Balkongeländer

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Bitschubser

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Hallo,

nachdem das mit dem Tisch recht ordentlich geklappt hat möchte ich euch mein erstes richtiges Projekt vorstellen. Bei der Grundrenovierung meiner Hütte habe ich das alte Balkongeländer der Altmetallverwertung zugeführt. Es war nicht so toll und ich wollte ein neues Geländer haben. Das war vor nahezu 20 Jahren, es ist also nicht überstürzt das nun endlich mal anzugehen. Bevor jetzt jemand in Ohnmacht fällt, das der Balkon so lange ungesichert ist: Er wird nicht als solcher genutzt. Lediglich meine Ausziehleiter liegt da oben, um sie vor unbefugtem Zugriff zu sichern. Das fehlende Gitter ist eigentlich eher ein optisches Manko.

Hier mal die Ausgangssituation:


Gitter_Ausgangssituation.jpg


Und so sieht mein vorläufiger Plan aus:


Gitter_Plan.jpg


Da ich die mit Teerpappe abgedichtete Oberseite nicht durchlöchern möchte, habe ich eine Befestigung von unten vorgesehen. Für die Pfosten habe ich 80x80x3 Rohr vorgesehen. Die Elementrahmen sollen aus 30x8 Flachstahl entstehen, die Reling aus 43mm Edelstahlrohr. Die Pfosten und Elemente sollen verzinkt und gestrichen werden. Die Elemente bekommen nicht nur so einfache Stäbe, wie auf dem Entwurf. Ich tüftele noch an einem Design aus diesen vorgefertigten Schmiedeeisenelementen.

Derzeit bin ich noch in der frühen Planungsphase, das Ziel ist aber zumindest die Ständer in diesem Winter fertig zu stellen. Sobald die Sonne wieder höher steht ist das Dachunterholz dran einen neuen Schutzanstrich zu bekommen. Dafür muss ich wohl ohnehin ein Gerüst stellen, da bietet es sich an auch gleich die Pfosten zu montieren. Die Gitterelemente hätten auch Zeit bis zur nächsten Kellersaison.

Also zunächst mal ein Pfostenelement im Detail


Gitter_Ständer.jpg


Das Rohr soll wie beschrieben 80x80x3 haben, die Ankerplatte 10mm. Da die Stirnseite der Balkonplatte mit Kupfer verkleidet ist und die Traufkante etwas übersteht, muss ich noch etwas Abstand zur Unterseite gewinnen. Dafür sind zwei Flacheisen 40x5mm geplant. Mir ist schon klar, dass die Pfosten mit ihren Gehrungen für mich als Anfänger eine Herausforderung darstellen. Aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben. Und was soll’s, wenn einer daneben geht, mache ich ihn neu. So eine 2m Länge Rohr kostet 30 Euro, daran wird es nicht scheitern.

Da ich kein Metallbauer bin, bitte ich um eure qualifizierte Unterstützung bei der Realisierung meiner Idee.

Konkret:

- ist das mit der unterwärtigen Befestigung so zu realisieren?
- stimmt die Materialauswahl?
- reicht mir Flachmaterial für den Gitterrahmen, oder sollte ich lieber Quadratrohr verwenden?
- irgendwelche Anregungen, Verbesserungsvorschläge, NoGos?
 
Servus,

Metallbauer bin ich auch nicht.
Es werden auch gleich die "Juristen" hier auftauchen und Dir erklären, dass Du so ein Geländer, an dem Menschen in die Tiefe stürzen könnten, nicht selber bauen darfst.

Bei der Dimension 80x80mm der Stützen hätte ich allerdings wenig Sorgen. Bedenke, dass bei den hohlen Bauteilen genug Löcher drin sein müssen, damit beim Verzinken die Hohlräume wieder leer laufen können.

Das Thema streichen von verzinktem Material solltest Du etwas genauer anschauen. Das ist aufwändig, weil die Zinkschicht erst aufwändig gereinigt und vorbehandelt werden muss. Vom Rostschutz her ist es eigentlich nicht notwendig.

Flachmaterial sollte reichen für die Gitterrahmen.
Die 3-eckigen Flügel sehen etwas wacklig aus, oder werden die am Dach noch befestigt?

Wie willst Du schweißen? WIG, MAG oder Elektroden?

