Mythos: Makita lädt mit 9A

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Naja, im Prinzip schon.
Aber nur kurz!

Hallo
Ich habe derzeit das Doppelladegerät DC18RD und zwei BL1850B zum Testen da. In einen der Akkus habe heute nun endlich einen PT100 Temperaturfühler eingebaut und eine Messstrecke für die Strommessung ausgemessen.

Ich habe, nachdem der Akku präpariert war diesen zur allerersten Ladung ins Ladegerät gesteckt, den Ladestart beobachtet und mir notiert, dass die Ladung mit etwa 25°C begonnen hat.
Zunächst ist der Ladestrom kurz auf ca 2,5A angstiegen um anschließend auf 9,1A anzusteigen. Dann pendelte er etwa alle 8s für ca 0,5s auf 6,2A. Das dient vermutlich einer Impedanzmessung.
Dann, ich hatte die Stopuhr noch nicht aktiviert, reduzierte sich der Strom bei zwischenzeitlich 38° Akkutemperatur auf plötzlich nur noch 2,7A. Die Akkuspannung betrug dabei 19,2V. Das dürfte wohl gut halb voll entsprechen.
Nun pendelte der Strom gefühlte 30s zwischen 2,7A und 6,2A um dann wieder 2min lang zwischen 6,2 und 9,1A zu pendeln wobei sich die Akkutemperatur von 38° auf 40° weiter erwärmte.
Anschließend wurde der Ladestrom wieder auf 2,7 bzw 6,2A reduziert. In diesem Lademodus fließen ca 6s 2,7A und 1,8s 6,2A!
Das ging nun weitere 25min so bis bei 2,7A etwa 20,8V erreicht waren. Die Temperatur blieb dabei ständig um 41° herum. Trotz der von mir schon mehrfach belächelten Pseudokühlung.
Zwischendurch erhöhte sich zwei oder dreimal der Ladestrom für ein paar Sekunden auf über 6,2A , blieb aber ansonst am Pendeln zwischen 2,7A und 6,2A.
Nach Ladeende fiel die Akkuspannung auf ca 20,55V und die Temperatur reduzierte sich bei weiterlaufendem Lüfter innerhalb von 5min auf immer noch 39°C bei 20,50V. Diese entsprechen einer gesamt geladenen Kapazität von ca 4,5A. Ein Entladetest wird das noch zeigen.
Demnach ist zu erwarten, dass das Ladegerät bei schon warmen Akkus gar nicht erst mit der versprochenen Schnellladung beginnt sondern gleich mit dem reduzierten Ladestrom anfängt und gar nicht erst zum Schnellladen kommt. Was aber bedeutet, dass Effektiv nur mit etwa 3A geladen wird.

Bilder und weiteres in einem späteren Beitrag.

PS
 
Danke für den Test. Ich habe mich ohnehin gewundert warum meine Akkus bei 2.7A mit dem Modellbauladegerät nur etwa 25% länger laden als am Original Makita Lader.
Abgesehen davon, denkst du 41Grad sind für den Akku problematisch? Klingt für mich noch recht kühl, ob jetzt die Kühlung Wirkung zeigt oder nicht. Besser schlechte Kühlung als keine Kühlung.
Meinst du denn das Ladegerät würde schneller laden, wenn der Akku kälter bleiben würde? Dieses entnehme ich deiner letzten Ausführung. Würde mal auf nen Test in kalter Umgebung ankommen...ist im Moment nur schwer möglich. Dann würde ein höherwertiger Lüfter die Ladezeit definitiv verkürzen, man könnte also mit einem Lüftertausch den Makita Lader "tunen", wenn man damit erreicht dass die Schutzschaltung später anspringt. Bin gespannt auf neue Erkenntnisse.
MFG
Gerrit
 
Mich würde wenn nur die angegebenen Ladezeiten interessieren, welche akkuschonende Zyklen das Ladegerät veranstaltet, wäre mir egal. Wichtig ist, dass ein Akku lange hält.
 
WerkzeugHahn schrieb:
Wichtig ist, dass ein Akku lange hält.
Siehst Du, da bin ich genau anderer Meinung. Ich habe lieber ein Ladegerät, welches schnell lädt, denn die Erfahrung zeigt, daß man nach ca. 5 Jahren sowieso besser einen neuen Akku kauft, alleine schon deshalb, weil die Technologie sich weiterentwickelt und man einfach mehr Kapazität pro Gewicht bekommt!

Beispiel der "kleine" einreihige Metabo LiHD: auf den Markt gekommen mit 3,0Ah, jetzt gibt es ihn schon mit 4.0Ah. Das ist schon bemerkenswert und spürbar, einfachstes Beispiel ist die Heizjacke: der 4.0Ah LiHD trägt nur halb so viel auf wie der "alte" 4.0Ah mit Standard-Zellen.
 
