Akkus explodiert - Werkstatt stand in Brand

Diskutiere Akkus explodiert - Werkstatt stand in Brand im Forum Akkuwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Nach einem Bericht der Westfälischen Rundschau kam es in Kleve zu einem Werkstattbrand. Ursache soll gewesen sein, dass Werkzeugakkus beim Laden...
Ein_Gast schrieb:
dass irgendwelche beschleunigten Trümmerteile mehr Schaden anrichten, als der Druck selbst.
Das da was durchs Fenster geflogen ist klingt für mich erstmal plausibler als eine Druckwelle.

Wobei alle im Haus verletzt wurden. Gab es da giftige Dämpfe oder standen die zusammen in der Küche und haben fleißig Schrapnelle "gefangen"?
...oder halt doch Druckwelle und dann Ärger mit den Ohren.


mfg JAU
 
Infos und Bilder auf der Feuerwehr-Seite Heilbronn ...

https://www.kfv-heilbronn.de/einsaetze/rauchentwicklung-nach-explosion-eines-akkus/-
"Die durch die Explosion entstandene enorme Druckwelle beschädigte mehrere Fenster im Wohnbereich. Eine Fensterfront wurde komplett aus der Verankerung im Mauerwerk gerissen."
45022_kfv_1200.jpg



Infos swr.de, Polizei ermittelt ....
https://www.swr.de/swraktuell/baden...iert-leingarten-druckwelle-verletzte-100.html
"Wie die Polizei mitteilte, wurde der Akku über Nacht an einer Steckdose in der Küche aufgeladen. Laute Knack-Geräusche weckten den Familienvater. Er stellte fest, dass der Akku auslief. Als der Mann das Gerät nach draußen schaffen wollte, entzündete es sich und explodierte.

Gegenstand der Ermittlungen für die Polizei ist nun auch, ob der Akku wirklich von einem Gartengerät stammt. "Aber es sieht schon danach aus", so Polizeisprecher Daniel Fessler. Zu den Fragen, um was für ein Gartengerät es sich dabei handelte, ob es alt oder neu war, gibt es bislang keine Informationen."
 
So ein Fenster platzt ja auch wenn drinnen ein Feuerchen brennt.
Und ich denke, wenn das nicht zum Platzen reicht schafft sich die Feuerwehr bei Feuerschein einen Zugang zum Löschen...

PS
 
Ja, aber den ganzen Rahmen?
Wobei schaut nach Alufenster aus, denke ein Holzfenster ist da doch stabiler, oder?

Aber der Mann hat schwere Verbrennungen angeblich im Gesicht, das ist echt nicht ohne ... :shock:
Daher wenn es brennt, unbedingt brennen lassen und wenn löschen zu versuchen - habe so Löschgeldosen im Haus verteilt.
 
Alter Schwede, da hats gleich den gesamten Rahmen mit rausgedrückt :D Gab es da nicht mal so enorm große Bollen von Akku bei irgend einem Greenworks oder ähnlich Baumarkram? Bei so nem Ding könnte ich mir das schon vorstellen. Ja genau, die 80V mit 4Ah. Das sind schon richtig amtliche Klopper. 2,5kg pure Leistung. Bzw. auch der 80V 12,5Ah Rückenakku.
 
Wer weiß, vielleicht ist der gute Mann ja teilwrise brennend in seiner Panik durch die geschlossene Fensterfront gerannt?
Das Fenster im Hintergrund sieht ja noch heile aus.

Fakt ist, es ist etwas geplatzt und es wird von Explosion geredet und es war angeblich ein Geräteakku zu dem wir auch nichts wissen. :glaskugel: :glaskugel: :glaskugel:

PS
 
MrDitschy schrieb:
Ja, aber den ganzen Rahmen?
Zumindest scheint es nicht gereicht zu haben, um das Buch von der Armlehne zu kegeln. Es sei denn, danach hätte noch jemand eine gemütliche Leserunde eingelegt...
 
So ein Buch bietet einer Druckwelle wenig Angriffsfläche. Wir waren auch schon bei Gasexplosionen im Einsatz, da waren sämtliche Fenster entglast und teilweise die Rahmen rausgedrückt und der Tisch war noch ordentlich gedeckt, das Porzellan noch sauber in der vom Glas befreiten Vitrine gestanden.
 
Das ist ja eben mein Reden. Es braucht für ein Fenster nur ein paar Millibar Druckdifferenz.
 
