LED Werkstattbeleuchtung

Diskutiere LED Werkstattbeleuchtung im Forum Werkstattausstattung im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, mich würde mal interessieren, wie ihr eure Werkstatt optimal ausleuchtet (zumindest die, die sich auch ernsthaft damit auseinendergesetzt...
F

-FX-

Registriert
09.04.2007
Beiträge
217
Wohnort/Region
FD - 36xxx
Hallo,
mich würde mal interessieren, wie ihr eure Werkstatt optimal ausleuchtet (zumindest die, die sich auch ernsthaft damit auseinendergesetzt haben).

Habe das Gefühl die Diskussion geht für Heimwerkstätten gerade in 2 Richtungen, die einen werben mit den Youtube-Influenzern gerne für ihre LED Panels (62x62cm, 120x30cm), andere schimpfen über den Preis und behaupten dass man mit LED-Röhren für viel weniger Geld gleich gute Ausleuchtung erreichen könne.

So wenig ich solche "Werbeaktionen" von Luks-Lite & Co ernst nehme so sehr sagt mir aber auch mein Fotografiewissen, dass Flächenleuchten gegenüber Röhren die bessere Wahl sein sollten.

Röhrenfassungen sind übrigens nicht vorhanden, die Deckenhöhe beträgt leider gerade mal ca. 220cm.

Wie seht ihr das?

Grüße
Chris
 
Meine Decke ist auch nicht höher, eher sogar niedriger. Ich habe doppelte 1,5 m Led-Röhren direkt über den Werkbänken, so dass man sich selbst nicht im Licht steht und die Arbeitsfläche hell ist. Für den restlichen Raum gibt es dann ein paar extra-Röhren.

Besonderen Wert auf Farbechtheit habe ich nicht gelegt, das sind "normale" kaltweiße Röhren. Ich mache nur wenig mit Farben und daher habe ich keinen Bedarf für einen CRI jenseits der 90.
 
Dächte ich, dass es identisch sei, stünden dort nicht zwei Begriffe um die Lampe zu beschreiben...
 
Flächenleuchten haben tatsächlich eine super Ausleuchtung und keine harten Schattenwürfe. Sie haben aber auch drei Nachteile:
1) Sie sind im Vergleich zu einfachen Wannenleuchten teurer. Der faire Vergleich wäre also ein LED-Panel gegen zwei Wannenleuchten und dann ist die Lichtverteilung meines Erachtens gleichwertig.
2) Das Leuchtmittel ist nicht tauschbar. Wenn eine LED-Röhre kaputt ist, gibt es für 10 € eine neue. Beim LED-Panel fliegt meist das ganze Panel weg (wenn man nicht bereit ist, einzelne SMD-LEDs mit dem Lötkolben oder eher der Heißluftstation zu tauschen).
3) Die meisten LED-Panel sind sehr empfindlich was Schläge gegen die Front betrifft. Gerade in einer Werkstatt hantiert man gerne mal mit längeren Teilen wie z.B. einer Holzlatte und stößt auch mal unbeabsichtigt gegen die Decke (wenn man keine Halle mit >3m Raumhöhe hat). Eine Wannenleuchte verzeiht einen leichten Treffer meist. Bei den Panels, die ich bisher gesehen habe, war der Frontdiffusor so dünn, dass ich dort wesentlich mehr Bedenken hätte. Es mag auch robustere Panels geben, aber was kosten die?
 
Dirk schrieb:
Ein_Gast schrieb:
"normale" kaltweiße Röhren
:brech:
Kaltweiß ist alles, nur nicht "normal".

Da muss ich dir leider vollständig widersprechen. Für die korrekte Farbwiedergabe ist Tageslicht mit einem hohen CRI das einzig richtige und in Werkstätten und Industrie Standard, schon allein um Ermüdung vorzubeugen. 4500K-6000K sind da genau richtig.

