Stein-Arbeitsplatte ruiniert Kleidung !

wmueller · 20.07.2015

Hallo zusammen,

seit vielen Jahren haben wir eine Küche, deren Arbeitsoberfläche aus Shivakashi-Steinplatten besteht.
Die ca. 4cm dicken Kanten sind oben und unten etwas angefast.
Speziell an den Knicklinien dieser Fasen ist das Material stellenweise recht rauh.
Das hat zur Folge, daß z.B. T-Shirts genau auf der Höhe, mit der man mit dem Bauch beim Arbeiten an der Platte entlang reibt, haufenweise Löcher bekommen. Offensichtlich bleiben einzelne Fasern in den kleinen Spalten der AP hängen und reißen Löcher. Nach ein paar Monaten sieht so ein T-Shirt dann aus, als hätte man vorn mit Schrot durchgeschossen.
Wohlmeinenden Empfehlungen über meine Bauchform und Tipps zur Wölbungsreduzierung erteile ich hier gleich eine Absage. :lol:

Meine Frau trägt Größe 34 - 36, bei ihr ist es dasselbe. :mrgreen:

Ich habe mich schon gefragt, ob man die Kanten in den häufig frequentierten Bereichen mit einer Art transparenter Kunstharzmasse spachteln und anschließend wieder polieren kann. Ich würde mir davon eine vollkommen glatte Oberfläche versprechen. Es müßte natürlich ein Material sein, das steinhart aushärtet.

Habt Ihr Erfahrungen / ähnliche Leiden / Tipps / Materialempfehlungen ?

Gruß,
Wolfgang

Alfred · 20.07.2015

mit 2 K Epoxydharzlack, Bootslack, Siegellack oder ähnlichen überziehen

Dirk · 20.07.2015

wmueller schrieb:
seit vielen Jahren haben wir eine Küche, deren Arbeitsoberfläche aus Shivakashi-Steinplatten besteht.
Die ca. 4cm dicken Kanten sind oben und unten etwas angefast.
Speziell an den Knicklinien dieser Fasen ist das Material stellenweise recht rauh.

War das immer schon so? Dann weiß ich jetzt, daß ich dieses Material für Arbeitsplatten von der Liste streiche...

H. Gürth · 20.07.2015

Gemäß gurgel ist das Shivakashi eine Granitsorte.
Die Oberfläche ist ja wohl mit Sicherheit poliert, also relativ glatt.
Wenn jetzt die Frontkante so rauh ist, dass T-Shirts zerbröselt werden, behaupte ich mal, die ist nicht richtig poliert worden.
Pfusch am Bau !
Polieren von Hand mit Nasschleifpapier oder maschinell mit Poliermaschine.
Oder je nach Alter beim Lieferanten auf Garantie/Nachbesserung bestehen.

wmueller · 21.07.2015

... Danke für Eure Kommentare. Die 2K-Lack Variante steht bei mir ganz oben auf der Liste der Dinge, die ich mal versuchen werde.

Ich habe gestern versucht, bei zwei Granit-Arbeitsplatten Centern hier in der Nähe anzurufen. Habe aber niemanden an den Hörer bekommen. Vielleicht haben die eine Lösung aus der Praxis.

@Dirk : Ja, das war wohl von Anfang an so. Wir haben aber lange gebraucht, bis wir den Zusammenhang erkannt haben. Wenn man mal bei Google nach "T-Shirt Löcher Arbeitsplatte" sucht, findet man haufenweise Leute, denen es offensichtlich ähnlich ergangen ist.
Nur Patentlösungen habe ich da auch noch nicht gelesen.

@H.Gürth : Die Küche ist mittlerweile über 10 jahre alt, da wäre ohnehin nichts mehr mit Garantie/Nachbesserung.
Ich meine aber auch, daß das ausschließlich an unserer Materialwahl liegt. Der Stein ist natürlich poliert. Das Material ist aber nicht so dicht, wie z.B. Marmor oder Granit. Der Stein ist relativ porös, d.h. er ist von ganz winzigen Kratern und extrem kleinen Spalten durchzogen. Auch die polierte Oberfläche ist nicht glatt wie ein Spiegel. An den 45 Grad Winkeln der Fasen ergibt sich daher so eine Art Sägeblatt-Effekt.

