Loch mit planem Boden in Alu und Hartholz

Diskutiere Loch mit planem Boden in Alu und Hartholz im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo zusammen, ich würde gerne bald ein paar Löcher in sowohl Alu als auch Hartholz setzen und benötige dafür noch einen passenden Bohrer bzw...
Gemüsefraumann

Gemüsefraumann

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Hallo zusammen,

ich würde gerne bald ein paar Löcher in sowohl Alu als auch Hartholz setzen und benötige dafür noch einen passenden Bohrer bzw. Fräser. Durchmesser wäre 10 mm, Tiefe bis zu 16 mm. Die besondere Anforderung wäre, dass ich gerne einen komplett planen Boden hätte. Soll heißen, der freie Winkel an der Schneide sollte extrem gering bzw. gleich Null sein.

Ich habe mich schon ein wenig umgesehen und bin dabei auf diverse (Langloch-)Schaftfräser gestoßen. Zum Beispiel:
VHM Alu-Schaftfräser Fräser Z-2 für NE-Metalle Aluminium, Plastik 2-12mm
VHM Alu-Schaftfräser & NE Metalle Z=3, VHM 55° Ø 1-12 mm poliert KURZ & LANG
Details zu Gühring VHM Hartmetall ALU Langlochfräser Fräser D=2mm - 20 mm Z=2 kurz wählbar

Wären die verlinkten Fräser für den vorliegenden Einsatzzweck geeignet?
Wie viel sollte man für solch einen Bohrer/Fräser in etwa ausgeben?
Peile etwa zwei Löcher in Alu und 6 Löcher in Hartholz an. Würde mit meiner Tischbohrmaschine arbeiten (was okay sein sollte, da ja nur axial vorgeschoben wird) und jeweils in Etappen vorbohren, um den Verschleiß zu reduzieren.

Freue mich auf eure Ratschläge.

Beste Grüße
Gemüsefraumann
 
Die Fräser sollten grundsätzlich dafür geeignet sein, da alle eine Stirnschneide zum Eintauchen haben.

Eine Tischbohrmaschine hat halt nur einen Bruchteil der Drehzahl einer Fräse.
Bohrmaschine vielleicht 2.500 Umdrehungen - Fräse 30.000+ Umdrehungen.

Testen und schauen, ob man mit dem Ergebnis zufrieden ist.
Für die paar Löcher wird sich sicher eine Lösung finden, mit der man zufrieden sein kann. 8)
 
Nein.
Ich werde nicht schon wieder einen Bohrer massakrieren.
In diesem Thread hier lesen

Edit; Ich fürchte, dass die angedachten Fräser beim Eintauchen mit der Maschine ganz schnell ein ovales Loch erzeugen weil diese für seitlichen Vorschub konstruiert sind.

PS
 
ich würde dafür ein ganz normalen (Hss) Holz Bohrer verwenden.
Bei Alu natürlich entsprechend die Schnittgeschwindigkeit anpassen

39440068gd.jpg
 
Gemüsefraumann schrieb:
Löcher.... Durchmesser wäre 10 mm, Tiefe bis zu 16 mm. Die besondere Anforderung wäre, dass ich gerne einen komplett planen Boden hätte.

Ohne Fräse wird das mit den Fräsern in Alu erst mal nichts.

=> Erst mal mit normalem 10er Holz/Metallbohrer das Loch bis fast ganz nach unten bohren, dann den Rest mit einem Fräser machen so dass das Loch unten eben wird.

Damit hat der Fräser auch in einer Standbohrmaschine eine gute Führung durch das schon gebohrte Loch.
VHM Fräser sind hier Perlen vor die Säue ... So was in der Art wie hier:

https://www.ebay.de/itm/PROMAT-Bohr...212176&hash=item1caeb4a178:g:4tsAAOSwP5FfUep8
 
Danke euch für die Rückmeldungen! :)

Um den Fräser zu entlasten, würde ich natürlich so weit wie es eben geht vorbohren und im besten Fall nur noch unten den Boden abflachen. Damit dürfte sich die Last in Grenzen halten. Ich weiß allerdings nicht, ob das mit einer TBM auf Alu sowie Hartholz so gut funktioniert.
Hätte auch noch eine Oberfräse, allerdings nur die einfache grüne von Bosch. Damit zu hantieren, dürfte eher umständlich werden. Blöderweise sind die Objekte, in die ich bohren/fräsen möchte, auch noch rund bzw. halbrund. Daher hatte ich zunächst an die TBM gedacht, bei der das Spannen des Stücks und Bewegen des Bohrers/Fräsers in Hubrichtung einfacher sein sollte.

Welchen Bohrer bzw. Fräser würdet ihr mir für diesen Einsatz letztlich empfehlen?

