alte Bandsäge restaurieren

Diskutiere alte Bandsäge restaurieren im Forum Stationäre Maschinen im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich habe die abgebildete Bandsäge mit einem externem Motor bekommen. Ich möchte diese Säge restaurieren und mittels Keilriemen über den...
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Jochen1

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Köln
Hallo,
ich habe die abgebildete Bandsäge mit einem externem Motor bekommen. Ich möchte diese Säge restaurieren und mittels Keilriemen über den Motor antreiben. Dazu ein entsprechendes Untergestell schweißen, Sägeband austauschen und dann, so stelle ich mir vor habe ich eine robuste und zuverlässige Bandsäge. Die Maschine ist sauschwer, nicht zu groß (habe eh Platzprobleme) und hat Räder mit ca. 30 cm Durchmesser.
Wo bekomme ich passende Sägebänder und Keilriemen her?
Was haltet ihr von dem Projekt? Ist das vielleicht völliger Blödsinn oder macht es Sinn so ein altes Ding wieder herzurichten?
Danke

http://www.abload.de/image.php?img=pict2032y2o.jpg
http://www.abload.de/image.php?img=pict2035xdx.jpg
http://www.abload.de/image.php?img=pict203614s.jpg
http://www.abload.de/image.php?img=pict203788x.jpg
http://www.abload.de/image.php?img=pict2040mw1.jpg
http://www.abload.de/image.php?img=pict2041aph.jpg
 
Hallo Jochen!

Bandsägeblätter bekommst Du in jeder Länge z.B. bei HEMA Sägetechnik (schau im Internet!). Keilriemen? Da kann ich nicht helfen!

Deine Probleme werden an ganz anderer Stelle auftreten. Nach heutigen Vorstellungen ist die Maschine ein grosses Sicherheitsrisiko, da die Räderkästen nicht geschlossen sind. Bei einem reissenden Bandsägeblatt möchte ich jedenfalls nicht in der Nähe stehen. Ebenso fehlt anscheinend eine verschiebbare Blattabdeckung oberhalb der Bandführung.

Ob die Bandführung selbst noch funktioniert, kann man aus den Bildern nicht erkennen. Jedenfalls brauchts scheinbar Werkzeug zu deren Einstellung, Das ist nicht Stand der Technik. Die untere Bandführung ist anscheinend völlig abhanden gekommen. Hier müüsste erst mal eine Neue dran. Die Höhenverstellung der oberen Bandführung ist total veraltet.

Die Spannvorrichtung am oberen Rad sollte dringend auseinandergenommen, gereinigt und geschmiert werden, damit sie nicht beim Spannen beschädigt wird. Was zu fehlen scheint ist die Neigungsregulierung des oberen Rades. Ohne eine solche kann man aber nicht sägen.

Nächsten Punkt - die Radbeläge scheinen völlig verschlissen. Unbedingt erneuern und dafür ca.€ 150-200 einkalkulieren.

Hat die Maschine einen Anschlag? Jedenfalls scheint der Tisch nicht kippbar zu sein, was Gehrungsschnitte ohne Hilfsmittel nicht erlaubt.

IMHO ein Objekt zur Restaurierung, die wird aufwendig und teuer genug! Aber nicht zum richtigen Arbeiten!

Gruss

Rolf
 
Natürlich macht das Sinn, kaufen kann jeder!

Maschinenerhalt find ich gut, von mir ein klares Daumen hoch :!:
 
"Cronos" hab ich schon gehört, aber noch nicht im Zusammenhang mit Bandsägen.

Da die Maschine aufgrund der Ausführung mit hoher Wahrscheinlichkeit älter als 60 Jahre ist, mag die Marke heute kaum noch bekannt sein. Oder es ist tatsächlich ein Eigenbau.

Als Museumsstück sicher schon, aber arbeiten würde ich damit unter keinen Umständen.

Gruss

Rolf
 
Wieso nicht? Siehe hier:

Schlittenbau

Zugegeben, die Jungs sind ähnlich alt wie der Maschinenpark, aber es geht...

Untere Führung haben auch vielfach die modernen Maschinen nicht (hab mal bei Holzkraft im Katalog geschaut, man erkennt nix), einen Schutz kann man nachrüsten.

Im Woodworking-Forum gibt es ein Thema, dass sich mit der Restauration einer Bandsäge beschäftigt, unter andem auch mit dem Radbelag.

Machbar sollte es schon sein, ist halt die Frage, ob man Geld und Arbeit reinstecken möchte (und wieviel) oder eben nicht.
 
Klasse Seite! :D

Tja, wenn man Jahrzehnte eine Sache macht, bekommt man Routine - auch mit Maschinen! Find ich toll!

Was man auch gut sieht - die Bandsäge ist wesentlich vielfältiger nutzbar als jede andere motorisierte Säge.