Ich will versuchen, das heute Abend mal mit einem Makroobjektiv zu fotografieren.

Gruß,
Wolfgang

MSG · 21.07.2015

wmueller schrieb:
Das Material ist aber nicht so dicht, wie z.B. Marmor oder Granit. Der Stein ist relativ porös, d.h. er ist von ganz winzigen Kratern und extrem kleinen Spalten durchzogen.

Ist jetzt leicht OT, aber für unsere nächste Küche hatte ich auch mit einer Steinarbeitsplatte geliebäugelt... wie ist das denn mit der Verschmutzung? Wenn die Oberfläche Vertiefungen und Spalten hat, dann dringt doch da auch alles ein, was man nicht haben möchte?

Jürgi · 21.07.2015

Ja, mach mal ein Foto.
Auch von Deiner Frau :rotfl:

Polieren wird nicht viel bringen, weil die Kante sicherlich schon halbwegs glatt ist. Das Material wird aber kleine Risse haben, wo die Fasern der Klamotten hängen bleiben.

Also eher die Variante mit dem Lack.

Alfred · 21.07.2015

vermutlich ist der Verschleiß ein naturbedingter Qualitätsfaktor, ich würde nie eine Steinarbeitsplatte nehmen, empfindlich gegen Reinigungsmittel, Entkalker, Stoßempfindlich, alle Durchbrüche müssen von Werk eingepasst werden.
Eine gute resopalbeschichtete Arbeitsplatte ist für mich immer noch das Maß aller Dinge.

Dirk · 21.07.2015

Alfred schrieb:
Eine gute resopalbeschichtete Arbeitsplatte ist für mich immer noch das Maß aller Dinge.

...was die Praxistauglichkeit angeht, gar keine Frage! Was allerdings das Design angeht, gibt es da doch deutliche besser aussehende Ideen. Ist halt immer eine Abwägungs-Frage, die meisten Männer hätten vermutlich auch kein Problem mit grob gehobelter Arbeitsplatte mit Wegwerf-Pappauflage :rotfl:

chevyman · 21.07.2015

Dirk schrieb:
die meisten Männer hätten vermutlich auch kein Problem mit grob gehobelter Arbeitsplatte mit Wegwerf-Pappauflage

Wenn die durchgeweichte Pappe erst mal am Steak kleben bleibt...
Ich plädiere für Edelstahl mit austauschbaren Schneidebrett-Einlagen aus PE500. :mrgreen:

Da sollte doch eigentlich ein Markt für da sein.

Do-it-myself · 21.07.2015

Schau dir mal die zwei Mittel an, beide auf Epoxidharzbasis. Werden in der Industrie verwendet.

Akepox = Epoxydkleber - polierfähig - witterungsbeständig - langsam erhärtend
-----------------------------------------------------------------
Akemi AKEPOX® 1005:

Farbe: helltransparent

sehr dünnflüssiger 2-Komponentenfüller, Aushärtung ca. 24 h (20°C), lösungsmittelfrei, vergilbungsarm, leicht einfärbbar, witterungsbeständig, lebensmittelunbedenklich (bestätigt durch externes deutsches Prüfinstitut)

Sehr gute Penetration in feine und tiefe Risse. Füllt kleine Löcher und vergütet somit gleichzeitig die Oberfläche des Steins.

http://www.akemi.de/de/steinprogramm-h/kleben/akepox-kleber/?product=show&pid=216

Kostet ca. 40€
-----------------------------------------------------------------
Akemi AKEPOX® 2000:

Farbe: transparent-honiggelb

flüssiger 2-Komponentenkleber, leicht einfärbbar, lösungsmittelfrei, witterungsbeständig

Zum Laminieren, Füllen von Rissen und Verklebungen im horizontalen Bereich. Gute Haftung auf feuchten Steinen.

http://www.akemi.de/de/steinprogramm-h/kleben/akepox-kleber/?product=show&pid=223

Kostet ca. 50€

wmueller · 21.07.2015

... die Akemie-Produkte hat mir heute morgen schon einer der beiden Granit Händler ans Herz gelegt.
Das werde ich mir auf jeden Fall mal ansehen.
Fotos dauern noch ein wenig, bin heute nicht dazu gekommen.

