Solaranlage zur Heizungsunterstützung

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zimmy

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Oßling
Hallo Leute, ich brauch mal einen Rat von Fachmännern, die sich mit Solar zur Heizungsunterstützung auskennen.
Folgendes Problem: Wir haben im Jahr 2012 von einer Firma bei uns eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung auf das Dach ca. 11 m²(4 Segmente a. 2m X 1,2m) einbauen und installieren lassen. Da ich von diesen Sachen absolut keine Ahnung habe, habe ich im besten Glauben es eine Fachfirma in meiner Gegend mit gutem Ruf machen lassen.
Nun nach ca. 10 Jahren stellt sich heraus, dass ich in den 10 Jahren überhaupt keine Ersparnis erwirtschaftet habe, im Gegenteil, durch Wartung und Instandhaltung usw. sind immer Kosten endstanden. Ich möchte nicht weiter drauf eingehen.
Mein Sohn ist neulich, beim Check unserer Energie und Heizungskosten darauf gekommen.
Wir haben eine Viessmann Therme unterm Dach, und da sowieso ein neuer Kessel her musste haben wir uns damals zu diesem Schritt endschlossen. Hin oder her... Ist zustand: der Verbrauch an Gas ist nicht weniger geworden, obwohl wir unsere Heizungsgewohnheiten nicht geändert haben. Im Gegenteil, die Kinder sind aus dem Haus, aber der Verbrauch bleibt so in etwa der selbe.
Wir vermuten, dass der Brenner in der Therme und die Steuerung der Solahranlage miteinander nicht kommunizieren. Die Auslastung des Ofen liegt bei 98% laut Schornsteinfeger und des Wartungstechniker. Der Solahrertrag ist hoch, dem Computer und des Wartungsmechaniker zufolge.
Aber bevor ich mich mit der Firma auseinandersetzen werde, möchte ich doch gern von euch einmal wissen, woran das liegen könnte, dass unser Gasverbrauch trotz Solar nicht gesunken ist. Wir sollten doch wenigstens 20% - 30% laut Hersteller Ersparnis erwarten.
Ehrlichgesagt, habe ich mich damit nicht weiter auseinandergesetzt, war mein Fehler.
Mein Sohn, der sich besser mit Computer und Analysen, Tabellen usw. auskennt, hat mich erst auf den Trichter gebracht. ( ist eher selten zu Hause )
Nun erwarte ich erst einmal: was sagt ihr zu diesem Problem?
:schlaubi:
Ohne dass jemand auf mich "rumhackt" warum haste nicht selber eher drauf geschaut usw. Vorwürfe, mache ich mir deswegen selber. Mir geht es nur darum: wer hat einen Fehler gemacht und wie kann man das beheben und wenn die Firma schuldig ist, habe ich Anspruch auf Schadenersatz nach 10 Jahre, obwohl ich 1 x im Jahr Wartung der Heizungsanlage und der Solaranlage von dieser Firma machen lassen hab.
Vielen Dank zimmy
 
Sowas kommt häufiger vor als du denkst... für tipps bräuchte man ein paar daten von therme und solarsteuerung
 
da bräuchte man schon eine Aufstellung über die Verbrauchsmengen und Kosten, früher und jetzt.
Gas ist ggf. auch teurer geworden. Wartungskosten sind neu dazugekommen die früher bei einer normalen Heizung nicht vorhanden waren.
Mein Empfinden bei älteren Anlagen geht dahin dass sie nach der Amortisation erneuungsbedürftig sind.
Wie groß ist der Warmwasserspeicher?
 
