Elektrostatische Aufladung und Kardioverter Defibrilator

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Jomoschobri

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Hallo zusammen,
Nachdem ich im November dank großartiger Ersthelfer einen Herzinfarkt überlebt habe, wurde mir im Krankenhaus dann ein sogenannter kardioverter Minidefibrilator eingesetzt, kommt jetzt die zeit wo eigentlich die Wiedereingliederung starten könnte. Aber mein Arbeitgeber weigert sich zur Zeit aus Sicherheitsgründen, wie es heißt.
Denn ich arbeite in der Kunststoffindustrie, wo es an den Maschinen zu elektostatischen Aufladungen kommen kann und auch immer wieder vorkommt.
Gibt es vielleicht Sicherheitsschuhe mit besonderer Sohle welche die Aufladung in den Boden ableitet und nicht durch den Körper (ähnlich eines Blitzableiters?).
Vielleicht kann mir hier jemand eine Einfache Antwort geben, denn vom Strom weiß ich nur das er flunktioniert wenn der Stecker in der Steckdose ist.

Ich hoffe mir kann jemand helfen

MfG
Jomoschobri
 
ESD-Schuhe gibt es von so ziemlich jedem Markenhersteller von Sicherheitsschuhen. Ob das ausreichend ist, kann Dir aber letztlich nur Dein Arzt oder - besser - der Hersteller des Mini-Defi sagen. Andererseits: wenn das Ding schon durch elektrostatische Aufladung/Entladung aufgrund der Umgebung auslöst, dann darfst Du ja gar nichts mehr machen, denn das kann auf jedem billigen Kunstfaser-Teppich vorkommen.
 
Kommt auch bei Autotüren und anderen metallischen Oberflächen immer wieder vor. Ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass du mit dem Minidefibrilator ständig Gummihandschuhe tragen musst...
 
So ein Defi reagiert nicht auf ein einzelnes Ereignis sondern "misst" ständig die Zustände im und am Herz. Und erst wenn da keine geordneten Impulse mehr zustande kommen kriegst Du bzw. dein Herz eine geballert.
Eine einzelne statische Entladung macht da nix aus.
Kaputt gehen kann das Gerät durch eine statische Entladung auch nicht weil Du einen viel zu geringen Körperwiderstand hast als dass an den Defielektroden ein nennenswerter Spannungsabfall entstehen könnte.
Wenn Du ne Eisenbahnoberleitung anfasst vielleicht... :allesgut:
Da wird wegen dem Gerätchen unnötige Panikmache betrieben.

PS
 
bei einem kardioverter Minidefibrilator stehen dir 50% GdB vom Versorgungsamt zu, wenn noch nicht geschehen dann erst mal die Prozente der Behinderung beantragen. Hiermit kannst du evtl. erreichen dass dich der AG in einem weniger belasteten Bereich einsetzt und du arbeitsrechtlich geschützt bist.
Der Schrittmacher reagiert eher auf Magnetfelder und weniger auf statische Ladungen, dies müsste der Arzt oder Hersteller mit deinem AG abklären.
 
Hallo zusammen,
danke erstmal für eure Antworten. Ja das mit dem Schwerbehindertenausweis ist schon erfolgt. Da steht sogar GdB 70 drin.
Es ist aber so, das sich mein AG damit schwertut mir einen anderen Arbeitsplatz anzubieten oder zu suchen. Aus bisherigen Gesprächen konnte man gut raushören:" Wenn sie wegwollen, legen wir ihnen keine Steine in den Weg. Wenn sie freiwillig nicht gehen wollen, versuchen wir sie loszuwerden".
Habe mich auch schon mal beim Rechtsanwalt erkundigt, aber das gehört hier nicht hin.

MfG

Jomoschobri
 
Hallo

Bist Du trotz des Defis so eingeschränkt, dass FU deine Arbeit nicht mehr ausführen kannst? Und/oder musst Du so dermaßen schwer arbeiten was jetzt nicht mehr möglich ist?
Alleine wegen dem Defi und der möglichen statischen Aufladung braucht ihr euch gewiss keine Sorgen machen. Unter Umständen ist die statische Aufladung sogar ein brandschutzpflichtiges Thema so dass der Chef um eine entsprechende Bodenbeschichtung gar nicht drum herum kommt...
Sollte natürlich nun angestrebt sein, dass ein extra Schonarbeitsplatz geschaffen werden muss der dich möglicherweise in eine wesentlich privilegierte Position gegenüber der Kollegen bringt kann ich den Chef ein wenig verstehen. Zumal nicht immer überall die Möglichkeit besteht einen geeigneten Platz zu schaffen. Andererseits er, soweit ich weis, die Möglichkeit die Beschäftigung eines "Schwerbehinderten" bezuschussen zu lassen.

PS
 
Elektrostatische Entladungen dürfen eigentlich kein Problem sein, weil sie ja auch im Alltag vorkommen und sich nicht komplett vermeiden lassen.

Ich würde das einfach nochmal mit meinem Arzt bzw. mit dem Hersteller des ICDs klären um sicher zu gehen.

Bei Operationen wird oft hochfrequenter Wechselstrom zum Veröden von Blutgefäßen verwendet. Unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen darf das auch bei Patienten mit Schrittmacher oder ICD angewendet werden, die Geräte scheinen da also nicht allzu empfindlich zu sein. Bei Interesse gibt es hier eine Leitlinie zum Thema.

Wer mal sehen will, wie so ein ICD in der Praxis funktioniert:


Oben in der Bildmitte sieht man wie ein Spieler zusammenbricht. Nach kurzer Zeit löst der eingebaute Defibrillator (ICD) aus, was man daran erkennt dass seine Beine zucken. Ein paar Sekunden später steht er schon wieder auf. Bei dem Spieler war eine Herzkrankheit bekannt, deswegen hat man ihm den ICD eingebaut.
 
Thema: Elektrostatische Aufladung und Kardioverter Defibrilator

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