Geländer Spannweite?

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J-A-U

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Hohenlohe
Mahlzeit,


nachdem ich kürzlich den Gipser da hatte kann ich mir so langsam konkrete Gedanken zum übernächsten Schritt an meiner Garage/Balkon machen. Konkret: Wie das Geländer ausgeführt wird.

Standort ist BadenWürttemberg, da gelten meines Wissens folgende Richtlinien:
  • Mindesthöhe 90cm
  • Maximaler Abstand vertikal 12,5cm
  • Maximaler Bodenabstand 12cm

Meine Vorstellung geht in die Richtung zwischen den Holzpfeilern eine Einfassung aus Rechteckrohr (z.B. 50x30, Oberseite flach angeordnet) mit vertikalen Rundrohren (12mm Außen) in ca. 10cm Abständen. Sichtschutz ist nicht nötig, es soll für Tageslicht offen bleiben.
Würde das ganze gerne selbst schweißen und über örtlichen Schlosser feuerverzinken lassen.
Als Befestigung dacht ich an Stockschrauben im Holz, darauf Gewindemuffen und dann Sechskantschrauben durch das Rechteckprofil in die Muffen. Das schränkt aktuell auch meine Montagehöhe nicht ein da ich den Bodenaufbau noch nicht kenne.

Die Abstände zwischen den Stützen sind allerdings recht weit. 3,35m, 3,1m und 2mal 2,3m.
Daher meine brennendste Frage: Ist das so überhaupt machbar oder sind zusätzliche Stützen erforderlich?

Und die "Details":
Taugen meine Profilvorstellungen was oder lieber größer/kleiner?
Das längste Element läge mit 2mm Wandstärke bei ca. 34kg (ohne Zink). Das wäre handhabbar, aber reicht das?


mfg JAU
 

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J-A-U schrieb:
Als Befestigung dacht ich an Stockschrauben im Holz, darauf Gewindemuffen und dann Sechskantschrauben durch das Rechteckprofil in die Muffen.
Zwei Themen fallen mir da ein:
1) Wenn Du das wie beschrieben bauen willst: Hohlprofile mit einer Schraube zusammenquetschen ist immer eine schlechte Idee. Bohr eine Seite des Profils so groß auf, dass der Schraubenkopf durch passt (Zylinderkopf mit Inbus). Sonst gibt das Profil im Laufe der Zeit nach und die Schraube verliert Vorspannkraft und wackelt. Wegen des zweiten Punkts würde ich es aber anders befestigen.

2) Längenausgleich bei Temperaturschwankungen: Bei etwas über 3m Länge hast Du zwischen Sommer und Winter etwas mehr als 3 mm Längenunterschied Deines Geländers. Das sollte die Befestigung ausgleichen können.
Ich würde seitlich Laschen mit einem Langloch an die senkrechten Randstäbe anschweißen. An die Balken kommen dann Winkel. Einseitig richtig festschrauben, die andere Seite "leicht" festschrauben und mit einer zweiten Mutter kontern. So dass nichts klappert aber das es sich mit richtig Kraft gerade noch verschieben lässt.
 
Dev schrieb:
Hohlprofile mit einer Schraube zusammenquetschen ist immer eine schlechte Idee.
Stützrohre im Profil sind für mich so selbstverständlich das ich sie vergessen hab zu erwähnen. 8)

Dev schrieb:
Längenausgleich bei Temperaturschwankungen
Oha! Hab ich völlig übersehen.


Hab mal bissl mit Zahlen gespielt. Als Anlehnlast sind 0,5kN/m anzunehmen und da darf die Abweichung maximal 3cm betragen. Mit 50x30x2 komme ich da aber auf 36mm, also das war schonmal nix. :crazy:
Bei einem 50x30x3 sind es "nur" noch 26mm. Eigengewicht steigt auf ca. 42kg.

Auflagekraft sind 2x 825N, sollte mit insgesamt 4 querbelasteten Schrauben also zu schaffen sein.

Können Blumenkästen montiert werden ist mit 0,35kN/m + Eigengewicht zu rechnen. Ich komme da für ein Profil auf ~55mm Durchbiegung. Es sind ja eigentlich 2 Profile, einfach halbieren ist da vermutlich nicht?


mfg JAU
 
Dev schrieb:
Bei etwas über 3m Länge hast Du zwischen Sommer und Winter etwas mehr als 3 mm Längenunterschied Deines Geländers.
Gibt es dafür Tabellen, oder woher weißt Du das?
 
