Schweißtisch, Frage zur Konstruktion

Diskutiere Schweißtisch, Frage zur Konstruktion im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo. Ich bin günstig an Winkelprofil 60x60x6 gekommen und überlege nun mir einen Schweißtisch daraus zu bauen. Also eigentlich erstmal die...
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rincewind

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Hallo.

Ich bin günstig an Winkelprofil 60x60x6 gekommen und überlege nun mir einen Schweißtisch daraus zu bauen. Also eigentlich erstmal die "Tischplatte", das Untergestell kommt später.

Auf Dauer auf einer alten Küchenschranktür zu schweißen macht keinen Spaß und fördert auch nicht die Genauigkeit der Endprodukte... :)

Die Platte soll durchgehende Lücken haben um mit normalen Schraubzwingen spannen zu können.
Das Ganze ist für den Hobbyeinsatz gedacht und eine massive Stahlplatte in 10mm oder so scheidet aus.

Ist folgende Konstruktion sinnvoll?
Ist nur ein Beispiel, je nach Dimension des Tisches werden es mehr als 6 "Elemente" oben.
Die orangenen Teile sollen eingeschlitzt werden, die anderen werden dann eingesteckt und verschweißt.
Kriegt man das so verschweißt das die Tischfläche nachher plan ist?


tisch-1.jpg

tisch 2.jpg

tisch-3.jpg
 
Hi rincewind,

wieder ist mal meine Anfängermeinung natürlich mit Abstrichen zu sehen, aber ich denke, dass das schon machbar wäre. Insofern du die Schlitze mit einer relativ genauen Passung in die Querstreben/tragenden Streben einarbeitest, wäre vermutlich auch der Schweißverzug irgendwie zu handeln.

Evtl. könntest du auch an die Enden der auf den Querstreben (gelb) liebenden Winkeleisen (eigentliche Arbeitsfläche) Quadrate passend (in den Winkel eingearbeitet) einschweißen, sodass du das tragende Element mit der späteren Arbeitsfläche verschrauben kannst. Dann hättest du nicht das Problem mit dem Schweißverzug und könntest evtl. was nachbessern. Bei so einer Konstruktion würde ich allerdings einen aus Winkeleisen verschweißten Rahmen mit 4 Seiten für unten zusammenbrutzeln, da andernfalls zu wenig Stabilität in die Konstruktion kommt.

Aber wie gesagt... Ist natürlich nur meine Laieneinschätzung, wobei Janik und Co. dir mit Sicherheit fundiertere Ratschläge an die Hand geben können.

Bestes!

Andre
 
AndreB schrieb:
Bei so einer Konstruktion würde ich allerdings einen aus Winkeleisen verschweißten Rahmen mit 4 Seiten [...] zusammenbrutzeln
Hätte ich auch vorgeschlagen, dann müsstest du nämlich die anderen Winkel garnicht mal soo doll heften und dann läst dich der Verzug auch in Grenzen halten.
Wie willst du die Schlitze machen? Und wie Gerade sind deine Winkel? Davon wird haupsächlich abhängen wie plan die Auflagefläche wird

edit: Zitat repariert
 
Ich steh glaube ich auf der Leitung...
Die eingeschweißten Quadrate so und dann ein einen Rahmen aus Winkeleisen einlegen und verschrauben? Eventuell die orangenen ganz weglassen?
tisch-6.jpg

Die Schlitze wollte ich am Ende bohren und dann mit der 1mm Trennscheibe schneiden. Mangels anderer Trennmöglichkeiten (abgesehen von der Handsäge) klappt das inzwischen brauchbar.
Wie gerade das Winkelprofil ist habe ich noch gar nicht nachgeschaut...