Gruß
Jürgen
 
Ich bin auch kein Metallbauer usw... aber mir erscheinen die Ankerplatten unten etwas klein.
Du hast ja oben einen langen Hebel (rot) und relativ kurze Befestigung von unten (blau). Eventuell wäre es möglich, den Ständer auch zusätzlich unten an der Wand zu befestigen (grün)?

An den Laschen rechts und links des Ständers würde ich Langlöcher vorsehen (ich meine, die Laschen gibts so auch fertig)
 

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Ich finde deinen Entwurf recht schön, passt gut in des Eck da oben rein, kann ich mir gut vorstellen. Gerne würde auch mal den Umgang mit Sketchup besser lernen, find ich immer super, wenn man sowas mit ja recht einfachen Mitteln so machen kann.

Für die Träger würde ich mir überlegen ob es da nicht ein 70x60er Rechteckrohr auch tut, statt dem 80x80er. Des schaut dann im Gegensatz zu dem "filigranen" Rest nicht ganz so klobig aus.

Warum die Ankerplatten nochmal mit 2 Flacheisen als Abstandshalter mit dem Rohr verbinden und nicht einfach direkt drauf? Steht da des Kupferblech nach unten über? Generell hätte ich gesagt, dass die Ankerplatten schon eher mindestens 16x16 wenn nicht sogar 20x20x1cm haben sollten. So wie das halt immer bei Konstruktionen ist, bei denen man keine Kräfte und nix selber berechnen kann.. alles lieber etwas großzügiger auslegen... Montieren dann mit Fischer FAZ II Ankern, evtl. gleich in Edelstahl... Größe wahrscheinlich M12 oder evtl. sogar M16.... da müsstest du mal die Datenblätter dazu anschauen, was sich noch wie in die Bodenplatte des Betons bohren lässt.

Auch bei den beiden Eckfeldern pflichte ich MSG und Jürgi bei... nur so montiert wackeln die sicher bald im Wind. Da würde ich mir noch zusätzlich was einfallen lassen... Und jo.. Langlöcher sind auf jeden Fall empfehlenswert. Gerade sowas bekommst du nie so genau gefertigt und erst recht nichtmontiert, dass des hernach alles passt, ohne dass sich irgendwas zwickt.

Ich würde die Gitterrahmen definitiv nur aus Flachmaterial und nicht aus Rohren machen, gerade hinsichtlich des verzinkens. Schaut auch einfach schlicht aber schick aus, finde ich. Der Handlauf aus Edelstahl passt gut dazu.

Generell würde ich auch dazu tendieren das ganze einfach nur Feuerverzinken zu lassen und mir einen zusätzlichen Anstrich sparen.

Mach dich auf jeden Fall kundig auf was beim verzinken zu achten ist und besprich das ganze evtl. nochmal schnell mit dem Metallbauer/Annahme-Sammelstelle bei dem du die Teile zum Verzinken abgibst... Denn wenn die im Werk fehlende Löcher bohren müssen, dann wirds recht schnell, recht teuer. Konstruktionsteile werden idr. nach Kilo berechnet, Zaun und Balkonfelder nach m². Meist lohnt es sich auch nicht die Teile selber zum verzinken ins Werk zu geben, denn es braucht meistens etwas mehr, damit nicht ein nicht unerheblicher Mindermengen Zuschlag drauf kommt. Ich geb meine Teile immer beim örtlichen Metallbauer ab, da kommt idr. mindestens einmal in der Woche der LKW vom Wiegel vorbei und holt und bringt Teile.

Willst du des ganze wirklich WIG schweißen?
 
Moin,

@Jürgen
die Nummer mit den Löchern habe ich noch in Erinnerung. Mein Dad hat mal bös geflucht, weil die Verzinker ihm an völlig unpassender Stelle Löcher in sein Werk gebohrt haben. Die Verzinkerei bietet auch Unterstützung bei der Bauteilplanung an, da werde ich zu gegebener Zeit nachfragen wo wieviele Löcher sein müssen. Oben ist ein Loch vorgesehen, um die Reling zu montieren, unten wollte ich das Rohr offen lassen.
Für die Fenstergitter hatte uns der Lieferant der Schmiedeelemete seinerzeit auch die Farbe mitgegeben, die nach dem Verzinken gestrichen und patiniert wurden. Ich habe mir die Gitter jüngst angeschaut und nach über 30 Jahren sind da noch keine Fehlstellen zu sehen. Allerdings weiß ich nicht mehr, welche Vorarbeit er dafür geleistet hat. Ich würde das Gitter aber passend zum Dach und dem Schiefer gerne dunkel gestalten und als Kontrast die Reling in Edelstahl machen.
Ja, die Seitenteile sollen noch am Dach befestigt. Die letzten Balken des Dachstuhls liegen da unter der Verkleidung. So war es auch bei dem alten Gitter.