Dafür gibt es sowohl Tabellen als auch Online-Rechner.

Für niedrig legierten Stahl weiß ich den Wert 11 * 10^(-6) pro Grad allerdings auch ohne Hilfsmittel. :wink:
Als Temperatur habe ich -20°C im Winter und +50°C im Sommer in der Sonne angenommen. Also 70°C Differenz. Das ergibt dann

3,35 m * 11*10^(-6) / °C * 70 °C = 0,0026 m = 2,6 mm

Wenn das Geländer nur verzinkt wird, sind 50°C vielleicht etwas hoch angesetzt, aber Geländer werden gerne auch mal nachträglich schwarz lackiert - und dann hat man in der Sonne schnell 50°C erreicht.
 
Wenn ich die Betondecke ebenfalls schwarz anmale mach die auch knapp 2mm. Problem gelöst. :mrgreen:


mfg JAU
 
Da Du sowieso (Rechteck-)rohre verwenden willst: Schließ sie doch an den Heizkreislauf an. Rechts Wasser rein, links Wasser raus und schon ist die Temperatur ganzjährig konstant bei 50°C. :mrgreen:
 
J-A-U schrieb:
nachdem ich kürzlich den Gipser da hatte kann ich mir so langsam konkrete Gedanken zum übernächsten Schritt an meiner Garage/Balkon machen. Konkret: Wie das Geländer ausgeführt wird.
...
Das schränkt aktuell auch meine Montagehöhe nicht ein da ich den Bodenaufbau noch nicht kenne.

Ich würde die ganze Geschichte komplett fertig planen und erst dann anfangen.
Ich würde außerdem versuchen, das Geländer nicht an der Holzkonstruktion des Dachs zu befestigen. Konkret könnte ich mir vorstellen, den Bodenaufbau mit einem Randwinkel aus Stahl einzufassen und daran die Geländerpfosten anzubringen. Dadurch lassen sich die Spannweiten erheblich reduzieren und Du kannst die Profile etwas filigraner planen. Ich würde die Zwischenräume in zwei (2,30) bis drei (3,10; 3,35) Felder gliedern. Das sieht m. E. besser aus und ist auch einfacher herzustellen, u. a. weil die Gewichte erheblich niedriger sind.

Das ist natürlich auch "Geschmack"sache und soll nur als Denkanstoss dienen, auch mal Varianten zu überlegen.

Gruß
D.Mon
 
D_Mon schrieb:
Ich würde die ganze Geschichte komplett fertig planen und erst dann anfangen.
Vom Bodenaufbau wäre es schön unter 8-9cm zu bleiben weil alles drüber mehr Detailarbeit erfordert. Die Hoffnung war halt jetzt keine Pfostenhöhe festlegen müssen die später vielleicht nicht richtig ausgeht (Altbau...).
Ausgeführt wird erst also wenn der Boden gemacht ist. Nur haben Geländerpfosten wieder Einfluss auf die Bodenausführung, bzw. die als nächstes anstehenden Flaschnerarbeiten. Deswegen frage ich jetzt, wäre blöd wenn ich ohne plane und dann doch welche setzen muss.

D_Mon schrieb:
Konkret könnte ich mir vorstellen, den Bodenaufbau mit einem Randwinkel aus Stahl einzufassen und daran die Geländerpfosten anzubringen.
Hm. Das löst 2 Probleme und bringt andere mit sich.

Ich hab auf der Fläche oben keinen Ablauf und auch kein wirkliches Gefälle. Ist kein großes Problem weil unterm Dach nur im Randbereich Wasser anfällt, von daher dachte ich nur an eine Abtropfkante wo die wasserführende Schicht einfach drüber abgeht. Mit einem Randwinkel löse ich zwar gleichzeitig das Sicht- und Positionsproblem Bodenaufbau, muss aber mit dem Wasser wieder anders umgehen.

D_Mon schrieb:
Ich würde die Zwischenräume in zwei (2,30) bis drei (3,10; 3,35) Felder gliedern.
Die wären von der Größe sogar recht ähnlich.
Bislang hatte ich nur auf dem Schirm die langen Seiten vielleicht mit einem weiteren, nicht tragenden Holzpfosten zu unterteilen. Aber so richtig angesprochen hat mich das nicht.

