Dachkonstruktion Ziegeldach f. Brennholzunterstand

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malocher

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Hallo zusammen,

ich habe einen 10m langen Brennholzunterstand der neu gebaut werden muss.
Diesmal würde ich ihm gern ein Ziegeldach (14.5qm) verpassen weil alles andere Murks war.

Frage: Wenn ich ein Sparrendach machen würde, würde das funktionieren wenn der untere Querbalken (Fußpfette) nur alle 2m auf einem senkrechten Tragbalken aufliegt? Bei einem Hausdach liegt der Balken ja durchgehend auf dem Mauerwerk auf, das geht aber hier ja nicht. Ich habe alle 2m senkrechte Balken (10x10cm oder 6x6) geplant. Man muss ja ans Holz kommen.

Überschlagen wiegen die Ziegel ja ca. 730kg bei 14.5qm.

Grüße
 
Das geht, eben ähnlich einem Carport ...
 
Prinzipiell ist es möglich. Voraussetzung für dein Umbau: du musst gewährleisten, dass das Dachgebinde bei Belastung z.b. Ziegel, Schnee und Wind nicht nach außen gedrückt wird, denn dann geht das in die Knie. Das erreichst du mit einen sogenannten Kehlbalken
https://www.nelskamp.de/index.php/de/beratung-service/dachlexikon/kehlbalkendach
Diesen kannst du auch bei kurzen Sparren gleich als Deckenbalken nutzen. Bei einer Sparrenlänge größer als 4,5 m solltest du diesen auf jedenfall einplanen! :saegen: Du musst eine Dreieck - Verbindung haben :hammer: und die Abmessungen sollten auch stimmen. Üblich sind 8 X 18 cm weniger als 6 X 16 cm würde ich abraten!
Wie sind die Abmessungen der Schwelle (Fußpfette) ?
mfg. zimmy
 
Also denke ja mal nicht, das er das bei 14,5qm Dachflächen braucht, wenn der Unterstand 10m lang und unter 1,40m tief ist (je nach Dachschräge).

Mein Unterstand ist nur aus Bretter/Latten gebaut ...
 
Es geht nicht darum, wie lang die Gebinde sind. Bei diesen Unterstand , kann ich die Breite des Schuppen eingrenzen auf unter 2 m ( bei 14,5 qm je Seite) Wie groß der Abstand von Schwelle zu Schwelle ist, ist entscheidend. Das gibt die Dachneigung vor. Aber das spielt hier keine große Rolle!
Nehmen wir mal an, du benötigst 20(Doppelfalz) Ziegel a 2,5 Kg (keinen Dieberschwanzziegel) je qm, dann hast du eine Last bei 140 cm Sparrenlänge ca 50 Kg je Seite auf 1 m Länge(und das ist wenig gerechnet)
Bei 10 m Länge entspricht dass ca 500 Kg je Seite und das ist nur die Eigenlast, macht zusammen
ca. 1 t . Berechnet ist da noch nicht die Schnee - und - Windlast. Je höher der Unterstand ist, desto Windanfälliger wird er, um so stärker muss eine Diagonal Aussteifung sein. Dass erreicht man nur im Dreiecksverband mit dem entsprechend dimensionierten Hölzern. Aber dass hat nichts zu tun mit der Last, die in den Boden abgeleitet wird, die ist wesentlich kleiner , bei einem Säulenabstand von ca. 2 m.
Es geht mir nicht darum jemanden zu kritisieren. Es mag jeder bauen wie er will und kann. Die Sache ist nur die, wenn jemand eine Frage stellt, will ich sie auch nach besten Wissen und Gewissen
beantworten. Es mag jeder seine Meinung hier sagen, ob richtig oder falsch, nur vertreten soll man das dann auch! Soll keine Kritik sein, ich bin kein Besserwisser und auch kein Statiker :schlaubi:
Einfacher geht es so:
http://rakekniven.de/content/einen-...rennholzschuppen-gut-und-günstig-selbst-bauen

mfg. zimmy
 
Mir gings um den bau eines Kehlbaklendaches, wie in deinem obigen Link.
Sonnst sollte evtl. der TE mal eine Skizze anfertigen … doch er will den Querbalken auf die Pfosten legen und darauf die Sparren (vorne/hinten), dann Latten und Ziegel drauf - die 2m Abstand kann er also überbrücken.
 
