Die Erwartung dass die schlechte Haltbarkeit der Akkus durch das Schnelladen kommt ist sicherlich zum Teil berechtigt, allerdings erkennt das Ladegerät den Akku und reduziert den Ladestrom dementsprechend auf ein verträgliches Niveau. Auch Makita wird in einen 2AH Akku nicht mit 9A laden.
Da viele Anwender aber möglichst schnell wieder einen geladenen Akku haben wollen geht man mit dem Ladestrom so hoch wie es gerade noch verträglich ist. Je nach Temperatur dauert der Ladevorgang unterschiedlich lang.
Bei der Schnellladung ist das Hauptproblem die Abscheidung von Metallischem Lithium in der Zelle. (Lithium Plating)
Eine etwas gealterte Zelle mit mehr Innenwiderstand verträgt hohe Ladeströmen noch schlechter.
Je kälter der Akku bei der Ladung ist, desto schneller setzt das ein, weshalb ein Ansatz für E-Autos darin besteht die Zellen vor dem Schnellladen vorzuwärmen.
Grundsätzlich stimme ich Stiftung Warentest zu, dass es Aufgabe des Herstellers ist, den Ladestrom passend zu wählen.
Von schnell geladenen Akkus, profitieren Gelegenheitshandwerker vielleicht sogar noch mehr als Profis, da hier meist nicht noch einige weitere auf Reserve herumliegen, sondern wenn die ein bis zwei Akkus leer sind erst mal Pause ist.
Ob einem Makitas Kompromiss zusagt oder nicht, ist bleibt dem Anwender überlassen. Als "Mangelhaft" hätte ich das nicht bezeichnent. Da die 2Ah Akkus normalerweise nicht in Geräten wie dem Rasenmäher eingesetzt werden, dürften die erreichten 250 Zyklen mehr sein, als die meisten Privatanwender in den nächsten 10 Jahren damit machen.
Ein weiterer Grund für die schnellere Alterung der Makita Akkus könnte auch die Belastung bei der Entladung sein. Laut Stiftung Warentest wurde hierzu ein Akkuschrauber und ein Laubbläser benutzt. Bereits der schwächste Makita Laubbläser DUB185 hat deutlich mehr Leistung als z.b. die beiden 18V Geräte von Einhell oder auch der Metabo AG18 und zieht auf voller Leistung einen 5AH Akku in 21min leer (=ca.14A). Ein 2AH Akku ist dementsprechen in gut acht min entladen, was sicherlich nicht gesund für die Zellen ist.
Die größeren Modelle sollten mit 2Ah Akkus besser gar nicht auf Voller Leistung betrieben werden. Für den DUB362 gibt Makita mit für zwei 2Ah Akkus eine Laufzeit von 5min an, was etwa 24A / Zelle entspricht.
Ein DUB184 hat eine vergleichbare Leistung mit einem Akku, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der mit einem 2Ah Akku auch nur kurz auf Voller Leistung läuft.
Sollten die Zellen mit 24A Entladung tatsächlich 250 Ladezyklen mitgemacht haben, kann ich nur Respekt sagen! Diesbezüglich habe ich unter dem Artikel nachgefragt, aber ich rechne nicht wirklich mit einer zielführenden Antwort.