Test Bosch ProCore 12Ah

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Hallo zusammen

Ich habe nun auch einen Bosch ProCore Akku mit 12Ah zum Testen hier.
Der Akku ist im Vergleich zu anderen 12Ah Akkus sehr kompakt gebaut und wiegt "lediglich" 1380g.
IMG_20190227_202556.jpg

Dewalt und Milwaukee bringen hier über 1500g auf die Waage.

Was noch auffällt, dass Bosch wohl das gegenüber den zweireihigen Akkupacks erhöhte Gewicht Kummer macht. Bosch setzt daher auf metallene Verstärkungseinlagen in der Bajonettverbindung.
IMG_20190306_182559.jpg

Was auch bemerkenswert ist, die konsequente Verwendung von massivem Kupfer wo Milwaukee noch mit verbesserten Legierungen bei den Zellenverbindern klar zu kommen versucht.
Das Kupferröhrchen zur Sicherung hat einen effektiven Querschnitt von über 10mm². Der Schmelzleiter der Sicherung , der in dem Röhrchen eingepresst ist wird durch dieses aktiv mitgekühlt da es selbst nicht zur Erwärmung beitragen dürfte.
IMG_20190227_205153.jpg

Nichtsdestotrotz habe ich diese Sicherung zum Ermitteln des Stromes herangezogen und zusätzlich einen Temperaturfühler aufgeklebt.
IMG_20190302_233447.jpg

Man ist auch offensichtlich wieder von der Laserverschweißung weg zur Punktschweißung dünner Kupferbleche gegangen. Das wird einfach schneller gehen.
Die Ableitungen zu den nach außen führenden Kontakten sind, wie schon beim Eneracer praktiziert, mit je einem eigenen Ableiter für jede Zelle realisiert. Hier eben dreilagig.
IMG_20190227_204916.jpg

Der "Kern ist wieder mit dem bekannten, wärmeleitenden Kunststoff ausgeführt in den die nackten Zellen eingepresst sind. Stirnseitig kommt der ebenfalls mit einem Wärmeleitgumme beschichtete Deckel zum Einsatz.
IMG_20190227_203552.jpg

Das nun verstärkte Oberteil ist jetzt zusätzlich zu den Anschraubpunkten jeweils vorne und hinten eingesteckt und so zusätzlich stabilisiert worden.
IMG_20190227_203859.jpg

Die darunterliegende Platine ist mit einer weisen Masse vergossen und gegen Umwelteinflüsse geschützt.
Die einzelnen Zellenkontakte sind dadurch noch weniger erkennbar als bei den 7Ah ProCore.
IMG_20190227_204044.jpg

Was mich zunächst irritiert hatte waren die Schutzelemente die an den unteren Ecken des Packs in das rote Wärmeleitmaterial eingesteckt sind. So sind aber die gefährdetsten Zellen zusätzlich gegen Stürze geschützt.
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IMG_20190227_204404.jpg

Und hier kommt noch ein Entladediagramm des Akkus mit einer Entladung bei 75A.
Bosch ProCore 12Ah 75A_.JPG
Man erkennt, dass auch Bosch keine Zellen bekommen hat die die von Samsung versprochenen 35A Dauerlast liefern können. Die Zellentemperatur lief bei "nur" 25A/Zelle auf knapp 90° hoch. Die Sicherung auf über 110°
Hier das zugehörige Video

Ein Test mit 105A wird auf jeden Fall folgen. In einem Artikel im Metallbaumagazin wird ausdrücklich mit bis zu 110A geworben was einer Leistung von 1980W entsprechen soll. Davon sind wir mit den Zellen noch ein Stück entfernt weil die Spannung zu sehr einbricht.
Es sei denn ich versuche es mal mit noch mehr Strom... :ducken:
Ob ich die 3 x 45A tatsächlich wagen soll überlege ich noch. Meine Senke könnte es... :allesgut:

PS
 
Das Video ist nun ebenfalls fertig.
Hierzu gibt es folgendes zu erklären.
Ich habe mir die Mühe gemacht den Entlade- sowie den anschließenden Ladevorgang am Stück aufzuzeichnen. Fast 3 Stunden. Allerdings bin ich zwischendurch mal weggelaufen weswegen ich den Fauxpass beim Bestimmen des Ladestromes so spät erst bemerkt habe.
Diesen werde daher ich nocheinmal wiederholen.
Hier erst mal das kommentierten Diagramme.
Bosch ProCore 12Ah 105A_ent_b.JPG
Gut zu erkennen ist die nicht ganz optimale Position der Temperatursensoren in den Öffnungen im Wärmeleitkunststoff wodurch diese nicht an den Zellen anliegen. Ich wollte halt nicht unnötig viel herumschnitzen.

Bei der Ladung dürfte das weniger ausgemacht haben da hier die Vorgänge langsamer ablaufen, wobei man dennoch den Knick bei 2:05h erkennt den ich für das Ergebnis einer Ladestromabsenkung halte.
Bosch ProCore 12Ah 105A_lad_b.JPG



PS
 
Klasse Beitrag, powersupply! Die Kurven sind ja echt interessant. Verstärkt irgendwie meine Meinung, dass 18V Technik nicht wirklich die Wahl ist bei Leistungen größer ca. 1,2 kW.
Die Ströme werden einfach zu hoch, die Temperaturen im Akkupack zu hoch. Und wer weiß, wieviel Spannungsabfall noch bis zum Gerätemotor anfällt...
 
Danke

Ja, viel Strom bedeutet nun einfach mal viel Kupfer. Oder eben noch viel dickere Leiter aus anderen Werkstoffen. Da lässt sich die Physik einfach nicht bescheißen.
Bosch hat das für mein Verständnis bislang mit am Besten gelöst. Das dürfte der Lösung von Metabo mit den massiven Kupferstreifen auf der Platine um nichts nachstehen.
Schon alleine das Vorhandensein einer aktiven Abschaltung mit 0,5mOhm Halbleiterschaltern bedeutet bei 100A bedeutet eine Wärmeerzeugung von 5W. Diese in so einem kleinen Gehäuse weg zu bekommen ist fast nicht sinnvoll machbar außer die Zellen als zusätzliche Wärmesenke zu mißbrauchen.
Man sieht das auch sehr schön an der Temperaturentwicklung an der Sicherung im Bosch Akku. DIese hat zwar nur um die 0,3mOhm, erwärmt sich aber trotz der guten Wärmeabführung durch das Kupferröhrchen sehr rasch auf deutlich über 100°.

PS
 
Danke für die tollen Akku-Berichte. :top:

Finde es auch recht cool, wie kompakt Bosch die Akkus baut.
 
Ich liebe deine Tests, vor allem die neue? Aufbereitung von den Messdaten mit dem Diagramm finde ich mega Klasse.
Die ProCore Akkus sind wirklich höchst sexuell, sowohl vom Technischen als auch vom Optischen her. Ein Träumchen wirklich.
Wie MSG schon gesagt hat, finde ich auch, dass bei größeren Geräten 36V oder mehr wirklich Sinnvoll ist, zumindest mit dem passenden Akku, Hitachi Multivolt finde ich aufgrund der nur 10 Zellen pro Akku nicht gut. Deshalb finde ich es aus Technischer Sicht Schade, dass Milwaukee und Bosch auf 18V bleiben, zumindest bisher, bei größeren Geräten. Obwohl Milwaukee ein Patent für ein 40V Akkupack und einen dazugehörigen Bohrhammer angemeldet haben.
 
Thema: Test Bosch ProCore 12Ah

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