Cortenstahl (Cor-Ten-Stahl) wetterfesten Baustahl montieren WOMIT?

Diskutiere Cortenstahl (Cor-Ten-Stahl) wetterfesten Baustahl montieren WOMIT? im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo Zusammen! Ein beauftragter Gartenbauunternehmer hat einige Elemente aus Cortenstahl (gibt es eigentlich überhaupt auch Vierkantrohre aus...
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Quack

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Hallo Zusammen!

Ein beauftragter Gartenbauunternehmer hat einige Elemente aus Cortenstahl (gibt es eigentlich überhaupt auch Vierkantrohre aus Cortenst.?) montiert.

Er hat dazu die dünnwandigen Rohre durchbohrt und handelsübliche Gewindestangen + Muttern (blau verzinkt, also silberfarben, also wohl auch nur sendzimierverzinkt=sehr dünne Schutzschicht) benutzt.

Keinerlei Trennung zwischen den Bauteilen (wäre ja nicht sooo viel Aufwand gewesen bei einem rel. teuren Auftrag, A2+Spenglerscheiben zB.) und jetzt frag ich mich ob hier nicht das rel. komplizierte Thema Kontaktkorrosion eine zusätzliche Rolle spielen könnte...?

Davon ab werden aber die dünn verzinkten Bauteile imho auch nicht allzu lange halten - oder seht Ihr das anders?
Nach meiner Erfahrung fängt der Rost (je nach Marke+Qualität+Wetter) schon nach 7 Tagen bis max. 6 Wochen an.
 
Quack schrieb:
Keinerlei Trennung zwischen den Bauteilen (wäre ja nicht sooo viel Aufwand gewesen bei einem rel. teuren Auftrag, A2+Spenglerscheiben zB.) und jetzt frag ich mich ob hier nicht das rel. komplizierte Thema Kontaktkorrosion eine zusätzliche Rolle spielen könnte...?

Also meines Wissens sollte Cortenstahl von anderen Bauteilen getrennt werden, da er bei entsprechendem Elektronegativitätsgefälle elektrolytisch genau so angegriffen wird, wie andere Stähle.

Quack schrieb:
Er hat dazu die dünnwandigen Rohre durchbohrt und handelsübliche Gewindestangen + Muttern (blau verzinkt, also silberfarben, also wohl auch nur sendzimierverzinkt=sehr dünne Schutzschicht) benutzt.

Ohne besonders tief in der Metallurgie zu stecken, aber werden Schrauben nicht eher diffusionsverzinkt (sherardisiert) als bandverzinkt (sendzimiert)?
 
Danke Brandmeister!

Du hast sicher recht, dass ich "sendzimir" hier irrtümlich als Bezeichnung verwendete :crazy: .

Im Grunde geht es ja um die geringe Schichtdicke (es gibt auch wirklich feuerverzinkte-aber sehr selten und teuer zumindest bei Metallgewinden) und evtl. noch Art der Schicht (zb gelb verzinkt)

Rein von der Kontaktkorrosion erwarte ich nichtmal viel Schlimmes ist doch Cortenst. letztlich nur ein rel. leicht legierter/veränderter Baustahl - wäre also imho nur unwesentlich edler/unedler.
 
Danke Dir erneut!

Es gab nämlich den Verdacht, dass die auf die Bleche gepunkteten Vierkantrohre (Schätzung - war nie vor Ort, hab nur paar Fotos - ca. 25x25x1,5 bis 30x30x?) evtl. doch nur Baustahl sein könnten.

Neben meinem Hauptanliegen würde mich interessieren ob es irgendeine Quick+Dirty-Methode gäb um Cortenstahl von Baustahl zu unterscheiden? Kann auch zerstörend sein.
4 Jahre abwarten wär nicht Quick genug :wink:
 
Du könntest versuchen, die Korrosion zu forcieren und anhand der Zeit und des Korrosionsprodukts Rückschlüsse zu ziehen. Z.B. durch Besprühen mit Salzwasser oder Essigsäure: Anregung
 
Quack schrieb:
...
Ein beauftragter Gartenbauunternehmer hat einige Elemente aus Cortenstahl (gibt es eigentlich überhaupt auch Vierkantrohre aus Cortenst.?) montiert.
...
War der Gartenbauunternehmer auch mit der Planung beauftragt?
Gibt es überhaupt einen Planer, der für seine Planung auch die Verantwortung übernimmt?
So wie ich das verstanden habe, sind das ja jetzt nicht unbedingt Standard-GaLa-Leistungen.

Gruß
D.Mon
 
:shock: argh - jetzt ist mein gesamter Text weg durch was auch immer... also neu :allesgut:

@Brandmeister: Danke Dir sehr aber verdammt aufwändig - quasi Laborwürdig und Schlüsse sicher zu ziehen auch wegen des ja erwünschten Rostes an Corten sicher erschwert. Funktionieren würde es aber sicher.

@D_Mon: Berechtigte Frage und bringt mich zum Nachdenken.