Gruß,
Wolfgang

Alfred · 21.07.2015

Dirk schrieb:
Was allerdings das Design angeht, gibt es da doch deutliche besser aussehende Ideen.

natürlich Granitdesign :mrgreen:

wobei auf diesen Brösel etc. schwer zu erkennen sind, ich bevorzuge daher eher einheitliche Farbgebungen.

MSG · 22.07.2015

Alfred schrieb:
wobei auf diesen Brösel etc. schwer zu erkennen sind

Für manche ist das genau der Vorteil :wink:

wmueller · 22.07.2015

... so, hier nun die Bilder :

Ich finde, die Arbeitsplatte sieht ziemlich gut aus :

Bei den beiden folgenden Bildern muß man berücksichtigen, daß die mit einem Makroobjektiv aufgenommen wurden und Strukturen ziemlich groß zeigen, die tatsächlich ziemlich winzig sind.
Aber es ist deutlich, daß auch die polierte Oberfläche porös ist.

Hier mal die Kante :

Ich denke, die 40€ für das AKEPOX 1005 werde ich mal investieren und mal einen zarten Versuch machen, die Vertiefungen an den Kanten zu füllen.

@MSG : Die Oberfläche reinigen wir seit 12 Jahren ganz einfach mit Wasser und normalem Haushaltsreiniger. Da hängt nichts in den Unebenheiten. Die sind wirklich mikroskopisch klein. Da würde ich mir keine Sorgen machen.

@Jürgi : Meine Frau läßt sich genauso gern fotografieren, wie Theo Albrecht. :mrgreen:

Mit einem Bild kann ich also gerade nicht dienen. :kp:

Aber ich bin sicher Du würdest sagen ... Boah ey ! :zunge:

Gruß,
Wolfgang

Alfred · 22.07.2015

was mir jetzt beim Arbeiten in meiner Küche aufgefallen ist, man hängt doch nicht mit dem Körper an der Kante wetzend sondern steht davor, dass sich da beim Arbeiten gleich Löcher in die Kleidung ergeben ?

powersupply · 23.07.2015

Das muss doch nicht unbedingt wetzend sein.
Wenn ich mir vorstelle, wenn ich mal sehr raue Hände habe und über ein feines Tshirt streiche und das auf eie Steinkante übertragean der sich die Fasern nicht mehr lösen. Da kann ich mir das schon vorstellen.

PS

wmueller · 23.07.2015

Ich stehe beim Arbeiten am Küchenblock schon ganz nah dran. Hat möglicherweise auch mit der Körpergröße ( 1,71m ) zu tun.

Man darf sich das auch nicht so vorstellen, daß man schon Löcher im T-Shirt hat, wenn man nur mal kurz an der Platte gestanden hat.
Bis man das bei einem neuen Stück sieht, vergehen ja einige Monate.
Es sind also winzigste Faserteile, die da weggezupft werden.

Gruß,
Wolfgang

Do-it-myself · 23.07.2015

Kenne das Problem auch von einer Bekannten, die hat auch eine Granitarbeitsplatte.

Der Stoff zersetzt sich mit der Zeit und es entstehen kleine Löcher. Da kann das T-Shirt auch nur locker vor dem Bauch hängen das passiert trotzdem.

H. Gürth · 23.07.2015

Vielleicht liegts ja auch nur am "billigen" grobkörnigen Granit, der auch noch bescheiden geschliffen und poliert wurde.

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