Fassade erneuern, mit und ohne WDVS

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Holgie

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Werra-Meissner-Kreis [Nordhessen]
Hallo zusammen.

Kann mir jemand über`n Daumen sagen was es pro m² ca. kostet die Fassade zu erneuern. Würde den maroden Putz entfernen bis auf`s Mauerwerk und bräuchte Pi x Daumen einen Preis was neuer Putz ca. kosten würde.
1. ohne Dämmung
2. mit Dämmung
Soll jetzt nicht auf den Cent genau sein, nur das ich mal eine Summe vor Augen habe.
Vieleicht hat das ja jemand vor nicht all zu langer Zeit gemacht, und kann mir grob sagen: Betrag "X" pro Quadratmeter.

Schonmal besten Dank für Eure Antworten
 
Hallo

Ich kann dir den genauen Preis momentan nicht nennen.
Im Falle von WDVS erkundige dich auf jeden Fall bei der Gemeinde ob Du da einen Zuschuß bekommst und wieviel an Dämmung dafür mindestens notwendig sind.
Mein Vater hat vor etlichen Jahren einen Teil der Fassade, weil eh was gemacht werden musste, mit Steinwolleriegeln dämmen lassen. Er wollte unbedingt nicht mehr als 6cm weil dann die vorhandenen Alusimse noch passen würden. Würden... Ich hab sie, weils doof ausgesehen hat, trotzdem erneuert.
Im Nachhinein hat er erfahren, dass es bei der Gemeinde Zuschußgegeben hätte wenn er 10cm gedämmt hätte. Die Differenz zu 6cm wäre durch den Zuschuß bezahlt gewesen.
Ich schau mal bei Gelegenheit nach der Rechnung.
 
Das ist ein Punkt der mich auch abschreckt weil noch einige Sachen dazu kommen, Fallrohre, Fensterbänke u.s.w.
Und für einen Zuschuß muß man auch die vorgegebenen Auflagen erfüllen, sprich, keine Dämmstärke nach Wunsch sonder nach Vorschrift u.s.w.
Und die Frage ist: Nach wie vielen Jahren Amortisieren sich die zusätzlichen Ausgaben?
 
Darum erwähnte ich das mit dem Zuschuß. Hätte ich mich vorab informiert hätte ich bei meinem Vater darauf bestanden, dass er die 4cm mehr, die ja eh durch die Gemeinde bezahlt worden wären, auf jeden Fall draufpackt.
Innerhalb welchem Zeitraum sich die zusätzliche Dämmung bezahlt macht kann ich nicht beziffern. Aber wenn Du eh was machen musst würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall etwas draufpacken.

PS
 
Bei aller liebe zur energetischen Optimierung,immer obacht geben ob die Dämmung auch zur Bauphysik passt . Würde ich meine Bude anno 1879 einpacken,wäre die Kellerfeuchte schnell ne Etage höher.

Material Wahl beachten, Styropor ist m. E. Nichts sinnvolles ...
 
Was für ein Mauer- oder Flickwerk ist denn vorhanden?
Welcher Putz soll es werden?
Der alte Putz muss ab?
Foto?
...

Dominik Liesenfeld schrieb:
Würde ich meine Bude anno 1879 einpacken,wäre die Kellerfeuchte schnell ne Etage höher.
Die Geschichte feuchter Keller ist eine Geschichte voller Missverständnisse..
 
henniee schrieb:
Die Geschichte feuchter Keller ist eine Geschichte voller Missverständnisse
Meinst Du etwa so was wie eine kühlen feuchtenKeller mit warmer Luft von draußen trocknen?

PS
 
Wenn Du den Putz erneuerst, ist die Dämmung der Fassade gesetzlich vorgeschrieben (EnEV in Verbindung mit Anlage 3, Punkt 1 b).
Auch die Mindestanforderung ist gesetzlich geregelt und mehr mach gerade bei Bestandsgebäuden meist keinen Sinn.
Förderung gibt es u. a. von der KfW, aber nur, wenn die gesetzlichen Anforderungen übererfüllt werden.

Ein WDVS kostet Pi mal Daumen mit Anschlüssen und den wichtigsten Nebenarbeiten rund 100 Euro pro m2.
Das ist aber wirklich nur grob und hängt im Einzelfall von vielen Details ab z. B. Dachform und Anschlüssen, Anzahl und Bauart von Fenster, Höhe des Fußbodens des untersten beheizten Geschosses im Bezug zum umgebenden Gelände usw.

Auch die Frage von henniee, ob der Putz wirklich ab muss, finde ich sehr berechtigt. Wer sagt das und warum ?

