Projekt Eigenbau-Grill ist gestartet, welche Einstellungen?

Heute hab ich die Einzelteile für meinen neuen Grill bestellt.
Das gute Stück wird 650x650mm, 250mm hoch und bekommt eine Schublade für den Kohlestaub.

2mm Edelstahlblech, fix fertig geschnitten und Kanten 90 Grad umgebördelt um die Stabiliät zu erhöhen.

Zusammenschweißen werde ich das gute Stück natürlich selber, und da ich nur einen Versuch habe frag ich mal die Profis:

Mit welcher Ampereanzahl und mit oder ohne Puls würdet ihr das Schweißen?
Es gibt keine klassischen Stumpfnähte sondern eine Umkantung liegt flach auf dem nachfolgenden Teil auf, eine sogenannte Überlappnaht.
Einige wenige Kehlnähte werden auch dabei sein.

Ich persönlich hätte es mal versucht mit Pulsen und 60/80A Ampereverhältniss.



Da dieser Grill ein kleines "Meisterstück" werden soll will ich die Nähte natürlich so perfekt wie nur möglich hinkriegen.

Ohh ohh Edelstahlblech, 2mm und dann noch durchgängige Nähte, das schreit förmlich nach Pulsen um den Verzug so gering wie möglich zu halten.
Du solltest auf jeden Fall mit dem passendem Zusatz schweißen.
Wenn du das mit Puls hin bekommst ist das gut, wenn nicht, dann den Strom einen tacken höher und so schnell wie möglich schweißen.
Die Stromstärke muss natürlich den unterschiedlichsten Nahtpositionen angepasst werden.
Stumpf- und Spitznähte brauchen weniger Wärmeeinbringung als z.B. eine Kehlnaht.
Aber du machst das schon, sieht doch alles sehr gut aus was man so an Bildern sieht

Hallo moto,

ich würde auch pulsen (bzw. werde morgen am Tank ). Ich hätte den Basisstrom etwas niedriger eingestellt. Aber die Frage ist ja auch, welchen Durchmesser hat der Zusatz?

Ich probiere erstmal mit 1 Hz und Pulsbreite 70% Pulsstrom.

Wenn Du umgebördelte Kanten hast, willst Du dann überhaupt die ganzen Nähte schweißen?

Frage: Was für einen Rost nimmst Du? Meine Chefin möchte (freundlich formuliert ) einzeln entnehmbare Stäbe wegen der Reinigung. Ich will auch noch einen Grill bauen. . .

Was den Verzug angeht, kann ich ich in 2-3 Wochen mehr berichten. Da werden für einen Freund 2 m Nähte in 1.4571, Stärke 1 mm , für Schornsteinabdeckungen geschweißt. Gut, dass es pulsen gibt. . .

Ach ja, wann gibt´s eigentlich ein Forumstreffen mit Grill, Dönergrill usw.



Liebe Grüße

Holger

Hallo Janik, hallo chemiker!

Der Zusatz hat 1,5mm.
Schweißen werde ich wohl mit einer 1,6er Nadel da ich die Nähte auf den Fotos mit einer 2,4er Nadel gemacht habe und das war schon grenzwertig (bin für Vorschläge aber offen).

Theoretisch könnte ich das Ganze auch verschrauben, die Bördel sind 30mm lang da ist Platz genug dafür.
Ich WILL das aber Schweißen und bin mir sicher der eine oder andere hier wird auch verstehen warum *gg*

Was mir schon einfiel ist die Möglichkeit nicht durchzuschweißen sondern ähnlich beim Schutzgasschweißen nur Schweißpunkte zu setzen?
Ganz überzeugt bin ich von der Idee aber noch nicht...