Wenn man beim Zusammenbau jeweils in Richtung der blauen Pfeile spannt (mit Zulage, damit der Winkel nicht kippt) und einen Hefter (rot) setzt sollte das Ganze doch gerade werden. Die Schlitze könnten dann etwas Luft zum korrigieren haben und später noch links und rechts vom Schenkel des Winkels einen Hefter (grün). Vielleicht besser als lange Nähte zu ziehen.
tisch-5.jpg
 
Hi rincewind,

ne... würde aus 4 "orangefarbenen" Winkeleisen einen rechteckigen, planen Rahmen schweißen, wozu ich die Eisen auf Gehrung schneiden würde. Dann hättest du auf jeden Fall eine stabile Unterkonstruktion, an die du die Arbeitsfläche schrauben könntest.

Die Option mit den Quadraten hätte ich so gedacht, wie du das in blau eingefügt hast, wobei ich die von der Quadratseite aus seitlich in die Unterkonstruktion geschraubt hätte.

Deine Lösung, bei welcher du die Winkeleisen der Arbeitsfläche von oben nach unten schraubst, finde ich allerdings besser, da du so das Höhenspiel schöner ausgleichen könntest. Wenn du 'ne saubere Beilage einarbeitest (evtl aus Vierkantrohren), dann müsstest du evtl. nicht mal seitlich heften.

Wenn du von oben verschraubst, dann müsstest du eben Senkkopfschrauben verwenden, sodass du eine erhöhungsfreie Oberfläche erhältst. Beim Verschrauben von oben kannst du auch auf die Quadrate verzichten.

Wie tomtim schon geschrieben/gefragt hat... Wie willst du denn die Schlitze in die Trägerkonstruktion einarbeiten? Flex?

Bestes!

Andre
 
AndreB schrieb:
Deine Lösung, bei welcher du die Winkeleisen der Arbeitsfläche von oben nach unten schraubst, finde ich allerdings besser, da du so das Höhenspiel schöner ausgleichen könntest. Wenn du 'ne saubere Beilage einarbeitest (evtl aus Vierkantrohren), dann müsstest du evtl. nicht mal seitlich heften.
Wenn du von oben verschraubst, dann müsstest du eben Senkkopfschrauben verwenden, sodass du eine erhöhungsfreie Oberfläche erhältst. Beim Verschrauben von oben kannst du auch auf die Quadrate verzichten.

Sorry, ich verstehs immer noch nicht :shock:
Die "Platte" wie im ersten Beitrag gezeigt sollte erstmal "selbsttragend" sein und ohne Schrauben. Ob die dann auf Böcke gezwingt wird oder ein festes Untergestell bekommt weiß ich noch nicht. Ist vor allem eine Platzfrage.


AndreB schrieb:
Wie tomtim schon geschrieben/gefragt hat... Wie willst du denn die Schlitze in die Trägerkonstruktion einarbeiten? Flex?

Siehe oben :D
rincewind schrieb:
Die Schlitze wollte ich am Ende bohren und dann mit der 1mm Trennscheibe schneiden. Mangels anderer Trennmöglichkeiten (abgesehen von der Handsäge) klappt das inzwischen brauchbar.
 
Hey, hey,

rincewind schrieb:

Sorry! Voll überlesen. :D

rincewind schrieb:
...verstehs immer noch nicht :shock:
Die "Platte" wie im ersten Beitrag gezeigt sollte erstmal "selbsttragend" sein und ohne Schrauben. Ob die dann auf Böcke gezwingt wird oder ein festes Untergestell bekommt weiß ich noch nicht. Ist vor allem eine Platzfrage.

Mit Arbeitsfläche meine ich die "farblosen" Winkeleisen, die letztendlich in die Schlitze der "orangen" Winkeleisen eingearbeitet werden. Aus den "orangen" Winkeleisen würde ich - wie geschrieben - einen Rahmen (vorhin von mir - vermutlich verwirrenderweise - auch mal als "Unterkonstruktion" bezeichnet :) ) anfertigen, um mehr Stabilität für deine gesamte Arbeitsplatte (also orange u. farblos) zu bekommen. Also alles unabhängig von dem später tragenden Untergestellt für die Arbeitsplatte. Verständlich? Wenn nicht, dann müsst ich's malen.

Bestes!

