Werkstatt Schalldämmen

Diskutiere Werkstatt Schalldämmen im Forum Innenausbau im Bereich Anwendungsforen - Hallo liebe Forengemeinde, Ich wohne erst seit kurzem in einer Doppelhaushälfte, nun will ich im Keller eine Werkstatt einrichten. Jetzt ist es...
Ich glaube hier wird teilweise wieder über das Ziel hinaus geschossen.
Ich glaube, er will in der Werkstatt - hobbymäßig - ab und zu etwas was basteln
und den Mitbewohner nicht unnötig stören. Wenn es ein Übungsraum für eine
"heavy metal band" werden soll , ok denn muss man die Sache anders angehen.
Aber so ?
Meine Vorhaben mit dem Nachbarn bei ner Wurscht und :bierchen: vorher abzuklären
bringt manchmal mehr als hunderte von Euro sinnlos zu verbauen um dann festzustellen
das es umsonst war.
Meine Meinung - frohes neues und bleibt gesund ! :top:
Schwarzfuss
 
Da könnest Du teilweise durchaus Recht haben.
Allerdings hat der potti das schon so beschrieben, dass er unabhängig von den üblichen Ruhezeiten und teilweise über Stunden hinweg Lärm machen möchte.

Ich hab das auch nicht so gemeint, dass man den Raum wie einen Proberaum dämmen soll, sondern wollte nur darauf hinweisen, dass dort ähnliche Anforderungen bestehen, man sich evtl. Anregungen holen kann und manchmal dämpfen einfacher ist als dämmen.

Die beschriebene entkoppelte, vielschichtige Vorwandkonstruktion schien mir - bei evtl. fraglichem Nutzen - auch aufwändiger, als z. B. die Betondecke mit Eierkartons und evtl. Schaumstoff zu pflastern.

Herzliche Grüße
D.Mon
 
Eigentlich braucht man wie zu Anfang erwähnt nicht viel machen, oder wenn würde ich evtl. noch eine Poretonvormauerung vornehmen.


D_Mon schrieb:
MrDitschy schrieb:
Das würde aber eher nur gegen den Luftschall im Raum helfen,
...
Luftschall kann aber Wände durchdringen, somit reduzieren alle dämpfenden Maßnahmen, die Reflexion harten Oberflächen und Luftschall im Raum vermindern, gleichzeitig die Schallübertragung in benachbarte Räume.
Luftschall durchdringt eher nicht die Wand (klar bei Luftdurchzug), wenn werden die Schallwellen aufgenommen und durch Eigenschwingung jenes Material auf der anderen Seite wieder abgeben (habe es mit dem Schallschutzfenster versucht etwas zu erläutern, je dichter und massiver die Scheibel, je besser, durch Panzerglas hörst du so gut wie nichts ... so auch bei einer Wand).
Offenporige Materialen schlucken klar etwas den Schall, da diese kaum Eigenschwingungen erzeugen und nichts weiterleiten, lassen aber je nach Material Schall ebenso gut hindurch (Theatervorhänge haben bsp masse/schwer und sind recht dicht und schlucken gut den Schall, Eierkartons hingegen nützen aber so gut wie nichts).
 
potti schrieb:
Mein Plan ist es jetzt die Wand zum Nachbar so aufzubauen.
Vorsatzschale aus Holz entkoppelt, Dämmung ca 40-50mm, Rigips 12,5mm in zwei lagen aufzubringen, dann 1 schicht OSB vermutlich 18mm.
Bei mir steht das Thema auch noch an, aber an der Decke (Kappendecke).

Bei den Dämmplatten gibt's extra welche zur Lärmdämmung, z.B. von Isover.
https://www.hornbach.de/shop/Schall...u.pla.766103971.41053538300.&wt_cc1=766103971

Ebenso bei den Gipskartonplatten, von Knauf und Rigips.

Eine doppelte Beplankung mit Gipskarton kannst du dir mMn sparen, wenn du nicht die Akustikplatten nimmst.

Bei meinem Baustoffhändler (raab karcher) habe ich von Knauf eine kostenlose Bröschüre für den professionellen Anwender abgestaubt, in der sind alle Produkte für den Trockenbau mit sehr sehr umfangreichen Ausführungsdetails zu fast allen erdenklichen Standardsituationen. Kann nur empfehlen, die zu besorgen, schließlich investierst du ein paar € und Zeit. Viel besser als alles, was man im Netz zum Trockenbau von Knauf findet...
 
Was technische Unterlage geht, empfehle ich die Website von Rigips.
Da sind alle Konstruktionen mit allen technischen Daten, Detailanschlüssen usw. sehr strukturiert online einsehbar.
Schriftliche Planungsunterlagen kann man sich kostenlos bestellen und der technische Innen- und Außendienst sind sehr kompetent und hilfsbereit.
Die Gliederung der Unterlagen Online und im Ordner sind gleich strukturiert.