Viele Grüße
Gemüsefraumann
 
maddox schrieb:
Die Fräser sollten grundsätzlich dafür geeignet sein, da alle eine Stirnschneide zum Eintauchen haben.
Nein.
Beim ersten verlinkten Fräser steht nichts dabei. Gut möglich, dass er geeignet ist.
Beim zweiten steht explizit dabei, dass er nicht zum zentrischen Eintauchen geeignet ist. Mit dem Fräser darf man nur über eine Rampe eintauchen. Das sieht man an diesem Symbol:
Richtungsangabe.png
Sonst hätte dieses Symbol einen weiteren Pfeil senkrecht nach unten.
Der dritte Fräser ist geeignet, siehe entsprechendes Symbol in der Beschreibung.

Die ca. 2500 U/min der TBM sollten zum Säubern des Bohrgrunds ausreichen. Bei 10mm Durchmesser sind das immerhin 80 m/min an Schnittgeschwindigkeit. Viel mehr würde ich sowieso nicht wählen.
So ein Fräser hat aber prinzipbedingt keine seitliche Führung im bestehenden Bohrloch. Sobald also seitliches Pinolenspiel vorhanden ist - und bei den meisten günstigen Maschinen ist das der Fall - wird das Loch oval.

VHM würde ich auf so einer Maschine nach Möglichkeit vermeiden. HSS oder HSSCo ist nicht so bruchempfindlich.

Wenn Du die Oberfräse auf dem Werkstück nicht vernünftig führen kannst, würde ich es auch lieber auf der TBM probieren.

Und ich würde weiterhin einen normalen DIN 338 Bohrer auf einen Spitzenwinkel von 180° umschleifen. Dann hat man eine seitliche Führung im bestehenden Loch.
Bei wenig Pinolenspiel kann es mit einem Fräser aber auch gut klappen. Da hilft wohl nur Ausprobieren. :wink:
 
Dev schrieb:

Auf dem zweiten Bild ist dann der Pfeil senkrecht nach unten zu sehen.
Dann weiß wohl nur der Händler, was da Fräser tatsächlich kann ...

Bei dem Preis der Fräser und der Anzahl der Löcher würde ich es auf einen Versuch ankommen lassen.

Ansonsten das Werkstück in den Kofferraum packen und mal zum nächsten Schreiner,
Metallverarbeiter oder Messebauer fahren. Da wird man sicher für kleines Geld helfen können. :mrgreen:
 
maddox schrieb:
Auf dem zweiten Bild ist dann der Pfeil senkrecht nach unten zu sehen.
Dann weiß wohl nur der Händler, was da Fräser tatsächlich kann ...
Das zweite Bild ist von einem komplett anderen Fräser. Der Spiralwinkel ist abweichend. (45 statt 55°). Wenn zumindest die Überschrift von der Ebay-Auktion stimmt, ist das erste Bild das richtige. Aber der Händler scheint in der Tat unter leichter Verwirrung zu leiden. :wink:
 
wie vor kurzem schon mal...... das mit dem Fräser ist keine wirklich gute Idee! VHM bekommst du schon gar nicht gespannt. HSS ja, aber nicht zum "tiefbohren". Das sind Werkzeuge für die Seitenbearbeitung. Das Problem: Spanraum, Spanabfuhr und vor allem Schneide. zu kleiner Keilwinkel, keine Schneide über Mitte, etc etc, etc,....... . Bohre mit einem normalen HSS / CV Holzbohrer bis knapp vor Grund und entweder schleifst Du dir selber oder von einem Schleifdienst den Bohrer auf 179 / 180° Spitzenwinkel an (restliche Geometrie vorausgesetzt!)...... Und noch mal: Hört auf mit den VHM Werkzeugen zu versuchen irgendwelche absurden Ideen umzusetzen. das ist im Vorfeld zum scheitern und im schlimmsten Falle mit sehr sehr bösen Verletzungen einhergehend! :crazy: :crazy: :crazy:
 
Mark 303 schrieb:
das mit dem Fräser ist keine wirklich gute Idee ....Das sind Werkzeuge für die Seitenbearbeitung. Das Problem: Spanraum, Spanabfuhr und vor allem Schneide. zu kleiner Keilwinkel, keine Schneide über Mitte
Ich hab hier mehrere HSS Metallfräser, Schneide bis zum Zentrum, mit denen man auch rudimentär Bohren kann.
Um den Rest unten im Bohrloch abzuräumen reicht das haufenübrig. Leider hab ich da nur in 12mm Durchmesser mehrere da, sonst hätte ich dem Kollegen schon einen angeboten.
 
Das bezog sich auch eher auf die VHM oder HSS Fräser für Metallbearbeitung (hätte ich dazu schreiben sollen)
 
bzw die verlinkte Geschichte.
 
Danke für eure Rückmeldungen! :)

Ich halte mal fest, dass das Anliegen mit Fräsern nur bedingt möglich ist und man wenn überhaupt, dann nur noch das letzte Stück vorm Boden mit einem geeigneten HSS-Fräser abtragen sollte.