Andre
 
Also prinzipiell die Konstruktion wie am Anfang, aber noch in einen Rahmen aus Winkelprofil einlegen. Dürfte aber dann kein 60x60 für den Rahmen sein, sonst komme ich von außen nicht mit einer Zwinge in die Lücken rein. Gut, man könnte auch unten am Rahmen ansetzen...

Im Endeffekt ist die Frage: Wie kann ich am einfachsten/besten 6-12 Stücke Winkelstahl so zusammenbauen, daß alle Schenkel (plus Lücken) nebeneinander eine plane Oberfläche ergeben. :kp:
 
"richtigrum", so wie später die Gebrauchslage ist wirds schwierig die Auflagefläche 100% eben zu bekommen.
Du müsstest das was später die Arbeitsfläche wird "falschrum" auf eine möglichst ebene Fläche auflegen und den mit den Schlitzen vorbereiteten Rahmen drüberfädeln. Die Schlitze dabei ruhig etwas Tiefer als eigentlich nötig, damit der Rahmen nicht an einzelnen Schlitzen aufstehtund kippelt.
Je Schenkel, Winkelseite und Tischseite ein Hefter sollte gut ausreichen, die einzelnen Hefter von der Lage her wenn möglich so anordnen, dass man später zum aufflexen hinkommt, falls man einzelne Winkel austauschen möchte.
 
Bedenke bitte bei deinen Schnitten auch (werden sicher sowieso etwas größer als die Materialstärke), daß der Winkelstahl idR nicht wirklich hundertprozentig winkelig sein muss.
 
Hallo rincewind,

ich würde die Winkelstähle auf keinen Fall so weit schlitzen, da es die Statik in genau der Ebene schwächt die für Deinen Tisch relevant ist und wenn Du an den Schlitzen schweißt, die Schrumpfspannungen dort schwer zu kontrollieren sind.

Ich würde die orangenen Winkel in Deiner Zeichnung um 180° rotieren und außen anschweißen. So brauchst Du für ausreichend Stabilität keine besonders langen Schweißnähte, kannst alle Schweißstellen gut erreichen und die Schweißspannungen wirken so in einer Richtung, die für die "Planheit" des Tisches irrelevant ist.

Die Abstände würde ich etwas größer wählen, so dass Du die Zwingen nicht einfädeln musst, sondern einfach von oben einsetzen kannst.

Viel Erfolg!
 
Blötkolben schrieb:
ich würde die Winkelstähle auf keinen Fall so weit schlitzen, da es die Statik in genau der Ebene schwächt die für Deinen Tisch relevant ist und wenn Du an den Schlitzen schweißt, die Schrumpfspannungen dort schwer zu kontrollieren sind.

Ich würde die orangenen Winkel in Deiner Zeichnung um 180° rotieren und außen anschweißen. So brauchst Du für ausreichend Stabilität keine besonders langen Schweißnähte, kannst alle Schweißstellen gut erreichen und die Schweißspannungen wirken so in einer Richtung, die für die "Planheit" des Tisches irrelevant ist.

Die Abstände würde ich etwas größer wählen, so dass Du die Zwingen nicht einfädeln musst, sondern einfach von oben einsetzen kannst.

Das hört sich alles ziemlich schlüssig an.
Also so ungefähr:
tisch-7.jpg
tisch-8.jpg


Ich denke wenn keine weiteren Geistesblitze bei mir oder hier im Thread einschlagen (oder ich günstig an dickes Flachmaterial komme) werde ich das so versuchen.
...nachdem der Schweißwagen fertig ist. :)
 
Ja, genau so hatte ich das gemeint.

Freut mich dass es Dir gefällt!
 
Hat etwas gedauert bis das Projekt hier weitergeht, aber letzte Woche war endlich etwas Zeit.
Am Ausgangsmaterial hat sich nichts geändert, also immer noch ehemalige Handläufe aus 60x60x6mm Winkelprofil. Auch die Konstruktion bleibt wie von Blötkolben vorgeschlagen.

