Sauger Klasse L und M. Wohin geht der feine Staub?

Diskutiere Sauger Klasse L und M. Wohin geht der feine Staub? im Forum Reinigungsgeräte im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, ich suche einen Werkstattsauger zur festen Installation. Da ich ab und an Kohlenstoff säge oder teilweise mit der Trennscheibe...
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SvenS3

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Hallo zusammen,

ich suche einen Werkstattsauger zur festen Installation. Da ich ab und an Kohlenstoff säge oder teilweise mit der Trennscheibe trenne möchte ich die Partikel absaugen.

Dazu möchte ich einen Klasse L bzw. Klasse M Sauger kaufen.

Jetzt ist meine Frage was passiert mit den feinen Partikeln. Ich finde Sauger mit einer Blasfunktion (Festool CTL Midi)bei denen vermutlich der Staub aus genau dem Ausgang heraus den Sauger wieder verlässt. Da war die Überlegung, dort einen weiteren Schlauch anzuschließen und diesen ins freie zu legen.

Was ist mit Saugern, die diese Blasfunktion nicht haben, wo treten dort die feinen Partikel wieder aus, bzw. wie könnte ich diese ins frei leiten?

Speziell geht es um folgende Sauger:

- Festool CTL Midi
- Fein Dustex 25L oder 35L
- Metabo ASR 25L SC

Einzig der Festool ist antistatisch ausgerüstet, die anderen haben einen normalen Schlauch. Ist diese Funktion wichtig bei Kohlenstoff?

Getrennt, bzw. gesägt wird in einer Plexiglasbox, so das ich sehen kann wo ich schneide. Dort soll ein Flansch angebracht werden für den Saugschlauch.

Vielleicht habt Ihr ja einen Tipp für mich. Komme nicht wirklich weiter.

BEsten Dank
 
Bei allen Saugern kommt die gefilterte Luft wieder, irgendwo, heraus. :crazy:
Bei den Meisten kommt die Luft zusammen mit der Motorkühlluft, welche bei Nassaugern getrennt angesaugt wird, wieder heraus.
Bei einem H-Sauger, der allerdings nochmal einen Aufschlag kostet, wirst Du dir wegen der Abluft keine Sorgen machen müssen.

PS
 
Versteh ich irgendwie nicht.
Der Staub bleibt im Beutel. Wo soll er auch sonst hin? Das ist der Sinn von einem Staubsauger.
Ohne Beutel betreiben wäre Unsinn, dann bleibt er im Filter hängen und ratz fatz ist der zu. Ohne beides zu betrieben, wäre noch mehr Unsinn, dann kommt der Staub aber am Auslass wieder raus.
 
michaelhild schrieb:
Versteh ich irgendwie nicht.
Der Staub bleibt im Beutel. Wo soll er auch sonst hin? Das ist der Sinn von einem Staubsauger.
Leider weiß der Staub das nicht und deswegen schleicht er sich teilweise am Filter vorbei... :wink:

Es dürfte Sven um die 0,1 ... 1 % gehen, die eben nicht im Staubsauger verbleiben.

Es sei denn man zahlt den Aufpreis für einen Sauger der Klasse H. Dann reden wir über deutlich weniger Reststaubgehalt.
 
Es sind weniger als 0,1%. Vernachlässigbar.
 
michaelhild schrieb:
Es sind weniger als 0,1%. Vernachlässigbar.
Damit negierst du die Sinnhaftigkeit von H-Saugern...

Kleine Rechnung:
Du saugst 10 g Staub ein. 0,1 % davon entsprechen 10 mg, die hinten raus kommen. Ein Raum der Größe 3*3*2,5 m besitzt 22,5 m³ Luft, was dann zu einer Konzentration von 0,4 mg/m³ führt. Je nach Stoff und Belüftung kannst du da schon ganz ordentlich diverse Arbeitsplatzgrenzwerte mit reißen.

Dazu kommt, dass diese 0,1 % reine Theorie sind. Die Filter lassen die gefährlichen kleinen Partikel eher durch, als die ungefährlicheren großen - letztere werden ab einer gewissen Größe zu 100 % aufgehalten (es sei denn, der Filter hätte ein Loch). Die Rückhaltefähigkeit wird dann über "Normstaub" mit vorgegebener Partikelgrößenverteilung ermittelt. Wenn deine Anwendung überdurchschnittlich viele kleine Partikel erzeugt, kannst du den angegebenen Rückhaltegrad nicht zur Beurteilung nutzen.

Die interessante Frage ist, in welcher Form der Kohlenstoff hier vorliegt? In Reinform, z. B. als Graphit, ist das "Rausgeblasene" tatsächlich zu vernachlässigen. Liegt es aber in Form irgendwelcher Nanostrukturen, oder mit anderen Stoffen gebunden (Harz, Kleber) vor, sieht das Ganze schon wieder anders aus.
 
Tut mir leid für die verspätete Rückmeldung. Bin leider gerade erst Heim gekommen.

