Zusätzliche Steckdosen

Diskutiere Zusätzliche Steckdosen im Forum Haustechnik und Hausgeräte im Bereich Anwendungsforen - Erst mal ein Hallo in die Runde. In die Küche meiner Tochter sollen zusätzliche 3-fach Steckdosen gelegt werden, die einzeln abgesichert sind...
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waller_frank

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Moenchengladbach
Erst mal ein Hallo in die Runde.
In die Küche meiner Tochter sollen zusätzliche 3-fach Steckdosen gelegt werden, die einzeln abgesichert sind. Vorgesehen sind zwei oder drei 3-fach Steckdosen in der Wand, verteilt über die Arbeitsfläche. Frage: Kann ich ein fünf adriges Kabel Kabel bis in die Küche legen und dann die einzelnen Phasen verteilen, oder muss für jede 3-fach Steckdose ein eigenes drei adriges Kabel gelegt werden? Möchte die/das Kabel vorab legen und der Elektriker soll den Anschluss dann machen.

Gruß

Frank
 
du müsstest dann in der ersten Dose eine "tiefe" Dose setzen um an die 2. und 3. Dose zu verteilen.
Wenn der Weg zur Verteilung nicht weit ist dann auch einzelene Kabel legen. Künsterlische Freiheit.
 
Nein. Es gibt hier absolut keine "künstlerische Freiheit".

Ich würde so etwas (fünfadrig und dann weiterziehen) nicht machen, weil Du nicht weißt, wer später mal in der Installation (sprich in der Steckdosen-Dose in der Wand) rumfummelt. Zumindest in derjenigen, wo auch die weitergeleiteten Phasen ankommen, ist bei Abschaltung nur eines LS eine Freischaltung nicht gewährleistet. Hinzu kommt, dass es nicht so einfach ist, wie hier gefragt wird. Meines Wissen nach gilt das, was hier geschrieben wurde, unverändert:
"VDE 0100 Teil 520:

'Die Zuordnung eines gemeinsamen Neutralleiters für mehrere
Hauptstromkreise ist nicht zulässig. Aus einem Drehstromkreis mit
einem Neutralleiter dürfen jedoch Einphasen-Wechselstromkreise aus je
einem Außenleiter und dem Neutralleiter gebildet werden, wenn die
Zugehörigkeit der Stromkreise durch ihre Anordnung erkennbar bleibt.
Dieser Drehstromkreis muss durch einen Schalter freigeschaltet werden
können, der alle aktiven Leiter gleichzeitig abschaltet.'"


Und dabei haben wir uns noch gar nicht mit dem Leiterquerschnitt und der Frage der Absicherung auseinandergesetzt.

Weiterer Hinweis.
 
Danke erst mal für die Antwort. Die eigentliche Verteilung innerhalb der Küche ist nicht das Problem. Die Frage ist, ob es statthaft ist, ein 5-adriges Kabel (2,5 Quadrat, 3x Phase, 1x Nullleiter, 1x Schutzleiter) vom Keller in die Küche zu legen und dann zu verteilen oder muss für jede Steckdose/3-fach Steckdose ein eigenes Kabel hoch gelegt werden.

Gruß

Frank
 
Ob man aus einer Drehstromleitung drei einzelne Steckdosen machen darf, ist tatsächlich auch unter Elektrikern nicht unumstritten. Manche machen es ohne Bedenken, andere weigern sich.

Die genannte gleichzeitige Freischaltung, die Dirk richtigerweise genannt hat, wird bei der ersten Fraktion dann durch den vorgeschalteten FI-Schalter erfüllt, auch wenn dahinter nur drei einpolige LSS sitzen.
Beim E-Herd ist es letztendlich eine ähnliche Situation. Auch dort kommt es mittlerweile häufiger vor, dass Kochfeld und Backofen zwei getrennte Geräte mit einzelnen Anschlüssen sind. Da muss dann teilweise auch der Herdanschluss in eine Schukosteckdose und eine Herdanschlussdose mit zwei genutzten Phasen aufgetrennt werden.

Meine persönliche Meinung dazu ist: Wenn die Aufteilung direkt in der Dreifachsteckdose erfolgt und keine weiteren Verbraucher angeschlossen sind, d.h. die Leitung läuft ungeschnitten von der Verteilung bis in die drei Unterputzdosen, hätte ich wenig Bedenken, eine Drehstromleitung aufzutrennen. Hier ist durch die Verschaltung sowohl in der Verteilung als auch in den Unterputzdosen für den Elektriker sofort und eindeutig erkennbar, dass es sich um eine Drehstromversorgung handelt.
Wenn es räumlich getrennte Steckdosen sind und vielleicht sogar noch Verteilerdosen beteiligt sind, ist es nicht erkennbar und könnte einen Elektriker beim Arbeiten dazu verleiten, nur eine Phase freizuschalten. In dem Fall würde ich also davon absehen.

