Flaschenwagen für Gas + Sauerstoff bauen, mit Bildern...

Diskutiere Flaschenwagen für Gas + Sauerstoff bauen, mit Bildern... im Forum Projektvorstellungen im Bereich Anwendungsforen - Hallo Leute, am Montag soll endlich die bestellte 20L Sauerstoffflasche ankommen. Alles weitere Zubehör ist auch geordert, fehlt also eigentlich...
Danke für das Lob :bierchen:
 
wink schrieb:
Gefällt mir sehr gut!

Kannst du den Brennerkasten auch am Wagen verstauen?
Danke :top:

Den Brennerkasten nehme ich nach dem Einsatz lieber wieder mit in die trockene Werkstatt, daher ist keine Halterung am Wagen vorgesehen :wink:
 
Ich hol diesen alten Thread mal wieder hervor...

Ich habe mir jetzt die selbe Kombination für die heimische Werkstatt gekauft... Brennerkasten von MWW Wurzen, Druckminderer von Harris, 10m Schlauch und zu den vorhandenen 5Kg Propanflaschen noch ne 20L Sauerstoff Flasche.

War eigentlich klar, dass ich noch einen Flaschenwagen brauche... Eigenbau, versteht sich... am besten mit ner billigen 08/15 Sackkarre als Unterwagen... also mal fix gegoogelt, wer sowas schonmal gebaut haben könnte und natürlich als erstes hier über diesen Thread gestolpert... was soll ich sagen... Janik hat genau das gebaut was ich mir vorgestellt habe... und natürlich wie immer in einer perfekten und durchdachten Ausführung! :top:

Genau so werd ich des nachbauen... lediglich überlege ich mir, ob ich nicht doch die Möglichkeit schaffen werde auch 11Kg Gasflaschen zu verwenden.

@ Janik:

Bist du bei der Propan/Sauerstoff Variante geblieben und ist dein Wagen noch im Einsatz? Würdest du jetzt nach 6 Jahren noch was anders / besser bauen?


:thx:

Viele Grüße,

der Schlorg
 
Moin Schlorg,

die Kombi Propan/Sauerstoff ist noch im Einsatz, ebenso der Flaschenwagen. Hat sich bis jetzt auch alles ganz gut bewährt. Lediglich bei den Reifen der Karre werde ich demnächst auf ausgeschäumte Räder umrüsten. Die (minderwertigen :roll: ) Luftreifen sind eigentlich immer platt, wenn man die Karre mal braucht.

Mit Acetylen ist das Schneiden etwas einfacher. Das Vorwärmen geht schneller, durchs Material durchstechen geht etwas besser und es ist nicht so empfindlich gegenüber Schwankungen, zum Beispiel beim Düsenabstand oder der Schneidgeschwindigkeit. Auch das Einstellen der Flamme ist bei Acetylen etwas einfacher. Propan braucht sehr viel Sauerstoff, das macht es gerade bei kleinen Brennern und kleiner Flamme etwas fummelig.
Eventuell stelle ich irgendwann mal auf Acetylen um, mal sehen. Brennerkasten und Schlauch kann man dafür ja einsetzen. Flasche und Druckminderer und schon kann man mit Acetylen arbeiten. Bis jetzt habe ich aber auch alles (Schneiden, Wärmen, Löten) mit Propan erledigen können und zum Schweißen habe ich andere Verfahren zur Verfügung.
 
Servus Leute,

dann will ich mich hier mal an Janiks Thread mit hinhängen... denn die letzten Tage habe ich mir meinen eigenen Flaschenwagen nach derm Vorbild von Janik gebaut.

