neuer Akkuschrauber: Unterschiedliche Herstellerangaben bei Spannung

Diskutiere neuer Akkuschrauber: Unterschiedliche Herstellerangaben bei Spannung im Forum Akkuwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich habe ein Set aus Akkubohrer und -schrauber eines (teuren) Markenherstellers gekauft. Auf der Website steht: Technische Daten...
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LVM

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Saar-Pfalz-Kreis
Hallo,

ich habe ein Set aus Akkubohrer und -schrauber eines (teuren) Markenherstellers gekauft.
Auf der Website steht:
Technische Daten:
Spannung: 12 V

In der Bedienungsanleitung steht:
Technische Daten:
Bemessungsspannung (Gleichspannung): 10,8 V
Auch der Bedienungsanleitung des Ladegeräts ist zu entnehmen, dass dieses für 10,8 V ist.

Ich ging eigentlich davon aus, dass ich ein 12 V-Gerät erworben hätte. Ist das irgendwie technisch zu erklären (nach erster eingeholter Meinung eines kompetenten Kollegen: wohl nein)? :(

Danke.
 
nach erster eingeholter Meinung eines kompetenten Kollegen: wohl nein
Dann war er wohl nicht so ganz kompetent :mrgreen:

Will ich kompetent sein, halt ich den kleinen Finger hoch. Noch kompetenter bin ich , wenn ich den Finger höher halte :wink:
 
Es gibt keine 12V-Geräte mehr¹.
Technisch korrekt ist die Angabe der Nennspannung der addierten in Reihe geschalteten Akkuzellen, das sind dann in diesem Fall 3x3,6V, also 10,8V.
Die Marktschreier aus der Marketing-Abteilung haben aber immer die größere Klappe und sind wohl der Meinung, dass es immer noch Dumme gibt, die auf den "Meiner ist aber länger"-Vergleich reinfallen und glauben, ein Akkuschrauber, auf welchem 12V steht, sei besser als einer mit 10,8V.

Ist es aber nicht, der, auf dem 12V steht, bei dem wird der Phantasiewert "4V" pro Zelle genommen. Phantasie, weil das weder den 3,6V Nennspannung pro Zelle noch der Ladeschlußspannung von 4,2V pro Zelle (bei heute verwendeten Lithium-Ionen-Zellen) entspricht.

Zusammengefasst:
Wenn Du heutzutage Akkugeräte mit Lithium-Ionen Zellen kaufen kannst, auf denen 10,8V bzw. 12V steht, meinen beide dasselbe: ein 10,8V-System. Derjenige, der 10,8V angibt, ist aber (aus technischer Sicht) der ehrlichere.


Dirk
¹: 12V-Geräte gab es bei der Nickel-Cadmium und Nickel-Metallhydrid-Akkuchemie, weil dort die Nennspannung einer Zelle 1,2V beträgt, es wurden bei 12V-Geräten also zehn Zellen in Reihe geschaltet.
 
Ein Erfolg für das Marketing. :crazy:
Nur im Ausland oder bei Billighersteller sind die Angaben schon lange normal.
 
H. Gürth schrieb:
Will ich kompetent sein, halt ich den kleinen Finger hoch. Noch kompetenter bin ich , wenn ich den Finger höher halte :wink:

:respekt: Ist der Finger oben, wird man Dich loben! :respekt:

WerkzeugHahn schrieb:
Ein Erfolg für das Marketing. :crazy:
Nur im Ausland oder bei Billighersteller sind die Angaben schon lange normal.

Nicht den Hinweis auf die EPTA (Lobbyverein der E-Werkzeugindustrie) vergessen, die erst durchgesetzt haben, dass die 12 V Lüge auch legal wird.

Dirk schrieb:
Die Marktschreier aus der Marketing-Abteilung haben aber immer die größere Klappe und sind wohl der Meinung, dass es immer noch Dumme gibt, die auf den "Meiner ist aber länger"-Vergleich reinfallen und glauben, ein Akkuschrauber, auf welchem 12V steht, sei besser als einer mit 10,8V.

Dumme stehen jeden Tag genug auf. Und aussterben werden die auch nicht so bald; die natürliche Selektion ist auch nicht mehr, was sie mal war...

Vielleicht sollte man noch darauf hinweisen, dass 20 V eigentlich 18 V und 40 V eigentlich 36 V sind; diese Hochstapeleien kommen ja auch gelegentlich vor.
 
Und so weiter, da kannst alle Spannungen durchkauen.
Doch solange Kunden das lügenzeugs kaufen, wird es diese Lüge geben.

Nur welche Angaben sind heute schon glaubhaft, Nm, Bohrdurchmesser, Haltbarkeit? Wenn alle die Lügenangaben angeben, stimmt es auch wieder. :mrgreen:
 
Was heute glaubhaft ist?! Ich dachte wir leben in postfaktischen Zeiten, in denen auf Basis von Halbwissen, Google, Ignoranz und (alternativen) Fakten jeder das glaubt, was ihm gerade am ehesten kommod ist 8).
 
