Atemschutz für Gelegenheitsheimwerker

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Serienchiller

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Hallo zusammen!

Ich habe die Tage aus Buchenholz neue Griffschalen für mein Schweizer Messer gemacht. Dabei musste ich viel fräsen, sägen und schleifen und habe natürlich auch viel Staub eingeatmet. Hinterher hat mir dann die Nase geblutet und komisch gerochen hat es auch noch ewig. An der Uni hat man uns beigebracht, dass Hartholzstaub krebserregend ist. Im Prinzip hätte ich also auf jeden Fall Atemschutz tragen müssen.

Ich kann nur diese Einwegmasken nicht ausstehen. Man bekommt kaum Luft, schwitzt total und die Hälfte kommt doch durch. Beim Abschleifen von ein paar Türen hatte ich so eine Maske auf und man konnte hinterher richtige Staubspuren von links und rechts der Nase (wo es reinzog) bis zu den Nasenlöchern sehen. Musste auch mehrmals niesen und (entschuldigt) meine Popel hatten hinterher die Farbe, die die Türen vorher hatten. Habe auch schon öfter gehört, dass diese Masken eher der Gewissensberuhigung dienen als allem anderen. Und wenn man wirklich gute will, die halbwegs dicht sitzen und ein Ausatemventil haben, dann sind sie auch nicht ganz billig.

Also ist der Gedanke eigentlich naheliegend, eine Mehrweg-Halbmaske zu nehmen. Hab mir da auch schon eine ausgesucht (Moldex 8000) und im Warenkorb. Nur kommt es mir für einen Gelegenheitsheimwerker wie mich irgendwie übertrieben vor. Ich kenne niemanden, der so eine Maske zu Hause hat. Selbst mein Nachbar, der permanent irgendwo am schleifen, bohren oder sägen ist, trägt dabei nie eine Schutzmaske. Und ich mache vielleicht zweimal im Jahr so viel Staub, dass es sich lohnen würde.

Wie haltet ihr es damit? Tragt ihr Atemschutz wenn es dreckig wird? Kommt ihr mit den Einwegmasken klar? Sind die bei euch dicht?

Würde mich über ein paar Erfahrungen, Meinungen oder Tipps freuen!
 
Ich benutze Einwegmasken FP2 von Dräger oder 3M und komme gut damit klar. Natürlich mit Ausatemventil. Ich benutze so oft es geht Arbeitsschutz.
 
Vielleicht sollte ich auch nochmal etwas teurere Masken probieren, bisher waren es meistens die Hausmarken der Baumärkte. Einmal hatte ich welche von 3M, die saßen schon besser, aber so richtig dicht waren die immer noch nicht und ich musste die Maske ständig zurechtrücken.

Selbst im Werbevideo von Bosch wird fleißig Hartholz geschliffen, zwar mit Schutzbrille aber ohne Mundschutz (und ohne Absaugung). Und ich muss ehrlich sagen, ohne den Kurs Arbeitsmedizin in der Uni hätte ich mir darüber auch nie wirklich Gedanken gemacht. Aber es ist eben auch nochmal ein Unterschied, ob man täglich auf der Arbeit mit diesem Staub zu tun hat oder nur hin und wieder mal beim Heimwerken.

Mal eine ganz andere Frage: Hatte hier eigentlich schonmal ein Heimwerker (kein Profi) wirklich gesundheitliche Probleme, weil er keine Staubmaske getragen hat? Mein Nachbar hustet zwar immer ganz schön, das könnte aber auch daran liegen, dass er raucht wie ein Schlot. :kp:
 
Moin,
hab mir gerade ne Moldex 7002 zugelegt, Maskenkörper so 27€, dazu kommen noch Filter. Davor hatte ich 3M, auch sehr gut. Würde kein Lungenleiden riskieren!

Gruß Heiko
 
Ich nutze seit über einem Jahr die Dräger X-plore 3500 Pure P3 mit entsprechenden Filtern und bin sehr zufrieden. Würde auch keinen Lungenschaden riskieren wegen ein paar Euro. Solche Einwegmasken setze ich höchstens beim groben Kehren ein, der feine Staub wird gesaugt.
 
Ich habe die Moldex 8000, und ich möchte sie nicht missen.
Die Partikelfilter sind günstiger als Staubmasken, und man kann auch Gasfilter einsetzen.
Nachteilig bei der 8000 ist, dass es keine zu den Filtern passende Vollmaske gibt. Wenn die Maske mit einer (passenden) Brille kombiniert wird schwitzt diese aufgrund des mittigen Ausatemventils schneller zu.