Danke für die schnelle Antwort.
Wir haben eine Bruttokollektorfläche von ca. 10 m², der Kessel hat ein Fassungsvermögen von 670 l.
Vor der Inbetriebnahme im Jahr 2012 hatten wir einen Verbrauch von ca. 17100 KWh. Nun schwankt der Verbrauch von 17000KWh bis 19000KWh also im Schnitt 18000 KWh. Der Verbrauch sollte aber nach Inbetriebnahme sinken, wenigstens 20 % also ca. 4500 KWh weniger. Der Gaspreis schwankt, aktuell zahlen wir 119 € monatlich. Wir haben aber unsere Heizgewohnheiten nicht geändert, die Kinder sind aus dem Haus, müsste Ergo der Verbrauch gesunken sein, da die Kinderzimmer nicht mehr so Warm gehalten werden.
Nun frage ich mich, warum bringt die Solaranlage keinen Nennenswerten Ertrag?
 
Das kann alles sein... falsch angeschlossen falsch programmiert schlecht entlüftet....
 
Der Techniker, der Jährlich wartet hat mir aber bisher immer nur den Ertrag am Steuerteil gezeigt und der zeigt eigentlich recht gute Werte an. Nur bei mir macht sich dieser Ertrag Finanziell nicht bemerkbar.
 
Deine Beschreibung der Situation lässt leider keine Rückschlüsse auf die technische Realisierung zu. Bitte mach mal ein paar Fotos und versuche auch Modellbezeichnungen zu liefern. Insbesondere der Therme, Solarregelung und Speicher.

Insgesamt sei angemerkt das "Heizungsunterstützung" etwas verarsche ist. Die Leistung einer Solarthermie in der Heizperiode ist nicht so toll und Überschüsse im Sommer können nicht genutzt werden. In erster Linie wird damit also Warmwasser erzeugt. Da rechnet man pro Person im Haushalt einen Bedarf von ca. 1200kWh/a.


mfg JAU

Nachtrag: Mal grob über den Daumen gepeilt würde ich bei 10m² Flachkollektor und perfekter Ausrichtung ca. 2500kWh/a Ertrag erwarten.
 
merkst du denn wenn gute Sonneneinstrahlung ist dass von den Kollektoren entsprechend heißes Wasser kommt und den Speicher heizt ohne das die Heizung anläuft? Da sind doch sicher Instrumente eingebaut an denen man ablesen kann was gerade kommt.
Wie hoch sind denn die Wartungskosten, fressen die den Gewinn auf; dies wird man sicher nicht an der anzeige ablesen können.
Den Installateur auch mal zu Rate ziehen.
 
Hallo
Gefühlsmäßig, ohne mich auszukennen, hätte ich gesagt, dass 670l Puffer wenig sind.
Ich kenne jemanden der hat eine Erdwärmeheizung und in Summe über 25m³ Pufferspeicher.
Da dürfte die Gesamtkonzeption natürlich auch etwas anders gelagert sein....
Ist denn bei deinem Speicher der solare Vorlauf, also da wo das warme Wasser zurückkommt, unten am Speicher angeschlossen und die Therme oben?
Existiert eine Zirkulationssperre die verhindert, dass warmes Wasser durch Schwerkraft in die Solarmodule zirkuliert?
Welche Heizungsvorlauftemperaturen hast Du zu den Heizkörpern? Oder exisitiert gar eine Fußbodenheizung?

