Fenster im Altbau richtig einbauen, insbesondere Anschluss Fensterbank

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Acido

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Guten Abend,

ich stehe vor dem kleinen Problem, dass ich hier selber ein paar wenige neue Fenster einsetzen möchte. Die habe ich blöderweise im Rahmen einer Sonderaktion in einem Baumarkt erworben. Nicht falsch verstehen, die Fenster sind gut (die bessere Qualität auf Bestellung) aber die Beratung war im Nachhinein gesehen miserabel.

Mir wurde nahegelegt, die Fenster auf die vorhandene Fensterbank aufzusetzen, auszurichten und einzuschäumen, später einzuzputzen. Da ich das so in etwa auch schon gesehen habe dachte ich mir nicht viel dabei. Auf RAL-Montage kam ich erst später.

Ausgangssituation: Altbau mit 24er Mauerwerk, ungedämmt, Aussenlaibungsausschnitt kleiner als innen. Unter den Fenster schlankeres Mauerwerk, da Heizkörper eingelassen.

Einbaufall 1: Außenfensterbank fest, demontierte innenfensterbank mehr oder weniger oberflächenbündig mit Außenfensterbank
Einbaufall 2: Außenfensterbank kann entnommen werden, Innenfensterbank wird gefliest

So sieht Einbaufall 1 z.B. aus

f1.jpg
f2.jpg

So, jetzt seid ihr dran. Fenster wirklich einfach aufsetzen oder doch noch was mit Anschlussprofil machen? Fall Zweiteres bitte auch mit Details, wie man die Abdichtung zur Außenfensterbank hinbekommt.
Auch generell, welche Quellbänder oder doch eine Kombis aus Quellband, Schaum und innen dampdichtem, überputzbarem Gewebe?

Es dankt ...

Acido
 
heute würde man die Fuge um den Stock ausschäumen, früher hatte ich noch einen Glaswollezopf verbaut. Bei der Außenseite habe ich das Fensterblech ins Mörtelbett gesetzt und mit dem Stock untergreifend verschraubt, ebenso das Fensterbrett innen ohne Schrauben. Kommt jetzt auf die örtlichen Details an, innen und außen.
 
Ich würde dünnes Kompriband nehmen und auf der äußeren Fensterbank aufsetzen. Bei stehendem Wasser hält das natürlich nicht dicht, aber Spritzwasser stellt kein Problem dar und gleich die Unebenheiten aus.
Von Innen wird der Rest dann ausgeschäumt, Überstand abgeschnitten, abgeklebt und verputzt.

Wobei ich dazu sagen möchte das ich das nur an meiner Scheune (Sandsteinmauerwerk) so gemacht hab. Haus ist wegen der Isolierung anders aufgebaut.


mfg JAU
 
Was für Fenster sind das überhaupt?
Wie sieht das Fußprofil aus?
Wie sehen die anderen Profile aus?

Fenster auf die vorhandene Fensterbank zu setzen ist Pfusch;
Fuge nur aufschäumen ebenfalls und "normales" Kompriband auch.
Fenster müssen außen schlagregendicht und innen luft-/dampfdicht angeschlossen werden.
Ich kann Dir später mal was raussuchen; vielleicht kannst Du bis dahin mal die Profile in groß fotografieren.

Gruß
D.Mon
 
Hallo,

es handelt sich um Kunststoffenster. Das für alle Fälle mal mitgeorderte (weil nicht kostenrelevant) FBA-Profil ist ein einfaches 3-Kammer-Profil mit weigehend glatter Vorder-und Rückseite, eben für Steinfensterbänke.
Die Gesamthöhe der aktuellen Außenfensterbank erreicht es jedoch nicht.
Bilder müsste ich wenn benötigt nachreichen.

Diese ganzen tollen Fensterbank-Anschlussdetail-Zeichnung passen einfach nicht auf die aktuelle Situation. Die festen Außen-Steinfesterbank, angrenzend die mutmaßlich betonierte Fensterbankauflage für die Innenfensterbank und darunter die Heizkörpernische sind so einfach blöd zu handeln.

