Eckiger Ausschnitt in Klinker/Verblend

Diskutiere Eckiger Ausschnitt in Klinker/Verblend im Forum Dach & Fassade im Bereich Anwendungsforen - Hi, ich habe gebrannte Ziegel als Klinker an der Fassade. Nun muss ich ich ca. 100-150mm neben der Haustür eine Eckige Öffnung (70mm x 70mm)...
M

Marino

Registriert
12.09.2015
Beiträge
10
Ort
Hamburg
Hi,

ich habe gebrannte Ziegel als Klinker an der Fassade. Nun muss ich ich ca. 100-150mm neben der Haustür eine Eckige Öffnung (70mm x 70mm) herstellen. Theoretisch reicht auch knapp 70mm Tiefe + Bohrung für eine Leitung. Gedacht ist diese für einen Fingerscanner.
Nun frage ich mich, womit macht man das am besten?

Stemmen würde ich ungern, da sich die Steine ggf. lockern könnten. Mit Dremel einschneiden ist nicht tief genug und der 125er Winkelschleifer ist auch nur zum Anschnitt geeignet.

Bleibt nur ein Multitool? Wenn ja, mit welchem Aufsatz am besten? Universal Diamant-Sägeblatt für Beton, Stein, etc.?
Mein Vater hat nur ein Multitool von Lidl. Für die Aufnahme habe ich bisher nichts passendes gefunden.

Für die Stichsäge gäbe es ja auch 100mm lange Diamantblätter...

Wie würdet Ihr diesen Ausschnitt herstellen? Ggf. würde ich auch ein Werkzeug dafür anschaffen, wenn ich das auch für andere Dinge gebrauchen könnte. Daher wären allgemeine Ratschläge gut, wenn nicht gerade ein 2000€ Werkzeug benötigt werden würde :wink:

Viele Grüße
Nils


Wandaufbau:
Klinker (11,5cm) > Dämmwolle (8cm) > Ytong (11,5cm) > Putz
 
Kommt da eine Blende über die Schnittkante sowie im inneren Bereich des Ausschnitt?

Wenn ja, anzeichnen, und dann wie früher im Kindergarten mit der Nadel, hier mit einem Bohrer ringsum bohren. Evtl. Stege und den Kern dann mit einem Handmeißel + Fäustel heraustrennen.

Geht halt nur wenn das ganze komplett verblendet ist hinterher. Sieht nämlich bescheiden aus, und eine Oberflächenbehandlung wäre eine Qual.

Ersatzweise kann man auch einfach einschneiden, für die saubere Kante - und dann stemmen.

Viele Grüße,
Oliver
 
Moin Oliver,

Danke für die Antwort.
Die Kante muss von außen gesehen nicht perfekt werden. Von 79-95mm ist eine umlaufend eine Schaumstoffdichtung. Diese drückt, wenn die Blende ins Gehäuse gesteckt wird, von außen auf den Klinker. 105mm quadratisch ist dann die Blende selber, die alles verdeckt. Größer als 70mm und kleiner als 79mm wäre also eigentlich ausreichend.

Lieber wäre mir hingegen eine Tasche, die lediglich etwas tiefer ist, als die Dose selber, welche dort rein kommt. Allerdings frage ich mich, ob das überhaupt möglich ist, hinter einer Tasche ca. <4cm stehen zu lassen, ohne dass diese nach innen rausbrechen würden.

Viele Grüße
Nils
 
Schreibe doch mal den Hersteller an, wie er denkt, dass das gehen soll. Wer so einen Schwachsinn wie eine eckige "Unterputzdose" produziert, sollte doch auch eine Lösung dafür haben...

Ansonten fiele mir auch nur das Multitool ein. Oder mutig sein, und den Meißelhammer nehmen. :mrgreen:
 
Eine Garantie gibt es bei sowas natürlich nicht, aber ich sehe da prinzipiell kein Problem.