Das insbesondere Heimwerker selten mit so etwas ausgestattet sind liegt meiner Meinung nach daran dass es nicht direkt bei einer Arbeit hilft oder benötigt wird (wie ein Werkzeug).

Brille, Gehörschutz und Halbmaske sind etwa 100€, das ist weniger als viele Werkzeuge, und kaputte Augen/Ohren oder Lunge kann man nicht so einfach nachkaufen.
 
Hallo

Ich habe zu Hause mit den Premiummasken von 3M sehr gute Erfahrungen gemacht. Sind angenehm zu tragen und vor Allem auch im Bereich der Nase dicht.
mediawebserver


Bei der Arbeit haben wir zum gelegentlichen Stromschienenwechsel und Wartungsarbeiten daran die Halbmasken aus der Serie 4000.
Auch diese dichten um die Nase bestens ab(es gibt keine schwarzen stellen an denen man sieht dass Staub eindringt) und die Brille beschlägt auch nicht.
mediawebserver


Letztere würde ich mir, wenn sie nicht so teuer wären auch für zu Hause anschaffen. Daher habe ich für den absolut gelegentlichen Einsatz eine, mittlerweile gebrauchte, Premium in der Schublade liegen.

PS
 
@ps: verstehe ich das richtig, dass du ernsthaft gebrauchte Einwegmasken bereit hältst, alternativ völlig überteuerte 3M Serie 4000 Einwegmasken empfiehlst? Ich hatte nie eine unbequemere Maske als eben diese, subjektiv.
Nicht schlecht, ist der Sonntag so langweilig gewesen?
Oder musstest du die nie selber bezahlen?
Drehst du auch Kondome um, oder hast Du die Beschreibung von solchen Masken nie gelesen?
Da wundert sich Dortmund, wenn sie PCB nach Hause schleppen... Mal als Denkanstoß, warum evtl. Arbeitgeber PSA vorschreiben.

@thimo: die Partikelvorfilter passen auch auf Moldex Vollmasken.
Bei Gasen etc. hat es mit Heimwerker eh nichts mehr am Hut, man kennt selten die Konzentration.

...
Ich hab noch nie eine Vollmaske haben wollen, wenn sie nicht Vorschrift war, die Moldex 8000 hat mit Brille und schwerster Arbeit noch nie die Schutzbrille beschlagen.
Wer mal Zirkeltraining unter Vollatemschutz ohne Erbrechen geschafft hat, der weiß was ich meine.
Aber hier gab es auch schon Tipps für Auer Vollmasken von einem sehr erfahrenen ehemaligem Forumskollegen, mich wundert da nichts mehr.
Moldex in der SuFu sagt eigentlich alles, was gesagt werden musste.
 
ich habe 2 Halbmasken von Ekastu mit Schraubfilter die von der Anwendung gut funktionieren, nebenbei verwende ich gerade noch die Moldex 3405 für Reinigungsarbeiten (Hausstauballergie).
 
henniee schrieb:
die Partikelvorfilter passen auch auf Moldex Vollmasken.
Danke für den Hinweis. Wobei in dem Fall ja immer ein Gasfilter vorgesetzt werden muss :|
 
Hallo Serienchiller,

mit den Einwegmasken habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht wie du. Egal ob mit Ausatemventil od. ohne, oder ob mit/ohne Nasenklammer. Die Dinger sind bei mir nie dicht.

Halbmaske habe ich eine preiswerte aus dem Baumarkt, die ist deutlich besser. Da gibts übrbigens unterschiedliche Filter dafür: Partikelfilter gegen Stäube und Gasfilter gegen z.B. Lösungsmittel beim Streichen. Das wäre die Form, die ich dir empfehlen würde. Die Moldex wurden hier auch oft genannt, sind mit Sicherheit besser als die Baumarktdinger. Schau aber bei der Anschaffung auf die Folgekosten für die Filter.

Fürs Sandstrahlen od. beim Decke abschleifen bevorzuge ich allerdings Vollmasken, da sind die Augen auch gleich mit geschützt. Mich stören die Dinger nicht im Gegensatz zu henniee. Aber das ist Geschmackssache. Ich hatte die Dinger lange bei der Feuerwehr auf. Vorteil hier ist auch daß der Anschluß genormt ist und man so bei der Filterbeschaffung nicht von einem Hersteller abhänging ist.