Trotzdem, oder gerade weil Bandsägen eigentlich sehr (arbeits-)sichere Maschinen sind, wenn sie dem heutigen Level von Schutz entsprechen, würde ich nicht mit sowas hantieren wollen.

Eher in die andere Richtung denken. Vermutlich ist der Rahmen des Museumsstücks sehr stabil, kann hohe Spannkräfte aufbringen. Also den Rahmen nutzen und das Fehlende nachrüsten. Allerdings eine Preisfrage!

Gruss

Rolf
 
Vielen Dank für eure Beiträge.
Ich bin jetzt ein bißchen verunsichert. Natürlich ist mir Arbeitssicherheit wichtig!!!
Die Maschine hat mich NICHTS gekostet so dass ich durchaus für diverse Teile noch Geld ausgeben würde. Auch die Arbeitszeit ist kein Problem, schließlich macht mir das auch Spaß.
Meine Frage nun: Was müsste ich an der Bandsäge ändern bzw. welche Teile müsste ich nachrüsten um eine einigermaßen nach heutigen Maßstäben sichere Maschine zu haben und woher bekomme ich diese Teile?
Hast du einen Link zu dem Thema der Bandsägenrestaurierung im Woodworking-Forum?
Danke
Jochen
 
Also wie schon gesagt, würde ich die Maschine auch ins Museum stellen und mir dann lieber eine neue kaufen!!! Nicht weil die Maschine alt ist, sondern wegen dem Verletzungsrisiko und der Sicherheit!!!!
 
Jochen1 schrieb:
Meine Frage nun: Was müsste ich an der Bandsäge ändern bzw. welche Teile müsste ich nachrüsten um eine einigermaßen nach heutigen Maßstäben sichere Maschine zu haben und woher bekomme ich diese Teile?

Über eine Restaurierungs-Seite für Bandsägen ist mir nichts bekannt. Google gibt auch nicht viel her.

Generell würde ich die Maschine zuerst mal vollständig zerlegen. dabei kann man auch besser prüfen, ob nicht z.b. das Gestell einen Bruch/Riss hat. Wäre das der Fall, ist die Maschine wirklich nur noch Altmetall, weil dir niemand garantieren könnte, dass die beiden Räder noch wirklich fluchten. Auch nicht nach z.b. Schweissen. Zumindenstens der Aufwand dafür wäre unproportional gross. Nach dem Zerlegen alles reinigen, ggf. fetten wo richtig und nötig. Wichtig wäre auch, zu prüfen, ob der Tisch rechtwinklig zum Sägeblatt steht oder in diese Lage gebracht werden kann. Sonst sägt die Maschine nur schief.

Änderungen:
- Abdeckungen für den oberen/unteren Radkasten anbringen. Evtl. welche aus Blech anfertigen lassen. (Unfallschutz) Kaum serienmässig zu bekommen.

- auch über der Rollenführung sollte das Band verdeckt sein. Dieser Schutz muss an der Führung befestigt sein, damit er in der Höhe mitwandert. Aus Blech anfertigen (lassen). (Unfallschutz) Kaum serienmässig zu bekommen.

- Knackpunkt Neigungsregulierung des oberen Rades. Auch sowas wird nicht als Standardbauteil zu erhalten sein, da die Maschine sehr eigen zu sein scheint. Die Regulierung ist wichtig, weil sonst die Sägebänder abspringen.

- Radbeläge, Führungen, Sägeblätter bekommst Du wie schon gesagt z.B. bei Hema. Zum Aufziehen von Radbelägen kannst Du dir Korkbandagen selbst kaufen und aufkleben oder die Räder zu Hema schicken und neue Beläge aufvulkanisieren lassen. Katalog gibts als Download. schau Dir zuvor die Preise an.

- die Höhenverstellung der oberen Führung ist zwar nicht Stand der Technik, aber daran würde ich nichts ändern, höchstens eine Feststellschraube, die man von Hand anziehen kann, montieren.

- Klar kann man auch ohne untere Führung arbeiten, aber die Ergebnisse werden nicht sonderlich gut sein.

- Noch ein Punkt: Staubabsaugung! Aufgrund der offenen Konstruktion wird die Maschine Sägestaub in alle Richtungen verteilen, was nicht gut für Deine Lungen ist. Besonders nicht, wenn Du Harthölzer wie Buche und Eiche zu sägen gedenkst. Hier müsste man eine Staubasaugung am besten direkt unter der Tischplatte neben dem Sägeblatt anbauen. Und da kommt dann ein neues Hindernis! Die Bandeinlage - das Plättchen im Sägetisch rund ums Sägeblatt - ist offenbar noch nicht für so etwas vorgesehen, hat keinen Platz für Absaugkanäle.

Tut mir leid, dass ich Dir nichts Optimistischeres berichten kann.

Gruss

Rolf
 
Thema: alte Bandsäge restaurieren

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