BHKW bei Stromausfall nutzbar?

Diskutiere BHKW bei Stromausfall nutzbar? im Forum Sonstige Motorgeräte im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, es gibt ja einige Typen BHKW auf dem Markt mit Gas, Heizöl oder auch Pflanzenöl die soweit ich das weis alle Netzparrallel laufen... Weis...
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FastDriver

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Hallo, es gibt ja einige Typen BHKW auf dem Markt mit Gas, Heizöl oder auch Pflanzenöl die soweit ich das weis alle Netzparrallel laufen...
Weis zufällig jemand wie sich solche BHKW's bei einem Stromausfall verhalten? Beziehungsweise ob sie sich ohne Netzstrom starten lassen um das Haus mit Strom zu versorgen?
 
Mal bei GEKO schauen. Da gibts die passende Ausrüstung fertig zu kaufen
 
Bhkw müssen sich bei Stromausfall innerhalb 100 Millisekunden vom Netz trennen.
Wird das Gebäude dann über einen großen Schalter vom Netz getrennt, kann ein BHKW in Netzersatzbetrieb gehen.
Voraussetzung dafür ist, dass das BHKW für Inselbetrieb ausgelegt ist. Diese BHKW haben als Generator einen Synchrongenerator und einen Batteriestarter. Das ist meist ab 50 kW el. üblich.
Bei den kleineren Maschinen findet man auch Asynchrongeneratoren, die sind nicht Netzersatzfähig.
Du siehst, das ist nicht ganz einfach. Der elektrische Aufwand für den bauseitigen Kuppelschalter und die Netzüberwachung ist auch erheblich.
 
Jürgi schrieb:
Der elektrische Aufwand für den bauseitigen Kuppelschalter und die Netzüberwachung ist auch erheblich.
Der technische Aufwand für die Netzüberwachung ist überschaubar, die steckt nämlich schon in jedem BHKW drin. Weil man aber einen Teil der Technik nach außen verlegt hat der Elektriker mehr Arbeit vor Ort.

Kniffliger ist der Wechsel zurück auf Netzparallel. Das BHKW wird nämlich leicht von der Netzfrequenz abweichen und muss vor zuschalten erst wieder synchronisiert werden.
Mit der Tendenz zur Modulation auch bei kleinen Leistungen sind Wechselrichter statt Asynchrongeneratoren aber keine Ausnahme mehr. Und die müssen Netzsynchronisation von Haus aus können.

FastDriver schrieb:
Beziehungsweise ob sie sich ohne Netzstrom starten lassen um das Haus mit Strom zu versorgen?
Nein.

Ob es aktuell noch kleine BHKW gibt die Netzersatz können weiß ich leider nicht. Der Dachs konnte das in der ersten Generation mal, die Option wurde aber fallen gelassen. Augenscheinlich weil das Interesse so enorm war. :wink:
Bei den kleinen Geräten (<20kW) hat man aber auch das Problem der Anschaffungskosten. Die rechnen sich ja so schon kaum und gefördert wird auch nicht wirklich. Da muss man schon mit spitzem Stift rechnen. Extras machen das nur unnötig teuer, bzw. erschweren es dem Hersteller sich an dem eh schon dünnen Markt zu halten.


mfg JAU
 
Ja, es gibt vereinzelt noch BHKW unter 20 kW, die auf Wunsch mit Synchrongenerator und Netzersatz ausgestattet werden. Ich meine, die Fa. KW Energie, Konrad Weigl, macht das noch.
Die kleinen Maschinen von EC-power gibt's in Verbindung mit Stromspeicher (demnächst) auch Netzersatzfähig.
Ich vermute aber, den Ersteller des Threads geht's eher um ein Einfamilienhaus. Da sind die genannten Lösungen natürlich Quatsch, weil viel zu groß und viel zu teuer.
 
