Akkus explodiert - Werkstatt stand in Brand

Diskutiere Akkus explodiert - Werkstatt stand in Brand im Forum Akkuwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Nach einem Bericht der Westfälischen Rundschau kam es in Kleve zu einem Werkstattbrand. Ursache soll gewesen sein, dass Werkzeugakkus beim Laden...
Senkblei schrieb:
Taschenzellen sind OEM Zellen,
Die LiPo von Kokam was z.B. original in meinem Elektromopped drin waren bekommt man frei im Handel. Die sind mit 30Ah je Pouche auch nicht mehr "klein".

Senkblei schrieb:
AFAIK sind alle (?) grösseren Li-basierte Batterien auf solchen Zellenpouches aufgebaut.
Außer Tesla halt. Die erfinden lieber eine neue Rundzelle um ein Problem zu umgehen das alle anderen nicht haben weil sie Flachzellen verwenden. :crazy:

powersupply schrieb:
Ab und an liest man auch von ausrangierten Nissan Leaf- Zellen die wohl beschaffbar sind
Ich hab auch schon von VW und Mercedes gehört. Was man halt gebraucht in die Finger bekommt...


mfg JAU
 
Eigentlich sehe ich kein Problem dass man solche Zellen kaufen kann. Jeder kann sich ja auch ein Fass Benzin liefern lassen...

Pouches sind für entsprechende Integration vorgesehen, sowohl was die Schutzbeschaltung betrifft wie auch der mechanische Schutz.

Ging es um eine einzelne Zelle?

Irgendwie ist mir der genaue Vorgang doch unklar. Aufgrund des Fotos gehe ich davon aus, dass eine Druckwelle zum Versagen der Verglasung führte und zudem noch der Rahmen der Verglasung teilweise herausgedrückt wurde.
Dass der Rahmen derart beschädigt wurde zeigt, dass vermutlich nicht vom Inneren des Raumes nach aussen weggeschleuderte Gegenständen die Verglasung beschädigten.

Wäre nicht erstaunt, wenn die Explosion eine Art Kollateraleffekt war, d.h. dass nicht alleinig eine angebliche Explosion der Pouch-Zelle einen solchen Schaden anrichtet. Bekannt sind Brände, nur für Explosionen, die einen solchen Schaden anrichten können bedarf es eine Mindestmenge an zündbares Gasgemisch.
Eine Explosion im Sinne von Sprengstoff, ebenso wie BLEVEs, sind wiederum was anderes und fallen nicht unter die ATEX, die zündfähige Gas/Luft-Gemische sowie zündfähige Staub/Luft-Gemische unter etwa normalen Druck- und Temperaturbedingungen betreffen.

Meine Vermutung ist, kann mich natürlich irren, dass noch was weiteres irgendwie eine Rolle gespielt hat.
 
Senkblei schrieb:
Wäre nicht erstaunt, wenn die Explosion eine Art Kollateraleffekt war, d.h. dass nicht alleinig eine angebliche Explosion der Pouch-Zelle einen solchen Schaden anrichtet. Bekannt sind Brände, nur für Explosionen, die einen solchen Schaden anrichten können bedarf es eine Mindestmenge an zündbares Gasgemisch
Genau so geht es mir auch die ganze Zeit.
Alleine die Aussage "es knackte, dann trat eine Flüssigkeit aus" und der Umstand, dass zunächst von einem Gartenakku die Rede war... Gartenakkus haben meist kompakte Kunststoffgehäuse in denen sich nicht viel Gas sammeln könnte, wenn überhaupt.
Ein Akku aus einem Auto, beispielsweise einer von so einem Mildhybrid mit 48V und ca 1kWh Speicherinhalt hat ein stabiles Aluminiumgehäuse von ca 35 x 30 x 25cmmit etwas Raum für Elektronik und Leitungsführung. Bei dem kann ich mir wiederum nicht vorstellen dass der zunächst knackt etwas ausläuft und dann wie eine Bombe hochgeht.
Das ist irgendwie so wie bei dem Fahrradakku der letztens dafür verantwortlich gewesen sein soll dass es die Tür des Badezimmers aus dem Rahmen gedrückt hat.

PS
 
Es wurde ja schon angemerkt, dass das Buch relativ unbeeindruckt von der Explosion auf dem Sofa liegt.
Auch das Fenster hinter dem Sofa sieht unbeschädigt aus. Da scheint die Kraft recht gerichtet gewesen zu sein. Oder das betroffene Fenster war einfach das schwächste Glied.
 
Senkblei schrieb:
Eigentlich sehe ich kein Problem dass man solche Zellen kaufen kann. Jeder kann sich ja auch ein Fass Benzin liefern lassen...

Das ist es ja, was ich mit Journalistischem Blödsinn meine. Da wird was aufgeblasen (der Akku) was sich von selbst schon lange aufgeblasen hat.

Ich kann diese Zellen in allen Größen kaufen wie ich lustig bin und das ist weder verboten noch nicht erlaubt.
 