Ich schneide ab und an Graphitschäfte von Golfschlägern. Diese sind aber wohl aus Kohlenstoff, wie ich selber lernen musste, und nicht aus Graphit. In den USA nennt man den Werkstoff Kohlenstoff wohl Graphit aus Marketing Gründen. Der Werkstoff wird gerollt und verklebt und teilweise lackiert für die Golfschäfte.

Der Sauger wird in einem Schrank stehen mit geschlossener Tür. Allerdings nicht dicht. Und wenn nötig mit Belüftungslöchern für die Ansaugluft des Saugers.

Und da ist eben die Frage was Sinn macht. Ob man sagt, ok man leitet die Partikel nach draussen (wie auch immer), oder man lässt Sie im Filter.

Was meint Ihr? Welcher Sauger wäre was von den genannten?

Ach ja, muss es antistatisch sein?
 
SvenS3 schrieb:
...
Diese sind aber wohl aus Kohlenstoff, wie ich selber lernen musste, und nicht aus Graphit.
...
Genauer gesagt ist es CFK - Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff. Chemisch das gleiche wie Graphit, werkstofftechnisch was ganz anderes. Kohlenstofffasern stehen im Verdacht, in hohen Konzentrationen krebserzeugend zu sein, gesichert ist das nicht und die Fasern sind zu dick um gut in die Lunge zu gelangen oder sich dort festsetzen zu können.
Die DGUV empfiehlt bei der Staubabsaugung Kategorie M, Filterwechsel dann mit langer Kleidung, Handschuhen und Maske.
Die Nummer von deren Informationsblatt dazu müsste irgendwas zwischen 70 und 90 sein. Keine Lust selber danach zu suchen, also mal in dieser Liste suchen.

Warum die Yankees wohl Graphit sagen, da wage ich mal zu behaupten, es hört sich wahrscheinlich einfach nur griffiger (wertiger, weniger gesundheitsschädlich) an als carbon fibre reinforced plastic. Außerdem kann carbon im Englischen sowohl Kohlenstoff als auch Kohle bedeuten.

Nachtrag:
SvenS3 schrieb:
Ach ja, muss es antistatisch sein?
Saugschläuche zur Maschinenabsaugung sind eigentlich immer elektrisch leitend, um statische Aufladung zu vermeiden. Beim Übergang Schlauch-Maschine kann das scon mal anders aussehen.
 
Ein_Gast schrieb:
Damit negierst du die Sinnhaftigkeit von H-Saugern...

Ich negier da gar nichts.
Das sind die Grenzwerte der Staubklasse M (L Sauger sind in der Regel ident. was die Filterleistung anbelangt).
Kannst Du glauben, kannst DU sein lassen.
 
Natürlich sind es die Werte der M-Klasse. Nur, wenn die schon vernachlässigbar sein sollen, wofür sollten dann H-Sauger gut sein? Noch vernachlässigbarer?
 
Warum bist Du denn so auf Krawall gebürstet? :kp:
Grenzwerte Arbeitsplatz für Feinstaubbelastung: 950µg/m³
Staubklasse M: 100µg/m³

Der Grenzwert am Arbeitsplatz ist ja für Dauerbelastung 8h am Tag. Sven will ab und an mal, von daher kann man da schon die Kirche im Dorf lassen.
 
Brandmeister schrieb:
Nachtrag:
SvenS3 schrieb:
Ach ja, muss es antistatisch sein?
Saugschläuche zur Maschinenabsaugung sind eigentlich immer elektrisch leitend, um statische Aufladung zu vermeiden. Beim Übergang Schlauch-Maschine kann das scon mal anders aussehen.

Definitiv Nein!
Bei L-Saugern auf alle Fälle nicht, Sauger ist vorbereitet, Schlauch meistens nicht.
 
Die frage von SvenS3 find ich auf den 2. Blick recht interessant für mich.
Wenn ich mir also einen stationären Staubsauger bauen will, leite ich die Abluft einfach ins freie - keine schlechte Idee, wenn man es mit gefährlichen Stoffen zu Tun hat, finde ich. Wir zwar schnell kalt in der Bude, aber man kann ja nicht alles haben!?

1. Stoff der mir einfällt:
Wolfram - Wig Nadeln schleifen - war früher schlimmer, als Thoriumoxid noch nicht verpönt war.
2.Asbest - hab hier leider einen Altbau..
3.Pilze und Sporen

So weit ich weiß, haben L und M Sauger die gleichen Filter - aber unterschiedliche Technik der Überwachung der Saugleistung - Stimmt das so in etwa?
 
Hallo zusammen. Danke für die vielen Antworten.

Allerdings löst dies mein Problem noch nicht.

Um es mal konkret zu erklären. Ich schneide ca. 25 Graphitschäfte pro Jahr (1,5cm Durchmesser, innen hohl, Wandstärke 2mm). Ist da die Sorge komplett unbegründet?

1. Muss es ein antistatischer Saugschlauch sein? Dann bleibt nur Festool, da die anderen keinen solchen Schlauch haben und dieser extra gekauft werden müsste.