Makita gehört schon zu den schnellsten Ladezeiten!
5-10 Jahre halte ich für eine normale Akku Zeitspanne, wobei bei Neukauf die Kosten eine Rolle spielen, oder sind die Preise von 4Ah alt zu 4Ah neu gleich?
 
Moin
Die 41° liegen noch absolut im Wohlfühlbereich der Zellen und sind völlig unproblematisch.
Die meisten anderen Hersteller(eigentlich alle bislang von mir beobachteten) gestehen hier Temperaturen um minimal ~50° zu.
Die Akkus werden bei hoher Belastung, beispielsweise mit dem Winkelschleifer viel wärmer. Da sind 60 - 70° durchaus erreichbar. Ein gutes Beispiel war dazu der große Milwaukee Bohrhammer der wegen zu warmen 9Ah Akku abgeschaltet hatte welcher, als ich nach über einer halben Stunde nach Hause kam, immer noch nicht zu laden begonnen hat weil der Akku noch mehr als 52° hatte.

Metabo und auch Bosch schaffen es immerhin während der gesamten Ladung die Zellentemperatur zu senken wobei dies Metabo mit dem 6A besser gelingt wie den Bosch Ladegeräten. Die Bosch Geräte erreichen mit dem Luftstrom nur die dem Temperatursensor zugewandten Zellen während die Abgewandten mit der Luftkühlung des Gehäuses auskommen müssen.

PS
 
Dirk schrieb:
WerkzeugHahn schrieb:
Wichtig ist, dass ein Akku lange hält.
Siehst Du, da bin ich genau anderer Meinung. Ich habe lieber ein Ladegerät, welches schnell lädt, denn die Erfahrung zeigt, daß man nach ca. 5 Jahren sowieso besser einen neuen Akku kauft, alleine schon deshalb, weil die Technologie sich weiterentwickelt und man einfach mehr Kapazität pro Gewicht bekommt!
Der Handwerker vielleicht ja.
Der Privatmensch, der vielleicht mal 30 - 50 Schrauben am Stück eindreht eher nicht. Der nutzt die heute schon verfügbare Kapazität kaum aus wenn er nicht gerade mit einem Winkelschleifer meherere Eisenträger entrosten möchte.

PS
 
Ähm. Ich bin kein Handwerker.
 
Ich weis.
Hast Du denn mal die vollen 3 oder 4Ah eines älteren Akkus dringend benötigt bzw warst Du wegen einem schwächelnden 3Ah Akku auf mehrere größere angewiesen?

PS
 
Ich habe bisher immer genügend Akkus um mich herum gehabt, so dass ich im Problemfall schnell wechseln konnte. Insofern hatte ich da noch nie ein Problem mit.
 
Makita schreibt auf der Webseite folgendes:
Das Geheimnis einer perfekten Aufladung ist die Temperatur der Akkus. Während des Ladevorgangs muss der Akku gekühlt werden. Bei Makita ist das Kühlsystem von Ladegerät und Akku perfekt aufeinander abgestimmt. Die aktive Kühlung wird vom Ladegerät gestartet und durch den optimalen Aufbau innerhalb des Akkus verteilt. Die Kühlluftführung ist so ausgelegt, dass durch den Luftstrom jede einzelne Zelle gleich gekühlt - gleich behandelt - gleich geladen wird.

Das Ladegerät kommuniziert während des Ladevorgangs permanent mit jeder Akku-Zelle und kontrolliert so laufend die aktuelle Spannung und Temperatur. Der Micro-Prozessor im Ladegerät analysiert die Daten und steuert so den jederzeit optimalen Ladevorgang.

Hierdurch wird nicht nur die Ladezeit verkürzt, sondern auch die Lebensdauer des Akkus verlängert.

https://www.makita.de/unternehmen/innovationen/18-volt-akku-ladezeiten/

Akku_Ladezeiten.png
 
Was genau möchtest du mit dem Zitat aus der Makita HP zum Ausdruck bringen? Dass man bei Makita weiß, wie ein Akku am besten zu laden ist, glaube ich ja gerne, aber wer außer Tele 5 - überspitzt ausgedrückt - würde schon damit werben, Mist anzubieten?
 
Das wie gesagt, für den Kunden nur die angegebenen Ladezeiten entscheidend sind und das ein Akkupack durch die Ladetechnik lange hält!
Sehe dadurch keinen Mythos, wenn ein Ladegerät nicht dauerhaft mit 9A lädt. Ist die Angabe nicht nur angebracht, dass das Makita Ladegerät nach Bedarf bis 9A laden kann? Wird bei anderen Herstellern mit entsprechenden Ampere Angaben ähnlich sein, gekoppelt mit den Angaben an Ladezeiten.

Gibt es hier eigentlich einen Fred, in dem alle Ladezeiten der ganzen Hersteller verglichen sind? Ist sehr mühesam, etwas zu finden.
 
WerkzeugHahn schrieb:
Gibt es hier eigentlich einen Fred, in dem alle Ladezeiten der ganzen Hersteller verglichen sind? Ist sehr mühesam, etwas zu finden.

