Injektionsmörtel zur Deckenmontage in Lochziegel?

Diskutiere Injektionsmörtel zur Deckenmontage in Lochziegel? im Forum Innenausbau im Bereich Anwendungsforen - Hallo, ich bin neu hier. :) ich würde gerne in meinem Keller etwas Schwereres an der Decke befestigen - leider besteht an der gewünschten Stelle...
Grapparübe

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Hallo, ich bin neu hier. :)

ich würde gerne in meinem Keller etwas Schwereres an der Decke befestigen - leider besteht an der gewünschten Stelle die Decke aus Lochziegeln, so dass Injektionsmörtel das Mittel der Wahl ist. Da ich keinerlei Vorerfahrung damit habe, hab' ich einige Verständnisfragen dazu. Die Konstruktion soll mit längeren Gewindestangen (M8) an der Decke befestigt werden:

1. Spielt es bei dieser Befestigung eine Rolle, ob die Lochung der Ziegel waagrecht oder senkrecht verläuft? Bei waagrechter Lochung stelle ich es mir zumindest schwieriger vor, das Loch zu bohren und Hülsen und Anker zu setzen?

2. Ich muss mit Geld etwas sparsam umgehen. Tut es anstelle von diesem speziellen Ausbläser und spezieller Bürste auch einfach ein Staubsauger und 'ne Flaschenbürste?

3. Was gehört alles auf meine Einkaufsliste: Mörtel (welcher und wieviel?), Injektions-Ankerhülse und/oder Injektions-Innengewindeanker? und...und...?

Ich freue mich über jede Hilfe! :D
 
Moin

"Schwer" kann vieles sein.
Wenns jedenfalls richtig schwer ist hätte ich bei Lochziegel in senkrechter Zugrichtung sogar generelle Bedenken bezüglich der Tragfähigkeit!
Besteht denn nicht die Möglichkeit einen der Träger anzubohren in dem die Lochziegel eingelegt sind?
Ansonst ist mit Sicherheit eine Siebhülse angesagt um den Konstruktionskleber gezielt um die angebohrten Stege verteilen zu können.

PS
 
Vorweg: Ob das generell ausreichend Tragfähig ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Grapparübe schrieb:
Tut es anstelle von diesem speziellen Ausbläser und spezieller Bürste auch einfach ein Staubsauger und 'ne Flaschenbürste?
Ja. Bei Lochziegeln würde ich sogar behaupten, dass das Bohrloch garnicht gereinigt werden müsste. Der Mörtel dürfte in die Löcher gedrückt werden und dann eine formschlüssige Verbindung ergeben. Trotzdem ist es natürlich besser, es sauber zu machen.

3. Was gehört alles auf meine Einkaufsliste: Mörtel (welcher und wieviel?), Injektions-Ankerhülse und/oder Injektions-Innengewindeanker?
Es gibt z. B. von Fischer bereits fertigen Mörtel für genau solche Aufgaben. Dort würde ich mal vorbeischauen. Da findest du auch Informationen, welche Anker am besten für was geeignet sind.
 
Grapparübe schrieb:
ich würde gerne in meinem Keller etwas Schwereres an der Decke befestigen -
............
Tut es anstelle von diesem speziellen Ausbläser und spezieller Bürste auch einfach ein Staubsauger und 'ne Flaschenbürste?

wie schwer sind die Sachen die da befestigt werden sollen und darf die Decke in dieser Form angebohrt werden?

Ich habe mir aus einem 10 mm HZ Rohr einen Adapter für den Staubsauger gebastelt und sauge damit die Bohrlöcher aus; das funktioniert auch gut bei den Bohrlöchern für die Trockenlegung von Wänden mit MEM oder Bohrlochschlämme. Loses Material verhindert die gute Haftung.
 