D_Mon schrieb:
Das ist natürlich auch "Geschmack"sache und soll nur als Denkanstoss dienen, auch mal Varianten zu überlegen.
Danke, das ist auch Zweck der Übung. 8)


mfg JAU
 
Kurzer Zwischenstand.
Die Flaschnerarbeiten sind erledigt, der Balkon ist dicht.

Entgegen meinem ursprünglichen Plan nicht einfach eine Tropfkante sondern mit Regenrinne. Damit ist die Aufbauhöhe ein Stück weiter festgelegt.
Beim Belag bin ich auch schon so weit sicher das es Feinsteinzeugplatten werden sollen. Vermutlich 60x60cm.

Was das Geländer angeht bin ich wieder bei Stützenlos. Die Idee ist auf je einer Seite ein Schiebestück zu setzen. Mit den Profilen 55x34x2 in 60x40x2 sollte das hinkommen. Das größere Profil ist stabiler und dabei sogar leichter als das mit 3mm Wandstärke. Wobei der Gewichtsvorteil von den Rundrohren wieder aufgefressen wird. Damit die Proportionen zueinander passen werden die etwas größer ausfallen müssen.

Aber das seh ich mir erstmal an einem Probestück in Natura an...


mfg JAU
 

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Bei einer Internetrecherche zu dem Thema bin ich auf ein alternatives Design gestoßen das mich angesprochen hat. Kurz paar Zahlen drauf geworfen, Winkelstahl 60x60x5 würde die Belastung aushalten.

Also hab ich mir mal zwei Muster zusammengepunktet.
Balkon Mustergerländer.jpg

...ich bin unschlüssig.

Modell "Laufstall" wiegt 9,2kg. "Schwedische Gardinen" bringt der eine Meter 22kg auf die Waage, aber dadurch das es Vollmaterial ist wäre Pulverbeschichtung eine Option.
Detail am Rande: Die Pfosten stehen nicht (mehr?) im Wasser. Natürlich entgegen dem Gefälle das die Decke schon hatte. :roll:


mfg JAU
 
Hattest Du das Bild nicht in noch kleiner? :crazy:
 
Das man die Details meines Provisoriums erkennen kann? Auf keinen Fall! :shock:


mfg JAU
 
Finde das linke passt optisch besser ... :)
 
MSG schrieb:
Warum kann man das nicht pulverbeschichten?
Der nächste Pulverfachmann macht nur Spitzverzinkung, das bringt bei Hohlprofil halt nix.
Vorher Feuerverzinken ist knifflig; Weißrost oder Hohlstellen können zu Blasenbildung beim Einbrennen führen. Unebenheiten der Zinkschicht kommen durchs Pulver durch.


mfg JAU
 
Mögliche Alternative wäre Zinkphosphatieren.
Einen Galvaniker der das macht wäre knapp 40km entfernt, mal fragen was das größte ist was die in ihr Bad rein bekommen...


mfg JAU
 
@J-A-U

Ich hab erst jetzt Deine Fotos angeschaut.
Die Variante mit offenen Profilen gefällt mir persönlich besser.
Allerdings gefällt mir der untere Abschluss nicht so gut.
Ich finde das nicht stimmig und ich finde es wirkt auch bedrohlich (ein bisschen wie umgedrehte Palisaden mit Spitzen).
Auch den oberen Abschluss würde ich persönlich etwas anders machen.
Bei der Befestigung an den Holzstützen wäre mir wichtig, dass das Geländer auf Abstand sitzt und nicht direkt an den Stützte klebt (ca. 5 - 8 cm; mehr als 12cm ist normalerweise nicht zulässig) , aber das hast Du wahrscheinlich ohnehin so vor.

Mein eigenes Balkongeländer habe ich ähnlich geplant (Spannweite ca. 3,50m).
Das ist feuerverzinkt und gepulvert. Wichtig ist dabei, das Sweepen nach dem Verzinken.
Bei Interesse kann ich meinen Detailplan suchen und evtl. ein Foto einstellen.
Vielleicht kannst Du da noch Anregungen herausziehen.

Gruß
D.Mon
 
D_Mon schrieb:
Das ist feuerverzinkt und gepulvert. Wichtig ist dabei, das Sweepen nach dem Verzinken.
Interessante Geschichte.
Ich hatte damals für die Schneefanggitter extra nach einer Farbe für verzinkten Untergrund gesucht und bin bei Sika hängen geblieben. Beispiellink
Hält heute, nach 25 Jahren noch.

PS
 
Thema: Geländer Spannweite?

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