Begonnen hat alles mit der billigstmöglichen Sackkarre die zu finden war... 30€ inkl. Versand... und Wunder oh Wunder... da hab ich für mehr Geld schon schlechtere Schweißarbeit und nach PAK stinkendere Räder gesehen als an diesem Gefährt... Ich wollte einen haben, wo die Bodenplatte 90° zu den Rohren steht, deswegen kam dieser hier in die nähere Auswahl.. Bis dahin war ich also schonmal sehr zufrieden mit meiner Arbeit... :mrgreen:

Das genannte Produkt bei Amazon


Dann wurde erstmal Material für die unteren Flaschenhalterungen zurechtgeschnitten und etwas Biegearbeit gab es auch gleich mal... Pah.. wer braucht eine unerschwingliche Rollenbiegemaschine, wenn er einen Winkelbieger hat? Nur bisserl Zeit muss man halt mitbringen wenn man in 0,5cm Schritten biegt.... :top:



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Ich wollte auf jeden Fall eine kleine Kiste an der Karre haben, in der ich den Schweißerkasten und noch etwas Zeug unterbringen kann. Also habe ich mir aus einer Blechtafel 1,5mm DC01 schnell ein Stück herausgeschnitten und zu einer etwas grobschlichtigen Box gekantet. Ist mit meiner "Abkantbank" schon des höchste der Gefühle, aber ging noch... die beiden Seiten hab ich dann einfach unter zuhilfenahme 2er Flachstahlabschnitte und einer Schraubzwinge gekantet.



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Anschließend wurde gleich noch alles mittels WIG verschweißt... eigentlich wäre des ne Arbeit die ich prinzipiell in einem fünftel der Zeit mitm MIG/MAG Gerät erledigt hätte... aber hier und da hab ichs ja schonmal durchklingen lassen, dass des mit dem WIG Schweißen nicht so mein Wetter ist... und da tut mir Zitterheini jede Minute Übung gut, gerade wenns an so was ist, wos ned ganz so genau geht... Hat relativ gut geklappt und ich den ganzen Abend über nur 6 oder 7 Nadeln anschleifen müssen.... Alles in allem ein voller Erfolg also... :ducken:


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Das war es dann auch für den ersten Abend gewesen... Morgen gehts dann wieder weiter! :)
 
Am nächsten Abend habe ich dann die gebogenen Teile so abgelängt, dass es 2 gleiche Halbschalen ergeben haben. Die Konstruktion wurde einmal wie angedacht auf dem Wagen zur Probe gelegt und dann hab ich noch schnell die Ecken der Kiste außen verschliffen.


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Am Samstag hatte ich dann tagsüber etwas Zeit, die ich genutzt habe um bei schönstem Sonnenschein die ganzen vorgefertigten Teile mit der Sackkarre zu verschweißen.


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Jannik hatte ja das Thema mit den ewig platten Luftreifen schon zuvor angesprochen... deswegen habe ich mich gleich dazu entschlossen die 260er Luftreifen durch 200er Vollgummireifen zu ersetzen... hierzu musste lediglich die Achse um ein paar Zentimeter auf beiden Seiten gekürzt werden.


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Anschließend noch die Bohrungen für die Flaschenhalter aus den gebogenen Gewindestangen angefertigt und das ganze einmal auf der Werkbank zur Probe aufgestellt. Schaut doch bis hierhin schonmal nicht schlecht aus...

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Im Anschluß daran wurde das ganze mal mit Schlauch bestückt... Als Halterung für den Schlauch habe ich erstmal mit Kabelbindern eine leere 15Kg Korbspule angebracht. Um die Schläuche unten aus dem Wagen herauszuführen, dabei aber zu vermeiden, dass die Schläuche an irgendeiner Kante scheuern können, habe ich mir noch eine Halterung für 2 15er Rohrschellen gebastelt.

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Prinzipiell passte mir des mit der Korbspule als Schlauchhalter eigentlich recht gut... der 10 Meter Schlauch passt da in größeren Bögen schön drauf. Für die finale Version schnitt ich dann eine Spule auseinander und bog das Teil entsprechend dem Rahmen der Karre auf.