das ist prinzipiell richtig. Nur die Abmessung der Säulen, sollte er überdenken. Von 6X6 cm würde ich abraten! Der Abstand zum Erdreich sollte mind. 15 - 20 cm Abstand haben, da sie sonst in kürzester Zeit verfaulen.
z.b. so etwas https://www.ebay.de/itm/291823301711
Wir benutzen gerne verstellbare um eventuelle Höhenunterschiede noch problemlos ausgleichen zu können.
:) zimmy
 
Hallo zusammen,

ich war leider seit 2 Tagen nicht mehr am PC. So nun endlich anbei ein paar Fotos (kurz vorm Abbau) und eine Skizze mit den jetzigen Maßen.
 

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Also nochmal wegen dem Dach. Es wird wie auf dem Bild nur EINE Dachseite geben. Die Neigung ist nach vorne, das ist zwar zum Einstapeln etwas blöder hat sich aber bewährt, insbes. weil das "Wetter" immer von vorne kommt (Wind,Regen). Wegen Schnee mach ich mir keine Gedanken mehr, hier gab es seit fast 8J keinen nennenswerten Schneefall mehr, und das wird auch zukünfigt nix mehr, darauf wette ich.

Es sind übrigens nur 8m Länge. Die "Länge" der Sparren wäre also gleich der Dachlänge (von vorn nach hinten gemeint 1,55m).
Die Frage war halt ob es prinzipiell geht dass der vordere und hintere Balken auf dem die Sparren liegen
nur alle 2m von unten gestüzt wird und wenn ja wie stark der Balken sein muss und wie stark die Sparren.


Die Stützpfosten von unten hätte ich 10x10cm dimensioniert, was aber recht bullig aussehen wird denke ich.
Auf Druck hält ja Holz enorm viel aus.
 
Frage wurde ja m.E. schon beantwortet.

Doch ganz ehrlich, wenn es mein Unterstand wäre, würde ich mir das nicht antun - verwende bei mir schon über Jahrzehnte nur noch solche Polyerster Wellbahnen, halten gefühlt eine Ewigkeit und trotzen jedem Wind und Sturm.
Könntest bei dir also einfach eine 1,5m Breite und 10m lange Wellbahn auf der Rolle kaufen und diese auf die vorhanden Latten schrauben oder nageln.
 
Ich würde nach der Faustformel mit etwas Zulage etwa folgende Maße empfehlen:

vorgegebener Stützenabstand: 2,00 m
vorgegebene Spannweite Sparren: 1,60 m
Querschnitt Pfette: 12x12 cm (10x10 würde vermutlich auch reichen)
Querschnitt Sparren: bxh 8x8 cm oder 8 x 10 cm; Abstand 80 cm oder 1,00 m

Wenn du die Pfetten 14 x 14 machst, kannst Du mit den Stützen noch weiter auseinander (ca. 3,00 m)
In dem Fall würde ich für die Stützen 12x12 oder eben gleich 14x14 nehmen.

WICHTIG: Vergiss die Aussteifung in mehreren Richtungen nicht.
Würde ich evtl. mit drei Stahlverbänden machen.

malocher schrieb:
Die Stützpfosten von unten hätte ich 10x10cm dimensioniert, was aber recht bullig aussehen wird denke ich.
Auf Druck hält ja Holz enorm viel aus
So bullig nun auch wieder nicht.
Stützen versagen übrigens i. d. R. nicht, weil Sie der Druckspannung nicht mehr standhalten, sondern durch knicken und daraus resultierender schlagartiger Überschreitung der max. Biegespannungen.

Gruß
D.Mon
 
Danke dafür Kollegen. Also wenn ich mir das alles mal aufzeichne und anschaue glaube ich mich in einer Sackgasse verannt zu haben. Diese sehr aufwändige und große Unterkonstruktion allein wird mir zu wuchtig. Danke aber für den Denkanstoß.