Hallo, hatte vor kurzem ein ähnliche Problem und ebenso wie du keinerlei Erfahrung mit Befestigung in Hollochziegel, allerdings musste keine Deckenbefestigung sondern eine Pfette waagerecht in Porotonziegel befestigt werden. Hier meine Erfahrung: Ich bin echt davon überzeugt, dass Siebhülsen, jedenfalls bei meiner Variante bombenfest sitzen. Wie bin ich vorgegangen. Ich musste M 12 Gewindestangen nehmen, zuschneiden und dann bohren. Ich habe solch hier genommen P1090074.JPG wie auf der Anleitung in meinem Fall mit 16mm Bohrer, wenn es geht ohne, oder nur mit wenig Schlag Löcher bohren und ausblasen, Siebhülsen setzen und dann mit Injektionsmörtel füllenP1090075.JPG achte darauf, dass du sauber bohrst. Die erste 10 cm des Injektionsmörtel nicht verwenden, da die Mischung in der Kanüle vermischt wird und zügig arbeiten, auf der Kartusch steht welche Temperatur und wie lange die Mischung benötigt und wann sie ausgehärtet ist. Eine ordentliche Kartuschenpresse wird nötig sein, denn das einpressen geht schon richtig schwer.P1090030.JPG ich denke wenn du in die Decke bohrst könnte es Komplikationen geben, der Mörtel könnte wieder ungewollt austreten und der Bolzen muss in die Siebhülse eingedreht werden. Achtung! Handschuhe und Schutzbrille sind Pflicht, es kann zu Verätzungen und im schlimmsten fall, wenn das zeug in die Augen kommt richtig böse enden. Es gibt Videos, die solltest du dir ansehen, mach dich vorher schlau.
zimmy
 
zimmy schrieb:
Hallo, hatte vor kurzem ein ähnliche Problem
zimmy

Entschuldige @ Grapparübe das ich mich kurz mit einer Zwischenfrage in dein Thema
einmische.

@Zimmi kannst du mir vielleicht sagen, ob eine angefangene aber nicht aufgebrauchte
Kartusche Injektionsmörtel auch noch am nächsten Tag brauchbar ist. Eine neue Kanüle
muss man natürlich schon verwenden.
 
Herbert_S schrieb:
kannst du mir vielleicht sagen, ob eine angefangene aber nicht aufgebrauchte
Kartusche Injektionsmörtel auch noch am nächsten Tag brauchbar ist.
Ja, ist sie. Kann auch ein paar Wochen liegen.

Bin mir aber unschlüssig ob es besser ist die Mischdüse drauf zu lassen oder den ursprünglichen Deckel.


mfg JAU
 
Ich hab eine angefangene Kartusche bei mir noch stehen, hab aber nicht probiert ob es wieder aktiviert werden kann. Gehe aber ganz stark davon aus, denn die beiden Komponenten sind in der Kartusche von einander getrennt und warum gibt man 10 Mischkanülen mit dazu. Übrigens ich habe 6 Dübel mit 1 Kartusche gefüllt, dann habe ich eine neue angefangen, weil das auspressen zum Schluss so schwer ging und ich sowieso noch mehr Dübel einsetzen musste. Außerdem war die Temperatur nicht Optimal an diesem Tag. Ich hatte laut Tabelle 8 - 10 min Zeit, dann wird das zeug fest. Ich konnte etwas verzögern, da ich die Nacht zuvor die Kartuschen in den Kühlschrank gelagert hatte, aber viel wird das auch nicht gebracht haben. Wie gesagt man sollte bei mehreren Dübel zügig arbeiten oder zu zweit und die Bolzen sauber einsetzen, damit sie auch gerade in der Siebhülse stecken. Die Siebhülsen haben noch einen kleinen Verschluss, den man nach dem befüllen in die Öffnung steckt, der dient zur Führung der Bolzen.
zimmy
 
Vielen Dank für die informativen Antworten! :)

powersupply schrieb:
Besteht denn nicht die Möglichkeit einen der Träger anzubohren in dem die Lochziegel eingelegt sind?PS
Doch, das geht - ich hab eine kleine Probebohrung gemacht, aber wegen dem Putz lassen sich nur die Umrisse der Ziegel erkennen. Ich müsste schon etwas mehr Putz abblättern.

powersupply schrieb:
Ansonst ist mit Sicherheit eine Siebhülse angesagt um den Konstruktionskleber gezielt um die angebohrten Stege verteilen zu können.
Ich frage, weil ich beim Lesen der Fischer-Homepage irritiert darüber war, dass auch in die Hülsen Gewindestangen gesetzt werden können. Verstehe ich das richtig, dass der Vorteil beim Injektions-Innengewindeanker darin besteht, dass ich die Gewindestange später leicht wieder herausdrehen kann und bei der Siebhülse, dass sie höhere Lasten tragen kann (aber dafür die Stange sich nicht mehr entfernen lässt)?

Ein_Gast schrieb:
Es gibt z. B. von Fischer bereits fertigen Mörtel für genau solche Aufgaben. Dort würde ich mal vorbeischauen. Da findest du auch Informationen, welche Anker am besten für was geeignet sind.
Joa, da hab ich schon viel Zeit verbracht - Ich find es bisweilen schwierig, angesichts der Vielzahl der Informationen und der ganzen Fachbegriffe da durchzublicken.