@MSG
die genauen Maße habe ich noch nicht genommen, aber Du hast Recht, die Ankerplatten sollten möglichst lang sein. Eine Verankerung an der Wand birgt das Risiko, dass die Pfosten nicht mehr fluchten, wenn die Wand nicht gerade ist. Das müsste ich dann über die Länge des unteren horizontalen Rohres ausgleichen. Uuuh, klingt aufwändig, aber ich werde drüber nachdenken.
Ja, die Laschen gibt es in der Langlochvariante für kleines Geld fertig zu kaufen.

Vielen dank erst mal

Thorsten
 
Bitschubser schrieb:
Oben ist ein Loch vorgesehen, um die Reling zu montieren, unten wollte ich das Rohr offen lassen.
Das würde zwar grundsätzlich genügen. Läufst aber, je nach dem wie sie das Ding aufhängen, Gefahr das viel Zink im Knick stehen bleibt.
Von daher würde ich ein Loch von der Unterseite vorsehen.
Gitter_Ständer.jpg

Mit dem Edelstahl bin ich mir unsicher ob das wirklich zum Stil des Objekts passt. Kupfer, Schindel, Backstein, die dunklen Fenster. Eigentlich stechen die (relativ) hellen Fasebretter da schon genug raus.


Und mal eine Alternative Idee in die Runde geworfen: Würde es auch "funktionieren" wenn man das Geländer nur links und rechts am Sparren befestigt (ganz ohne vertikale Ständer) oder wird das bei der Länge ein Problem?


mfg JAU
 
Hi

Ich hatte mal wieder was während des Backups versucht abzuschicken und dann wars halt weg :evil:
Daher nochmal. Das Meiste wurde ja zwischenzeitlich schon erörtert...

Die 80x80 sehen an dem kleinen "Geländerle" riesig und völlig überzogen aus.
Ich kann dirs zwar nicht ausrechnen ob 40x40 reicht, würde das aber gefühlsmäßig nehmen.
Dann würde ich zusätzlich zu einem Loch an oberster Stelle je noch an beiden unteren Querstücken unterhalb dem Senkrechten Element ein Loch vorsehen. Da könnte dann auch später anfallendes Schwitzwasser abtropfen.
Wegen dem Schwitz- und ablaufenden Regenwassers könnte es auch Sinn machen das untere Querstück mit mehr als 90° auszuführen. Ann bleibt ablaufendes sicher Regenwasser vorne.
Ich habe vor vielen Jahren, weils schon da war und optisch nicht zum übrigen Kupfer gepasst hätte, das Schneefanggitter mit einer kupferfarbenen "Zinkfarbe" von Sika gestrichen. Die hält heute noch. Allerdings war das verzinkte Gitter damals schon gut abgewittert.

PS
 
Zur Vereinfachung der Montage würde Dir empfehlen, die Ankerplatte vom eigentlichen Pfosten zu trennen. Das erleichtert u. a. das Ausrichten in der Höhe und in der vertikalen (in zwei Richtungen).

Was die Abmessung der Pfostenrohre angeht, stimme ich ps zu hundert Prozent zu. Mit 80x80 kannst Du einen drei Meter hohen Carport mit Dach bauen. Ich persönlich würde die Pfosten auch aus Flachstahl machen. 50x10 reichen da dicke. Die Halterung kannst Du dann relativ einfach als Schwertkonstruktion machen. Für die Rahmen der Füllungen reichen m. E. auch ca. 40x8, für die Füllstäbe selbst sogar 30x5.

Ich persönlich würde da auch keine schmiedeeisernen Stäbe reinschweißen. Das empfinde ich nicht als stimmig. Lieber bei einem Konstruktionsprinzip bleiben und das sauber durchziehen. Wenn Du einen geschmiedeten Gartenzaun hast, und das fortsetzen möchtest, würde ich das ganze Geländer in diesem Stil bauen (lassen). Ich selbst stehe nicht so auf geschmiedete Sachen. Auch wenn es eine tolle Handwerkskunst ist, empfinde ich das als zu rustikal. Ist aber Geschmacksache.