Zum Thema:
Bei niedrigen Decken ist ein möglichst weiter Abstrahlwinkel wichtig, dazu eine hohe Leuchtstärke, damit durch den breiten Abstrahlwinkel auch noch überall Licht ankommt. auf der Werkbank solltest du mindestens 300 Lux erreichen, besser 400-500, außerdem über Maschinen wie Sägen, Fräse, etc. mit erhöhter Unfallgefahr, da sind in Werkstätten mit Beschäftigten sogar 500Lux Pflicht.

Je mehr Leuchten an der Decke desto besser da wenig Schatten. Da spielen also auch wieder die Flundern ihre Vorteile aus.
CRI mindestens 90 oder höher, den gibt es aber selten für 40€ in 60x60cm.

Mit freundlichen grüßen vom Lichtfachmann. Endlich bin ich auch mal Experte in etwas :crazy:
 
Zu Punkt 2 von Dev hätte ich noch anzumerken, dass bei den Flächenleuchten eher das Vorschaltgerät kaputt geht als eine einzelne LED. So zumindest meine Erfahrung wobei die sterbenden LEDs bei den kleinen Leuchtmitteln heute noch oft vorkommen.
Die Vorschaltgeräte der Flächenleuchten tauscht auch nur der Bastler selber aus oder repariert sie, sofern möglich.

Wegen Kaltweiß: Ich denke damit verbinden die Meisten die üblen blaustichigen kaltweißen LEDs der Anfangszeit. Daher :brech:
Tageslicht ist hier sicherlich der korrekte Begriff dafür. Vollspektrum eben. Ich meine das waren die 865 von Osram.

PS
 
Das Vorschaltgerät ist bei den Flundern meist extern, man kann es also jederzeit problemlos ersetzen, dann gegen eins von Osram.
 
Das in meiner Küchenleuchte ist eines von Osram. Einstellbar und dalifähig.
Das aber auch nur deshalb weil wir die Leuchte gekauft hatten und alle gesagt haben: Die ist zu hell.
Also das originale VG raus und ein Osram rein. Zusätzlich gleich noch einen verdeckten Schalter angebracht um die Leuchte mit mehr Licht betreiben zu können. :crazy:

gegen eins von Osram.
Hast Du eine aktuelle Empfehlung?

PS
 
Das kommt drauf an ob CC oder CV also Konstantstrom oder Konstanspannung und dann natürlich die passenden Werte.
 
CC, 1000mA 27-40V

PS
 
unicque schrieb:
Da muss ich dir leider vollständig widersprechen.
Na, jetzt bin ich aber gespannt. :popcorn:

Für die korrekte Farbwiedergabe ist Tageslicht mit einem hohen CRI das einzig richtige und in Werkstätten und Industrie Standard, schon allein um Ermüdung vorzubeugen.
Korrekt.

4500K-6000K sind da genau richtig.
Nöö.
Als Tageslicht definiert man in der Regel Licht ab 5000K.
Und eben dieses Tageslicht war in Werkstätten (und, nicht vergessen, darüber diskutieren wir hier!) noch nie "üblicherweise" anzutreffen, sofern künstlich erzeugt. In Werkstätten finden sich regelmäßig Beleuchtungen im Bereich "Neutralweiß", also oberhalb von ~3700K und unterhalb von ~5000K. Gemeinhin als "Leuchtstoffröhren" bekannt, in den meisten Fällen mit ~4000K, flackernd, farbstichig, am Ende schwarz; in den letzten Jahrzehnten gerne auch als Dreibandenleuchten mit besserer (nicht guter!) Farbwiedergabe, aber dennoch ungefähr im neutralweißen Lichtbereich und genauso beschissen gewartet. Gutes, definiertes "Tageslicht" findest Du vielleicht in einer Lackiererei o.ä., aber auch da glaube ich nicht dran - die dürften eher auf definiertes Kunstlicht-Weiß (~3200K) setzen, weil das über Jahrzehnte einfach viel billiger und besser herzustellen war.

Und aufgrund genau dieser jahrzehntelangen "Gewöhnungszeit" sieht künstliches Tageslicht oder eine Tageslichtähnliche Lichtquelle in Innenräumen in der Regel immer noch beschissen aus.