MrDitschy schrieb:
Gegenstand der Ermittlungen für die Polizei ist nun auch, ob der Akku wirklich von einem Gartengerät stammt. "Aber es sieht schon danach aus", so Polizeisprecher Daniel Fessler. Zu den Fragen, um was für ein Gartengerät es sich dabei handelte, ob es alt oder neu war, gibt es bislang keine Informationen."[/i]
Inzwischen sieht es wohl nicht mehr nach Gartengerät aus:
"Die Polizei erklärt, dass baugleiche Batteriespeicher unter anderem in Elektrofahrzeugen verwendet werden. Die Polizei ermittelt nun, wie der Hausbewohner in Besitz des Akkus gelangen konnte. "
https://www.stimme.de/heilbronn/nac...lodierte-akku-zu-einem-auto;art140897,4475198 (hinter Bezahlschranke)
 
norinofu schrieb:
Inzwischen sieht es wohl nicht mehr nach Gartengerät aus:
"Die Polizei erklärt, dass baugleiche Batteriespeicher unter anderem in Elektrofahrzeugen verwendet werden. Die Polizei ermittelt nun, wie der Hausbewohner in Besitz des Akkus gelangen konnte. "
Hat da wer nen Mildhybriden geschlachtet?
So was lädt man dann aber auch eher nicht am Küchentisch...
Jedenfalls sieht das nicht unbedingt einer "normalen" Gartengeschichte aus.
Vielleicht hat der ja nur vergessen das Ding in die präparierte Mikrowelle zu stellen. :rotfl:

PS
 
norinofu schrieb:
"Die Polizei erklärt, dass baugleiche Batteriespeicher unter anderem in Elektrofahrzeugen verwendet werden. Die Polizei ermittelt nun, wie der Hausbewohner in Besitz des Akkus gelangen konnte. "
https://www.stimme.de/heilbronn/nac...lodierte-akku-zu-einem-auto;art140897,4475198 (hinter Bezahlschranke)
Da sieht das schon wieder ganz anders aus. Aber der dumme Politiker vor Ort muss natürlich erstmal einen raushauen, egal wie niveaulos:
Zitat:
"Bürgermeister Ralf Steinbrenner (parteilos) hält die Diskussion um die Sicherheit von Akkus in Zeiten der zunehmenden Elektrisierung für besonders wichtig."
Hauptsache was geschwätzt...
 
Explosion characteristics for Li-ion battery electrolytes at elevated temperatures
M.Henriksen et al. (2019)

PDF:
https://sci-hub.se/10.1016/j.jhazmat.2019.02.108

(Nur als Referenz: https://doi.org/10.1016/j.jhazmat.2019.02.108)

Zahlreiche Dokumente mit DOI Referenz kann man hier downloaden:
https://sci-hub.se

Und noch was:
https://www.mdpi.com/1996-1073/11/9/2191/pdf

Obwohl ich mich früher mal beruflich vertieft mit Explosionsschutz (ATEX Bereiche, nicht Sprengstoffbereiche) befasste habe, die ganze Li-batteriespezifische Brandthematik habe ich mir bislang noch nie genau angeschaut.
Im Zusammenhang mit dem Boeing Batterie-Saga wurden auch diverse Studien durchgeführt.


IMO besteht zwar ein Restrisiko, gehe jedoch davon aus, dass z.B. Geräte mit Kältekompressor eine grössere Gefahr darstellen. Ob dies statistisch stimmt weiss ich nicht, bei mir fing jedenfalls beinahe ein Kühlschrank Feuer infolge eines Serienfabrikationsfehlers (Motorschütz, gab auch eine Rückrufaktion) bei Danfoss.

Nicht allzu bekannt ist, dass bei aktuellen Klimageräten u.a. Propan als Kältemittel eingesetzt wird.

In der Praxis werden Li-basierte Akkus trotz allem oft ohne Aufsicht geladen, die Auflagen sind dann halt doch eher als Cover My Ass Absicherung für den Hersteller zu betrachten.

Bei korrekt ausgeführter Schutzbeschaltung ist IMO das Restrisiko für Werkzeugakkus namhafter Hersteller während dem Ladevorgang recht gering sofern ein Akku nicht mechanisch beschädigt wird (oder wurde).

Was im bresprochenen Fall genau geschah müsste man abklären, gehe jedenfalls davon aus, dass es sich entweder um eine grössere Menge Elektrolyt handelte, oder die Explosion selbst wurde durch was anderes verursacht.
Einfache kleine Verpuffungen führen nicht zu Druckwellen, die den abgebildeten Schaden anrichten könnnen.
 
Habe mal ein Abo abgeschlossen. Wieder mal viel Journalistischer Blödsinn ...

Zitat https://www.stimme.de/:

Polizei hält sich aus ermittlungstaktischen Gründen bedeckt. "Es handelt sich um einen Lithium-Ionen-Akku, der für große Abnehmer hergestellt wird", Die Taschenzellen verwende man dort, wo man viel Energie speichern muss. "Sie werden unter anderem auch für Elektrofahrzeuge benutzt."