Zu guter letzt ein paar weitere Anregungen zur Gestaltung.
Willst Du die Pfosten wirklich drei mal knicken? Das sieht in meinen Augen formal verkrampft aus. Wenn der Spalt zwischen Deckenvorderkante und Geländer max. 4 cm ist, kann das Geländer auch in der Ebene vor der Deckenkante sitzen. Alternativ stehen die Pfosten vor den Füllungen, damit diese wieder unter dem Dach liegen. Duschraums die Füllungen dann nicht zwischen die Pfosten sondern innen davor. Achte auch auf die Proportionen der Füllungen. Tendenziell würde ich die äußeren Pfosten vielleicht etwas einrücken oder mal eine Pfosten mehr probieren (drei Felder). Die verschiedenen Alternativen einfach mal aufzeichnen und vergleichen. Oft wirken Seitenverhältnisse von 2/3 oder 5/8 ganz gut (Annäherungen an den Goldenen Schnitt). Wenn es mit Quadraten ausgeht, kann das auch ein guter Ansatz sein. Als Handlauf würde ich bei einem Geländer, dass sonst aus eckigen Bauteilen gefertigt ist, kein Rundrohr nehmen. ein L-Profil (z. B 80x40x4) fände ich das passender.

Gruß
D.Mon
 
D_Mon hat nicht unrecht.
Warum zweimal knicken. Ist bei mir hier auch nicht so.
Bei mir hier ist es das Flachdach einer Garage die als Terrasse genutzt wird.
Da ist das Geländer so weit nach außen versetzt angesetzt, dass die ca 2cm auftragende Kupferverkleidung locker darunter Platz hat.
Allerdings dient bei mir die Kupferverkleidung als Abdeckung der Mauerjkrone und kann begangen werden. Wie das bei dir ist weis ich nicht.

PS
 
MSG schrieb:
Ich bin auch kein Metallbauer usw... aber mir erscheinen die Ankerplatten unten etwas klein.
Die sind mit Sicherheit viel zu klein. Solche Ankerplatten verschraubt man heutzutage korrekterweise mit Verbundmörtel und entsprechenden Gewindestangen oder Hülsen (wie ich ich glaube sogar Dir schonmal welche genannt habe - oder war's ps? Egal...).
Da wird man beim Geländer sicherlich M12 nehmen "dürfen" und sollte sich dazu mal die entsprechenden aktuellen Datenblätter vom Verbundmörtel (z.B. Fischer VIS oder Würth WIT VM200) durchlesen. Meines Wissens nach (aus der Erinnerung, deshalb schreibe ich ja selbst nachlesen!) muß der Lochrand-Lochrand-Abstand, ebenso wie der Abstand Lochrand-Betonkante, in ungerissenem Beton z.B. mindestens 100mm betragen, um die garantierte Tragfestigkeit zu erreichen - im Gewerblichen gibt's sonst keine Zulassung.
 
Die Abmaße der geplanten Ankerplatte ist nirgendwo genannt, lediglich die Dicke mit 10mm ist angegeben.
Ich würde mich bedanken, wenn mir der Schlosser das Geländer mit 200x200mm großen Ankerplatten befestigt :roll:
Schaut mal die gängigen Ausführungen an. 100x100x8mm ist schon was gängiges. Dicker und größer schadet natürlich nicht.
Um Spreizdruck weitestgehend zu vermeiden und für die Abdichtung des Bohrlochs solltest du, wie schon gesagt, Klebeanker verwenden.
Die Pfosten, so wie von dir geplant auszuführen ist kein Problem. Das wird häufig gemacht, wenn Vorsprünge überwunden werden müssen.
Profilrohr 50x50x3mm reicht dicke aus. Das 80er Rohr wirkt viel zu watzig.
Die Laschen aus Flachstahl, mit denen du die Füllungsfelder verschrauben willst, solltest du hochkant ausführen. So kann Wasser, was in den Spalt zwischen den Flachstählen eindringt besser ablaufen.
Lichter Abstand zwischen den Füllstäben maximal 120mm aber das war bestimmt schon bekannt.
Ansonsten sieht das schon ganz gut aus.
 