PS
 
Hallo zimmy,

bei deiner Solaranlage liegt irgendwo ein Fehler vor, solch eine Anlage sollte sich schon bei den Energiekosten bemerkbar machen.
Ehe sich solch eine Anlage aber amortesiert ist sie wahrscheinlich defekt.
Als ich bei mir solche eine Anlage geplant habe, war ich mir bewußt, das sich die Kosten nur im günstigsten Fall wieder einspielen.
Mein Solarkollektor arbeitet mit reiner Wasserfüllung, das hat den Vorteil das keine Wartungskosten für den weiteren Betrieb anfallen.
Die Anlage läuft jetzt seit 2009 ohne weitere Wartung.
Der Wärmemengenzähler wurde von mir kontinuierlich abgelesen und statistisch erfasst, hier die Daten
Solargewinn.jpg
Die Anlage hat seit Anschaffung bis jetzt rund 25.000 kw/h laut Wärmemengenzähler gewonnen.
Wenn ich hier 0,20€ pro kw/h ansetze muss die noch ein paar Jahre ohne Defekt durchhalten ehe die Anschaffungskosten wieder drin sind.
Die Unterstützung der Heizung, die auch bei mir verbaut wurde ist vom Prinzip her völlig sinnfrei, in den Monaten der Heizperiode gibt es nicht genug Sonne um überhaupt überschüssige Energie die nicht für die Warmwasseraufbereitung genutzt wird zu verwenden.
Die Kosten für diese Technik hätten wir uns sparen können.
Für die Warmwasseraufbreitung reicht die Anlage in den Sonnenreichen Monaten alle Male, hier muss das Zusammenspiel der Heizung mit der Solaranlage aber stimmen, es nützt nichts wenn die Heizung den Speicher morgens aufheizt, und dann die Temparaturdifferenz Speicher / Solaranlage bei einsetzender Sonneinstrahlung nicht mehr hoch genug ist.
Die Einstellung und Programmierung beider Anlagen sollte schon zu einander passen.

Bei mir sieht es so aus das in den Sommermonaten meine Heizung komplett aus bleibt und die Solaranlage die Warmwasseraufbreitung erledigt, nur wenn die Sonne fehlt springt die Heizung an.

Eine Einsparung an Energiekosten für die Heizung ist so auch vorhanden.

Ich hoffe dir hiermit etwas weiter geholfen zu haben, bei weiteren Fragen melde dich.

Gruß
 
Also ich kann auch nicht klagen. Die Anlage hat seit 5 Jahren keine Wartung nötig gehabt
und läuft problemlos (3x 2m²). Nach den ersten Jahr konnte ich den Ertrag geringfügig durch Änderungen
der Einstellung optimieren. Wenn in den nächsten 5 Jahren nichts passiert (was auch außer Pumpe?)
hat sich die Anlage selbst erwirtschaftet. Wenn ich die Elektronik frage bekomme ich folgende Statistik
(Durchflusszähler und Temperatur Differenzmessung)
Vergleich ohne Solar habe ich nicht, da Neubau und seit Anfang in Betrieb !
Unbenannt.jpg
 
Autsch
Der Jahresertrag von 2500kWh entspricht ungefähr 250l Heizöl. Im Besten Fall, weil man den im Sommer erzielten Ertrag wohl nie komplett ausnutzen kann. Außer in einen Pool zu verheizen.
Für die 250l Öl zahlte ich bislang im Schnitt 120 - 150€...

PS
 
Moin
Alfred schrieb:
bezieht sich das auf den "alten Schrauber" der von 25000kW/h geschrieben hat?
Ja.er schrieb von 25000kWh in ca 10Jahren. Das entspricht im Durchschnitt eben 2500kWh.
Ein Liter Heizöl hat einen Heizwert von ca 10kWh. Die ebenfalls berichteten bis zu 3600kWh sind da angesichts der Investition "Heizungsunterstützung" nicht viel besser. Da ist ja der Grundertrag einer kleineren Anlage, nur zur Brauchwassererwärmung noch gar nicht herausgerechnet.

Darum auch "Autsch". Denn sowohl die Berichtenden haben sicherlich mit einem höherem effektiven Ertrag gerechnet wie ich es eigentlich auch erwartet hätte.
Ich hatte vor Jahren ebenfalls schon einmal damit geliebäugelt so eine Anlage nachzurüsten , es dann aber zum Glück verworfen.

Darum schrieb der Alte Schrauber ja auch zurecht:
Die Unterstützung der Heizung, die auch bei mir verbaut wurde ist vom Prinzip her völlig sinnfrei, in den Monaten der Heizperiode gibt es nicht genug Sonne um überhaupt überschüssige Energie die nicht für die Warmwasseraufbereitung genutzt wird zu verwenden.
Die Kosten für diese Technik hätten wir uns sparen können.
Nur zur Warmwasserbereitung wäre sicherlich auch niemand auf die Idee gekommen Wärmezähler zu installieren welche ja alleine schon einen Batzen kosten... OK, die sind ja gar nicht mehr so teuer wie die Pollux die ich mal wegen der Mietwohnung installiert hatte.