Jürgi schrieb:
Ich vermute aber, den Ersteller des Threads geht's eher um ein Einfamilienhaus. Da sind die genannten Lösungen natürlich Quatsch, weil viel zu groß und viel zu teuer.
Von Sonderfällen abgesehen können wir das meiner Ansicht nach für alle EFH ausweiten. Unabhängig ob das BHKW auch NE kann oder nicht.
Idealerweise legt man BHKW so aus das sie die Grundlast abdecken weil vermiedener Netzbezug die derzeit einzige Lösung ist den Invest auch tatsächlich wieder rein zu holen. So kleine BHKW (200-500W) gibt es aber nicht.


mfg JAU
 
Hallo, danke für die Antworten.
Ja es geht um ein Einfamilienhaus das wurde richtig erkannt und überlegt hatte ich zb. Über ein Vailant mit 1KW elektrisch und 2,5KW thermis...leider ist es ja auch bei Solaranlagen selbst mit Puffer so das die normalen Umrichter Netzgeführt sind.... also bei Stromausfall den Keller voller Batterien und einem Generator aber kein heißer Kaffe....
 
Mit einem 1kW BHKW kannst das komplett vergessen.
Es gibt Batteriespeicher für PV, die können
bei Stromausfall Notstrom abgeben.
Das ist dann ein separater 230V Ausgang.
 
Jürgi schrieb:
Mit einem 1kW BHKW kannst das komplett vergessen.
Es gibt Batteriespeicher für PV, die können
bei Stromausfall Notstrom abgeben.
Das ist dann ein separater 230V Ausgang.

Die meißten "bezahlbaren" PV Einnspeisewechselrichter laufen nur mit Leitfrequenz vom Netz...

Mein Gedanke - wenn Strom weg für Zeit X (vllt 3 Sekunden) Netz weg schalten und BHKW springt an, klar 1kw reicht nicht weit aber wenn so wieder ein "Netz" da ist sollte der PV-Wechselrichter dazu einspeisen und sich im Oprimalfall über die Frequenz selbst regeln....
 
FastDriver schrieb:
Mein Gedanke - wenn Strom weg für Zeit X (vllt 3 Sekunden) Netz weg schalten und BHKW springt an, klar 1kw reicht nicht weit aber wenn so wieder ein "Netz" da ist sollte der PV-Wechselrichter dazu einspeisen und sich im Oprimalfall über die Frequenz selbst regeln...
Ne, das funktioniert bei den kleinen Lasten nicht wirklich. Man braucht da schon ein wenig mehr konstanten Bedarf das sich Generator und Wechselrichter nicht gegenseitig aus dem Tritt bringen.

FastDriver schrieb:
Die meißten "bezahlbaren" PV Einnspeisewechselrichter laufen nur mit Leitfrequenz vom Netz...
Das ist korrekt. Wenn es an Netzersatz mit PV geht kommst du ohne Batterie nicht weit.


mfg JAU
 
Das 1kW BHKW springt ohne Netz erst gar nicht an.
Hinzu kommt, dass Lasten von Gasmotoren langsam bzw stufig zugeschaltet werden müssten.
 
FastDriver schrieb:
klar 1kw reicht nicht weit aber wenn so wieder ein "Netz" da ist sollte der PV-Wechselrichter dazu einspeisen und sich im Oprimalfall über die Frequenz selbst regeln....
Das wird nicht funktionieren.
Der Wechselrichter prüft üblicherweise nicht nur, ob "irgendwie 230 V auf der Leitung sind", sondern er schaut wirklich auf die Netzimpedanz - sowohl den absoluten Wert als auch sprunghafte Änderungen.
Sonst könnte es Fälle geben, wo das Versorungsnetz zwar ausfällt, aber zwei Wechselrichter auf einem abgetrennten Teilstück aktiv sind. Dann würden sich beide Wechselrichter gegenseitig als Netz sehen und munter weiter einspeisen.

Es kann ältere Wechselrichter geben, die das in der Form noch nicht implementiert haben, aber moderne Wechselrichter, die den Vorgaben entsprechen, sollten sich durch einen 1 kW Generator kein Netz vorgaukeln lassen.
Dass würde meines Erachtens als Minimum einen Synchrongenerator im zweistelligen kW-Bereich erfordern.
 