Genau genommen müsste man wahrscheinlich wohl Fensterbank aussen und innen unterbrechen und das Ganze mit dünnem Styropor auskleiden, um auf einen Halbwegs homogenen U-Wert der an das Fenster anschließenden Wand zu kommen. Und wenn man es noch genauer nimmt gehören auch die Flanken gedämmt, und zwar keilförmig. Das kann man bestimmt ganz toll mit Spezialsoftware simulieren.

Aber: wieviel Aufwand ist gerechtfertigt, was ist praktikabel? Ich möchte doch einfach nur das Fenster mit einem Minimum an Pfusch einbauen.

Acido
 
Acido schrieb:
...
Genau genommen müsste man wahrscheinlich wohl Fensterbank aussen und innen unterbrechen und das Ganze mit dünnem Styropor auskleiden,
....
Nein, das ist nicht ausreichend.

Aber: wieviel Aufwand ist gerechtfertigt, was ist praktikabel? Ich möchte doch einfach nur das Fenster mit einem Minimum an Pfusch einbauen.
Die Frage kann man nur mit guten. Zeichnungen oder Fotos der Bestandssituation uns der Fensterprofile sinnvoll beantworten. Wie sind die Fenster und die Wand beschaffen und welche Art von Fensterbänken soll montiert werden. Auch die Abmessungen sind von Bedeutung. Laibungsdämmung ist gut, aber nicht immer unbedingt notwendig. Da Du nichts von einem Rolladen o. ä. geschrieben hast, gehe ich davon aus, dass es so was nicht gibt. Wenn Du eine Stein- oder Betonfensterbank über den Wandquerschnitt durchgehen lässt, schaffst Du eine 1a Wärmebrücke.

Gruß
D.Mon
 
Interessant wäre in dem Zusammenhang auch wie die alten Fenster aufgebaut waren. Ich vermute die hatten unten einen leichten Versatz oder eine Leiste angefügt.
Das kann man für Kunststofffenster natürlich auch machen (selbstredend aus Plastik) dann sitzt das Fenster (meiner laienhaften Einschätzung) schon nicht mehr auf der Fensterbank.


mfg JAU
 
Seh´ ich auch so, wobei es m. E. grundsätzlich egal ist, wie das bei den alten Fenstern war.
Bessere Kunststofffenster haben unten außen einen Falz mit ein oder zwei Nuten, in die man z. B. Metallfensterbänke einführen oder spezielle Dichtprofile aus Gummi einklipsen kann.
Viele Fensterprofile haben auch innen einen Falz, unter den man Innenfensterbänke schieben kann.
Wenn so etwas nicht vorhanden ist, gibt es bei manchen Profilserien passende Unterbauprofile. Ich glaube aber nicht, dass der TS so etwas mit erworben hat. In diesem Fall kann man mit höheren Unterklotzungen arbeiten.

Die Fugen würde ich mit Ilmod trioplex-Bändern von Ilbruck machen. Die sind, sofern die Laibungen ordentlich vorbereitet (gespachtelt) sind, m. E. für den Laien am einfachsten und sichersten.
Die Bänder werden auf den Rahmen aufgeklebt und sind außen schlagregen- und innen dampfdicht. Wenn man die richtig auswählt könnte man fast auf Ankerschrauben verzichten, so fest pressen die.
Es gibt welche extra für den unteren Anschluss und solche für Seitenlaibungen und Sturz

Gruß
D.Mon
 
Nun denn, mehr Infos:

So hoch sind die Außenfensterbänke, die nicht entnommen werden sollen. real:
Realhöhe Außenfensterbank.jpg


Innenseitig sitzt dann direkt daran eine wahrscheinlich betonierte Aulage für die Innen-Fensterbank und überspannt die Heizungsnische:
Auflage Innen-FB mit fester Außen-FB.jpg
Innen-und Aussen-FB zusammen.jpg