Lass Dir aber bitte versichern, dass es hier nicht darum geht einen rechtschaffenen Meisterbetrieb zu nerven/verklagen/bedrohen. Es geht hier darum, dass die Bauherrin zu Recht etwas irritiert&verunsichert ist. Denn das Ding kostet ungefähr soviel wie ein Minimal Dacia (neu mit Euro 6d-Temp) und es wurden doch extra 2 Materialien bestellt die im Grunde ewig (na sagen wir mal besser sicher über 30-40 Jahre und wahrscheinlich deutlich länger)halten würden.

Wenn nun plötzlich zur Verbindung dieser 2 Hauptelemente "Fragwürdiges" verwendet wird und massive Schäden in 3,4 oder eben 7 Jahren zu befürchten sind und dies JETZT noch sinnvoll mit vertretbarem Aufwand schadenbegrenzend änderbar ist dann warum nicht?
Es sollte doch sogar im Sinne des Handwerkers sein, dass nicht in 7 Jahren sone schwere Tafel auf ner parkenden S-Klasse landet :? Im Sinne der Bauherrin und jeglicher Nachhaltigkeit sowieso.

Meine bescheidene Rechtsauffassung mag gern absolut falsch sein aber ein Meister der zusätzlich gewerkfremde Dinge ausführt und besorgt ist doch vollkommen i.O. (also kein Planer nur AuftragGeber+ -Nehmer)
Aber er sollte schon wissen was er tut und es halbwegs "nach den Regeln der Technik" ausführen und ist er unsicher ist es SEINE Sache sich entsprechend zu informieren.
 
Quack schrieb:
...aber verdammt aufwändig - quasi Laborwürdig und Schlüsse sicher zu ziehen auch wegen des ja erwünschten Rostes an Corten sicher erschwert. Funktionieren würde es aber sicher...

Es sollte sich vereinfachen lassen:
Du brauchst ein Stück gewöhnlichen unlegierten Baustahl als Referenz und ein Stück von deinem Corten. Wenn du beides tüchtig mit Salzwasser besprühst oder gleich ins Salzwasserbad einlegst, müsste es den "gewöhnlichen" Stahl schneller zerfressen als den Cortenstahl. Und ich meine zerfressen; nicht die Patina des Cortens.
 
Brandmeister schrieb:
Es sollte sich vereinfachen lassen

Gebe Dir da völlig recht! Ist ne Überlegung und man könnte die Baumakrtschräubchen direkt mit dazu legen :wink:

Werde es mal vorschlagen ist aber leider entfernt und glaub die Bauherrin wird sich nicht ne Flex dazu leihen.
DANKE!
 
Quack schrieb:
...
Es geht hier darum, dass die Bauherrin zu Recht etwas irritiert&verunsichert ist. Denn das Ding kostet ungefähr soviel wie ein Minimal Dacia (neu mit Euro 6d-Temp)
...
Und genau da frage ich mich, warum man in diesem Fall nicht jemanden mit der Planung beauftragt, der das zum einen fachlich kann und zum anderen auch dafür haftet. Ich sage das völlig wert- und vorwurfsfrei und ohne die ganze Geschichte drumherum zu kennen. (z. B. wer hat das Material vorgeschlagen, durfte der Handwerker konkrete Vorgaben erwarten etc.)

Quack schrieb:
...
aber ein Meister der zusätzlich gewerkfremde Dinge ausführt und besorgt ist doch vollkommen i.O. (also kein Planer nur AuftragGeber+ -Nehmer)
Aber er sollte schon wissen was er tut und es halbwegs "nach den Regeln der Technik" ausführen und ist er unsicher ist es SEINE Sache sich entsprechend zu informieren.
... oder ggf. darauf hinweisen, wenn er fachlich dafür nicht qualifiziert ist.
Ich stimme Dir zu, dass ein Handwerker natürlich auch Hinweis- und Beratungspflichten hat und die Arbeit, für die er einen Auftrag annimmt, auch fachgerecht ausführen muss. Auf der anderen Seite wissen wir nicht, wie in diesem speziellen Fall die Wahl der Konstruktion zustandekommen ist, ob der Handwerker z. B. nach Vorgaben des AG gehandelt hat oder die Planungsverantwortung ganz oder teilweise mit übernommen hatte.
 
Danke Dir D_Mon!

Ich war nicht dabei, weiß aber dass zunächst extra dafür bestellte (wesentlich teurere! und passende und vom Hersteller der CortenBlechKonstruktion stammende) Befestigungssysteme vom Handwerker bestellt worden sind.
Auf der Baustelle wurden diese dann (warum auch immer...) von ihm verworfen (und im Baumarkt zurück gegeben) und er kaufte die stückverzinkte Ware. Ohne Absprache, ohne Diskussion oder Warnung und natürlich auch ohne Minderpreis.

Bin jetzt 1,5 Tage unterwegs -nicht wundern.
 
Ist die Leistung schon abgenommen? ... bezahlt? Falls ja, wie lange schon?
 
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