Bohren (mit Tiefenanschlag), kannst auch in den Kern selbst noch mehrfach bohren, und dann halt wie gesagt mit Fäustel und Meißel. Wenn Du da ohne Schlag, bzw. max. mit einer Schlagbohrmaschine, bohrst wird mit hoher Wahrscheinlichkeit der "hintere" Teil des Stein intakt bleiben.

Denn auch wenn Du mit einem Diamant oder HM Sägeblatt auf einem Multitool die Schlitze machst, muss der Kern ebenfalls noch raus.


Viele Grüße,
Oliver
 
Ich würde auch etliche Bohrungen als Sollbruchstellen setzen.
Und dazwischen nicht mit xem Meißelhammer bzw Meißel und Hammer ausstemmen sondern mit einem schwachbrüstigen Bohrhammer mit Meißelmöglichkeit(viele kleine Schläge). Dazu noch ggf mit dem Multitool Unterstützungsschnitte anbringen. Manche Klinker lassen sich auch mit einem nur hartmetallbestückten Werkzeug erstaunlich einfach schneiden.

PS
 
Ein_Gast schrieb:
Wer so einen Schwachsinn wie eine eckige "Unterputzdose" produziert, sollte doch auch eine Lösung dafür haben...
Hm. Andere Länder, andere Sitten?


mfg JAU
 
Wieso? Die Dinger gibt es seit Jahrzehnten auch hier, z.B. bei Gegensprechanlagen oder Klingelanlagen.
 
Würde wohl auch Bohrer oder sogar eine passenden Diamatbohrkrone für das grobe rundum nehmen, den Rest und die Ecken dann mit scharfen Meißel und Hammer, oder mit Multitool/Diamantblätter ...
 
Danke euch für die ganzen Antworten. Dann war ich ja gar nicht so sehr auf dem Holzweg.
Ich werde mir wohl dann mit Multitool und Bohrer mit Tiefenanschlag den Weg langsam bahnen.

Ich kenne das nur von Kalksandstein, aber da kann man für Dosen ganz gut Bohrern (z.B: 68mm) und das Stück ausbrechen. Geht das bei Klinker auch oder würde der dann hinten komplett weg brechen?
Vielleicht sollte ich mir mal 1-2 Klinker-Steine holen und damit eine Trockenübung machen, was gröbere Sachen angeht.

Viele Grüße
Nils
 
Kann natürlich passieren ... würde also wenn auf dünne „Stege“ gehen, die lassen sich auf jeden Fall leichter brechen.
 
Marino schrieb:
Ich kenne das nur von Kalksandstein, aber da kann man für Dosen ganz gut Bohrern (z.B: 68mm) und das Stück ausbrechen. Geht das bei Klinker auch oder würde der dann hinten komplett weg brechen?
Das kommt natürlich darauf an, wie stark die zurückbleibende "Rückwand" ist. Wenn die nur noch 1cm hat, wird sie ziemlich sicher ausbrechen.
 
Sie hat, nachdem was ich bisher gelesen habe, dann 4 cm.

Deswegen sagte ich ja, bohren, bohren, bohren was das Zeug hält. Und dann von Hand raus.

Viele Grüße,
Oliver
 
Vielen Dank Euch nochmals für die ganzen Antworten.

Ich habe nun mit einem kleinen Winkelschleifer die Fassade vorgesetzt und anschließend mit der Hand und einem scharfem Meißel die Ausschnitt erstellt. Ich konnte den Ausschnitt an eine Stelle verschieben, dass 3 Kanten in eine Fuge fielen, was das ganze deutlich einfacher machte.

Die Fassade ist heil geblieben rund herum. Lediglich ein Stein ist hinten im letzten viertel weggebrochen, was aber nicht so schlimm ist.

Vielen Dank also nochmal für die ganzen Tipps!


Viele Grüße
Nils
 
Thema: Eckiger Ausschnitt in Klinker/Verblend

Ähnliche Themen

Zurück
Oben