Bei Absicherung mit 16 A ist vermutlich eine Querschnitt von 2,5mm² nötig, da mit 3 statt 2 belasteten Adern gerechnet werden muss.

ein 5-adriges Kabel (2,5 Quadrat, 3x Phase, 1x Nullleiter, 1x Schutzleiter)
Es gibt keinen Nullleiter in modernen TN-(C-)S Installationen. Das Teil heißt Neutralleiter. Ein Nullleiter ist etwas komplett anderes, denn der hat eine Schutzfunktion!
 
...ich würde es aus den genannten Gründen nicht machen. Bei fünfadriger Leitung müsste meinem Verständnis nach auch ein allpolig trennender (also auch Neutral) LSS installiert werden, denn selbst bei allpolig trennendem RCD könnte sonst jemand irrenderweise denken, dass er mit Betätigung von nur einem LSS freigeschaltet hat.
 
Ein bisschen schräg finde ich schon das gerade das was Dirk zitiert hat eine Aufteilung durchaus erlaubt. :crazy:

Wichtig wäre bei der Ausführung darauf zu achten das der N-Leiter an einem Sternpunkt zusammen geführt wird.
Also 5-adrig bis zur Verteilterdose und von dort 3-adrig weiter an die 3 Steckdosen wäre ok.
Mit 5-adrig an die erste L1-Dose, von dort 4-adrig weiter zur L2-Dose und von dort weiter zur L3-Dose ist demnach unzulässig.

Und 3 poliger LSS wird im Zitat auch genannt. Auf den RCD davor würde ich mein Geld auch nicht setzen.


Wobei ich nicht verstehe warum man sowas machen möchte wenn man eh schon Kabel von der Verteilung zieht.


mfg JAU
 
Dirk schrieb:
Bei fünfadriger Leitung müsste meinem Verständnis nach auch ein allpolig trennender (also auch Neutral) LSS installiert werden, denn selbst bei allpolig trennendem RCD könnte sonst jemand irrenderweise denken, dass er mit Betätigung von nur einem LSS freigeschaltet hat.
In dem von Dir zitierten Abschnitt steht es korrekt: Es müssen alle aktiven Leiter abgeschaltet werden. In TN-C-S Systemen sind das nur die drei Außenleiter.
In TT-Systemen muss der Neutralleiter ebenfalls geschaltet werden, da er als aktiver Leiter zählt.

Die Unterscheidung, ob es ein dreipoliger LSS sein muss (TT-System: 3+1 polig) oder ob der FI ausreicht, ist die entscheidende Frage. In der Norm steht nur, dass es einen "Schalter" geben muss. Dort steht nicht, dass es der LSS für den Stromkreis sein muss. Und da beginnt der Interpretationsspielraum und der Streit...

Wobei ich nicht verstehe warum man sowas machen möchte wenn man eh schon Kabel von der Verteilung zieht.
Drei einzelne Kabel brauchen in einem Schlitz wesentlich mehr Platz als ein Fünfadriges. Wenn man nur eine Steckdosenkombination anfährt, ist das egal. Wenn durch den Schlitz aber drei Mal drei Steckdosen über einer Arbeitsplatte versorgt werden sollen, kommen plötzlich unschöne Schlitzabmessungen zustande.
An der Stelle verweise ich mal auf die DIN 1053-1 Tabelle 10 (Ohne Nachweis zulässige Schlitze und Aussparungen in tragenden Wänden).
 
Scheint ja nicht ganz so einfach zu sein. Werde mich mal mit dem Elektriker zusammen setzen und hören wie er es haben möchte. Soll ja alles sicher sein und hinterher keinen Ärger mit der Versicherung oder so geben.

Gruß

Frank
 
Dirk schrieb:
J-A-U schrieb:
Und 3 poliger LSS wird im Zitat auch genannt.
Allpolig trennend ist vierpolig, nicht dreipolig. 3L+N.
Beides ist falsch. In der Norm steht "alle aktiven Leiter". Das ist etwas anderes als "3-polig" aber auch etwas anderes als "allpolig".

Im TN-C-S System reicht es somit, 3-polig zu trennen. In TT-Systemen muss der Neutralleiter ebenfalls getrennt werden. Es hängt also von der Netzform ab.
 
Es ist schon mal richtig, dass Du die Kreise trennen möchtest. Zwei hätten auch gereicht, aber drei sind besser.
Ich würde einfach drei einzelne Leitungen verlegen. Ein gewisser Grundaufwand ist ist ja eh da.
Von daher ist es, wenns nicht wegen dem Bohren ist fast Wurscht ob eine oder drei Leitungen.