Zum Rost:

Ich empfehle Dir wenns was fertiges werden soll diese beiden Herren:

Edelstahlgrillrost nach Maß

Edelstahlgrillrost nach Maß mit einzeln entnehmbaren Stäben

Werde meinen Grillrost evtl. auch selber schweißen oder fertig kaufen.
Ursprünglich hat es mir der Rost mit den einzeln entnehmbaren Stäben angetan, da ich aber ausnamslos nur mit Aluschalen grille ist die Zeit für die Reinigung bei mir eher nebensächlich.
Zudem kannst Du Deiner Frau ausrichten daß ein Rost mit derartig vielen freiliegenden Zwischenräumen aufwendiger zu reinigen ist als einer wo alles verschweißt ist

Hallo,
wir haben ja früher schon mal hier über Grill + Roste geschrieben und möchte noch einen Tip auffrischen. Keine Rundstäbe verwenden sondern Winkelprofile die nach oben offen eingebaut sind und eine Ablaufrinne/Auffangschale daran. Dann tropt das Fett nicht in die Glut.
Bild

Mit den Einstellungen musst du einfach etwas spielen, die können sich sogar während der Naht noch ändern, weil das Blech zum Schluss hin ja immer heißer wird und so weniger Wärme eingebracht werden muss. Diesen Faktor kann man aber hier streichen.
Bei langen Nähten und hohen Strömen kommt das eventuell ! zum tragen.

Mit Zusatz schweißen ist aus dem Grund wichtig, durch die Hitze des Lichtbogens verbrennen einige Stoffe aus dem Edelstahl, die ihn Rostfrei machen. Beim einfach verlaufen lassen fehlen diese Stoffe dann und der/das Edelstahl ist unter Umständen nicht mehr rostfrei. Mit dem Zusatz bringst du diese Stoffe wieder in die Naht ein.

Aha... nun gut ich hätte sowieso mit Zusatz geschweißt auch wenn ich ein Fan des Verlaufenlassens bin

Ums Nachbehandeln der Nähte werd ich ja sowieso nicht drumrumkommen nehm ich mal an?

@ Alfred

Wo steht denn DAS Teil? In Russland?
Wobei die Idee an sich sehr gut ist.
Beim Grillen mit Schalen kann man aber auch ruhig Rundstäbe nehmen.

Noch was zum Grillrost, habe da neulich eine wirklich gute Idee im Fernsehen gesehen. Da wurde ein Rahmen gebaut, der die Größe des Grillrostes hatte. Anstatt der Stäbe wurden am Rahmen dann aber nur Ösen/Nippel angepunktet.
Zwischen diesen Ösen/Nippeln kann man dann wie bei einer Harfe/Webrahmen einen Edelstahldraht spannen.
Ist erstens leicht zu reinigen, weil man den Draht soweit auseinander drücken kann, dass man zwischen die Spalten mit dem Lappen hin kommt und wenn der Draht wirklich mal so schmutzig ist, dass man ihn nicht mehr sauber bekommt, spannt man einfach einen neuen

Gruß Janik

Hallo moto,

als Nadel würde ich auch eine 1,6er nehmen.

Und falls der Einbrand zu tief wird, würde ich die Nadel weniger spitz anschleifen.

Das mit dem Durchschweißen verstehe ich nur zu gut, würde ich mir bei den umgebördelten Kanten aber gut überlegen. Hätteste mal lieber die Bleche selber ausgeschnitten, dann hättest Du durchschweißen MÜSSEN

Deine Einstellung zum Verlaufen lassen finde ich gut, das gefällt mir auch

Aber sag mal. Grillrost nicht schweißen, sondern kaufen Pfui

Hat eigentlich schon mal jemand über ein Lochblech als Grillrost nachgedacht

Liebe Grüße

Holger

chemiker schrieb:

Hat eigentlich schon mal jemand über ein Lochblech als Grillrost nachgedacht

Zum Vergrößern anklicken....

Ja, und auch schon getestet. Funktioniert nicht, da kann man gleich die Pfanne nehmen, weil das Fleisch wird da drauf nur gebraten.
Grillen ist eigentlich Rösten um die guten Röstaromen zu bekommen Kunst für sich mit dem Grillen.

Gruß

Hallo Janik,

danke für den Hinweis! Dann kann ich mir das ja schonmal sparen.

Liebe Grüße

Holger

So, ich hab heute etwas rumexperimentiert.