Zum Thema:
Bei niedrigen Decken ist ein möglichst weiter Abstrahlwinkel wichtig, dazu eine hohe Leuchtstärke, damit durch den breiten Abstrahlwinkel auch noch überall Licht ankommt.
Korrekt. Viele andere haben hier übersehen, daß die Deckenhöhe laut TE nur 220cm ist - für Röhrenleuchtkörper ist da eigentlich kein Platz.

da sind in Werkstätten mit Beschäftigten sogar 500Lux Pflicht.
Und auch das wäre mir zu wenig.

CRI mindestens 90 oder höher, den gibt es aber selten für 40€ in 60x60cm.
Das ist das Hauptproblem, einen guten Farbwiedergabe-Index lassen sich die Anbieter immer noch gut bezahlen.
 
-FX- schrieb:
...LED Panels (...120x30cm), ... Deckenhöhe beträgt leider gerade mal ca. 220cm.
Hi Chris,

meim Sohn hab ich so ein 120x30cm Panel an die Decke gemacht - er wollte überall im Zimmer was sehen. Das hat funktioniert. Nur braucht man eigentlich jetzt eine Sonnenbrille...

Ich würde die bei deiner Deckenhöhe nicht empfehlen. Die sind klasse und Leuchtstark, bei 220cm Deckenhöhe wird das aber punktuell einfach zu Hell.

Der Nachbar hat LED Aufputz Röhren rundum in die Deckenecke hingeschraubt, die sind echt ok. 6 Stück und die Garage ist hell. Falls du da näheres wissen möchtest, müsste ich ihn mal fragen was er da eingebaut hat.

LG, Mathias
 
Dirk schrieb:
4500K-6000K sind da genau richtig.
Nöö.
Als Tageslicht definiert man in der Regel Licht ab 5000K.
Und eben dieses Tageslicht war in Werkstätten (und, nicht vergessen, darüber diskutieren wir hier!) noch nie "üblicherweise" anzutreffen, sofern künstlich erzeugt. In Werkstätten finden sich regelmäßig Beleuchtungen im Bereich "Neutralweiß", also oberhalb von ~3700K und unterhalb von ~5000K.

Gutes, definiertes "Tageslicht" findest Du vielleicht in einer Lackiererei o.ä., aber auch da glaube ich nicht dran - die dürften eher auf definiertes Kunstlicht-Weiß (~3200K) setzen, weil das über Jahrzehnte einfach viel billiger und besser herzustellen war.

Man kann bei der Definition auch päpstlicher als der Papst sein.

In Werkstätten wird seit es entsprechende Arbeitsplatzrichtlinien gibt Neutralweiß bis Tageslicht genutzt. Was der Hanno welcher noch nie eine Arbeitsstättenrichtlinie gelesen hat in seiner Autoschrauberbude treibt interessiert in diesem Fall nicht. In Neuanlagen wird sowas jedoch penibel beachtet, solange die vom Fachmann geplant und installiert werden.

In Druckereien und Lackierereien wir immer Tageslicht genutzt, schon immer, zumindest seit man das künstlich herstellen kann. Und da sprechen wir dann von mindestens 1000 Lux ...

Kunstlicht verfälscht jede Farbe.
 
Hallo Dirk

Dirk schrieb:
Als Tageslicht definiert man in der Regel Licht ab 5000K.
Der Link funktioniert nicht und lässt sich als zitat aus Text auch gar nicht übernehmen.
Code:
Als Tageslicht [url=org]definiert[/url] man in der Regel Licht ab 5000K

PS
 
Wir haben bei uns die alten Leuchtstoffröhren durch LED Röhren ersetzt. Dazu einige alte Maschinenleuchten, die früher mit 220V Glühbirnen funktionierten, wieder aus dem Lager geholt und mit LED-Leuchtmitteln versehen. Das klappt super.

Viele Grüße, Uwe.
 
unicque schrieb:
Man kann bei der Definition auch päpstlicher als der Papst sein.
Na ja.