Janik schrieb:
Die Abmaße der geplanten Ankerplatte ist nirgendwo genannt, lediglich die Dicke mit 10mm ist angegeben.
Ich würde mich bedanken, wenn mir der Schlosser das Geländer mit 200x200mm großen Ankerplatten befestigt :roll:
Schaut mal die gängigen Ausführungen an. 100x100x8mm ist schon was gängiges. Dicker und größer schadet natürlich nicht.
"Gängig" ist nicht immer richtig. Ich habe aber gerade mal nachgesehen, bei M10 Montagekennwerte liegen minimaler Achsabstand und minimaler Randabstand bei 45mm (DIBt-Zulassung Würth WIT VM200), meine aus der Erinnerung genannten Werte waren also doch zu hoch.

Unter Tabelle 6 "Charakteristische Werte bei Zugbeanspruchung" liegen wir bei M10 aber schon bei einem Achsabstand von 180mm und einem Randabstand von 90mm.
Und auf Zugbelastung kommst Du bei dieser Montage-Art ja immer - stellt sich nur die Frage, wie hoch der Anteil an der Gesamtbelastung ist.

Bei einer 100x100 Ankerplatte wird das durchaus schon knapp. M8 erscheint mir deutlich zu klein bei so einem Geländer.
 
Janik schrieb:
Ich würde mich bedanken, wenn mir der Schlosser das Geländer mit 200x200mm großen Ankerplatten befestigt :roll:
Seh´ ich auch so.
Janik schrieb:
Schaut mal die gängigen Ausführungen an. 100x100x8mm ist schon was gängiges. Dicker und größer schadet natürlich nicht.
Kann man so nicht sagen. Entscheidend ist (neben der Optik) die Gesamtgeometrie. Eigentlich ist das sogar relativ leicht zu rechnen. Kraft x Kraftarm = Last x Lastarm.
Wenn man jetzt noch weiß (oder googelt), dass so ein Geländer im privaten Bereich 0,5kN/m Anpralllast aushalten muss genügen eine einfache Skizze und ein Dreisatz. Windlasten sind bei Stabgeländern nicht relevant und die Eigenlast kann man leicht ausrechnen.
Janik schrieb:
Um Spreizdruck weitestgehend zu vermeiden und für die Abdichtung des Bohrlochs solltest du, wie schon gesagt, Klebeanker verwenden.
An der Deckenunterseite würde ich mir über das Abdichten des Bohrlochs keine Gedanken machen.

Gruß
D.Mon
 
Fragen über Fragen ... was ich nicht ganz verstehe, warum willst du verzinken wenns dann irgendwann gestrichen werden soll bietet sich doch Pulverbeschichtung an?!?

Ich bin ja ein Fan von Gewindestangen und einkleben ... da bieten fast alle Hersteller Produkte an und ich hab bisher noch nix schlechtes erwischt - vielleicht einfach ausprobieren.
 
Holla,

mit so viel Resonanz habe ich nicht gerechnet. Vielen Dank dafür, ihr seid großartig!

Den Plan, das Geländer ohne Pfosten zu erstellen, habe ich verworfen. So war das alte befestigt, nachdem die Estrichschicht entfernt und durch Gehwegplatten ersetzt worden ist. Es waren nur noch ein paar Stützen angebracht worden, damit es nicht durchhängt. Bei einer Länge von 4,20m in Brüstungshöhe 90cm schwingt es aber und fühlt sich instabil an. Sehr unangenehm.

Ihr habt ja so Recht, die Nummer mit der Dreifaltigkeit bei den Pfosten finde ich auch nicht so schön. Von der Herausforderung des Schweißens ganz zu schweigen.
Daher greife ich mal die Idee von D_MON auf, die Füllungen hinter die Pfosten zu setzen. Sorry, aber beim L Profil als Handlauf mag ich Dir nicht folgen. Rundrohr fasst sich einfach angenehmer an.
Die Trennung von Ankerplatte und Pfosten hingegen finde ich wieder sehr sexy. Ich habe mir schon den Kopf zerbrochen, wie ich das anständig geschweißt bekommen soll. In den enstehenden Hohlraum komme ich ja nicht rein. Zweigeteilt bin ich aus dem Schneider und es bietet die Option, wie von MSG genannt, die Halter zusätzlich am Mauerwerk zu verankern.