Basis war 2,5er Edelstahl und ich hab mal probiert mit welchen Einstellungen ich das beste Ergebnis bei einer Kehlnaht hinbekomme.

Diese Naht entstand mit:

Base 80A
Pulse 60A
Frequenz 15Hz (ungefähr, leider nicht genau abzulesen bei meinem Gerät)
und einer Pulsweite von ca. 0,4 Sekunden

2,4er Nadel (ich hab vergessen umzuspannen ) das fiel mir aber erst nacher auf.

Ergebnis:



Wenn ich jetzt noch umrüste auf eine 1,6er Nadel sollte ich mit den gleichen Einstellungen auch ohne Probleme 2,0er Edelstahl schweißen können was meint ihr?

Hallo moto,

also erstmal sieht die Naht doch ganz gut aus

Ich denke, Du solltest auf jeden Fall die 1,6er Nadel nehmen. Würde es nicht eventuell etwas weniger Zusatz auch tun?

Was ich nicht verstehe, sind Deine Pulseinstellungen. Du sagst 15 Hz, das bedeutet mal 15 x pro Sekunde Wechsel von Basisstrom auf Pulsstrom. Da kann die Pulsweite unmöglich 0,4 s sein. Meinst Du evtl. Anteil des Pulsstroms 40 %?

Hast Du mal versucht, mit deutlich kleinerer Frequenz zu pulsen? Eigentlich sind 15 Hz schon relativ viel.

Nach viel Verzug sieht das aber nicht aus, oder?


Liebe Grüße

Holger

Also ich hab schon alles versucht, auch sinnlos drauf losgeregelt, nur um zu sehen was sich verändert
Die 15Hz hab ich jetzt mal daher daß an meinem Gerät die Skala von 0,5Hz bis 25Hz geht und der Regler halt ungefähr bei 15Hz stand.

Da ich aber Pulse-Neuling bin kann es durchaus sein daß ich da noch einen Denkfehler eingebaut habe.

Verzug konnte ich keinen feststellen, obwohl ich die abgebildete Naht relativ langsam schweißte.
Obs mit weniger Material auch ginge....?
Ich vermute mal aber so eine 2,4er Nadel brennt schon einiges weg was ihr in die Nähe kommt

Heute gings los.
Material abholen, freuen daß es so günstig ist und feststellen daß der nette Mensch mir nur ein Seitenteil statt drei gemacht hat
Außerdem handelt es sich um 1,5mm Wandstärke, beim Heimfahren hatte ich schon die schlimmsten Visionen wie sich das wohl schweißen lassen würde.
Nun fährt er morgen in Urlaub und hats auswertig vergeben, ich kann den Rest erst kommende Woche abholen...

Egal, anfangen kann man ja mal damit.
Also erstmal die Löcher angerissen und mit einem 14mm Stufenbohrer gebohrt.
Da die TBM nur die Löcher am Rand machen konnte (mir fehlt einfach die Ausladung dazu... ) mußte ich den Rest händisch bohren.
Der DeWalt Akkuschrauber hat sich wacker geschlagen.
Die Hälfte der Löcher machte er mit einem Akku im 2. Gang.
Dabei wurde er zwar ordentlich handwarm (um nicht zu sagen heiß) maulte aber bis zum Schluß nicht und werkelte brav dahin




Dann die Aschenlade verschweißen und den Griff montieren:





Eines der Seitenteile verschweißen:



Frontplatte mit Löchern bewerfen



Und dann gings ans Eingemachte...

Vorneweg, ich weiß zwar immer noch nicht warum aber Reiner hatte Recht, Pulsen ist scheinbar wirklich nix für Anfänger
Egal welche Werte ich eingestellt habe entweder wars zuviel oder zuwenig, ein optimales Ergebnis gab es einfach nicht.
Im normalen TIG-Betrieb mit ganz wenig Strom gings dann wunderbar.