Knauf verlangt seit Jahren viel Geld für Ihre Planungsunterlagen und telefonischen Kontakt bezahlt man - wie die Sex-Hotline - minutenweise. Demnächst muss man sich vielleicht noch entschuldigen, wenn man deren Produkte einsetzen muss.

Gruß
D.Mon
 
D_Mon schrieb:
Knauf verlangt seit Jahren viel Geld für Ihre Planungsunterlagen und telefonischen Kontakt bezahlt man - wie die Sex-Hotline - minutenweise. Demnächst muss man sich vielleicht noch entschuldigen, wenn man deren Produkte einsetzen muss.

Das ist gut zu wissen wenn das mal ein Profi kundtut.
So was geht gar nicht. :brech:

Dann kauf ich lieber das wo ich Service bekomme. :top:
--> Merkzettel: Persönliche Ausschlußliste um Knauf erweitern!

PS
 
Hallo Potti,
ist zwar schon ein etwas her, hoffe aber trotzdem noch etwas dazu beitragen zu können,
da ich mich mit dieser und ähnlichen Fragen schon ein ganzes Leben beschäftigt habe.

Vorweg die schlechte Nachricht: wie MrDitschy richtig schrieb, ganz weg bekommst Du den Schall nicht,
jedenfalls nicht mit den von Dir geplanten Mitteln.
Die gute Nachricht: aber auf ein erträgliches Maß, was nicht mehr störend ist.
Und da kommt bereits die erste Einschränkung: wie sensibel ist Dein Nachbar, und noch wichtiger: was macht er, vor allem aber nicht nur in dem benachbarten Kellerraum?
Ich will mal nicht den Teufel an die Wand malen, aber nur zur Illustration:
wenn der da unten sein Bett aufgeschlagen hat, weil seine Frau ihn aus dem gemeinsamen Bett/Schlafzimmer geworfen hat und er sowieso ein Sensibelchen ist und deswegen regelmäßig vor dem Einschlafen mit seinem Stethoskop vor dem Einschlafen die Wand abhorcht wird es schwierig.

Jetzt was zum Mutmachen: mit einer stinknormalen Ständerwand, HolzLatten beplankt mit Rigipsplatten 12-24 mm, dahinter ca. 10-15 cm Dämmmaterial, bekommst Du ca. 80 -85 % des Schalls weg.
Das ist dann unterhalb von Zimmerlautstärke. (Siehe Stethoskop!)
Entscheidend ist, wie Du die HolzLatten an Fußboden und Decke befestigst. Eine Unter- bzw. OberLage von Industriegummi mit einer Dicke von 4-6 mm unter die Bodenleisten und über die Deckenleisten sollte reichen. Dann natürlich ordentlich verkeilen. Bloß keine Dübel, Schrauben etc.
Es wird dann immer noch genügend Schall Brücken geben. Zusätzlich zu den von den anderen schon erwähnten, sind Heizungen, deren Installationsrohre, Wasserleitungen, Fenster und Türen die üblichen Verdächtigen. Leider ist in Deinem Plan da nichts verzeichnet. Gibst in dem Keller keine Heizung?
Da die Tür zum Flur führt, und der vermutlich zum Treppenhaus, und dieses vermutlich über mehrere Stockwerke, und das alles an der Wand zum Nachbarn, kommst Du nicht umhin Dich auch mit der Schalldämmung der Tür zu beschäftigen!
Da hast Du mehrere Möglichkeiten. Vorhandene Tür beplanken und Zweite Tür rein ist vermutlich am besten. Auf die Zargenausführung, insbesondere das Bodenbrett und das Luftdichte Schließen Tür zum Bodenbrett/Zange achten! Schallschutzvorhang davor und dahinter bringt auch was.
Jetzt noch ein praktischer Rat: Du willst da vermutlich noch ne Weile wohnen. Dein Nachbar vermutlich auch! Ich würde ihn also mal besuchen und zum Kaffee trinken/Einstand/Einzug feiern einladen. Dabei kannst Du das Gespräch dann auf Dein Hobby bringen. Wenn er halbwegs verständnisvoll reagiert, schlägst Du ihm vor, die Lärmbelästigung direkt vor Ort mal praktisch zu testen. D.h. in seinen Kellerraum gehen, Deine bessere Hälfte dann die TK/Kompressor/Absauge anschalten lassen, und zusammen zu hören, wie schlimm es ist. Dann bittest Du ihn um Entschuldigung und bietest ihm an eine Schalldämmung einzubauen. Das machst Du dann auch recht zügig. Danach bittest Du nochmal um einen Orts-und Hörtermin. Der fällt dann natürlich deutlich besser aus. Und dann, und da beißt die Maus keinen Faden ab, wirst Du nicht umhin kommen ihn zu fragen, ob er damit leben kann.
Wenigstens ab und zu.

In diesem Sinne, gutes Gelingen!
Wünscht Dir
Der Handschuhschreiner
 
Thema: Werkstatt Schalldämmen

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