MrDitschy schrieb:
Hmm, dachte eine 15A trennt wenn mehr als 15A fließen?
Die verlinkte 15 A Sicherung:
- darf bei 15 A nicht auslösen (bzw. frühestens nach 4 Stunden)
- muss bei 30 A nach spätestens 20 Sekunden auslösen
- zwischen 15 und 30 A ist ihr Verhalten undefiniert. Sie darf auslösen, muss aber nicht. Das heißt 29,9 A dürfen dauerhaft fließen und es kann sein, dass die Sicherung nicht auslöst. Tritt praktisch nicht auf, ist aber nach Datenblatt zulässig. Daher legt man Kabel und Steckverbinder stets auf den doppelten Sicherungsnennstrom aus.
Bei höheren Strömen löst sie entsprechend schneller aus, wobei der Hersteller dafür nur typische Kurven angibt.
Und dann kommt irgendwann der Punkt, an dem das sogenannte Abschaltvermögen der Sicherung erreicht wird. Falls es hinter der Sicherung einen Kurzschluss gibt und der Strom schlagartig auf einen Wert > 300 A ansteigt, brennt die Sicherung zwar durch, aber der verdampfende Sicherungsdraht hinterlässt ein elektrisch leitfähiges Plasma, das durch die innere Oberfläche des Keramikrohrs nicht schnell genug gekühlt werden kann. Es bleibt daher ein Lichtbogen in der Sicherung stehen, der lokal zu einer extremen Erwärmung führt und der Strom fließt weiter.
Das endet meistens nach einigen wenigen Milisekunden mit einer Explosion des Sicherungskörpers, da hier kurzzeitig Leistung im Kilowatt-Bereich umgesetzt wird (Brennspannung des Lichtbogens * Strom). Die resultierende Stichflamme ist häufig beachtlich.
Der Effekt tritt ganz überwiegend bei DC auf, da AC sich häufig im Nulldurchgang selbst löscht und der Lichtbogen anschließend nicht wieder durchzündet.
Deswegen haben vernünftige Multimeter auch keine 5 x 20 mm Glasrohrsicherungen, sondern deutlich größere Sicherungen im Format 10,3 x 38 mm, die ein Abschaltvermögen von >10 kA bei 1000 VDC haben. Wenn man an der DC-Schiene einer größeren USV mal einen Kurzschluss produziert, merkt man den Unterschied.
Sollte wenn aber schon auch für 5 und 10 Zellen (18650) Akkupacks sein.
Ich vermute, die meisten 18650 Zellen erreichen keine Kurzschlussströme so hohen Ströme. Ein 5s2p Akku sollte mit der Sicherung also noch ok sein. Der selbe Akku mit 21700 Zellen wäre dann schon nicht mehr ok.
Die Kurzschlussströme von Deinen Akkus kannst Du sicherlich besser einschätzen als ich, da ich nicht weiß, welche Zellen verbaut sind. Als erste Abschätzung für den Kurzschlussstrom kannst Du die Ladeschlussspannung durch den Innenwiderstand teilen. Etwas niedriger sollte der tatsächliche Kurzschlussstrom dann ausfallen, weil noch ein wenig Kabel und Kontakte dazu kommen und natürlich die Sicherung selbst.
Generell kann ich eine Sicherung aber auch einlöten (dachte steck bar wäre halt mal vorteilhafter, aber wenn löten besser ist, wird gelötet … wäre ohne Sicherungshalter wenigstens kleiner und muss den Adapter dann halt öffnen, also wäre kein Problem)?.
Steckbar ist natürlich nett. Aber realistisch sollte sie sowieso nie auslösen. Für den seltenen Fall kannst Du dann auch zum Lötkolben greifen.
Beim Sicherungssockel hast Du zwei zusätzliche Übergänge für den Strom, wo wieder Verlustleistung entsteht. Die Sicherung wird auch so schon ordentlich warm, wenn der Nennstrom fließt. Mit einem Sockel holst Du Dir daher schnell zusätzliche Probleme ins Haus.