Geradschleifer

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Ein_Gast

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Hallo!

Es wird mal wieder Zeit, aufzurüsten :mrgreen:

Ich suche eine "Unterstützung" für den Winkelschleifer, da dieser teilweise nur schwer in engere Bereiche kommt. Weil meine Bohrmaschine mit knapp 2000 Upm deutlich zu langsam ist und man einen Dremel in diesem Fall nicht wirklich als Alternative ansehen kann, ist der Plan, einen akkubetriebenen Geradschleifer mit "Hals" anzuschaffen.

Die Einsatzgebiete sind Reinigen (Negerkeks, Drahtbürsten) und Schleifen (Fächerschleifer und Schleifhülsen). Als Material kommt alles in Frage, was so anfällt: Metall, Holz, Kunststoff, teilweise lackiert. Ein Schleifstein oder Frässtift wird dagegen eher die Ausnahme sein. Polieren oder Satinieren ist ebenfalls nicht geplant. Der Durchmesser der eingesetzten Werkzeuge wird sich auch in Grenzen halten (max. 5 cm?) - wenn Platz für mehr wäre, könnte ich wieder die Flex nehmen.

Die elektrischen Geradschleifer scheint es grob zusammengefasst in zwei Geschwindigkeitsbereichen zu geben, einmal zwischen knapp 2500-10000 Upm und einmal zwischen 10000-30000 Upm. Liege ich richtig, wenn ich trotz des kleinen Durchmessers für meinen Einsatzzweck den langsameren Drehzahlbereich favorisiere?

Und falls es doch mal sein muss: Ist mit diesen Drehzahlen der Einsatz von Schleifstein/Frässtift noch sinnvoll möglich? Dass es keinen Geschwindigkeitsrekord gibt, ist klar, es geht mir da mehr um die erreichbare Qualität.

Da sowohl Makita, als auch Metabo nur feste Drehzahlen bei Akkugeräten bieten, ist mein bisheriger Favorit ein Fein AGSZ 18-90 LBL. Diesen würde ich mit einem 18 V/6AH Akku betreiben. Gibt es dazu irgendwelche kritischen Stimmen?

Ich würde euch für eine Einschätzung danken.
 
Also mit HM-Frässtiften würde ich weniger als 10000 rpm schon als niedrig ansehen. Der läuft ruhiger je schneller die Drehzahl ist. Mir fällt auch jetzt kein Einsatz ein wo ich Drehzahlen unter 10000 rpm genutzt habe, die Werkzeuge sind ja doch recht klein, funktionieren also mit höherer Drehzahl besser. Mein Geradschleifer (DCG 426) hat so einen Gasgebeschalter.
 
Dann würde ich zum schnelleren AGSZ greifen. Die Drehzahl lässt sich soweit herunterregeln, dass es für deine Einsatzzwecke passen sollte.

Ich überleg mir noch ob Akku oder Netzstecker.
 
Moin
Ein_Gast schrieb:
Diesen würde ich mit einem 18 V/6AH Akku betreiben. Gibt es dazu irgendwelche kritischen Stimmen?
Ja!
Wenn Du vor hast Schleifarbeiten mit der Schleifwalze zu machen, nimm einen 5Ah Akku. Die sind leistungsfähiger.
Wir hatte bei einem Meeting mal mit einem präparierten Akku bis zu 100A Stromaufnahme gemessen! :flex:
Gut, da hatten wir auch extra gedrückt. Aber 70 - 80A sollten drin sein. Und der brushless Motor von Fein genehmigt sich die auch!

PS
 
flat12 schrieb:
Dann würde ich zum schnelleren AGSZ greifen. Die Drehzahl lässt sich soweit herunterregeln, dass es für deine Einsatzzwecke passen sollte.
Man muss dann aber auf ausreichende Arbeitspausen achten. Mit heruntergeregelter Drehzahl laufen die Geräte nicht mehr im optimalen Bereich, und durch die geringe Drehzahl werden sie auch schneller heiß.
 
An Deiner stelle würde ich den Schleifer mit der niedrigeren Drehzahl nehmen.
Hartmetallfräser gehen da halt nicht, weil zu niedrige Schnittgeschwindigkeit - aber für die
von Dir genannten Aufgaben bestimmt Top.
 
Schonmal vielen Dank für eure Antworten!

Aber irgendwie macht ihr mir das Leben nicht leichter :mrgreen:

Man bekommt alle oben genannten Werkzeuge für Drehzahlen, die der schnelle auch schafft. Aber der wird meistens am unteren Ende seines Drehzahlbereichs im Einsatz sein. Gerade die Negerkekse dürften mit am meisten Leistung fordern und das sind die langsamsten (max 10-12 kUpm).
Dem gegenüber stehen die Schleifhülsen. Mit 15 mm Durchmesser und den 9000 Upm des langsamen Gerätes dürfte das ein gemächliches Vergnügen werden...
Warum gibt Fein im Handbuch an, dass die Geräte nicht für "Sandpapierschleifen" geeignet sind?

Ich sehe schon, ich brauche beide :mrgreen: :crazy:

powersupply schrieb:
Wenn Du vor hast Schleifarbeiten mit der Schleifwalze zu machen, nimm einen 5Ah Akku. Die sind leistungsfähiger.
Oh, danke! Das wäre mir jetzt durchgegangen. Fein gibt für den 5 Ah-Akku ja sogar explizit die Hochstromfähigkeit an.
 
Dirk schrieb:
flat12 schrieb:
Dann würde ich zum schnelleren AGSZ greifen. Die Drehzahl lässt sich soweit herunterregeln, dass es für deine Einsatzzwecke passen sollte.
Man muss dann aber auf ausreichende Arbeitspausen achten. Mit heruntergeregelter Drehzahl laufen die Geräte nicht mehr im optimalen Bereich, und durch die geringe Drehzahl werden sie auch schneller heiß.