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Als nächstes gingen mir dann noch die beiden roten Plastikgriffe auf den Sack... Ein echter Brennschneidwagen braucht keine Plastikgriffe... also der länge nach aufgeschnitten und entsorgt... jetzt waren natürlich nach oben hin die beiden Rohre offen... War aber kein Problem, denn aus einem Reststück Blech das vom Bau der Box übrig geblieben war, ließen sich mittels 32mm Kernbohrer 2 kleine Plättchen herausschneiden die nach der Bearbeitung am Bandschleifer perfekt oben auf die Griffe passten um die Rohre abzuschließen.


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Jetzt fehlte mir noch eine Ablage für Anzünder, Schutzbrille oder Kleinteile... hierfür habe ich dann geschwind nochmal einen 3ten Rahmen aus Winkelprofilen gefertigt und den oben über der Propanflasche angebracht.

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Die halterung für die Schlauchschellen war derweilen auch angebracht und alle überstehenden Flacheisen wurden bis auf die nötige Länge eingekürzt.

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Im Anschluß wurde die Griffe oben mit den Ronden zugeschweißt, sowie die Blechbox und die zurechtgebogene Korbspule an den Rahmen der Karre geheftet, danach alles was nicht ansehlich aussah noch verschliffen...



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Gestern Abend habe ich dann nochmal alles für den finalen Test montiert, bevor es zum lackieren geht. Also nochmal Flaschen drauf, Schläuche hin und einsatzbereit gemacht.


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Im Anschluß gabs dann gleich noch die Jungfernfahrt mit dem neuen Gerät.... Wenn schonmal alles angeschlossen ist... :mrgreen:

Für das obere Ablagefach fehlte mir noch ein Einlegeblech... als erstes hatte ich hier eine alte Stahltafel 6mm Rautenblech aus dem Lager gezogen... passt doch!

Also das erste mal Gas und Sauerstoff aufgedreht und angezündet... erste Feststellung... ne viertelumdrehung ist weit zu viel Brenngas... eine achtel Drehung reicht bei weitem, zumindest bei der kleinen Düse...

Den Satz folgenden Satz von Janik...

Mit Acetylen ist das Schneiden etwas einfacher. Das Vorwärmen geht schneller, durchs Material durchstechen geht etwas besser und es ist nicht so empfindlich gegenüber Schwankungen, zum Beispiel beim Düsenabstand oder der Schneidgeschwindigkeit. Auch das Einstellen der Flamme ist bei Acetylen etwas einfacher. Propan braucht sehr viel Sauerstoff, das macht es gerade bei kleinen Brennern und kleiner Flamme etwas fummelig.

... kann ich jetzt genau so unterschreiben... wie gesagt... ich hatte ja bis dato nur Erfahrung mit Acetylen als Brenngas... irgendwann hab ich mal im Abbruch paar Armierungseisen mit nem Propanbrenner abgebrannt, aber des ist schon ewig her und musste damals auch ned schön werden...

Der erste Schnitt freihand mit dem Winkel als Führung ging nur so mittelgut bis bescheiden, dass ich direkt daneben direkt nochmal angesetzt habe und nochmal 2cm weggeschnitten habe, des ging dann etwas besser, aber man sieht es, dass ich etwa 5 Aussetzer im Schnitt drin hab, immer dann, wenn ich a bisserl arg gewackelt habe... zusätzlich hab ich aber den Brenner vermutlich auch nicht ganz glücklich eingestellt, evtl. wars bisserl zu wenig Sauerstoff... da muss ich mich bei Gelegenheit in Ruhe nochmal spielen und bisserl Schrott für den Container zerkleinern....