PS
 
Das muss letztlich jeder selber wissen. Ich habe bei ca. 4000 kW/h Solar und 0,06 C pro kW/h Erdgas
eine jährlich Ersparnis von rund 240 Euro.
Damit habe ich die Mehrkosten von ca. 2000 Euro für die Anlage in 8-9 Jahren raus.
Macht den Kohl nicht fett - aber auch ein klitzekleiner Beitrag zum Umweltschutz.
Andere kaufen sich für 50000 Euro ein Auto, dass nach 5 Jahren wieder für 25000 Euro verkauft wird. (-25000 Euro). Freuen sich aber das das Teil ja sooooo sparsam war. Autsch!
 
@Zimmy
Bei fast doppelter Kollektorfläche solltest du schon eine kleine Ersparnis feststellen können und mindestens 4000-5000 kW/h "erwirtschaften"
Wenn nicht, stimmt definitiv mit deiner Anlage etwas nicht. Was hast du für eine Steuerung und hast du dich damit einmal beschäftigt?
Oft wird eine Heizungs- Solaranlage von Installateur aufgestellt, Stecker rein und nach mir die Sintflut.
Die Kosten einer sauberen Einstellung will natürlich der Kunde gerne sparen - als bleibt es so.
Mit einer Werkseinstellung wird allerdings nie ein optimaler Betrieb möglich sein.
Schreibe aus Erfahrung !
 
Man sollte, auch wenn man das ein wenig idealistisch sieht, sich solche Dinge nicht schönrechnen.
Deine Grafik ergibt einen durchschnittlichen Ertrag von 3400kWh (Kilowattsunden nicht Kilowatt pro Stunde :wink: ) also auch nur rund 205€/a.
Wenn so eine Anlage im Neubau nur aufgebohrt werden muss stimme ich dir natürlich voll und ganz zu und würde das sicherlich auch so machen. Man sollte da auch ein bisschen an später und unsere Kinder denken.
Und ja mein Auto passt ebenfalls nicht in solche Rechnungen, aber das wurde auch nicht gekauft weil es sooo sparsam war. Dafür sind in den modernen Blechdroschken heutzutage viele Dinge hineinkonstruiert die sich energetisch niemals auszahlen aber den Verbrauch auf dem Papier rechnerisch senken. -und wenn es nur an der dritten Stelle nach dem Komma ist. :crazy:

Edit: Ja, hast Recht, wir dürfen den zimmy nicht vergessen. :oops:

:bierchen: PS
 
powersupply schrieb:
Man sollte, auch wenn man das ein wenig idealistisch sieht, sich solche Dinge nicht schönrechnen.
Deine Grafik ergibt einen durchschnittlichen Ertrag von 3400kWh (Kilowattsunden nicht Kilowatt pro Stunde :wink: ) also auch nur rund 205€/a.
:bierchen: PS
Noch mein Lieber - noch. Wenn die Erderwärmung so weiter geht (kann ja wohl keiner abstreiten)
wissen die Solarbesitzer in 50 Jahren nicht wohin mit ihren kWh :ducken:
Mit schönrechen hat das nichts zu tun, da mir es völlig egal ist wann und ob die Anlage sich bezahlt macht.
Man freut sich nur über jede kWh die eingespeist wird.
kW/h und kWh hast du völlig Recht. Bin nur nebenbei in E-Bereich am rechen da hat sich kW/h irgendwie im Hirn eingebrannt :crazy:
 
Schwarzfuss schrieb:
Wenn die Erderwärmung so weiter geht (kann ja wohl keiner abstreiten)
wissen die Solarbesitzer in 50 Jahren nicht wohin mit ihren kWh
Wieso? Dann kann man in Kühlaggregate an den Polen investieren und wird reich. :crazy: :rotfl: :ducken:
 
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