Ok, einhellige Ansicht ist offenbar, dass 80x80 zu viel ist. Nun ja, als ich die Beine für meinen Tisch gesehen habe, habe ich auch gedacht, 'ne Nummer kleiner hätte es auch getan.
Wenn ich im Netz schaue, sehe ich, dass die Pfosten auch als 40x40, 40iger Rohr oder tatsächlich aus Flachmaterial, dann allerdings doppelt, angeboten werden. Das erscheint mir dann aber zu mickrig. Können wir uns auf 60x60x3 einigen?

Den Überstand habe ich heute noch mal genau gemessen, er beträgt 300mm. Dazu komt dann das Kupferblech, das mit seinen Falzen noch etwa 30mm aufträgt. In 350mm Abstand von der Wand könnte ich in die Senkrechte wechseln.
Somit ist auch die Tiefe der Ankerplatte auf ca. 280mm begrenzt, in der Skizze waren es nur 200mm. Etwas Abstand von der Decke muss ich aber noch gewinnen, weil die Traufkante des Kupferblechs bis zu 35mm unter die Decke reicht. Bei der Größe der Ankerplatte bin ich verhältnismäßig leidenschaftslos. So groß, wie nötig, dass es gut hält eben.

Die Bauvorschriften besagen nach meinen Recherchen, dass die Brüstunghöhe bei unter 12m Sturzhöhe 80cm betragen soll. Das finde ich persönlich etwas wenig, obwohl ich kein Riese bin. Insbesondere, wenn ich mich da rüber beugen muss, um die Leiter zu bergen, mag ich den Handlauf lieber auf Hüfthöhe. Ich strebe daher eher >=90cm an. Die Elemente müssen so gestaltet sein, dass eine 12cm Kugel, die einen Kinderkopf repräsentiert, nirgendwo durchpasst. Da gabs auch noch eine Regel gegen das Überklettern. Da ich aber vorzugsweise senkrechte Streben haben werden, fällt die hier flach.

Oh je, schon wieder ein so langer Post. Ich zeichne nun mal einen neuen Pfosten.

Thorsten
 
So, hier ist er, der Pfosten 2.0

Pfosten2.jpg

Das Konstrukt soll nun zweiteilig sein mit einem Halter und dem Pfosten in L Form. Die Befestigungslöcher und Bolzen habe ich mal angedeutet. Die Anzahl, Position und Durchmesser wären noch festzulegen. Mit Langlöchern entweder im Halter oder dem Pfosten kann ich die exakte Position bei der Montage festlegen und so die Toleranzen der Maurer ausgleichen.
Im Bereich der Bolzen habe ich die Pfosten mit 5mm Flachstahl verstärkt. Allerdings widerstrebt es mir Flachstahl aufs Rohr zu schweißen, denn die aneinanderliegenden Flächen bleiben ja unkonserviert. Kann das von innen heraus rosten? Zu den von JAU bei meinem Tisch vorgeschlagenen Stützrohren hätte ich an dieser Stelle aber kein Vertrauen. Oder würden die 3mm Wandstärke der Pfosten reichen, um die Last zu tragen?

Noch eine Frage: Ist durch das Verzinken noch mit Verzug zu rechnen?

Und noch eine Antwort: Ja, das soll alles mit WIG geschweißt werden. Was Anderes habe bzw. kann ich nicht. Und selbst WIG ist für mich noch aufregend.

Gruß

Thorsten
 
Bitschubser schrieb:
Im Bereich der Bolzen habe ich die Pfosten mit 5mm Flachstahl verstärkt.
Halte ich für unnötig, bzw. löst das Problem nicht.

Allerdings widerstrebt es mir Flachstahl aufs Rohr zu schweißen, denn die aneinanderliegenden Flächen bleiben ja unkonserviert. Kann das von innen heraus rosten?
Ja.

Zu den von JAU bei meinem Tisch vorgeschlagenen Stützrohren hätte ich an dieser Stelle aber kein Vertrauen.
Auf welcher Grundlage kommst du zu der Erkenntnis?

Oder würden die 3mm Wandstärke der Pfosten reichen, um die Last zu tragen?
Je größer das Profil im Verhältnis zur Wandung ist desto leichter wird das Profil verformt.
Irgendwann kommt halt der Punkt an dem schon der Radius am Profil für eine ungleiche Krafteinleitung sorgt und die Verformung des Profils verursacht.
Um das zu demonstrieren genügen ein Reststück Vierkantprofil und ein Schraubstock.