Es gibt neue Infos zum Akku:
Bei dem explodierten Gegenstand handelt es sich um einen Lithium-Ionen-Akku für „große elektrische Gerätschaften mit einem hohen Energiebedarf“.
Diese Art von Akku-Modul wird unter anderem in Elektrofahrzeugen oder Energiespeichern benutzt, erklärt Polizeisprecher Daniel Fessler auf Anfrage von echo24.de* - und Lithium-Ionen-Batterien, die in E-Autos verwendet werden, können bei einer Explosion riesigen Schaden anrichten. Wieso der 51-jährige Bewohner des Einfamilienhauses in Leingarten den Akku von der Größe eines Schuhkartons überhaupt hatte und wie die Explosion entstanden ist, wird derzeit noch ermittelt.

https://www.echo24.de/heilbronn/akk...rletzungen-druckwelle-feuerwehr-90468188.html
(wen der Schreibstil auf stimme.de stört, sollte auf der Seite nicht weiterlesen. Ist das Käsblatt der Region und unter BILD Niveau)
 
Das ist nicht neu, das habe ich in irgendeinem der links in diesem thread schon recht früh gelesen.
 
Und wie lädt man so einen "schukartongroßen Akku" ?
Der ganz blauäugige wird den wohl an die heimische Steckdose zum Laden anschließen... :mrgreen: :ducken:

PS
 
Dirk schrieb:
Das ist nicht neu, das habe ich in irgendeinem der links in diesem thread schon recht früh gelesen.
Das mit der Größenangabe hatte ich bisher noch nicht gelsesen. Tendenz Richtung E-Fahrzeug ja.
 
Habe mich oben ungenau ausgedrückte: Mit OEM meinte ich hier, dass Pouch Zellen für OEM Integration vorgesehen sind, nicht, dass sie ausschliesslich für einen spezifischen Hersteller produziert werden. Solche Pouches sind frei kaufbar jedoch ist deren Formfaktor AFAIK nicht normiert.
I.d.R. werden mehrere solche (jeweils baugleiche) taschenförmige Einzelzellen zusammen in ein starres Gehäuse integriert und Elektronik für Schutz/Battery Management wird dabei ebenfalls mitintegriert.
Das Risiko für Anwendungsfertige seriös hergestellte Akkupacks ist keinesfalls vergleichbar mit dem Risiko einer nackten Einzelzelle (im Sinne von Risikoanalysen).

Im besprochenen Falle weiss man nicht einmal genau um was es sich handelte und auch Angaben zu den Umständen fehlen. Die Medien berichten ohnehin total unsachlich und technisch ungenau.

Effektive Schlussfolgerungen kann man erst erstellen wenn man genau weiss was da passiert ist. Ideal wäre ein Untersuchungsbericht (in 6 - 12 Monate), nur wird in solchem Falle vermutlich nichts veröffentlicht obwohl der Fall von allgemeinen Interesse wäre.

Dass Li-basierte wiederaufladbare Zellen spektakulär abbrennen ist bekannt, zahlreiche Studien befassen sich u.a. auch mit den Reaktionsenthalpien. Welche Energie erforderlich ist und mit welcher Leistung sie freigegeben werden muss, um einen Druckanstieg der zum Herausdrücken des Verglasungsrahmens führte könne man u.U. nachberechnen. Dazu gibt es auch spezielle Simulationssoftware. Als Grössenordnung versagen Verglasungen vielleicht so im Bereich ab 10 - 20 mbar (zum veranschaulichen 100 - 200 "kg" pro m2) , ist jedoch abhängig von der Verglasung selbst, deren Einfassung, vom zeitlichen Verlauf des Differenzdruckes (Innen/Aussen), usw.
I.Vgl. werden Verglasungen für gewisse Gebäude im hochalpinen Bereich für bis über 30 mbar statischen Überdruck ausgelegt (> 3000 N/m2 bzw. umgangsprachlich ein Wind-"Druck" von über 300 "kg" pro m2).
BTW Bei sämtlichen Zwischenfällen in technischen Bereichen, die ich direkt kenne, war die Berichterstattung der Medien nicht nur ungenau sondern meist auch falsch. Für den durchschnittlichen Leser vulgarisieren ist das eine, Blödsinn berichten was anderes. :)

Beim Überladen bläht sich die Zelle auf und kann dann irgendwann spektakulär abbrennen. Bein einer Verpuffung oder schellem Abbrennen ensteht jedoch keine explosionsartige Druckwelle.
Übrigens zeigen zahlreiche Videos von "explodierenden" Batterien und Akkus Versuche bei denen von einer externen genügend nieder-impedanten Stromquelle Energie zugeführt wird.
Allerdings handelt es sich dann um Lichtbogeneffekte aufgrund externer Energiezufuhr, nicht Explosionen, dies obwohl Störlichtbögen in Schaltanlagen ähnlich schäden anrichten wie eine kleine Ladung Sprengstoff (siehe das Unfallvideo vom schweren Barranca Ecopetrol Störlichtbogenunfall).

Aber eben nochmals, an der geschilderten Story von einer explodierendem Pouch-Einzelzelle scheint mir was faul, da war m.E. noch was anderes im Spiel. Kann mich irren, nur scheint es mir unwahrscheinlich, dass eine Zelle (oder auch ein Akku) mit solchen Auswirkungen (Bildung eines derartigen schnellen Druckanstiegs im Raum) "explodieren" kann.
Im Sinne von Sprengstoff kann eine solche Zelle nicht explodieren, höchstens brennbare vom Elektrolyt stammende Gase könnten zuerst beim Bersten der Tasche (oder Ansprechen einer Art Überduckventils falls vorhanden) entweichen und sich dann schlagartig entzünden.
 
Thema: Akkus explodiert - Werkstatt stand in Brand

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