In Werkstätten wird seit es entsprechende Arbeitsplatzrichtlinien gibt Neutralweiß bis Tageslicht genutzt. Was der Hanno welcher noch nie eine Arbeitsstättenrichtlinie gelesen hat in seiner Autoschrauberbude treibt interessiert in diesem Fall nicht. In Neuanlagen wird sowas jedoch penibel beachtet, solange die vom Fachmann geplant und installiert werden.
Ja. Und wie viele Neuanlagen werden von einem wirklichen Fachmann (also Lichtdesigner) installiert? Der "Fachmann" ist in allen Betrieben, die man zum Mittelstand zählt, in der Regel der Elektriker, der verbaut, was der lokale Fachhandel ihm auf den Rollwagen legt.

In Druckereien und Lackierereien wir immer Tageslicht genutzt, schon immer, zumindest seit man das künstlich herstellen kann.
Sicher? Definiertes Kunstlicht (sprich 3200K) ist nicht schlechter.
Und da sprechen wir dann von mindestens 1000 Lux ...
Ja. Und soo viel sind 1000Lux nicht.

Kunstlicht verfälscht jede Farbe.
Das ist mal wieder nicht korrekt.

@Powersupply: danke für den Hinweis, hab's korrigiert und Deinen Beitrag gelöscht.
 
Es ist korrekt. Sonst wäre Tageslicht in Lackierereien und im Print nicht vorgeschrieben. Meine Güte, wer plant hier Licht?

Und dass 1000Lux viel wären hat auch niemand behaupte. Ich beleuchte Messestände grundsätzlich nicht unter 5000Lux, im Automobilbereich 15.000-17.000Lux je nach Kunde und zwar mit 6500K wegen der Farbwiedergabe.
 
Das liegt aber dann daran, daß Dein Kunde ein Farbwiedergabe "wie draußen bei Tageslicht" wünscht - was sehr wahrscheinlich einfach daran liegt, daß die Räumlichkeiten oftmals auch Tageslichteinfall haben und weil man Autos selten im Wohnzimmer stehen hat. Bei einem Vollspektrum ist es (nach einer kurzen Eingewöhnungszeit) grundsätzlich egal, ob der Weißpunkt bei 3200K oder bei 5600K liegt.

Aber lass' gut sein, ich habe keine Lust, das weiter auszuführen, und die meisten Leser hier wird es nicht interessieren, weil wir zu speziell werden... :bierchen:
 
Jungs, nicht streiten wegen der Farbtemperatur. Das ganze ist immer noch privat und ich werde wohl ausprobieren, was gefällt (ab 4000k).

Da es sich ja um keinen riesigen Raum handelt werde ich unabhängig vom Preis (wobei 50,-€ als Maximum für ein 62x62cm Panel angenommen werden) wohl das einsetzen, was mir am Schluss der Überlegungen am meisten zusagt. In unseren Werkstätten steckt teils soviel Geld, da ist es auch egal ob die Beleuchtung nun 200,-€ oder 400,-€ kostet.

Dass es primär die Vorschaltgeräte sind, die versagen, denke ich auch. Die zu ersetzen ist kein Problem.
was mich noch einmal interessiert ist die angebliche mechanische Empfindlichkeit solcher Panels. Konnte ich mir bislang nicht vorstellen, hätte gedacht das Zeug ist dünn, gibt bei Stößen aber nach statt zu brechen. Wer hat da Erfahrung?

Das mit dem CRI ist halt so ein Thema, ich habe durchaus schon 62x62cm Panels mit einem angeblichen CRI von 90-95 für ~40€ gesehen. Die Anbieter sind halt auch alles nur Kistenschubser, was solche Angaben taugen ist fraglich.

Wenige Panels für 40,-€, die das erfüllen, heißt ja zumindest, dass es sie geben muss. Konkrete Empfehlungen?

Danke
Chris
 
Thema: LED Werkstattbeleuchtung
Zurück
Oben