Prinzipiell sollte auf Arbeitsschutz immer Wert gelegt werden, auch wenn das viele Halbprofis oder Heimwerker anderst sehen od. machen.
 
MSG schrieb:
Schau aber bei der Anschaffung auf die Folgekosten für die Filter.
..
Vorteil hier ist auch daß der Anschluß genormt ist und man so bei der Filterbeschaffung nicht von einem Hersteller abhänging ist.
Die Aufnahme müsste EN 148-1 sein.
Die Moldex eigenen Partikelfilter sind idR günstiger als eben diese der Norm. Wenn man pro Maske 2 benutzt sowieso und erheblich. Ich sehe da keinen Vorteil.
Und einem Gelegenheitsanwender eine Vollmaske verpassen, naja.
Ich hätte noch ein 3M Jupiter als Vorschlag :)

@Tiemo: ist der Durchmesser der Easy lock Filter nicht gleich mit den anderen?
Dann den Vorfilterhalter der alten nehmen und einen Filter "ausräumen"
 
@henniee: Ich hatte eine Halbmaske empfohlen 8) Ich hab allerdings eine Halb- und eine Vollmaske mit eben diesem Filteranschluss. Da braucht man nur einen und gestern hab ich bei Ebay für 5 Stück P3 Filter ~ 30€ bezahlt, fand ich nicht sooo schlecht.
 
Danke erstmal für die vielen hilfreichen Beiträge!

Ich bin offenbar nicht der einzige, der mit den Einwegmasken nicht zurechtkommt - dann weiß ich schonmal dass ich nicht zu blöd bin. Vielleicht entspricht mein Gesicht einfach nicht dem DIN-Standard. :D

Eine Vollmaske wäre wahrscheinlich doch ein bisschen zu viel des guten. Ich habe eine Schutzbrille, also kann ich meine Augen zumindest vor Splittern und anderen Geschossen schützen. Sonst habe ich eigentlich mit nichts zu tun, was die Schleimhäute so angreift, dass ich eine Vollmaske bräuchte (außer Zwiebeln).

Wahrscheinlich werde ich mir die Moldex zulegen. Die Partikelfilter scheinen hier wirklich am günstigsten zu sein (fünf P3-Filter nur 12,50€). Und Gasfilter brauche ich sowieso nicht.
 
@hennie

Du schriebst ja in einem anderen Thread, wo es auch um die Moldexmaske (8000er Serie) ging, daß eine zusätzlich getragene Schutzbrille durch das mittig sitzende Ausatemventil recht schnell beschlägt.

Ist das wirklich so extrem, würde mir das Teil ja auch gerne zulegen, aber Nähte verschleifen oder anphasen bzw. schneiden ohne Brille ist natürlich nicht drinne, wenn man zwischendurch öfter lüften oder wischen muss, wäre das auch suboptimal.
 
Dann sieh Dir mal eine 7500er von 3M an, die atmet nach unten aus.
 
Habe mir jetzt übrigens eine Moldex 8000 und ein gutes Sortiment an Filtern für insgesamt rund 40€ bestellt. Mal schauen wie oft ich sie dann tatsächlich brauche, aber mir fallen im Nachhinein immer mehr Gelegenheiten ein, wo es gut gewesen wäre.

Ich hoffe das ist jetzt keine allzu blöde Frage, aber kann/sollte man die Partikelfilter nach Gebrauch eigentlich ausklopfen oder vorsichtig absaugen? Oder gehen sie davon kaputt?
 
Das kommt immer auf die Partikel an.
Bei wirklich gefährlichen Stäuben würde ich da gar nichts klopfen, saugen oder schütteln...
Die Gefahr, dass die Innenseite kontaminiert wäre mir zu groß.
Tauschen würde ich sie dann, wenn man merkt dass der Atemwiderstand größer wird.

HAL242 schrieb:
Du schriebst ja in einem anderen Thread, wo es auch um die Moldexmaske (8000er Serie) ging, daß eine zusätzlich getragene Schutzbrille durch das mittig sitzende Ausatemventil recht schnell beschlägt.
:?:
Eigentlich habe ich geschrieben, dass es nicht beschlägt?!
Ich hatte damit noch nie Probleme, die Moldex 8000 passt sogar unter ein Peltor Visier, selbst da beschlägt es nicht.
 
Thema: Atemschutz für Gelegenheitsheimwerker
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