Warum das Verzinnen von Litzen gefährlich werden kann

Diskutiere Warum das Verzinnen von Litzen gefährlich werden kann im Forum Haustechnik und Hausgeräte im Bereich Anwendungsforen - Mein kleiner, ca. 15 Jahre alter Heizlüfter gebärdete sich plötzlich wie ein Drache. Also sofort abstecken. Nach den Öffnen ergibt sich folgendes...
StefSch schrieb:
Die 221 ist wirklich gut. Durchsichtig, so dass man gut sehen kann ob der Draht richtig steckt, leicht zu öffnen und unheimlich kompakt.
Dem kann ich nur zustimmen. Gerade das Durchsichtige finde ich recht praktisch. Hab seither die 222 verwendet, von der verbrauch ich nur noch die Reste und ansonsten die 221.
 
Wie sieht es eigentlich aus, wenn ich Litze mit einer Aderendhülse versehe - kann ich dann auch eine "normale" Klemme wie die 2273 benutzen oder muss es die 221 sein (dann aber ohne Aderendhülse)?
 
Was sagt Wago dazu?
Ref 1: http://www.wago.com/infomaterial/pdf/51263782.pdf : "Der Steckklemmanschluss für eindrähtige Leiter und
produktabhängig auch für mehrdrähtige Leiter.
Handhabung:
Ausreichend steife eindrähtige und mehrdrähtige Leiter werden direkt ohne Werkzeug gesteckt."
Ref 2: http://www.wago.de/wago/gruende-wago/innovationen/anschluss-systeme/steckklemmanschluss/index.jsp : "Die PUSH WIRE®-Verbindung (Steckklemmanschluss) werden ausschließlich für die Verdrahtung eindrähtiger Leiter mit Querschnitten von 0,5 mm2 bis 4 mm2 verwendet. Bei Steckklemmsystemen wird die Knicksteifigkeit des Leiters genutzt, um die Kontaktkraft der Klemmfeder zu überwinden."

Ich sehe da einen gewissen Widerspruch in den Aussagen bezüglich mehrdrähtiger Leiter.
Feindrähtige gehen sicher nicht. Und Aderendhülsen werden gar nicht erwähnt. Damit auch nicht freigegeben - oder nicht ausgeschlossen?
Heutzutage würde ich in solchen Fällen gleich auf die 221 zurückgreifen. Die sind von Platzbedarf her akzeptabel, es gibt eine klare Freigabe, man ist auf der sicheren Seite und man spart sich das Crimpen.

http://www.wago.de/loesungen/gebaeudetechnik/praxistipps/index.jsp# , Frage zur Wiederverwendbarkeit: "Die Zinnschicht ist verantwortlich für die Gasdichtheit der Kontaktstelle und verhindert die Korrosion".
Das Kontaktsystem ist für Cu-Drähte ausgelegt. Ich weiß nicht was bei verzinnten Aderendhülsen oder gar Alu auf Dauer passiert. Angesichts der schönen 221 würde ich nichts riskieren. Sind ein paar Cent, die man sparen könnte und meist geht es ja auch gut - aber wehe man erwischt so einen "Einzelfall" wo es zum Brand kommt. Lohnt nicht.

Zum Thema Alu: http://www.wago.com/infomaterial/pdf/51263782.pdf S. 169: "WAGO-Alu-Plus-Kontaktpaste
für das sichere Verdrahten von eindrähtigen Aluminium-Leitern
bis 4 mm^2 in WAGO-Federklemmen." Und da vielleicht nicht in allen?
Ganz blöd ist die Mischung aus Alu und Cu-Drähten wie man es in renovierten DDR Bauten finden kann. Damit ist nicht zu spaßen.
 
Das mit dem Nicht-Verzinnen hat sich anscheinend doch noch nicht bis überall hin herumgesprochen.

Mir ist heute ein LED-Beuchtrahmen für das relativ neue Aufputzsystem W.1 von Berker in die Finger gefallen, wo die Anschlußlitzen verzinnt sind. :shock:
Und ja, die sind für 230V - einzig die fließenden Ströme, die dürften recht gering sein. :wink:


Grüße

Iggy
 
Das ist wohl ein Zukaufteil bei dem der Einkäufer einen extra Preisvorteil herausschlagen konnte. :crazy:

PS
 
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