Alfred schrieb:
wie schwer sind die Sachen die da befestigt werden sollen und darf die Decke in dieser Form angebohrt werden?

Ich wollte ursprünglich ein Regal mit 3 Etagen bauen. Das Gewicht kann ich nur in etwa abschätzen - da soll der der Kram rein, den man so typischerweise im Keller lagert. Ursprünglich ging ich von einer Betondecke aus und hab dafür entsprechende Innengewindeanker gekauft. Dummerweise habe ich erst später festgestellt, dass an der Stelle, an der das Regal hin soll, die Decke aus Beton in Ziegel übergeht (d.h. die Regalstreben auf der einen Seite würden in die Betondecke münden, die Streben auf der anderen in den geziegelten Teil der Decke). Ich könnte zur zusätzlichen Stabilisierung sicherlich zusätzliche Gewindestangen verbauen oder (etwas zähneknirschend) auf eine Etage verzichten
Meine Vermieterin hab ich informiert und sie hat keine Bedenken geäußert.
 
Grapparübe schrieb:
Verstehe ich das richtig, dass der Vorteil beim Injektions-Innengewindeanker darin besteht, dass ich die Gewindestange später leicht wieder herausdrehen kann
In einen solchen Innengewindeanker würde ich keine Gewindestange sondern gleich eine passende Schraube drehen.
Aber grundsätzlich hast du das richtig erfasst. Wird eine Gewindestange eingeklebt (mit Siebhülse oder ohne) kann die nur noch durch absägen entfernt werden.

Grapparübe schrieb:
bei der Siebhülse, dass sie höhere Lasten tragen kann
Nein, bei der Siebhülse geht es eher um Kontrolle und die Menge an Injektionsmörtel zu reduzieren.
Im Bohrloch soll der Mörtel alle Lücken ausfüllen. Bei Hohlräumen hast du da ein Problem weil verdammt viel rein passt und kaum Einsicht ob der Mörtel noch an der Gewindestange anliegt oder schon im Hohlraum verschwunden ist.
In solchen Fällen werden Siebhülsen eingesetzt: Sie halten den Mörtel beim Bohrloch, tritt durch die Hülse aber auch etwas in die Hohlräume aus. Da wo kein direkter Kontakt zu Stein möglich ist verhält sich die Kombination dann mehr wie ein Spreizdübel.


mfg JAU
 
Danke, jetzt ist für mich alles Klar !! :top:
 
Da ich schon so einige dieser Kartuschen verwendet habe:
1. Ein Ausbläser ist in jedem Fall hilfreich, mit einem Sauger bekommt man nicht sämtlichen Dreck raus. Und das sollte man, Injektionsmörtel an Staub/Krümeln ist nicht sonderlich haftend.
2. Man kann angebrochene Injektionsmörtel-Kartuschen selbstverständlich weiter verwenden, Deckel aufbewahren, beim nächsten mal neuen Zwangsmischer verwenden und fertig.
3. Wer sowas auf Vorrat lagern will: von Koaxial-Kartuschen, also "normale" Rundkartuschen wie von Silikon bekannt, wo der Härter in der Mitte in einer Art Folienschlauch eingebettet ist, kann ich nur abraten!
Die kann man kaum ein halbes Jahr über das Ablauf-Datum hinaus lagern, ich habe da schon diverse von wegwerfen dürfen. Das Problem scheint mir der Schlauch zu sein, der den Härter vom Mörtel trennt - ist aber auch egal, kaputt ist kaputt.
Ich würde dann eher zu Dual-Kartuschen raten, da ist der Härter außen in einer kleineren Röhre dran. Erfordert eine Pistole wie die Fischer DM-S mit zwei Druckstempeln, dürfte aber IMHO länger haltbar sein.
 
Gut zu wissen, wie lange die Haltbarkeit bzw. die Verwendbarkeit von angefangenen Kartuschen ist. Hab in meiner Asservatenkammer neulich gestöbert und da sind mir diese Verbundanker in die Hände gefallenP1090076.JPG ich glaube ich hab die vor Jahren beim Hausbau irgendwo verwendet, sind dann aber in Vergessenheit geraten, weil ich bis heute nie wieder welche gebraucht habe.
Also preislich können die allemal mit der Kartuschen Variante mithalten (10St. rund 9€ + Versand) Haltbarkeit unbegrenzt, Verwendbarkeit gut. Vielleicht hat jemand mehr Erfahrung dazu und könnte ein Statement abgeben
zimmy
 