Profil des ururalten Kunststoffensters:
Profil altes Fenster.jpg


Aufgesetzt Innen & Außen:
Altes Fenster eingesetzt.jpg
Altes Fenster eingesetzt aussen.jpg


Außen dann einfach mit dieser Dichtmasse eingeschmiert:
Dichtmasse.jpg


Neues Fensterprofil, optional einsetzbares Fensterbankanschlussprofil (auch noch in weiteren Varianten wie für Alufensterbank zum Einhaken nachbestellbar):
N1.jpg
N3.jpg

J-A-U schrieb:
... oder eine Leiste angefügt.
Das kann man für Kunststofffenster natürlich auch machen (selbstredend aus Plastik) dann sitzt das Fenster (meiner laienhaften Einschätzung) schon nicht mehr auf der Fensterbank.

Ja gut und dann? Die Wärmebrücke bleibt ja nun trotzdem, solange die Leiste / das Profil nicht die beiden Fensterbänke auf voller Höhe unterbricht. Oder sehe ich da was völlig falsch?

Trioplex+ Bänder habe ich mir schon angeschaut. Die Konstellation ist aber ein bisschen anders als bei den üblichen 3 in 1 Bändern, schließlich ist das Fenster ja an die äußere Laibung angeschlagen. Dann wohl eher ein Band für Innenabdichtung und Dämmung sowie ein diffusionsoffenes schlagregendichtes für den Anschlag.
Genauso sieht die Lösung Dichtband außen (Anschlag), Ausschäumung in der Mitte und innen Dichtgewebe zum überputzen handlebar aus.
Problem ist tatsächlich einfach ein ordentlicher FBA.
 
Acido schrieb:
Neues Fensterprofil, optional einsetzbares Fensterbankanschlussprofil
Ich denke da bleiben keine Wünsche mehr offen. :top:

Soweit ich das verstehe hast du durch den 90° Winkel im Gewerk sichergestellt das die Fuge am Fenster nicht irgendwann aufbricht und für Zugluft sorgt.

Die Wärmebrücke bleibt ja nun trotzdem,
Die Wärmebrücke ist damit klar nicht beseitigt.
Aber mit den eingerückten Heizkörpern ist auch totaler Mist. Da fehlt dir die Isolierung (auch wenns nur Mauerwerk ist) an der wichtigsten Stelle und der Luftstrom wird auch unnötig behindert.

Wenn du es "richtig" machen willst seh ich da noch deutlich mehr Arbeit. Den Sims unterm Fenster mit der Flex anschneiden und Innenseitig abschlagen wäre z.B eine Möglichkeit. Dann fühlst du die Lücke mit einer Reihe leichter Ziegel auf, gerade hoch genug das du den Innensims korrekt verbaut bekommst. Heizkörperanschlüsse wird man auch umsetzen müssen.


mfg JAU
 
Die HKN ist möglicherweise innen mit einer Mehrschichtplatte gedämmt (z. B. Styropor + Gipskarton). Klopf mal dagegen, dann weißt Du mehr.

Ich würde versuchen, die Innenfensterbänke inkl. des Betonriegels auszubauen, damit Du in der Fensterebene dämmen kannst (möglichst mit Dämmebene in der HKN zusammenführen, sofern eine ausreichende vorhanden ist. Andernfalls HKN dämmen, Dämmung verpuzen, dann bekommt man das ordentlich hin. Für die Innenfensterbänke kannst Du konsolen andübeln. Die Fenster kannst Du seitlich verankern und, bei Bedarf, unten auch Konsolwinkel anbringen.

Gruß D.Mon
 
Hallo,

Also die Nische möchte ich tatsächlich soweit (tief) möglich, auch wenn mir bewusst ist, dass das nicht optimal ist, erhalten. Eventuell kommt da gar kein Heizkörper mehr rein sondern eine angepasste, schlanke Kommode.
Neue Heizungsrohre werden trotzdem vorbereitet, falls das total schief gehen sollte.

Die HKN ist derzeit nicht gedämmt.

