17% Beschiss bei Akkus von Solo Akkugeräten

Diskutiere 17% Beschiss bei Akkus von Solo Akkugeräten im Forum Akkuwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Meiner Meinung nach wird die EPTA-Auslegung zur Spannungsangabe der Akkus so allmählich zum Beschiss gegenüber den ehrlich deklarierenden...
powersupply

powersupply

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Meiner Meinung nach wird die EPTA-Auslegung zur Spannungsangabe der Akkus so allmählich zum Beschiss gegenüber den ehrlich deklarierenden Herstellern.
Heute war ich mal wieder im örtlichen I&M Markt.
Da fiel mit ein Aufsteller zu Akkugeräten mit einem Logo "Solo by Alko" auf.
Die haben nun tatsächlich bei ihren Akkus 42V als Nennspannung angegeben. Tatsächlich, und das bestätigte mir dort auch der Fachverkäufer, ist das "nur" ein 36V Akku. Wenn nun, was im aktuellen Katalog noch nicht angegeben ist, die gespeicherte Arbeitsleistung in Wattstunden ausgerechnet wird enthält dieser Akku scheinbar 16,66% mehr Arbeitsleistung als ein gleich großer 36V Akku. Das entspricht bei 30 verbauten Zellen dem scheinbaren Einsatz von 35 Zellen. Wenn dem so wäre würden alle wegen Beschiss laut schreien...

Ich habe mir nun die Freiheit genommen im Titel die 16,66% kaufmännisch aufzurunden.
Hört sich halt noch ein wenig besser an :zunge:

PS
 
Glaub es kommt noch soweit, dass irgendwann die Firmen bestraft werden, die alles mit ehrlichen Angaben benennen. :crazy:
 
Ja. Aber es ist wie bei so vielen Dingen heutzutage: interessiert keine Sau. U.a. auch deshalb, weil das, was Du völlig richtig beschreibst, schon über den Horizont so mancher Mitmenschen hinausgeht... Oder es interessiert sie einfach nicht, dass sie beschissen werden, womit wir wieder am Anfang meines postings wären :mrgreen:
 
Gestraft sind die Ehrlichen ja schon dadurch, weil sie ein vermeintlich schlechteres Produkt verkaufen.
Dabei hätte es Solo gar nicht nötig so an der Realität vorbei zu agieren. Denn der laut Safety Datasheet von Ansmann gefertigte Power-Flex Akku ist, wie ich finde, zumindest äußerlich gut verarbeitet und mit dem Aluminiumgehäuse robust ausgeführt. Auch die verwendeten Anderson-Powerkontakte sind mir sofort positiv aufgefallen.

PS
 
Das traurige ist, scheinbar darf man die gespeicherte Energie [Wh] auch mit der "Marketingspannung" berechnen und muss nicht die Nennspannung nutzen. Das ist dann allerdings nicht diskutabel sondern schlichtweg falsch. Leider ist es so wie Dirk sagt. Den meisten Menschen schlichtweg egal.

(Aber gut, beim Verkaufen ist scheinbar auch alles egal. Heute hat mir der Boschverkäufer, der ansonsten gut über seine Akkus informiert war Folien von der eigenen Schulung gezeigt. Pro Zelle sollen die 3,5Ah Sanyos 90A abgeben können. Erinnert an der Stelle ein bisschen an PMPO...)
 
Egal wäre es den Meisten sicherlich nicht. Es vermögen eben nur die Wenigsten sachlich und fachlich zu beurteilen.
Die hören halt auch auf die Aussagen der Verkäufer die dann sagen können "die Maschine mit mehr Spannung hat mehr Power"

PS
 
Bezüglich der Sanyo bin ich mittlerweile soweit, dass ich behaupte, dass die Überlastbarkeit der 20700 weniger gegeben ist als die der 18650. -> 2 x mit 50A Dauer entladen und der Innendruck lässt das CID auslösen(siehe ProCore). Das ist bei den 18650, verhältnismäßig gesehen, nicht ganz so knapp ausgelegt.
Die 90A schafft die Zelle natürlich auch. Bei Zimmertemperatur sogar noch mehr. Aber nur kurzzeitig. Wahrscheinlich wäre dies auch mit einer guten 18650 Zelle drin.
Dagegen hat die 20700 bis zur Nennangabe unbestrittene Vorteile. Aber das Philosophieren darüber gehört, glaub ich, in einen anderen Thread.

PS
 
powersupply schrieb:
Ich habe mir nun die Freiheit genommen im Titel die 16,66% kaufmännisch aufzurunden.

Wenn du EPTA-Maßstäbe anlegst, darfst du auch guten Gewissens von 20% schreiben.

powersupply schrieb:
Egal wäre es den Meisten sicherlich nicht. Es vermögen eben nur die Wenigsten sachlich und fachlich zu beurteilen.
Die hören halt auch auf die Aussagen der Verkäufer die dann sagen können "die Maschine mit mehr Spannung hat mehr Power"

Oder anders ausgedrückt, wer nix weiß muss alles glauben. Also, wer Akku kaufen will, sollte sich vorher schon drüber schlau machen. Da greift aber bereits wieder der Beitrag Dirks:

Dirk schrieb:
...interessiert keine Sau. U.a. auch deshalb, weil das, was Du völlig richtig beschreibst, schon über den Horizont so mancher Mitmenschen hinausgeht...
 
powersupply schrieb:
der laut Safety Datasheet von Ansmann gefertigte Power-Flex Akku
Obwohl Ansmann mit dem Safety Data Sheet für diese Akkus die Hand ins Feuer legt, stellen sie die wohl kaum selbst her. Jedenfalls nicht die Zellen.
 