Das mit dem Anschleifen auf einen flacheren Winkel wäre auch eine Idee. Da ich zumindest für die Aluminium-Bohrung einen komplett planen Boden benötige (soll nachher als Kühlfläche für ein kleines Werkstück dienen), müsste ich jedoch wieder auf einen Fräser zurückgreifen.

Falls noch diesbezüglich jemand eine gute (Kauf-)Empfehlung hat ... :lichtauf:


Wünsche euch einen guten Übergang ins Wochenende.
Gemüsefraumann
 
Hallo zusammen!

Ich habe mir mittlerweile mal folgenden HSS-E Langlochfräser zugelegt:
https://www.paulimot.de/fraesen/fra...60/langlochfraeser-oe-10-0-mm-450-2-schneidig
Dieser ist über die Mitte geschliffen und daher auch zum Eintauchen geeignet.

Nun frage ich mich, mit welcher Drehzahl ich an der Tischbohrmaschine herangehen soll. Sollte ich bei solch einem Fräser auf Alu sowie Hartholz mit voller Drehzahl (hier: 2700 RPM) arbeiten?

Wie bereits beschrieben geht es lediglich um das Abflachen des Bodens.

VG
Gemüsefraumann
 
Gemüsefraumann schrieb:
Nun frage ich mich, mit welcher Drehzahl ich an der Tischbohrmaschine herangehen soll.
ich würde erstmal an einem Probestück einige Tests machen und eher mit langsamer Drehzahl beginnen, wenn es gut läuft kannst du auch schneller werden, Zeit spielt hier ja wohl keine Rolle.
 
Habe mich vorhin mal an einem Verschnittstück versucht. Bei 300 RPM hat der Bohrer leider leicht angefangen zu ruckeln, sobald man Druck ausübte. Das Ergebnis ist im Radius dementsprechend ungenau.

Nachdem ich den Post von ric gelesen hatte, habe ich dann übermütig deutlich höher angesetzt. Und zwar mit 1200 RPM.
Einen Millimeter gefräst. Ergenis sah gut aus. Nachgeölt. Wieder angesetzt. Dann fing die Maschine leider leicht an zu rütteln. Habe dann versucht, noch langsamer abzusenken. Wieder fing es an zu rütteln, und auf einmal fiel der gesamte Satz nach unten. Der Kegeldorn hatte sich gelöst. Habe sofort den Schalter betätigt. Für den Fräser war es aber leider zu spät. Hat sich rundum ins Material gefressen, wobei leider die Kanten der Schneide angebrochen sind.

Schöne Schande! :(
Zum Glück ist aber sonst nichts passiert.

Scheint so, als hätte ich die Grenzen der Maschine u.o. des Fräsers (im zweckentfremdeten Einsatz) überschritten.

Gehe jetzt in Demut in mich und überlege, wie ich an der Stelle weitermache. :cry:

VG und schönen Abend
Gemüsefraumann
 
Hier: https://www.stepcraft-systems.com/images/SC-Service/SC_Fraesparameter.pdf gibt es Drehzahlempfehlungen, daraus ergeben sich bei Hartholz und 10 mm über 14.000 UPM, da sollten 2.700, also ein Fünftel davon, eigentlich kaum zu schnell sein ... Bei Alu ist es ähnlich, lediglich für Stahl liegt die Empfehlung leicht darunter.

PS: Sehe jetzt deinen aktuellen Post, um welches Material geht es?

Ich bin zwar kein Praktiker, aber nach meiner Kenntnis verlangt Fräsen eine hohe Geschwindigkeit sonst kann es leicht zum Verhaken kommen. Bei Alu darf der Vorschub nicht zu gering sein, sonst entsteht übermäßige Reibungshitze und das Alu schmiert.

Wurden Späne gebildet?
 
Gemüsefraumann schrieb:
Einen Millimeter gefräst. Ergenis sah gut aus. Nachgeölt. Wieder angesetzt. Dann fing die Maschine leider leicht an zu rütteln. Habe dann versucht, noch langsamer abzusenken. Wieder fing es an zu rütteln, und auf einmal fiel der gesamte Satz nach unten. Der Kegeldorn hatte sich gelöst. Habe sofort den Schalter betätigt. Für den Fräser war es aber leider zu spät. Hat sich rundum ins Material gefressen, wobei leider die Kanten der Schneide angebrochen sind.

Hallo

Das könnte auch zu zaghaftem Einstecken des Morsekegels in die Pinole geschuldet gewesen sein.
Bei meiner Maschine löst sich der Kegel nur(noch) wenn ich mit seitlichem Vorschub fräse. Aber auch nur dann wenn es zu sehr zur Sache geht.
Allerdings, und das hatte ich auch in dem Beitrag schon geschrieben, bekommt das Futter zuvor einen extra Klapps mit auf den Weg.
So hatte ich, ohne dass mir einmal der Kegel herausfiel, einiges an kleinen Fräsarbeiten in/an Kunststoff, Pertinax, Alu und Kupfer beim Bau meiner Stromsenke erledigt.

PS
 
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