Naja, ohne es zu wissen würd ich durchaus die Option in den Raum werfen, dass die Kühlung für Nennleistung bei einer niedrigeren Drehzahl ausgelegt wurde. Immerhin sind das effiziente brushless Motoren.
 
m_karl schrieb:
Naja, ohne es zu wissen würd ich durchaus die Option in den Raum werfen, dass die Kühlung für Nennleistung bei einer niedrigeren Drehzahl ausgelegt wurde. Immerhin sind das effiziente brushless Motoren.
So eine Auslegung hätte den Nachteil, bei Maximaldrehzahl viel zu viel Leistung in das Lüfterrad zu schieben. Eine Änderung der Drehzahl um den Faktor 2 ändert die Lüfterleistung um den Faktor 8.

Im Bereich 10k - 30k U/min ändert sich die Lüfterleistung also um den Faktor 27. In irgendeinem Arbeitspunkt wird die Auslesung also ziemlich daneben sein.

Ich würde daher den langsameren Schleifer nehmen und auf Frässtifte verzichten, wenn das wirklich nur ein Randthema für Dich ist. Dann lieber das Werkzeug so wählen, dass es für die Hauptaufgabe gut geeignet ist.
 
Bei einem Akku-Geradschleifer würde ich den schnelleren AGSZ kaufen und das Risiko der verminderten Kühlung eingehen.

Die Arbeitszeit ist ja begrenzt durch den Akku - ein echter Dauerbetrieb ist daher ja quasi nicht gegeben.

Ich hab von Fein einen Winkelpolierer und nutze den Polierer hauptsächlich im unteren Drehzahlbereich ( 900 bis 1500 Umdrehungen) - die Kühlung ist auch bei niedriger Drehzahl sehr gut, selbst nach 15min Betrieb ist der Polierer nur handwarm.

Ob die Kühlung beim AGSZ ebenso ausgelegt ist kann ich leider nicht beurteilen.
 
Was mir gerade auffällt: Ich habe hier eine alte 180er Flex mit 1200 W. Die dürfte doch von der Drehzahl und Leistungsausbeute ziemlich dem langsamen Geradschleifer entsprechen?
Dev schrieb:
Ich würde daher den langsameren Schleifer nehmen und auf Frässtifte verzichten, wenn das wirklich nur ein Randthema für Dich ist. Dann lieber das Werkzeug so wählen, dass es für die Hauptaufgabe gut geeignet ist.
Ja, es ist definitiv nur ein Randthema. Sollte mein Vergleich mit der 180er Flex allerdings korrekt sein, stellt sich mir die Frage, ob der Schleifer bei einer Bestückung mit z. B. einer 50er Drahtbürste nicht völlig überdimensioniert ist?
 
flat12 schrieb:
Die Arbeitszeit ist ja begrenzt durch den Akku - ein echter Dauerbetrieb ist daher ja quasi nicht gegeben.
Und genau das kann dann zum Problem werden. Ein zu warm gewordenes Gerät kann man effizienter kühlen, indem man es lastfrei eine kurze Zeit auf Vollgas laufen lässt, anstelle es nur beiseite zu legen. Hat man dann gerade keinen Akku mehr, so geht das nicht. Es kann dabei aber dennoch sehr heiß werden, weil Akkugeräte eine ganz andere Stromaufnahme als Netzgeräte haben.

Kühlung bzw. Kühlbarkeit ist übrigens ein sehr großes Thema. Mir wurde vor einigen Jahren mal erklärt, dass es keinen regelbaren Winkelschleifer gibt, weil man die Abwärme der (potentiellen) Regelelektronik nicht abgeführt bekäme; es geht also bei weitem nicht nur um den Motor selbst. Immerhin geht es bei Akkugeräten um ganz andere Ströme als bei Netzgeräten, letztere sind also nur sehr begrenzt vergleichbar.
Wo/wer das war, weiß ich aber nicht mehr, ist schon mehrere Jahre her.
 
m_karl schrieb:
Naja, ohne es zu wissen würd ich durchaus die Option in den Raum werfen, dass die Kühlung für Nennleistung bei einer niedrigeren Drehzahl ausgelegt wurde. Immerhin sind das effiziente brushless Motoren.

Du hast bei einer niedrigen Dreizahl mit einem brushless Motor allenfalls Nenndrehmoment. Aber niemals Nennleistung da die Drehzahl direkt mit in die Leistungsberechnung einfließt.

Was aber im Gegensatz zum bürstenbehafteten Motor weniger passiert ist massives Überlasten.Der brushless kann nur bis zu einem Maximalstrom Drehmoment erzeugen und bricht dann ziemlich abrupt ein während der bürstenbehaftete eine sehr weiche Charakteristik hat, dafür aber bis weit über Nennstrom zieht und entsprechend schnell überhitzt.
Das heißt jetzt aber nicht, dass der Brushless bei zu geringer Drehzahl noch ausreichend gekühlt ist.
De m fehlt da genauso die Luft. Ich meine mal aufgeschnappt zu haben, dass der Lufttransport an Netzversorgten Motoren bei Nenndrehzahl über 20% der Motorleistung ausmacht.

PS
 
Naja, brushlessmotoren sind aber frequenzgesteuert, man kann also schon bei der Nennleistung einfach den Motor über die Frequenz schneller laufen lassen, man bekommt halt dann einen Abfall im Drehmoment und die Nennleistung bleibt.
 
Thema: Geradschleifer
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