PS
 
Warum sollen die beiden 3fach Steckdosen eigentlich separat abgesichert werden?
Ist an diesen eine so hohe parallele Last geplant, dass dies notwendig ist? Oder soll da ggf ein Kühl-, oder Gefrierschrank angeschlossen werden?
 
waller_frank schrieb:
Scheint ja nicht ganz so einfach zu sein.
Es ist sogar sehr einfach: leg' drei separate Leitungen, und Du bist auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Die Frage, warum Du das mit dem 5-adrigen überhaupt willst, steht immer noch unbeantwortet.

Dev schrieb:
Im TN-C-S System reicht es somit, 3-polig zu trennen. In TT-Systemen muss der Neutralleiter ebenfalls getrennt werden. Es hängt also von der Netzform ab.
Das stimmt. Aber da wir die Netzform nicht kennen, höchstwahrscheinlich nie erfahren werden und hier sicherlich noch andere lesen, die irgendwann mal auf die gleiche Schnapsidee kommen, wüßte ich nicht, was gegen die Empfehlung 3L+N LSS spricht.
 
norinofu schrieb:
Warum sollen die beiden 3fach Steckdosen eigentlich separat abgesichert werden?
Ist an diesen eine so hohe parallele Last geplant, dass dies notwendig ist?

Ich bin absoluter Befürworter vieler Stromkreise in der Küche.
Ich habe auf einem 2m langen Stück Arbeitsplatte Kaffeemaschine mit 1500W, Milchaufschäumer mit 600W und Wasserkocher mit 3000W stehen.
Und Du glaubst nicht wie oft Kaffeemaschine und Wasserkocher gleichzeitig an sind.

PS
 
Dirk schrieb:
Aber da wir die Netzform nicht kennen,
Das halte ich für ein an den Haaren herbei gezogenes Argument.
Wir können mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen das eine normale Hausinstallation vorliegt, also TN-C-S.

powersupply schrieb:
Ich bin absoluter Befürworter vieler Stromkreise in der Küche.[...]
Mir würde da noch der große Famlientoaster (1600W) einfallen. :mrgreen:
Sofern möglich klemme ich auch jede Steckdosenreihe an eine eigene Sicherung.


mfg JAU
 
powersupply schrieb:
Ich bin absoluter Befürworter vieler Stromkreise in der Küche.
Momentan gibt es ja schon mindestens einen Stromkreis. Da stellt sich dann schon die Frage, ob man noch zwei Zusätzliche braucht.
Schau ich in meine Küche, gibt es da einen "Allgemenistromkreis" an dem auch die 8 Steckdosen über der Arbeitsplatte versorgt sind. Daran hängen dann Kaffeemaschine, Küchenmaschine, Toaster und Wasserkocher. Nach Bedarf dann noch Mixer, Entsafter usw.
Kühl-, Gefrierschrank und Spülmaschine sind jeweils separat. Kochfeld und Backofen natürlich ebenfalls.

Betrachte ich nun z.B. den "Usecase Frühstück" und den Parallelbetrieb der dazu benötigten Geräte müsste ich, um den Vorteil getrennt abgesicherter Steckdosengruppen zu nutzen, die verwendeten Geräte über die ganze Arbeitsplatte verteilen oder alternativ an jeder Steckdosengruppe alle Stromkreise zur Verfügung haben um die Geräte weiterhin dem Arbeitsablauf entsprechend aufstellen zu können. Z.B. Kaffemaschine und Wasserkocher möchte man ja doch eher in der Nähe des Wasserhahns haben.
 
J-A-U schrieb:
Das halte ich für ein an den Haaren herbei gezogenes Argument.
Wir können mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen das eine normale Hausinstallation vorliegt, also TN-C-S.
Ach. Du bist also mehr so der Befürworter von Ratespielen? Bei mir hier z.B. gibt es eine Mischung aus TN-C-S und TN-C.

Und wie gesagt, ich spiele hier nicht auf den Fragesteller an, sondern darauf, dass hier auch andere mitlesen. Ich kann mir anhand der vielfältigen Neu-Nutzung von ehemaligen Industriegebäuden auch durchaus ein TT-Netz in einem Wohnobjekt vorstellen. Insofern wäre ich vorsichtig mit "sehr hohen Wahrscheinlichkeiten" - eine Fehleinschätzung kann tödlich sein.
 
Möchte die zusätzlichen Steckdosen getrennt absichern, da dort Kaffeeautomat, Friteuse, Thermomix, Küchenmaschine usw. angeschlossen werden. 5-poliges Kabel, weil es einfacher ist ein Kabel, anstatt drei Kabel quer durch den Keller und hoch in die Küche zu legen.

Gruß

Frank
 
waller_frank schrieb:
5-poliges Kabel, weil es einfacher ist ein Kabel, anstatt drei Kabel quer durch den Keller und hoch in die Küche zu legen.
Ist das wirklich sooo viel Mehraufwand?
Andererseits. Wenn das 5-adrige liegt und (korrekt)angeschlossen ist kratzt das keine Sau mehr und ist in jedem Fall praxisorientierter als ein einzelnes Dreiadriges.. :ducken:

PS
 
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