Ein klein wenig Unsicherheit bleibt bei meiner Aussage noch.
Daher ärgert es mich, dass ich den Pack nicht selber fotografiert habe. Insbesondere wegen dem möglicherweise vorhandenen Aufdruck der den Inhalt ein wenig mehr aufschlüsselt so wie ich es schnell beispielhaft an einem Metabo-Akku abgelichtet habe.

IMG_20180406_225022.jpg

Das 5 INR weist z.B. auf 5 in Serie geschaltete Zellen hin.

PS
 
Hmm, wie ich nun sehe, sind viele Hersteller ja auch EPTA Mitglieder .... haben die dann nicht auch für die EPTA-Auslegung zur Spannungsangabe (z.B.: 12V statt 10,8V "Maketinglüge") selbst beigetragen?
https://de.wikipedia.org/wiki/European_Power_Tool_Association

Oder gibt es da zweiwerlei EPTA, da ich auf der Seite keine Angaben zu Akkuspannungen finde (nur Akku-Maschinen Gewicht und Schlagenergie für Bohrhämmer)?
 
Da hast Du Recht.
Ich habe die mal angeschrieben, glaube aber eher, dass das mehr ein Lobbyverein ist.
Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. :allesgut:
Mittlerweile haben die sich ja auch dem Arbeitsschutz, insbesondere "Dustprotection" verschrieben und verlinken auf Seiten der BGBAU die nicht erreichbar sind. :crazy:

Kannst ja mal recherchieren was in den UN3840 bzw UN3841 drin steht.

PS
 
Gibt es überhaupt eine normierte Prüfmethode, um die Speicherkapazität von Werkzeug-Akkus objektiv zu ermitteln?

Eigentlich müsste man ein dynamisches Lastprofil für eine frei programmierbare elektronische Prüflast vorsehen. Allerdings sind dann immer noch die effektiven Einsatzbedingungen stark geräte- bzw. einsatzabhängig.
Z.B. Akku-Winkelschleifer weisen in einem typischen Anwendungsfall ein anderes Lastprofil (Leistungsaufnahme als Funktion der Zeit) als Akkuschrauber auf, was wiederum die dem Akku entnehmbare Energie beeinflusst.

Hatte mich früher mal in anderen Bereichen mit Batteriekapazitäten befasst und damaliges Fazit war, dass objektive Vergleiche aufgrund von Herstellerangaben eigentlich unmöglich sind.
Je tiefer und/oder schneller man entlädt, desto negativer ist der Einfluss auf die Lebensdauer einer Batterie.
Auch Temperaturen spielen da eine wesentliche Rolle. Mit viewiel "C" man entlädt hat ebenfalls einen Einfluss sowohl auf die Batterielebendauer wie auch auf die entnehmbare Energie (1C bedeutet, dass der Entladestrom zahlenmässig der Batteriekapazität in Ah entspricht, wird z.B. ein 4 Ah Akku mit 4 A (Entladung in 1 h) entladen oder geladen entspricht dies "1C", dabei ist C nicht mit der Masseinheit Coulomb [C] oder [As] zu verwwechseln, 8 A entpspricht dann 2C (Entladung in 30 mn) und 2 A 0.5C (Entladung in 2 h)) .

Rechnerisch sollte man eher vorsichtig mit Herstellerangaben umgehen, angegebene Werte werden oft nicht einmal bei Konstantlast und ohne hohe "C" Entladungswerte erreicht.

Problematisch ist zudem noch die Streuung in der Batteriequalität: ich habe mehere billige tragbare China-Ramsch LED-Strahler vom gleichen Baumarkt: gewisse davon haben wirklich sehr gute Li-Ion Akku-Zellen, andere waren hingegen sehr schlecht.
Übrigens war der Akku eines viel teureren (ebenfalls made in China) LED-Strahlers auch miserabel obwohl von einem bekannten deutschen Private-Labeler stammend.
 
Naja die Energieentnahme bei einem geringen Entladestrom ist eine deutlich nützlichere Information als Hausnummer vom Herrn Mayer x Kapazität bei geringem Entladestrom.

BTW: Ich hab mir letzthin im Baumarkt die neuen Bosch braun angeschaut (also die Premium Heimwerkersachen). Sie sind absolut richtig bezeichnet, keine Marketingspannungen, keine Lügenenergie. 3,6 V und 4 Ah. Sagt uns: Sie nutzen auch 21700 Zellen für das System.
 
Moin
Meine Erfahrung ist, dass hochwertige Zellen bei Entladeströmen welche sie noch ohne wesentliches Überhitzen dauerhaft schaffen eine nur wenig geringere Kapazität abgeben als mit nur ganz wenig Strom.
Bei hohen strömen kann man dann auch getrost bis zu 2,5V/Zelle entladen während die Zellen mit nur 0,5C bei ca 3V eigentlich schon leer sind.
Man erkennt dies daran, dass bei Hochstromentladungen die Spannung nach Ende der Entladung auf 2,5V/Zelle teilweise auf über 3V/Zelle ansteigt

PS
 
Hallo,

Metabo-Chef Garbrecht nannte es "die Magie der großen Zahl".

Gibt es auch anderswo, da gibt es bereits das 10. Glasscheiben-Streichel-Telefon und kostet gleich mal 1000€.
 
Thema: 17% Beschiss bei Akkus von Solo Akkugeräten

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