Motorschutzschalter für Poolpumpe

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08fünfzehn

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Moin,

Unsere Poolpumpe konnte ich vor wenigen Tagen noch vor dem Totalverlust retten...
Schwiegereltern haben auf der Saugseite beide Ventile auf zu gedreht, somit konnte das Wasser nicht mehr zirkulieren...
Die Pumpe lief wohl 4 bis 5 Stunden so.
Als ich den Pool Abends abdecken wollte habe ich das Unheil gesehen.
Das Wasser in der Pumpe war ziemlich heiß, genauso wie der Motor...
Zum Glück läuft sie noch, wobei das der Lebensdauer wohl nicht zu gute kam.

Jetzt wollte ich wohl einen Motorschutzschalter hinzuzufügen, brauche aber Hilfe um den richtigen zu erwischen.

Eckdaten der Pumpe:
Aqua Plus 6
Spannung: 230 Volt 
Leistungs-Aufnahme: 0,45 kW 
Leistungs-Abgabe: 0,25 kW 
Stromstärke: max. 2,30 Amp. 
Drehzahl bei 50 Hz: 2840 min-1 
Schutzart: IP X4 
Isolationsklasse: F 

So sieht die Kleinverteilung aus, evt muss ein etwas größer Kasten her, das ist aber kein Problem.

LG Fabian
 

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Dem E-Motor selbst macht es nicht viel aus. Dafür ist er ausgelegt !
Lediglich die Pumpe selbst (Dichtungen, Lager) mag so was nicht so
gerne. Da der Motorstrom bei geschlossenem Saugeventil NICHT ansteigt
bringt dir ein Motorschutz hier gar nichts. Da hilft nur aufpassen oder einen
Trockenlaufschutz (Druckschalter hinter Sandfilter) vorsehen.
Wird bei den "geringen" Drücken aber nicht ganz einfach sein.
Ob sich der ganze Aufwand bei einer 150 Euro Pumpe lohnt, muss jeder selber wissen.
 
Motorschutzschalter wird üblicherweise auf Nennstrom des Motors gem. Typenschild eingestellt wobei hier wie Schwarzfuss es erwähnte, der Motorstrom bei internem Umlauf nicht ansteigt.

In der Industrie sind Mindest-Durchflusswächter als Trockenlaufschutz üblich (oft solid-state, thermisches Funktionsprinzip) nur ist es dann schnell teurer als eine Billigpumpe und zudem muss man dann noch den Einbau korrekt ausführen. Ditto für Druckschalter. Eine Kurzzeitverzögerung zur Eisnchaltszeitüberbrückung ist ebenfalls erforderlich (bei elektronischen Durchflusswächterrn oft einstellbar).

Ohne Medium kann Motor dennoch überhitzen, da je nach Pumpendesign ein Teil (oder bei Tauchpumpen gar die gesamte) Kühlung vom geförderten Medium gewährleistet wird.

U.U. wäre es einfacher die korrekte Endlage (Schaltstellung) des Armaturen zu überwachen.
 
Ich denke, das mit dem Motorstrom als Indikator für geschlossene Ventile könnte durchaus funktionieren. Die Pumpe nimmt ja den maximalen Strom nur bei maximaler Leistung auf.

Diese Leistung wird ja nicht benötigt, wenn das Wasser im Kreis gepumpt wird.

Die Idee von Schwarzfuß gefällt mir fast noch besser, wenn man den Druckschalter zwischen Pumpe und Sandfilter einbaut. Da ist ja durchaus einiger Druck vorhanden, wenn Wasser gefördert wird.
 
MSG schrieb:
Ich denke, das mit dem Motorstrom als Indikator für geschlossene Ventile könnte durchaus funktionieren. Die Pumpe nimmt ja den maximalen Strom nur bei maximaler Leistung auf.
Ja - wenn die Druckseite geschlossen ist funktioniert es wenn der normale Betriebsstrom deutlich niedriger.
Bei geschlossener Saugeseite nicht. Genau dieses will er ja "absichern".
Dieses geht einfach nur über den Druck.
Mir fällt gerade ein - wenn er den Druck hinter dem Sandfilter überwacht - hat er gleich eine "Filterüberwachung" mit installiert. :bierchen:
 
Wenn ich mir die verschiedenen Szenarien so im Kopf durchspiele erkennt man mit einer reinen Differenzdrucküberwachung auch nur ob ein Hahn hiner dem Filter zu oder offen ist.
Um alle Szenarien zu erfassen muss eine Differenzdrucküberwachung vorhanden sein die bei unter-oder überschreiten einer Mindestdruck- sowie einer Maximaldruckdifferenz anspricht...
Die Alternative wäre eine bebilderte Anleitung wie ich sie für meine Lieben an der Zisterne angebracht habe was umzustellen ist wenn manuell nachgefüllt werden muss und wie das auszusehen hat wenn Normalbetrieb ist.

PS
 
Okay also bringt mir der Motorschutzschalter in diesem Fall nicht's.

Werde dann wohl eine Bebilderte Anleitung erstellen damit das nicht mehr passiert...