Der Grund warum ich zu Ziegeln kam war es m.E. noch das "naturnahste" Aussehen hat und sich recht gut in den Garten integriert. (Optik spielt in dem Fall echt ne Rolle für mich) deswegen hatte ich ja damals die Schwartenbretter auf die darunterliegende Dachpappen Konstruktion genagelt, was im Nachhinein nicht so helle war. Da nahm das Übel seinen Lauf.

Kunstoff scheidet optisch aus und von Dachpappe halte ich garnix (mehr) da mir andere Däche in weniger als 10Jahren bereits damit von Flechten und Moss zerfressen wurden.

Trapezblech in Grün hab ich mir überlegt, aber das klappert halt bei Regen,Hagel usw. ständig.

Ich habe überlegt was wäre wenn ich ein dichtes Unterdach baue, sagen wir mal mit Trapezblech und eine optische Dachschicht drüber aus zB wieder Holzschwarten? Ich müsste halt schauen dass ich diesmal die Schichten nicht durch Nägel/Schrauben perforiere. Ist da einfach "Drauflegen" evtl eine Option bei dem Eigengewicht oder hat einer ner Idee hierzu?

Viele Grüße
 
malocher schrieb:
Ich habe überlegt was wäre wenn ich ein dichtes Unterdach baue, sagen wir mal mit Trapezblech und eine optische Dachschicht drüber aus zB wieder Holzschwarten? Ich müsste halt schauen dass ich diesmal die Schichten nicht durch Nägel/Schrauben perforiere. Ist da einfach "Drauflegen" evtl eine Option bei dem Eigengewicht oder hat einer ner Idee hierzu?

Also wollte ähnliches zu meinem obigen post schon hinzufügen, doch dachte das wäre nichts für dich.
Sprich ob nun die Polyesterwellbahn oder Trapezblech darunter dir lieber ist, musst du wissen, doch wenn du dann wieder die selben Bretter darauf legt und immer in die erhöhte Wölbung in einer Welle/Trapez des Unterdaches die Bretter verschraubst/nagelst, passiert da ja eher nichts. Oder wenn recht flach, kannst nur mit Steinen beschweren, schaut optisch recht gut aus und hatte ich auch schon gemacht … zudem wächst mit der Zeit eh Moos usw. auf dem Dach, manche sind bei mir von Tannennadeln schon fast gänzlich zu und da wachsen fast schon wieder Pflanzen auf dem Dach! :D
 
Hallo, deine Konstruktion sieht doch gar nicht so übel aus, MrDitschy hat da völlig recht. Wenn die Hölzer noch O.K. sind dann bau es doch wieder so auf. Die Abstände sind M.e. ausreichend. Ich glaube ich hab dich da etwas missverstanden, mit Bilder sieht es doch verständiger aus :kp:
Wellblech drauf und abschrauben (aber auf der hohen Welle)
Schau mal hier:
Wird schon, mach einfach :allesgut:
zimmy
 
aber dort im Wald, wird es wohl den Waschbären und Co. stören :mrgreen:
zimmy
 
Oh - 'schuldigung meine natürlich den natürlich wunderschön angelegten Naturgarten oder so :ducken:
Bitte nicht übel nehmen, meiner könnte natürlich auch mal 'ne starke Hand gebrauchen. :rotfl:
zimmy
 
Mal noch ne Frage in dem Zusammenhang. Regulär arbeite ich bei Holzverschraubungen fast immer mit Spanplattenschrauben (aka "Spax" obwohl es andere Marken sind).
Mir ist aufgefallen das zB am alten Unterstand als er zu arbeiten begann einige einfach abgebrochen sind (abgeschert).
Sind sog. Holzbauschrauben oder evtl auch Schlüsselschrauben vom Material her zäher bzw. haben ne höhere Festigkeit? Leider schweigt sich da die Angabe aus. Praktisch wäre eine Angabe wie bei Maschinenschrauben 4.6, 8.8. 10.9 usw..

Was ist denn für Holzkonstruktionen generell empfehlenswert wenn es stabiler sein muss. Die Spax sind ja zweckentfremdet eigentlich....
 
mach doch einfach ein neues Thema auf. Ich denke das wird 'ne richtig gute Diskussion und man kann nur dabei gewinnen, denn das Thema ist höchst interessant :hammer:
zimmy
 
Thema: Dachkonstruktion Ziegeldach f. Brennholzunterstand
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