Bei dem Synchrongenerator währe der Bedarf für ein Einfamilienhaus mehr als gedeckt... naja dann müsste ich schauen das ich einen Wechselrichter von Voötwerk ran bekomme...
 
Und was genau hast du dann davon?
Ein Generator der eh schon wesentlich mehr produziert als du brauchst und ein Wechselrichter der abschaltet weil die Spannung ständig zu hoch ist oder die Frequenz zu arg flattert.

Einzig praktikable Lösung ist wie schon erwähnt der PV-Speicher mit NE-Funktion. Wenn du da genug Geld in die Hand nimmst bekommst du eventuell auch die Option das ein Generator angefordert werden kann wenn die Sonnenstunden nicht ausreichen. Üblich ist das aber nicht weil ein Speichersystem effizienter ist wenn der Akku DC-seitig angebunden wird.


Die Kombination BHKW und PV ist aber an sich schon fragwürdig weil beide Erzeuger betriebswirtschaftlich glänzen wenn der erzeugte Strom direkt Verbraucht wird. Sie stehen somit in Konkurrenz zueinander.
Dabei spielt die Jahreszeit keine all zu große Rolle. Im Winter läuft das BHKW und die Sonnenstunden sind nicht nutzbar. Im Sommer bringt die PV und der Strom aus der Warmwasserproduktion ist für die Katz...


mfg JAU
 
J-A-U schrieb:
Und was genau hast du dann davon?
Ein Generator der eh schon wesentlich mehr produziert als du brauchst und ein Wechselrichter der abschaltet weil die Spannung ständig zu hoch ist oder die Frequenz zu arg flattert.


Die Kombination BHKW und PV ist aber an sich schon fragwürdig weil beide Erzeuger betriebswirtschaftlich glänzen wenn der erzeugte Strom direkt Verbraucht wird. Sie stehen somit in Konkurrenz zueinander.
Dabei spielt die Jahreszeit keine all zu große Rolle. Im Winter läuft das BHKW und die Sonnenstunden sind nicht nutzbar. Im Sommer bringt die PV und der Strom aus der Warmwasserproduktion ist für die Katz...


mfg JAU

Zum 1. Bei den Wechselrichtern kenne ich jemanden der sich damit auskennt und die Parameter so anpassen kann wie ich sie brauche damit der Umrichter nicht ständig raus geht.

Zum 2. Eigentlich ist das sehr optimal, wie man auf der Grafik von Wiki im Anhsng sehen kann sind die Eträge der Solaranlage im Winter wesentlich geringer als im Sommer, in der Kombination mit einem BHKW könnte man die Kurve wesentlich besser austarieren und das sogar sinnvoll...

Wegen Batteriespeicher - ich habe ein paar Batterien die ich nutzen möchte, sollten so 40000Wh sein und möchte die Anlage "drumherum" bauen.... aktuell warte ich auf ein Angebot für einen Eisspeicher als energieträger aber bisher bin ich vom Service der mit vom Umternehmen geboten wird nicht begeistert....
 
FastDriver schrieb:
Bei den Wechselrichtern kenne ich jemanden der sich damit auskennt und die Parameter so anpassen kann wie ich sie brauche damit der Umrichter nicht ständig raus geht.
Das ändert aber nix an dem Umstand das der Generator so dick sein muss das er den gesamten Haushalt decken kann und die PV schlicht keine Leistung beisteuert die tatsächlich Verwendung findet.

FastDriver schrieb:
Eigentlich ist das sehr optimal, wie man auf der Grafik von Wiki im Anhsng sehen kann sind die Eträge der Solaranlage im Winter wesentlich geringer als im Sommer, in der Kombination mit einem BHKW könnte man die Kurve wesentlich besser austarieren und das sogar sinnvoll...
Ja, auf einer Grafik mag das sinnvoll erscheinen. Rechnet man es durch sieht das aber gleich anders aus. Du hast dann nämlich 2 dicke Investments die sich beide schlechter tragen. Und BHKW sind eh schon notorisch knapp an der Grenze zur Geldverbrennungsmaschine. Vor allem weil unterschätzt wird welcher Wartungsaufwand da dran hängt.