Zuerst durfte die Fortuna die 3m Handläufe in passende Stücke zerlegen.
20190619_175440740_iOS_1600.jpg


So soll das Teil mal ungefähr aussehen (die kurzen Stücke wurden noch gedreht). Die Lücken sind 3cm breit, da passen dann Zwingen durch zum Festspannen. Die Tischplatte wird 87cm x 60cm groß.
20190710_113400751_iOS_1600.jpg

Erstmal kommt (wo notwendig) die Farbe ab.
20190710_114235957_iOS_1600.jpg
20190711_084422316_iOS_1600.jpg

Dann auf einer 3-Punkt Auflage den Rahmen geheftet, hier nach dem Heften.
20190712_123802686_iOS_1600.jpg

Die restlichen Stücke eingesetzt, immer nur 3-4 Heftpunkte pro Seite.
20190712_135750583_iOS_1600.jpg

Nach dem Heften. Die Fläche ist sehr eben geworden, für meine Zwecke absolut ausreichend.
20190712_140000065_iOS_1600.jpg

Die Stöße an der Tischfläche hab ich dann auch noch geschweißt und verputzt. Mit 125A und relativ schnell um Verzug zu vermeiden/minimieren.
Bei der Gelegenheit konnte ich dann auch zum ersten mal testen ob der Thermoschalter, mit dem ich den Lüfter von der Wasserkühlung "beruhigt" habe auch im Betrieb funktioniert.
20190712_165746641_iOS_1600.jpg


Das ist der momentane Stand. Das Teil kann platzsparend verstaut werden und wird bei Bedarf auf höhenverstellbare Böcke gelegt. Ursprünglich wollte ich noch eine Vorrichtung basteln um die Platte auf den Böcken zu befestigen, allerdings ist das Teil ziemlich schwer, so dass ich mir das erstmal spare.
Da ich bisher immer auf dem Boden bzw. einer alten Küchenschranktür geschweißt habe ist das hier definitv ein großer Fortschritt. :mrgreen:
20190712_170004364_iOS_1600.jpg



Gruß
 
Hi rincewind,

prima Sache, wie immer. :top: Wie hast du die Komponenten denn plan ausgerichtet? Holz-/Küchenplatte?

Gruß!

Andre
 
AndreB schrieb:
Wie hast du die Komponenten denn plan ausgerichtet? Holz-/Küchenplatte?

Hi Andre,

Passendes Plattenmaterial war nicht vorhanden, nur buckliges Leimholz.

Ich hab drei Auflagepunkte auf den Boden gelegt und auf diesem Dreieck dann immer zwei Teile vom Rahmen geheftet. Danach mit vier Auflagen den Rahmen. So in der Art hab ich das mal auf YT gesehen.
Den Rahmen hab ich danach mit den kurzen Seiten auf zwei dicke Profilrohre gelegt und dann die restlichen kurzen Stücke rein.
Ging erstaunlich gut, soweit ich das ohne Referenzfläche feststellen kann. Ich hab mir halt lediglich mit dem Richtscheit meines größten Vertrauens in alle möglichen Richtungen die Tischfläche angeschaut.


Gruß
 
rincewind schrieb:
mit dem Richtscheit meines größten Vertrauens

So ne Richtlatte hab ich auch. :) Auf jeden Fall prima umgesetzt mit deiner Schweißhilfe und was mir mit am besten gefällt ist das sinnvolle Recycling der Handläufe. :top:

LG!

Andre
 
AndreB schrieb:
Auf jeden Fall prima umgesetzt mit deiner Schweißhilfe und was mir mit am besten gefällt ist das sinnvolle Recycling der Handläufe. :top:

Von den ursprünglich knapp 20m ist noch eine 3m Stange übrig. :)
Die übriggebliebenen Ankerplatten/Ronden sind ziemlich massiv, glaube 8 oder 10mm. Die krieg ich auch noch irgendwo verwurstet. Geben bestimmt gute Wandhalterungen ab.

Jetzt steht an Hilfsmitteln noch eine Halterung/Ablage für den Brenner auf der Liste sowie etwas zum Hand/Arm abstützen.


Gruß
 
Thema: Schweißtisch, Frage zur Konstruktion

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