Noch eine Frage: Ist durch das Verzinken noch mit Verzug zu rechnen?
Hängt vom Prozess ab.
Feuerverzinken (~450°C): Ja.
Galvanisch verzinken (80-120°C): Nein.
Spritzverzinken (Raumtemperatur): Nein.


mfg JAU
 
Bitschubser schrieb:
...
Die Bauvorschriften besagen nach meinen Recherchen, dass die Brüstunghöhe bei unter 12m Sturzhöhe 80cm betragen soll.
...
Wenn Du aus Hamburg kommst, gilt nach § 36, Abs. 4, Nr. 1 der HBauO bei Umkehrungen bis 12,0 m Absturzhöhe eine Mindesthöhe von 90 cm ! Du hast wahrscheinlich bei Brüstungen mit einer Mindesttiefe von 15 cm nachgesehen.

Was die Verformung des Rohrs beim Einspannen angeht: Warum nimmst du nicht wenigstens für das kurze untere Stück ein Flacheisen als Schwert? Dann lösen sich alle Deine Probleme von selbst und die Ankerplatte wird auch sehr viel einfacher (und dezenter). Wie ich schon sagte, könnte auch der gesamte Pfosten aus Flachstahl sein. 60x60 halte ich immer noch für deutlich überdimensioniert.

Zum Thema L-Stahl: Was meinst Du wohl, wie oft Du das wie einen Handlauf in die Hand nimmst? Abgesehen davon, stützt man sich auf dem breiten flachen Winkel sogar ausgesprochen gut ab (z. B. mit Händen, Unterarmen und/oder Ellbogen). Ich finde, das Rundrohre bei ansonsten aus Flachprofilen gefertigten Bauteilen eher fremd aussehen. Ich will Dir aber nichts aufschwatzen, wovon Du nicht überzeugt bist.

Gruß
D.Mon
 
JAU, um die Verformung des Rohres mache ich mir keine Sorgen. Der Pfosten wird ja nicht in den Halter eingeklemmt, sondern steht auf den Bolzen und die Auflagefläche wid durch die Wandstärke bestimmt. Die Idee war, diese durch die Wandverstärkung zu erhöhen. Ok, bei genauer Betrachtung würde ein Ring um das Bolzenloch genügen. Ein Stützrohr würde das auch tun, wenn es beiseitig verschweißt wird.

D_MON, Deine Schwertlösung will vor meinem geistigen Auge noch nicht erscheinen. Insbesondere den Übergang zum Rohr sehe ich nicht. Könntest Du das näher beschreiben?

Gruß
Thorsten
 
Bitschubser schrieb:
Der Pfosten wird ja nicht in den Halter eingeklemmt, sondern steht auf den Bolzen und die Auflagefläche wid durch die Wandstärke bestimmt. Die Idee war, diese durch die Wandverstärkung zu erhöhen.
Falsch.

Schrauben funktionieren weil man 2 Werkstücke aufeinander presst und die Reibung zwischen den Werkstücken so hoch wird das sie sich nicht mehr bewegen. Es ist unbedingt zu vermeiden das Schrauben auf Scherung beansprucht werden. Das ist in der Regel kein Problem weil die Werkstücke sich ja nicht bewegen so lange die Schraubverbindung hält.

Das Gewinde einer Schraube ist im Grunde nichts anderes als eine Kiste die an einem Hang (Gewindesteigung) steht. Ist die Kiste leicht lässt sie sich ganz einfach bewegen (lose Mutter), ist sie schwer wirds kompliziert. Und das ist in dem Fall gut. Dieses Gewicht kann man durch Vorspannung künstlich erzeugen.
Die Kunst ist nun die Vorspannung dauerhaft zu erhalten, sie wird so gewählt das die Schraube schon ein wenig flext, aber noch nicht dauerhaft verformt. So haben thermische und mechanische Einwirkungen nur geringe Auswirkungen auf den Halt der Schraubverbindung.


Was passiert aber wenn ein Stahlprofil schon dauerhaft verformt bevor die Schraube überhaupt Vorspannung aufbaut? Sie wird nicht halten!

Es ist also absolut gewollt den Pfosten im Halter einzuklemmen.

Bitschubser schrieb:
D_MON, Deine Schwertlösung will vor meinem geistigen Auge noch nicht erscheinen. Insbesondere den Übergang zum Rohr sehe ich nicht.
Am einfachsten: Gar kein Rohr, nur Flachstahl.


mfg JAU
 
Thema: Balkongeländer
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