.

Gruß
Andy

Die 15KV erklären auch, warum der Strom prblemlos auch durch dicke Handschuhe hindurchgeht, habe bei der Fehlersuche schon mal einen "gewischt" bekommen.

15KV = 1,5cm (15mm) Überschlag, das ist schon etwas.