Wie auch immer, für den einen Schnitt hats gelangt, für die beiden anderen Schnitte hab ich dann einfach mal ganz frech den Führungswagen am Brenner montiert, denn dafür isser ja da... damit ging das ganze dann schon wesentlich zivilisierter vonstatten... Perfekt wars noch nicht, für meinen Geschmack klebt an der Unterseite des Blechs noch zu viel Schlacke fest, aber auch dafür wird man noch ein Gefühl entwickeln müssen und zumindest die Schnittkanten waren gerade und weitestgehend sauber.


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Ich warte jetzt mal nicht auf den Lack. :)
Gewohnt stark Schlorg und wie immer sehr, sehr schön dokumentiert! :respekt:
Lädt zum Nachbasteln ein. :)

LG und viel Spaß mit dem Werkstattneuzugang!

Andre
 
Vielen Dank, Andre! :)

Hier dann also nochmal ein paar Bilder mit Lack... Nach dem lackieren in Verkehrsorange RAL2009 (Auch Fein-Orange genannt.. :mrgreen: ) hab ich die Räder noch gegen welche mit Metallfelgen getauscht, anschließend gabs die Endmontage... Und so stand er dann Einsatzbereit in der Garage... Zwischenzeitlich schon paar Minuten damit gearbeitet... ein 15x15cm Stück aus ner 8er Stahltafel rausgebrannt, paar Teile zum biegen warm gemacht.... 2 Schraubenköpfe abgeschnitten und 2 Teile für meine Rollenbiegemaschine nachgearbeitet... Hab jetzt noch bisserl mitm Sauerstoffdruck gespielt und siehe da, mit der Düse die jetzt drin ist, kann ich jetzt eigentlich genau so schön arbeiten, wie ichs vom Brennschneiden mit Acetylen her gewohnt bin... Jetzt mal schauen wie es sich auf lange Sicht bewährt, aber für meine privaten Zwecke würde ich die Propan/Sauerstoff Kombi denke ich nochmal kaufen, gerade auch weil der Schweißerkasten von MWW Wurzen halt vom Preis/Leistungsverhältniss her echt gut ist und ich Propan ja eh zum Grillen und für die Heizkanone im Haus habe..

Damit ist das Projekt eigentlich abgeschlossen, Zeit sich wieder anderen Dingen zu widmen...

Vielen Dank nochmal an Janik, für seine Vorlage und die Dokumentation hier im Forum, was die entscheidene Inspiration war! :top:

Viele Grüße,

Der Schlorg
 

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Alle Achtung.
Sieht echt klasse aus.

Diese Spule zum Schlauch Aufwickeln (Korbspule?), wo bekommt man so was her?

Gruß
D.Mon
 
Servus D_Mon,

Vielen Dank! :)

Das sind 15Kg Korbspulen auf denen normalerweiße Schweißdraht für MIG/MAG Geräte drauf ist... Siehe hier: https://www.google.com/search?q=15kg+korbspule&safe=off&source=lnms&tbm=isch

Ich heb da immer wieder gern mal welche auf, wenn wieder eine leer ist, bevor se im Container landen... Hab in der Werkstatt und Garage bestimmt 10 Korbspulen für Schläuche, Kabel, als Halter für Schlauchpakete an der Wand, Bandschlingen usw.

Wenn bei uns in der Werkstatt die großen Schaufeln hergerichtet werden, kann schon sein dass da pro Woche 4 oder 5 Rollen vom 1,6mm Draht durchgehen... In der heimischen Werkstatt mit dem dünnen 1,0er Draht dauerts dann eher 2-3 Jahre bis mal 15Kg verbraucht sind... :wink:

Wenn man nett fragt, bekommt man die eigentlich immer geschenkt, sind ja Einwegteile ohne Pfand, die ansonsten sowieso immer im Container landen.. Einfach mal beim nächsten Metallbauer, Baggerbetrieb oder Kieswerk mit eigener Werkstatt fragen und drum bitten, dass se dir gegen paar Münzen für die Kaffeekasse welche zur Seite legen...
 
Thema: Flaschenwagen für Gas + Sauerstoff bauen, mit Bildern...
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