Hi Dietrich,
Dietrich schrieb:
Nur um das noch mal zu erklären mit dem Werkzeug, dem Selbermachen, den Handwerkern: Als ich begann mit dem
Möbelbau, wollte der Handel für ein handwerklich gefertigtes Doppelbett mit Bettkasten, beides aus massivem Erlenholz 7500 DM. Da
habe ich den Mann gefragt, was eine 4 Zimmer Wohnung in Massivholzausstattung kostet, worauf er antwortete, 150 - 200 TDM! Da
war klar, einen Bruchteil in Werkzeug und Baumaterial investieren, Spass an der Sache hatte ich nach dem Bettbau sowieso, und
selber machen.
aber genau
das ist es ja. Natürlich hören sich die Preise erstmal dramatisch an.
Der Handwerker muß/will davon ja auch leben. Um möglichst ein breites Angebot an Dienstleistungen
anbieten zu können, muß der Maschinenpark anders aussehen, um effektiv arbeiten zu können
müssen evtl. andere Maschinen angeschafft werden, eine Halle muß finanziert werden, etc.
Wie sieht es z.B. mit Deiner Website aus - hast Du dafür einen Grafiker, bzw. einen Webdesigner
beauftragt ... ich glaube nicht.
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Die Sache fängt ja schon beim Bäcker an : was kostet es dort sich ein komplettes Backblech voll
Streuselkuchen backen zu lassen ? .... zuhause sicher ein Bruchteil
Ich nehme mich ja aus dieser Heimwerkerei, die bereits ins Profihafte abgleitet nicht aus (warum
hätte ich sonst eine PKW-Hebebühne vor kurzem ersteigert und eine Sandtrahlkabine gebaut und
eine Karosseriedrehvorrichtung und ....).
Nur muß man fair bleiben und zugestehen, daß sowas
eigentlich den Handwerkern ihre Arbeit
kostet.
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und jetzt noch was direktes, was mir aufgefallen ist (ich wollte das neulich schon auf einen Deiner
Beiträge posten, aber den hast entweder wohl Du oder der Admin gelöscht).
Du bist ja auch jemand, der eher sagt : wenn schon mit einem Werkzeug arbeiten - dann mit einem
vernünftigen (was ja grundsätzlich voll o.k. ist).
Nur frage ich mich dann - was ist
DAS denn für eine Gurke ??
- keine varible Drehzahl um materialgerecht, werkzeuggerecht (Bohrerdurchmesser) zu arbeiten
- keinen schwenk- und/oder drehbaren Bohrtisch um ein einmal festgespanntes Werkstück
präzise ausrichten zu können
- kein Bohrtisch, der Kühlwasser aufnimmt
- vermutlich keine Morsekegelaufnahme, um große Bohrer einspannen zu können (dafür sind dann
auch die 400W etwas schlapp)
- 40er Vollmaterial als Säule ist zwar nett, aber 80mm Rohr ist besser
Wie soll man denn damit vernüftige Bohrungen vornehmen können ?
3mm in Alu mit 400/min bohren ?
16mm in Stahl ?
Sicher wirst Du mir jetzt zurecht entgegnen, daß Du mit Metall nicht oder nur selten arbeitest - und
daher nichts besseres benötigst.
Und genau damit wäre ich an dem Punkt, der mir immer in Bezug auf Kritik an 'billigen' Maschinen auf-
stößt.
Ich besitze eine ältere Interkrenn-Standbohrmaschine (seinerzeit DM 420,- gekostet), die Deine Maschine
in (fast) allen Funktionen schlagen wird (evtl. besitzt Dein Bohrständer mehr Hub) - ähnliches wird
inzwischen von
http://www.guede.com oder
http://www.quantum-maschinen.de verkauft (Interkrenn
gibt's nicht mehr). Sicher, ich habe auch an deutlich besseren Maschinen von Flott oder Alzmetall
gelernt und gearbeitet - aber für meine Zwecke reicht die Interkrenn prima aus (selbst die 20mm-
Bohrungen in den U-Stahl für meine selbstgebaute 20to-Presse konnte ich bohren).
Man kauft doch Werkzeug um dieses dann für seine Zwecke zu nutzen - der billige Bohrhammer von
der Metro (Praktiker) hat die vielen Bohrungen im Beton wunderbar gebohrt - und bohrt jetzt wunderbar auch
noch Bleche beim Kumpel.
Ich besitze immer noch sehr viele Stecknüsse, sowie den dazugehörigen Kasten, welchen ich mir seinerzeit
nach dem Kauf meines ersten Autos (R4) zugelegt habe - ein absoluter Billig-Knarrenkasten. O.K. - die
Knarre hat es bereits nach einem halben Jahr zerrissen - aber der Großteil der Stecknüsse hat schon
*sehr* viele Autos, bzw. deren Einzelteile zerlegt und wieder montiert. Problemlos.
Sicher macht Stahlwille oder Hazet mehr her - aber für >95% der Auto-/ oder Hausschraubereien reichen
günstige Werkzeuge auch (und ich denke ich weiß wovon ich schreibe - habe mit speziellen Drehmoment-
werkzeugen (Plarad-Schrauber) schon Schrauben mit deutlich mehr als 30.000Nm festgezogen oder 'kleinere'
mit Vorschlaghammer und Schlagschlüssel gelöst ... aber auch feine Einstellungen bei der Montage und im
Betrieb von Prüfständen für KFZ-Werke vorgenommen).
In dem Aldi-Schlüsseltest auf dieser Website steht z.B.
Die Maulseite des 19-mm-Schlüssels von Aldi-Süd erfüllte die Norm gerade so. Sie hielt zwar den
geforderten 149 Newtonmeter stand, zeigte aber schon deutliche Verformungen.
Wenn man bedenkt, daß man hochfeste 12.9-M12er Schrauben mit max. 145Nm festziehen soll (handels-
übliche 8.8.er mit 85Nm), dann sollten die 149Nm mit Verformungen dennoch für die meisten Anwender
ausreichen (zum Vergleich : Anzugdrehmomente von Radmuttern mit 19er SW von Mittelklasse-PKW's
liegen bei ~ 100Nm .... und wer zieht diese mit einem
Maul-Schlüssel an ?)
Ich denke man sollte seinen Werkzeug'park' nach der tatsächlichen Verwendung ausstatten - zum
gelegentlichen Bohrer anschleifen kann man problemlos was von Güde kaufen - auch wenn
http://www.flott.de
die sicher besseren Maschinen anbietet.
Gruß, hs