So einen Faden gibt es glaube ich noch nicht.
 
Er wäre auch nicht sonderlich hilfreich, sondern eher realitätsverzerrend, da die tatsächliche Ladezeit von so vielen Parametern abhängt, dass ein seriöser Massenvergleich überhaupt nicht möglich ist.
 
Nein, so einen Faden hatten wir in der Tat noch nicht.
Ich weiss aber, dass die Hersteller ohne Lüfterkühlung der Akkus, allesamt Probleme haben einen schon warmen Akku schnell zu laden.
Bei Makita hatte ich immer schon den winzigen Luftspalt im Akku beanstandet, konnte das aber mangels Gerätschaften bislang nie weiter verfolgen.
Dass dies aber trotz Lüfterkühlung so drastisch ausfällt hätte ich nicht gedacht. Insbedondere weil Metabo es zum Beispiel schafft im ASC-Ultra seine Akkus bis zum erreichen der Spannungsgrenze mit vollem Strom von 6,5A zu laden und trotzdem einen bei Ladestart 50° warmen Akku bis zum Ladeende auf unter 30° runter zu kühlen.
Bor diesem Hintergrund hatte ich das Thema Akkukühlung bei Makita auch weit zurückgestellt. Jetzt kann ich momentan messen und eigene Werte nennen.

PS
 
Dirk schrieb:
Er wäre auch nicht sonderlich hilfreich, sondern eher realitätsverzerrend, da die tatsächliche Ladezeit von so vielen Parametern abhängt, dass ein seriöser Massenvergleich überhaupt nicht möglich ist.

Was soll da realitätsverzerrend sein?
Wenn angegeben wird "Du kaufst ein Ladegerät mit 9A Ladestrom" erwartet das der Kunde auch! Wenn auch die Realität dann so aussieht, dass beim Erreichen einer gewissen Spannungsschwelle der Strom reduziert werden muss. Je mehr Strom desto stärker. Wenn nicht gekühlt wird auch nicht tempetaturbedingt.

PS
 
powersupply schrieb:
Was soll da realitätsverzerrend sein?

Alterungszustand des Akkus, Gitterfehler im Lithium-Eisenphosphat, die den Ionen-/Elektronentransport beeinträchtigen, Typ des Ladegerätes, Ort des Ladevorgangs (Sonneneinstrahlung, Frost...); es gibt dutzende Faktoren abseits von der Temperatur, die die Vergleichbarkeit einfacher Tests bei nicht kontrollierten (-baren) Rahmenbedingungen beeinträchtigen oder gleich verwerfen.

Dirk schrieb:
Er wäre auch nicht sonderlich hilfreich, sondern eher realitätsverzerrend, da die tatsächliche Ladezeit von so vielen Parametern abhängt, dass ein seriöser Massenvergleich überhaupt nicht möglich ist.

Du brauchst lediglich genug Einzelmessungen in denen der jeweilige völlig leere Akku voll geladen wird. Dann werden unterschiedliche Rahmenbedingungen zwar immer noch nicht ausgeschlossen, aber durch die schiere Anzahl an Testzyklen würde sich im Laufe der Jahre ein einigermaßen belastbarer Mittelwert herauskristallisieren. Für eine einfache Gaußverteilung für einen Akku mit einem Ladegerät mindestens 30 Testzyklen.
Das Ganze gilt dann natürlich immer nur für einen Akku mit einem Ladegerät.

Unterm Strich finde ich die Idee vom WerkzeugHahn interessant, nur glaube ich nicht so recht, dass qualitativ und quantitativ genug Einzelwerte für eine wirklich akurate Testserie mit entsprechender Auswertung zustande kommen.
 
Dirk schrieb:
Er wäre auch nicht sonderlich hilfreich, sondern eher realitätsverzerrend, da die tatsächliche Ladezeit von so vielen Parametern abhängt, dass ein seriöser Massenvergleich überhaupt nicht möglich ist.
Warum soll das verzerrend sein? In erster Linie zählen die Angaben von den Herstellern, da wird von den Usern nichts geschönt oder verfällscht - Punkt.
Natürlich sind alle Angaben nie zu hundert Prozent richtig. Ob das Volt, Ampere, Ah, Nm, Durchmessser Bohrleistung, Drehzahlen und und und sind, das sind alles nur circa Angaben, die dem Kunden aber einen Vergleich erst ermöglicht. Ist bei allen Produkten ähnlich, überall wird nach den Angaben verglichen.

Hätte das für gut gehalten, aber dann nicht!
 
WerkzeugHahn schrieb:
Hätte das für gut gehalten, aber dann nicht!

Wer oder was hindert dich, einen solchen Faden zu starten? Was daraus wird, würde sich erst über die Zeit zeigen. Ich persönlich würde dir schon unter den meinerseits aufgeführten Vorbehalten ein paar Werte beisteuern.
 
Thema: Mythos: Makita lädt mit 9A
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