Heftigkeit der Explosion nährt die Vermutung, dass es sich um eine Batterie eines Elektrofahrzeugs handeln könnte.
Pressestelle von Audi in Neckarsulm, "Der Vorfall weißt aufgrund der uns zur Verfügung stehenden Informationen keinen Bezug zu Audi auf". Wäre es denn überhaupt möglich, einen Akku eines Elektrofahrzeugs aus dem Auto zu nehmen und in der Küche aufzuladen, wie es in Leingarten passiert ist?


Leiter Kommunikation, Produkt und Technik Audi. Mit Spekulationen zu diesem Fall möchte er sich zurückhalten ... erklärt, dass Akku-Module von Audi nicht im freien Handel verkauft und vertrieben werden. ... werden in ein Werk nach Brüssel geliefert, dort wird auch der E-Tron gebaut... dass Akku im Haus aufgeladen wurde, kann er sich nicht erklären. Je höher die Spannung und je höher der Energieinhalt, desto größer seien die Auswirkungen bei einem Kurzschluss, erklärt Rügheimer.
 
Aus einen E-Auto wäre eine Vermutung ... wobei irgendwelche Akkupacks zusammen stellen kannst auch so, denke da nur an die ganzen RC-Modellbauer usw. (ein Kumpel hat da auch einen Eigenbau-Akku für seinen alten Akku-Rasenmäher zusammengebrutzelt, der zuvor einen Bleiakku intus hatte. Also das vorgehen für bsp einen alten Akkumäher sich einen Li-Akku reinzubauen, wäre keine Seltenheit).
 
unicque schrieb:
Wieder mal viel Journalistischer Blödsinn ...
Wieso?
Der Journalist hat nicht viel Ahnung von der Materie und nachdem von der Polizei das Wort Elektrofahrzeug gefallen war wendet er sich an jemanden der damit zu tun hat.
Das die jetzt nicht gleich sagen "das war so und so" ist klar. Und nicht damit in Verbindung gebracht werden möchten auch. Dementsprechend ist die Information was dabei rum kommt etwas dünn. Außer halt: Große Batterie = großer Rumms.

Aber das klärt es zumindest soweit das es sich bei dem Fall eher nicht um die Serienbatterie eines Rasenkantenschneiders gehandelt hat sondern eher um irgend ein Bastelprojekt.


mfg JAU
 
unicque schrieb:
[Zitat aus Medien]
"Es handelt sich um einen Lithium-Ionen-Akku, der für große Abnehmer hergestellt wird", Die Taschenzellen
Taschenzellen sind OEM Zellen, die man anwendungsspezifisch in Akkusysteme integriert, die Zelle (ca. 3.7 V Spannung, etwas Grundbatteriechemieabhängig, ist eine Einzelzelle) selbst verfügt über eine folienartige (also nicht starre) Hülle und es sind lediglich zwei Anschlusslaschen vorhanden. Schutzbeschaltung, Temperaturensoren, usw. sind keine vorhanden, es handelt sich um eine "nackte" elektrisch aussen zwar isolierte Zelle, die man zuerst integrieren muss. Formfaktor ist üblicherweise rechteckig und sehr flach. AFAIK sind alle (?) grösseren Li-basierte Batterien auf solchen Zellenpouches aufgebaut.
 
Ab und an liest man auch von ausrangierten Nissan Leaf- Zellen die wohl beschaffbar sind und von Bastlern zu heimischen Batterieparks verbaus werden.
Aber auch da: wo soll bei solchen Zellen die Explosion herkommen? :kp:

PS
 
Was sachliches zu diesen Pouches:

Mechanical Deformation of Lithium-Ion Pouch Cells under In-Plane Loads — Part I: Experimental Investigation
Juner Zhu et al. (2020)
PDF:
https://iopscience.iop.org/article/10.1149/1945-7111/ab8e83

Mechanical Deformation of Lithium-Ion Pouch Cells under in-plane Loads — Part II: Computational Modeling
Junhe Lian et al. (2020)
PDF:
https://iopscience.iop.org/article/10.1149/1945-7111/ab9eee

Was die Wucht der besprochenen Explosion (?) betrifft, muss ich mal nachschauen welchem Überdruck so etwa das Schadensbild gem. Fotos entspricht. Dazu wurden Studien bzgl. Gebäudeschäden sowie Verletzungen gemacht (Auswirkungen von Druckwellen), habe mich früher mal damit befasst im Rahmen von ATEX Analysen, kann mich jedoch nicht mehr an Einzelheiten erinnern.
 
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