Falls du mir nicht glaubst: https://www.bhkw-forum.de


mfg JAU
 
Mal eine bescheidene Frage:
Wie viele Stromausfälle hatte FastDriver im letzten Jahr oder den vergangenen Jahren und welche Dauer ?
 
H. Gürth schrieb:
Mal eine bescheidene Frage:
Wie viele Stromausfälle hatte FastDriver im letzten Jahr oder den vergangenen Jahren und welche Dauer ?

Wo kein Strom ist kann keiner ausfallen... das "Gesamtprojekt" wird mal aus 3 Gebäuden bestehen und soll weitestgehend autark sein... aktuell plane ich den Dachstuhl wofür ich wissen muss wieviel "Extralast" dieser tragen können muss in Form von Solarthermie und PV... mit der Heizung bin ich mir auch noch nicht sicher (dazu gibt es hier auch einen Thread wo ich den Tipp mit einem Eisspeicher bekommen habe was ich sehr interesannt finde).
Mein Architekt ist bezahlbar aber hat keine Lust Tagelang alles mit mir zu planen - er will genau wissen was ich möchte und macht mir dann meine Pläne und Anträge.

Aktuell beschäftige ich mich insbesondere mit dem Grubdenergiebedarf mit dem Ziel das ich diesen im regelfall selbst decken kann. Mehr Dämmung = mehr Kosten aber= weniger Energiebedarf...

Meine Dachflächen sind begrenzt und teilweise verschattet (Die Bäume die verschatten stehen auf meinem Grundstück aber ich möchte sie behalten) wodurch die erste Hochrechnung "mögliche Sonnenenergie / Energiebedarf" ziehmlich mau ausgesehen hat... im Sommer wenn die Anlage viel bringt reicht es aber im Winter sieht es schlecht aus.

Beim Stromanschluss geht es auch schon los- ich kann von 2 Seiten Anschlüsse bekommen, zahle dann aber 2x Zählergrundgebühr... wenn ich nur eine Seite anschließe ca 80m Kabel zwischen Gästehaus und Haupthaus...

Klar könnte ich mir ein Ordentliches Planungsbüro suchen die mir das alles ordentlich durchplanen -kann und will ich mir allerdings nicht leisten.
 
Sag Bescheid, wenn du ein Konzept gefunden hast, um im Winter autark zu sein. Mir ist keins bekannt, das praktikabel ist.
Zum Thema Eisspeicher:
Eine Wärmepumpe läuft am einem Eisspeicher deutlich schlechter und weniger effizient als an einer Bohrung. Hinzu kommt, dass er wieder abgetaut werden muss. Entweder Solarthermie oder viel Kühlung im Sommer. Viel billiger als eine Bohrung ist er auch nicht. Es gibt eigentlich nur sehr wenige Sonderfälle, wo ein Eisspeicher Sinn macht.
 
FastDriver schrieb:
Beim Stromanschluss geht es auch schon los- ich kann von 2 Seiten Anschlüsse bekommen, zahle dann aber 2x Zählergrundgebühr... wenn ich nur eine Seite anschließe ca 80m Kabel zwischen Gästehaus und Haupthaus...

80 m NAYY-J 4x50mm² sollten etwa 500 € kosten. Ich vermute, das ist deutlich günstiger als jede deiner anderen Optionen.
Was ist mit Wasser, Abwasser und Internet? Wenn dafür sowieso ein Graben notwendig ist, kannst du das Stromkabel ohne extra Arbeit zu haben gleich mit reinwerfen.

(Querschnitt grob geschätzt. Ich denke, ein Gästehaus sollte mit 3x25 A problemlos auskommen. Wenn du höher Absichern willst, musst du noch mal nachrechnen.)
 
Thema: BHKW bei Stromausfall nutzbar?
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