2. Wie könnte ich die Abluft ins freie bekommen? Bläst der Festool CTL Midi automatisch, oder nur wenn ein bestimmter Schalter gedrückt wird. Es sind ca. 3m ins freie durch eine kleine Öffnung.

3. Wäre ein Sauger mit einer solchen Blasfunktion gut, oder wäre ein Sauger besser, der es einfach im Filter lässt. Wenn ich nämlich keinen Schlauch nach draussen lege, wäre ja die Frage was der Festool macht? Lässt er Staub raus durch die Öffnung für die Blasfunktion während die anderen genannten Sauger eben nix ausblasen und alles im Filter lassen? Werde da nicht ganz schlauch raus.
 
Als völlig unbegründet würde ich das jetzt nicht sehen. Das " höchstwahrscheinlich Krebsgefährdend" schließt ja nicht aus, dass sich, wie beim Asbest nach laaanger Anwendung, ein konkreter Zusammenhang erkennen lässt. Daher würde ich heute schon das sinnvoll Mögliche einsetzen.

Da Du Metabo genannt hast. Werden von Starmix gebaut.
Starmix legt seinen großen M-Saugern standardmäßig 5m lange antistatische Schläuche bei. Setzt Du da einfach andere Filterkassetten ein hast Du einen H-Sauget. Zwar ohne die spezielle Zertifizierung, aber bei den anderen Geräten hast Du noch nicht Mal den Filter dafür.

PS
 
michaelhild schrieb:
Warum bist Du denn so auf Krawall gebürstet?
?

Als ich meinen ersten Beitrag schrieb war doch noch garnicht klar, was der TE vorhatte. "Ab und an" hätte trotzdem eine große Menge Staub (auch krebserregend) bedeuten können. Und die Aussage "0,1 % sind vernachlässigbar" klingt recht allgemeingültig.

villus schrieb:
Wenn ich mir also einen stationären Staubsauger bauen will, leite ich die Abluft einfach ins freie - keine schlechte Idee, wenn man es mit gefährlichen Stoffen zu Tun hat, finde ich. Wir zwar schnell kalt in der Bude, aber man kann ja nicht alles haben!?
Dann musst du dir einen Sauger für Asbest mit mehr als 1200 W Leistung kaufen. Da ist es sogar Vorschrift, die Abluft nach draußen zu leiten. Das dürfte der Grund sein, warum bei z.B. Starmix manche Asbestsauger wie der IPulse schwächer sind.

1. Stoff der mir einfällt:
Wolfram - Wig Nadeln schleifen - war früher schlimmer, als Thoriumoxid noch nicht verpönt war.
2.Asbest - hab hier leider einen Altbau..
3.Pilze und Sporen
Das ist nicht nur Wolfram als Metall, sondern eine vergleichsweise große Anzahl. Gerade beim bearbeiten von Edelstahl (besonders Schweißen) hast du es direkt mit zwei wirklich gefährlichen Stoffen zu tun, nämlich Chrom und Nickel. Das Schlimmste, was du machen kannst, ist an funkenfreiem Werkzeug aus Kupfer-Beryllium herumzuschleifen.

Asbest ist nochmal eine ganz andere Nummer durch die zahlreichen Vorschriften, die es in diese Richtung gibt.

Gerade bei Pilzen und Sporen wird Klasse H angegeben.

So weit ich weiß, haben L und M Sauger die gleichen Filter - aber unterschiedliche Technik der Überwachung der Saugleistung - Stimmt das so in etwa?
Meistens aufgrund der Einfachheit. Vorschrift ist es soweit ich weiß nicht.

Zum Thema. Selbst, wenn der Sauger in einem Schrank steht, wird sich wohl nicht viel der 0,1 % ansammeln. Die durchgelassenen Teilchen sind so klein, dass sie zum größten Teil mit der Abluft in den Raum gehen. Und da trifft zu, was michaelhild schrieb: Hin und wieder einzelne Golfschläger trennen, wird dich nicht an irgendwelche gefährlichen Konzentrationen (bezogen auf Grenzwerte) bringen. Das findest du auch in dieser DGUV-Information https://www.dguv.de/medien/fb-holzu...aetter/infobl_deutsch/074_cfk_materialien.pdf Dort wird explizit die Klasse M genannt.
 
Ja das sehe ich auch so. Ich muss es nicht übertreiben. Eine Volumenstrom Überwachung halte ich für überflüssig. Der jeweilige "Schnitt, bzw. Trennvorgang" dauert ja nur 3-4 Sekunden. Dafür brauche ich keine Überwachung.

Also würde ich einen L Sauger bevorzugen und einen M Filter nehmen.

Was sagt Ihr zum antistatischen Saugschlauch?

Und welcher Sauger wäre empfehlenswert?
 
Der Metabo Sauger ist von Starmix. Da gibt es den auch mit AS Schlauch.

AS finde ich besser, der lädt sich nicht auf.
 
Thema: Sauger Klasse L und M. Wohin geht der feine Staub?
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