Ich möchte Dir den Rat geben, das ggf. von jemandem planen zu lassen, der das kann. Für ein Internetformum ist das Thema zu komplex und zu schadenträchtig.
 
Der letzte Beitrag hat einen Punkt getroffen - manche Bauelemente sind recht komplex ...

Gerade die Fassade ist so ein Element.
 
Denke auch drann, je mehr man dämmt, je mehr muß man je nach Gegebenheit der Hütte auch wiederum mehr Lüften ..... normalerweise sollte mit Dämmung auch ein Lüftungssystem installiert werden.


Und selbst bei feuchten Kellern kommt es auf die Gegebenheiten an.
 
Nichts für ungut, aber das ist absoluter Unsinn.

Dämmung und Lüften hat nur insofern etwas miteinander zu tun, als man bei ordentlicher Dämmung (und eigentlich auch sonst) auch die (vernünftige) Luftdichtigkeit des Gebäudes sicher stellen sollte, da man sonst durch unkontrollierte Lüftungswärmeverluste die Wirksamkeit der Wärmedämmung hintergräbt und es auch zu lokalen Bauschäden kommen kann.
Das hat aber wiederum nichts mit "je mehr man dämmt, ..." zu tun.

In den Medien und auch im Internet kursiert viel Schwachfug zu diesem Thema, den man nicht unreflektiert und ohne genaue Kenntnis der Sachverhalte nachplappern sollte.

@ heenie:
Ja, aber das ist eher theoretisch.
- unangemessener Aufwand
- besondere Härte
- angemessen Frist

Dass man das Geld nicht hat, ist jedenfalls keine besondere Härte.
Es gibt Rechtsgrundsätze wie "Eigentum verpflichtet" und "Geld hat man zu haben".

Und was man auch nicht vergessen darf: Auch die Befreiung gibt es nicht für lau. Da bist Du locker deutlich im vierstelligen Eurobereich.

Gruß
D.Mon
 
D_Mon schrieb:
Nichts für ungut, aber das ist absoluter Unsinn.

Dämmung und Lüften hat nur insofern etwas miteinander zu tun, als man bei ordentlicher Dämmung (und eigentlich auch sonst) auch die (vernünftige) Luftdichtigkeit des Gebäudes sicher stellen sollte, da man sonst durch unkontrollierte Lüftungswärmeverluste die Wirksamkeit der Wärmedämmung hintergräbt und es auch zu lokalen Bauschäden kommen kann.
Das hat aber wiederum nichts mit "je mehr man dämmt, ..." zu tun.
Sprach auch nicht von Luftdichtigkeit :roll: ... kennst dich doch dann sicher aus?!
Mit jeder Dämmung wird nun mal ein Diffusionfluss eines Mauerwerks gehemmt, was dann wiederum durch eine Lüftungsanlage optimal reguliert wird.
 
Ich will ja nicht besserwisserisch rüberkommen, muss aber leider erneut widersprechen.

Bei den üblichen Bauweisen von verputzen Außenwänden gibt es in nennenswertem Umfang keine Diffusion durch die Wand, auch wenn uns die Mauerwerksindustrie, allen voran die Ziegelindustrie das mit Ihren Werbeslogans von "atmenden" oder "wohngesunde " Wände weismachen möchte.
Wäre es anders, müssten Außenwände im Winter durchfeuchten, weil innerhalb des Wandquerschnitts bei kalten Außentemperaturen der Taupunkt erreicht werden würde. Stichwort: Glaserdiagramm.

Zu dem Thema noch ein Hinweis:
Werden bei einem Wohngebäude alle oder eine größere Anzahl von Fenster erneuert ist die Erstellung eines Lüftungskonzepts nach DIN 1946 Teil 6 vorgeschrieben um den vorgeschriebenen Mindestluftwechsel nachzuweisen. Eine, und zwar i. d. R. die teuerste möglich Maßnahme ist der Einbau einer Lüftungsanlage. Es ist aber nicht die einzige.

Und noch ein Wort zur Erhöhung der Dämmstoffdicke.
Meiner persönlichen (und nachgerechneten) Ansicht nach, schießen die heute vorgeschriebenen Dämmstoffdicken schon über Ziel hinaus.
Mehr Dämmen als (heutzutage) gesetzlich vorgeschrieben, kann je nach Einzelfall auch mehr oder weniger deutliche Nachteile haben.
Vor einigen Jahren war das u. U. noch anders.