Solange, wie bei Hilti wohl üblich, die Winkelschleifer mit Einkäuferfreundlichen billigeren einreihigem Akkus verkauft werden fällt die Falschangabe der Spannung auch keinem unbedarften auf.
Das Thema falsche Spannung setzt sich übrigens bei der Wattstundenangabe fort:
Dewalt wirbt in den USA beim 9Ah Flexvolt mit 180Wh während er hierzulande nur 162Wh hat. :zunge:
Quelle: US Webseite von Dewalt

PS
 
Wattangaben bei Akkupacks beachtet ein Verbraucher eher weniger.
Nur bei allen Komsumgütern werden wir Käufer verschaukelt, da kommt es auf eine Spannungsangabe, die um 1,2V abweicht, nun auch nicht mehr an! :mrgreen:
 
powersupply schrieb:
Solange, wie bei Hilti wohl üblich, die Winkelschleifer mit Einkäuferfreundlichen billigeren einreihigem Akkus verkauft werden fällt die Falschangabe der Spannung auch keinem unbedarften auf.
Das Thema falsche Spannung setzt sich übrigens bei der Wattstundenangabe fort:
Dewalt wirbt in den USA beim 9Ah Flexvolt mit 180Wh während er hierzulande nur 162Wh hat. :zunge:
Quelle: US Webseite von Dewalt

PS

Bei Dewalt ist halt 9x18 = 9x20. Angewandte Mathematik. :mrgreen:
Die Gelben haben ja immer schon gerne mit Superlativen um sich geschmissen.
 
powersupply schrieb:
Solange, wie bei Hilti wohl üblich, die Winkelschleifer mit Einkäuferfreundlichen billigeren einreihigem Akkus verkauft werden fällt die Falschangabe der Spannung auch keinem unbedarften auf.
Bin anscheinend noch etwas müde. Aber das verstehe ich nicht.
Was hat ein einreihiger Akku mit der Spannung zu tun? Das bei Hilti statt 21,6V 22V angegeben wird, empfinde ich weniger schlimm als die 20V Lüge.
 
Das mit der Spannung ist eine Grauzone, es steht ja nicht "Nennspannung" da sondern "Spannung". Da kann ich dann geschätzt alles hinschreiben zwischen 9 und 12,6V was ich will. Die Nennspannung ist unstrittig definiert, genauso wie es die Energie sein sollte!

Da fangen für mich die Probleme an. Während DeWalt in den Staaten zwar "20V MAX" angibt (was ja vergleichsweise korrekt ist) nutzen sie die Phantasiespannung auch zur Berechnung der der Energie, womit die Energieangabe zur Lüge wird. Weil während der Akku bei dem Entladevorgang irgentwann mal 4V pro Zelle hat, hat er nicht 10% mehr Energie deswegen. In Europa betreibt Bosch "Professional" das so, da ist 12V*2Ah=24Wh - bei einem 21,6Wh Akku. Scheinbar ist das erlaubt. Ich habe beim Social Media Auftritt nachgefragt und keine Antwort bekommen...
 
Zu spät, habe mir schon 20V MAX geholt. Mir ist es ja auch egal, weil ich weiß was ich bekomm, aber die Kunden die ohne Wissen kaufen...
 
KingKong069 schrieb:
powersupply schrieb:
Solange, wie bei Hilti wohl üblich, die Winkelschleifer mit Einkäuferfreundlichen billigeren einreihigem Akkus verkauft werden fällt die Falschangabe der Spannung auch keinem unbedarften auf.
Bin anscheinend noch etwas müde. Aber das verstehe ich nicht.
Was hat ein einreihiger Akku mit der Spannung zu tun? Das bei Hilti statt 21,6V 22V angegeben wird, empfinde ich weniger schlimm als die 20V Lüge.

Hi
Du hast dadurch zum Einen trotz der nahezu korrekten Spannungsangabe weniger verfügbare Spannung weil der Akku durch die zu hohe Belastung der Zellen stärker einbricht als bei einem zweireihigen Akku.
Als Zweiten Punkt hast Du von den angegebenen 1600mAh nur gefühlt die Hälfte nutzbar wenn Du richtig arbeiten möchtest weil der Akku, wenn er wegen Überhitzung abschaltet, noch halb voll anzeigt. :zunge:
Vielleicht erlaubt mir der Chef nächste Woche eine Bastelstunde. Dann werde ich die Höhe der tatsächlichen Arbeitsspannungen mit dem 1,6Ah und 5,2Ah Akku mal nachmessen.

PS
 
Achso meintest du das.
Für mich ist das dennoch keine Falschangabe der Spannung. Da sie ja die gleiche Nennspannung haben. Oder ab wie vielen Reihen ist es keine Falschangabe der Spannung mehr? 2?3?

Dass das Spannungsniveau bei gleich hohem Strom bei weniger Akkureihen niedriger ist, ist natürlich klar.
 
Thema: neuer Akkuschrauber: Unterschiedliche Herstellerangaben bei Spannung

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