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Für Überkopf dürften die nicht geeignet sein. Du führst die ja in's Loch ein und zerdrückst sie danach und vermischt damit die Komponenten. Da die äußere Komponente ziemlich flüssig ist, wird sie Dir auf Hände und Kopf tropfen und somit als Reaktionspartner fehlen.
 
zimmy schrieb:
Haltbarkeit unbegrenzt, Verwendbarkeit gut.
Für die UKA3+ gibt der Hersteller 3 Jahre Haltbarkeit an...

zimmy schrieb:
Vielleicht hat jemand mehr Erfahrung dazu und könnte ein Statement abgeben
Bei den Dingern muss man aufpassen das man die Löcher nicht zu tief macht. Der Mörtel sollte nämlich ein wenig aus dem Loch austreten um sicher zu gehen das genug drin ist. Dementsprechend sind sie für Hohlziegel auch völlig ungeeignet.

Ich glaube bei uns auf Arbeit liegen auch noch ein paar (abgelaufene) rum. Weil irgendwie alle lieber mit der Kartusche arbeiten...


mfg JAU
 
Völlig ungeeignet? Wir müsse erst einmal klären was mit "Hollochziegel" gemeint ist, sind es Mehrkammer Hollochziegel wie Poroton oder Mehrkammer Formsteine aus Beton? Bei Beton würde ich dir zustimmen, denn da sind die "Holkammern" ja viel größer, bei Porotonsteine hab ich die Erfahrung gemacht, waagerecht in die Wand, hält das "Bombenfest"
zimmy
 
zimmy schrieb:
hält das "Bombenfest"
Was ist das für eine Maßeinheit? Was imperiales?

zimmy schrieb:
bei Porotonsteine hab ich die Erfahrung gemacht
Schauen wir uns doch mal lieber an was der Hersteller Wienerberger dazu sagt: https://www.wuerth.de/web/media/dow...ll/sichere_befestigung_in_ziegelmauerwerk.pdf
Bei Lochsteinen werden Siebhülsen aus Metall oder Kunststoff verwendet, die verhindern, dass die Mörtelmasse unkontrolliert in die Steinkammern gelangt. Diese Siebhülsen müssen vollständig mit Mörtel verfüllt werden. Durch das Einbringen der Gewindestange wird der in die Siebhülse eingepresste Injektionsmörtel durch die Maschen der Siebhülse in die Kammern des Steines gedrückt und erzeugt einen Formschluss mit den Stegen (Bild 16b). Deshalb tragen Injektionsdübel in Mauerwerk ihre Lasten überwiegend durch Formschluss und nur im Bereich der Steinstege durch Stoffschluss in den Verankerungsgrund ein.

Vergleiche das mit der Montageanleitung von Upat. Die UKA3 sind schlicht nicht für den Einsatz in Siebhülsen vorgesehen. Ich kann mir vorstellen das man die Siebhülse beim Brechen und Mischen der Kartusche direkt zerstören würde.


mfg JAU
 
Die Maßeinheit "Bombenfest" ist jetzt so nicht wissenschaftlich untersucht und nachgewiesen und ist dementsprechend auch so nicht anwendbar, also beachte!: Mit "Bombenfest" sollte jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht haben, "Bombenfest" in meinen Fall soll bedeuten, bin mir sicher dass, das in meinem Fall, hält. Aber nur in meinem Fall!
Ich hab kein Hochschulstudium o.ä. absolviert, ich hab einfach die Erfahrung gemacht, dass diese Befestigung in meinem Fall zuverlässig hält, wobei man auch wieder sagen kann "Was ist zuverlässig"
Bitte: Beiträge sollten auch mal etwas locker betrachtet werden.
Wobei ich auch der Meinung bin, es sollte schon seriös sein und deshalb finde ich auch dieses Forum so klasse.
zimmy
 
Diese "Glaskartuschen" funktionieren nur in massiven Untergründen. Den Lochziegel würdest Du nur weiter zertrümmern und die einzelnen Komponenten würden sich kaum bis gar nicht in den Ziegelkammern vermischen. Die Patronen müssen durch den Bohranker, mit Schlag, im Bohrloch angerührt werden. Da hast Du dafür einen sicheren Anschluß des Klebers mit dem Bohrloch.
Wir habens mal nur mit der Schlagbohrmaschine versucht weil kein Setzwerkzeug für den Bohrhammer vorhanden war. Das war schlichtweg Murks!
 
Thema: Injektionsmörtel zur Deckenmontage in Lochziegel?
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