Dazu muss man sich bewusst machen, dass jeder zusätzliche Zentimeter mehr an Dämmung weniger Energieeinsparung und Behaglichkeit einbringt, als der Zentimeter davor und dass ab einer bestimmten Dämmstoffstärke, die mögliche Energieeinsparung nicht mehr von der thermischen Qualität der Wände abhängt, sondern ausschließlich vom Nutzerverhalten.
Leider haben sowohl die Bundesregierung als auch die sehr starke Dämmstofflobby in der Öffentlichkeit ein meiner Ansicht nach völlig verzerrtes Bild aufgebaut.

Vom Material her kostet jeder Zentimeter Dämmung ungefähr gleich viel.
Wenn ein Haus mit, sagen wir mal 14 cm Dämmung über den Außenwandquerschnitt nur noch wenig Heizenergie verliert, kannst Du auch einen Meter Dämmung draufpacken.
Von wenig kann man nicht mehr viel sparen.

Zu viel Dämmung hat praktische Nachteile, ist unwirtschaftlich und in der Gesamtbilanz m. E. auch umweltschädlich. Schließlich muss jede Dämmung auch hergestellt, transportiert und eingebaut werden und wird irgendwann mal Abfall, der verwertet oder entsorgt werden muss.

Das hat den Gesetzgeber aber nicht davon abgehalten unter dem Deckmäntelchen der notwendigen CO2-Einsparung, sehr zur Freude der Dämmstoffindustrie, die Vorschriften in den letzen Jahren zumindest im Neubaubereich kontinuierlich zu verschärfen.
Hauptsache das Flugbenzin bleibt billig.

Könnte ich mich echt aufregen drüber!
Die Folge sind nämlich sehr weitreichend.

Deutlich steigende Mieten, auch aufgrund der Aushebelung der gesetzlichen Mietpreisbremse, ist eine davon.

Eine andere sind deutlich steigende Baukosten. Diese können von Bauherren eigentlich nur über die Grundstückspreise kompensiert werden. Das wiederum führt dazu, dass die Stadtbevölkerung ins Umland gedrängt wird, mit der Folge dass viele Häuslebauer täglich (oft mit dem Auto) zur Arbeit fahren müssen. Die Einsparung von Heizenergie führt dann u. U. zu einem deutlich höheren Mehrverbrauch an Transportenergie (Benzin, Diesel) und damit auch zu einem deutlich höheren CO2 Ausstoß.

So, so viel wollte ich gar nicht schreiben, aber da geht mir manchmal echt der Hut hoch!

Trotzdem schöne Grüße
D.Mon
 
Hallo.
Ich versuche jetzt mal den Zustand der Fassade so gut es geht zu beschreiben. Bilder werden folgen !!!
Es handelt sich um eine DHH, Bj. ca. 1945.
Lt. meines Vater`s, der ca. das selbe Baujahr hat, sind diese Häuser mit einem "quasi" doppelten Mauerwerk gebaut worden. D.h. 2x12cm Stein mit einem Hohlraum dazwischen.
Alles was in der Erde steht ist m.W. nicht gedämmt/isoliert, also aufsteigende Feuchtigkeit, und die meisten Häuser hier in der Strasse mit gleicher Bauart haben Probleme mit Salpeter im unteren Bereich der Außenwände. Ein Maler, den ich vor einigen Tagen vor Ort hatte, ist der Meinung das der verwendete Putz eine vom Vorbesitzer selbst entworfene Zusammensetzung hat, die keinen Umwelteinflüssen etwas entgegen zu setzen hat.
Wie erwähnt werde ich die nächsten Tage mal ein paar Bilder hier einstellen.

Gruß
Holgie
 
Bilder wären sehr hilfreich. Wichtig sind auch die Ecken und die Anschlüsse oben, unten, an den Fenstern, am Dach usw. und alles was irgendwie "komisch" oder anders aussieht, als die "normale" Fläche.

Ich werde gerne versuchen, Dich zu unterstützen, so gut es aus der Ferne nun mal geht.

1945 kann alles mögliche verbaut worden sein.
Ist ja klar, im Jahr des Kriegsende.

Gruß
D.Mon

PS.: Die Begriffe werden oft, auch von Fachleuten, falsch gebraucht.
Richtig ist:
  • Isolieren machen die Elektriker (gegen Stromfluss).
  • Gegen Wasser wird abgedichtet (z. B. Dach, Kellerwand usw.) oder gesperrt (z. B. gegen aufsteigende Feuchte im Mauerwerk).
  • Gegen Wärmefluss bzw. Wärmeverlust wird gedämmt.
 
Was macht die Feuchtigkeit eigentlich so aufsteigbar? Geldregen?
 
Nein, Kapillarkräfte.
 
Dann zeig mir das mal - Mauer mal 6 Reihen und stell die unteren 2 ins Wasser.
Stein egal.
 
Thema: Fassade erneuern, mit und ohne WDVS

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