D_Mon schrieb:
Ich würde versuchen, die Innenfensterbänke inkl. des Betonriegels auszubauen, damit Du in der Fensterebene dämmen kannst
Kannst du das näher erläutern, was du mit Fensterebene meinst? Innenlaibung, Flanken HKN sowie Fläche HKN bis wohin genau? Oberkante künftige Fensteranschlussprofilauflage - also so, dass die Außenseite des Fensterprofils auf der Innendämmung sitzt?

Würde ich das so machen könnte ich doch sicher statt Konsolen innen vor die Dämmung einen neuen Betonriegel, Sturz oder was auch immer setzen. Dann hätte ich eine ordentliche Auflage für das Fensterbanksnschlussprofil und die Innen-FB würde das Dichband oder was auch immer verstecken.

Bleibt die Frage, wie ich zuverlässig verhindere, dass sich zwischen Außen-FB und Anschlussprofil Wasser zum Dichtband oder Schaum vordringt. Denn die von Illbruck vorgeschlagene Teillösung mit dem ME500 TwinAktiv unterhalb der außen-FB gezogen funktioniert ja nachträglich nicht-

Einfach mit Silikon, PU-Dichtmasse oder ähnlichem abdichten? Silikon ist doch sicher wenig dauerhaft, oder?

Und noch eine Frage an die Illbruck-Kenner. Für einschaliges Mauerwerk mit Anschlag schlagen die eine Kombination aus TP021 illmod duo RK für das Fensterprofil und TP602 illmod max für den Anschlag vor.
Spricht etwas dagegen statt dem Duo RK das Trioplex+ zu nehmen?

Vielen Dank
Acido
 
Acido schrieb:
...
Kannst du das näher erläutern, was du mit Fensterebene meinst?
Damit meine ich dass die Dämmung unterbrechungsfrei direkt an das Fenster anschließt und im Wandquerschnitt nicht weiter innen oder außen sitzt.
Würde ich das so machen könnte ich doch sicher statt Konsolen innen vor die Dämmung einen neuen Betonriegel, Sturz oder was auch immer setzen. Dann hätte ich eine ordentliche Auflage für das Fensterbanksnschlussprofil und die Innen-FB würde das Dichband oder was auch immer verstecken.
Die Bänder sind üblicherweise überputzbar. Ein Betonriegel wäre mit persönlich zu klobig.
Bleibt die Frage, wie ich zuverlässig verhindere, dass sich zwischen Außen-FB und Anschlussprofil Wasser zum Dichtband oder Schaum vordringt. Denn die von Illbruck vorgeschlagene Teillösung mit dem ME500 TwinAktiv unterhalb der außen-FB gezogen funktioniert ja nachträglich nicht-

Einfach mit Silikon, PU-Dichtmasse oder ähnlichem abdichten? Silikon ist doch sicher wenig dauerhaft, oder?
Gibt es vielleicht zu Deinem Fenstersystem Fugenprofile, die man Einklipsen kann? Ich würde vielleicht zusätzlich an den Betonriegel auf der Innenseite Fugenmasse auftragen und das Fenster dagegendrücken, damit da kein freier Spalt bleibt. Wenn du mit elastischen Fugenmassen versiegeln musst, sollte Dir klar sein, dass das Wartungsfugen sind, die regelmäßig kontrolliert und ggf. erneuert werden müssen. Wenn man das macht, funktionieren die auch. Schön ist es m. E. nicht.

Und noch eine Frage an die Illbruck-Kenner. Für einschaliges Mauerwerk mit Anschlag schlagen die eine Kombination aus TP021 illmod duo RK für das Fensterprofil und TP602 illmod max für den Anschlag vor.
Spricht etwas dagegen statt dem Duo RK das Trioplex+ zu nehmen?
Für solche Fragen würde ich mich direkt an den technischen Kundendienst von denen wenden.

Gruß
D.Mon
 
Thema: Fenster im Altbau richtig einbauen, insbesondere Anschluss Fensterbank

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