Weiters weiß ich seit heute daß man anscheinend nie nicht und nie nimmer mit Zusatzmaterial punkten sollte.
Dann gibts nämlich sofort und auf der Stelle Holgers berühmten Blumenkohl auf der Nachbarseite




Also ohne Material gepunktet und nur verlaufen lassen.
Das war dann der durchschlagende Erfolg.
Ich hab den nicht vorhandenen Spalt mit viiiiel Gefühl und gaaanz langsam (Gasverbrauch will ich gar nicht wissen...) verlaufen lassen und damit eine für meine Bedürfnisse brauchbare Naht hingelegt.

Als Kaskoversicherung hab ich zwar das Zusatzmaterial immer vorne hergezogen aber nicht gepunktet.
Wenn es notwendig war ging von selbst minimal Material dazu, ganz ohne mein Zutun, wichtig war nur ein gleichbleibender Abstand zwischen Elektrode und Zusatzmittel.

Ich hab die Naht absichtlich noch nicht geputzt damit ihr sehen könnt wie es derzeit aussieht.
Bitte nicht vergessen daß ihr hier 1,5mm Blech seht, die Naht ist entsprechend klitzeklein, kommt auf den Fotos etwas brutaler rüber...
So in die Richtung werde ich den Griller komplett verschweißen.









Übrigens hab ich mir vorgestern ein Beizgerät gekauft.
Wenn schon denn schon...
Das könnte echt schon hier sein, ich kanns kaum Erwarten die Nähte in sauberem Zustand zu sehen.

Bitte um eure Meinung wie euch das bis hierhin gefällt.
Ich kann auch gut mit Kritik umgehen und bin für jeden Hinweis dankbar der mich vor irgendwelchen Blödheiten beschützt

Blumenkohl.. jetzt muss ich es mal loswerden: Das erinnert mich irgendwie an "Feuchtgebiete" ... *würg*

Moto, Du machst wirklich immer tolle Bilder, aber mit ISDN-Geschwindigkeit könnte ich Dich dafür auch manchmal verfluchen (ist nicht böse gemeint )

Mensch Henniee

Die Bilder sind 800x600 und haben eine durchschnittliche Dateigröße von 50kb also noch weniger geht wirklich nicht.

Ich kann sie Dir aber gerne ausdrucken und als Brief schicken

Hallo moto,

schön, dass es endlich los geht!

Zum Anpunkten: Ich habe genau die andere Erfahrung gemacht, nämlich dass es ohne Zusatz nicht funktioniert , sonst Blumenkohl (henniee: Blumenkohl, Blumenkohl ).

Zu den Nähten: Ich finde sie etwas ungleichmäßig. Ist das mal mit Zusatz und mal ohne oder unterschiedlich schnell? Ich kann das jetzt nicht mit meinen vergleichen, ich habe ausnahmslos gepulst.

Und warum hast Du einen AKKUbohrer für die Löcher genommen? Nur mal so als Frage .

Liebe Grüße

Holger

@moto: Oh - dann hab ich ja bald ein ganzes "Fotobook" von Dir
ne ne, passt schon. Auf weniger als 37kb konnte ich sie auch nicht runterrechnen.

chemiker schrieb:

henniee: Blumenkohl, Blumenkohl

Zum Vergrößern anklicken....

Sagen wir mal so, auf den Fotos siehts schlimmer aus als es ist ich muß mir abgewöhnen mit der Linse immer draufzustechen

Aber Du hast Recht, sie sind ungleichmässig (sind auch die ersten bei dem Projekt, ich hoffe doch daß ich mich noch steigern kann...)

Die Nähte sind mit und ohne Zusatz, wie beschrieben habe ich den Zusatz nicht direkt zugeführt sondern in einem Abstand von ca. 10mm vor der Nadel hergeführt.
Dabei ist der Zusatz gaaaanz langsam abgeschmolzen was natürlich eine gleichmässige Schuppung unmöglich macht.

Material zugegeben hab ich nur wenn ich merkte daß hier nix weitergeht.
Bevor ich dann durchbrenne lieber einen Tropfen Material dazu.

Warum Akkuschrauber? Warum nicht?