40er Schwert für 70-80 cm Baumdurchmesser?

bastler123 · 10.12.2009

Hallo,

erbitte mal Eure Meinung zu folgendem:

Ich besitze eine Dolmar Motorsäge PS 43 mit einem 40er Schwert. Unser Förster hat mir vier Bäume mit jeweils ca.
70 -80 cm Durchmesser zugewiesen. Kann ich diese Bäume mit meinem Gerät sägen, ohne dabei fürchten zu müssen, die Säge zu überlasten? Wenn ja, mit welcher Sägetechnik bekomme ich die Stämme klein (ich säge ca. 45 cm starke Scheiben)?

Vielen Dank im vorraus für Eure Meinungen.

MfG

Boesman · 10.12.2009

Lieber Bastler123,
nun hoffe ich zuerst einmal, daß Du die Bäume nicht erst noch selber fällen mußt. Das würde man mit der 40er Schiene zwar grundsätzlich problemlos hinbekommen, aber eben nur ein geschulter Säger.
Mit der PS 43 hast Du eine schöne, obwohl nicht gerade übermotorisierte Säge, mit der Du Dich gern an die Arbeit machen solltest. Klar würde eine 7900er Dolmar deutlich flotter durch's Holz gleiten, aber Du kannst Dir ja etwas Zeit nehmen. Und immer die Kette schön scharf halten!

Sägetechnik: Schulmäßig mit Schmälerungsschnitt, Druckzonen-Einschnitt, dann Zugzonenschnitt (evtl nach vorherigem Einstechen). - Kann man schlecht erklären, guck' mal, ob Du einVide bei Youtube findest.
Oder von zwei Seiten sägen, sicherheitshalber Keile setzen, damit das gute Stück nicht unter Umständen eingeklemmt wird.

Ich habe solche Jobs sogar mit noch keinerer Säge gemacht.

Gruß

Boesman

boomer · 11.12.2009

Boesman schrieb:
Ich habe solche Jobs sogar mit noch keinerer Säge gemacht.

Mit kleineren Sägen als halber Stammdurchmesser? Wenn es da einen Trick gibt wüsste ich den gerne!

MfG, Henning

Boesman · 11.12.2009

Mit "noch kleinerer Säge" meinte ich eine noch schwächere Motorisierung, nicht eine kürzere Schiene. - Aber in der Tat habe ich auch mit einer zu kurzen Schiene bereits Stämme mit Durchmesser von mehr als doppelter Schienenlänge kleingekriegt. Das ist allerdings mühsam, aber es geht, zumindest wenn man nur kürzere Scheite und nicht lange Enden haben will:

Liegenden Stamm von beiden Seiten gegenüberliegend anschneiden. Dann mit Spalthammer und / oder Keilen + Hammer die einzelnen Scheite vom liegenden Stamm abkloppen, bis man nur noch den von der Säge nicht erreichten Mittelsteg übrighat. Jetzt, nach dem Wegkloppen der Scheite, kann man auch diesen Mittelsteg halbwegs bündig abtrennen. Und nun kann man die Prozedur wiederholen, bis der Stamm weg ist, oder nur noch einen Durchmesser von höchstens doppelter Schienenlänge hat.

Dies klappt vor allem ganz gut bei Buche. Langfaserige Hölzer sind da mühsamer.

Gruß

Boesman

reiterlein73 · 11.12.2009

Hallo Henning,

Bei der Fällung geht das mit einem "Herzschnitt", wobei Du den Querschnitt vom Fallkerb aus von der Mitte heraus schwächst - aber aufpassen, daß links und rechts noch genug von der zukünftigen Bruchleiste stehen bleibt!!! :!:

Du erzielst damit quasi einen Effekt, wie bei einem ausgefaulten Baum und die MS liegt durch den 45° Fallkerb schon innerhalb der Baumscheibe (im Grundriss betrachtet), weil man dort Platz für den Griff hat.

Erst dann von hinten mit einer Art gezogenem Fächerschnitt wie üblich den Fällschnitt ausführen.

Damit kommt man auf Durchmesser ein Bißchen über der doppelten Schwertlänge....ist aber eher ein wenig heikel :wink:

Grüße
Rainer

boomer · 11.12.2009

OK, danke euch für die Tipps!

Fällen lässt uns unser Förster wenn überhaupt nur schwache Bäume. Da komme ich mit dem 37er Schwert locker klar. Ich hatte es aber schon mal, dass ein dicker Stamm zum drittel in der Modder versunken war. Das war ne böse Quälerei, da ich den Stamm nicht umsägen und auch nicht wenden konnte. Ich habe mir dann auch damit geholfen, dass ich einen dicken Keil ausgeschnitten habe, um von oben bis knapp an die Rinde zu kommen und den Rest mühsam mit Axt und Keilen getrennt. Bodenkontakt durfte ich bei dem nassen Dreck nicht riskieren.

Da ist der Trick, den Stamm liegend zu spalten sicherlich die bessere Methode!

MfG, Henning

bastler123 · 11.12.2009

Danke erstmal an alle für die Ratschläge und Meinungen.

Die mir vom Förster zugewiesenen Bäume sind bereits gefällt. Das Fällen von Bäumen ist bei uns im Westerwald seit einigen Jahren für Holz-Selbstwerber (was für eine Bezeichnung!) nicht mehr gestattet.

Ich habe zwar ein 40er Schwert auf der Säge, wenn ich jedoch die Kralle abziehe, bleiben nur noch 36 cm Sägelänge.

Trotzdem werde ich unter Berücksichtigung Eurer Hinweise nochmals in den Wald gehen und versuchen, die Stämme zu sägen.

Schöne Adventszeit und nochmals danke

Gruss
Bastler123

husqvarna61 · 18.12.2009

Hi
Im Notfall besorgst du dir ein etwas längeres Schwert, das frisst zwar PS aber du hast immer einen sogenannten Notnagel. Ich hab mir letztes Jahr auch eine 70 cm Schiene mit 2 Ketten gekauft und bestimmt schon 15 mal gebraucht weil ich ab und zu bei bekannten Waldbesitzern große Bäume mit teilweise über 100cm Durchmesser fälle.

40er Schwert für 70-80 cm Baumdurchmesser?

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