Vielen Dank für die Überlegungen eurerseits
 
08fünfzehn schrieb:
Werde dann wohl eine Bebilderte Anleitung erstellen
Das ist gar keine so schlechte Idee, habe ich für einige Dinge mittlerweile auch schon gemacht. Kann man für Draußen auch noch laminieren. Dabei aber darauf achten, daß, falls Löcher rein sollen, diese nicht in den Bereich gestanzt werden, wo Papier ist - das Papier zieht dann Wasser und das sieht nach kurzer Zeit shice aus. "Dicht" ist die Laminierung nur, wo Folie auf Folie klebt.
 
Diese Laminierfolien gibts auch mit "Heftrand". Sind halt annähernd doppelt so teuer.

PS
 
Alfred schrieb:
evtl. die Absicherung noch der Pumpe anpassen.
B6 ist doch schon mustergültig niedrig. Was soll er denn noch nehmen? C4 oder D3 oder K3? Alles schon recht exotisch.
Der LSS muss ja noch den Anlaufstrom der Pumpe halten. Und der kleinere Nennstrom bringt wenig, denn in dem beschriebenen Fehlerfall ist die Stromaufnahme nicht höher als beim nominellen Betrieb. Es fehlt nur die Kühlung durch das Medium.

Das Problem schreit eigentlich nach einem Strömungswächter. Hier mal ein Beispiel von Caleffi.
Der Sensor wird in ein T-Stück eingeschraubt und reagiert auf den Staudruck, der an dem Paddel entsteht.
Eine Trinkwasserzulassung ist bei vielen solchen Schaltern vorhanden. Zu klären ist nur, ob die restliche Poolchemie (Chlor, ggf. eine Salzwasserelektrolyse!) den Materialien Probleme bereitet.

Es gibt noch viele andere Möglichkeiten, einen Strömungswächter zu realisieren. Differenzdruckschalter wurden schon genannt. Bei vernünftigem Einbau sollte je nach Aufbau des Systems auch ein einfacher Druckschalter ausreichen (hinter dem ausgangsseitigen Kugelhahn).

Der ambitionierte Bastler könnte auch einen kleinen Leistungswiderstand und einen Temperatursensor von außen an die Rohrleitung kleben. Der Widerstand wird zum Heizen verwendet. Bei strömendem Wasser wird das Rohr sehr gut gekühlt. Ohne Strömung fehlt die Kühlung und der Temperatursensor misst höhere Temperaturen. Das müsste man einfach mal probieren, wie gut sich die beiden Zustände unterscheiden lassen.
 
Eine Sicherung wird die Pumpe nie schützen können!
Alfred schrieb:
evtl. die Absicherung noch der Pumpe anpassen.
Sicherungen dienen ausschließlich dem Leitungsschutz. Bei einer Pumpe sowieso da diese den größten Strom ungefähr bei geringem Überdruck über Nenndruck und dabei anliegendem Nennvolumen aufnehmen.
Allenfalls könnte noch ein echter Motorschutzschalter helfen der bereits bei geringem Dauerüberstrom auslöst. Eine Sicherung wird jedenfalls erst bei defekter Motorwicklung abschalten...

PS
 
powersupply schrieb:
Sicherungen dienen ausschließlich dem Leitungsschutz.
Je nach Betriebsklasse wird nicht ausschliesslich der Leitungsschutz sichergestellt, siehe z.B. gTr oder aM wobei ich klar gegen Sicherungsbehaftete Motorabgänge bin, plane onehin nahezu stets sicherungslos ausser wenn unmöglich (z.B. Halbleiterschutz) oder falls jemand unbedingt Sicherungen will.


Nur nebenbei, für Mindest- (bzw. Min/Max-) motorstromüberwachung mit einstellbaren Verzögerungen gibt es einbaufertige (35 mm Hutschiene) Überwachungsrelais. Je nach Strom wird direkt gemessen oder über integrierte(n) Stromwandler (ggf. mehrmals Leiter durchschlaufen), oder dann externe handelsübliche Stromwandler. Solche Überwachungsrelais sind interessant wo bei normalem Betrieb der Strom

Bei sehr teuren Pumpen wird diversitär redundant gegen Trockenlauf geschützt, nicht selten ist eine Durchflussmessung vorhanden.
Sehr grosse Motoren (Mittelspannung) ohne Frequenzumrichter werden heutzutage mittels digitalen Schutzrelais geschützt. Jenach Anwendung werden vereinzelt auch grössere Niederspannungsmotoren mit (jedoch meist einfacheren) digitalen Schutzerlais geschützt, insbes. wenn übliche Motorschutzlösungen den Motor ungenügend schützen. Ûber Motorschutz könnte man ein ganzes Fachbuch schreiben.


Was als Pumpenschutz sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Gegebenhaieten ab, Preis der Pumpe, Folgen eines Ausfalls, Wahrscheinlichkeit eines Trockenlaufs, usw.
 
nachdem nichts passiert ist braucht auch nichts gemacht werden... :D
 
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