Welche Körnung beton

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noidem

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Hallo, welche Körnung für kies würdet ihr empfehlen. Es soll eine 13 bis 15 cm dicke Bodenplatte aus beton in einen altbat in 3 Räumen erstellt werden. Auf dieser kommt später die Dämmung und dann estrich. 016 oder 08er kies ?
 
Hallo,

wenn das ne Flachgründung ist und der Beton was taugt, baucht´s keine Matte.

Gruß
D.Mon
 
Hallo D.Mon,

bei Betonsockeln ohne Matte wird mir mulmig. Selbst wenn es eine Flachgründung ist, wie will ein Laie feststellen, ob der gelieferte Beton tatsächlich das taugt, was er verspricht?
Risse im Sockel sieht man bei dem Aufbau, wie es der TE beschrieben hat, später nicht. Die Schäden, die aufsteigende Feuchtigkeit verursacht, falls der Sockel reißt, kommen erst in Jahrzehnten, aber sie kommen.
Ist OT, aber deine Antwort steht im Raum, die ich, anders als viele deiner anderen Beiträge, nicht wirklich hilfreich finde.

Viele Grüße,
Dieter
 
Hallo Dieter,

Danke für Deine Kritik.
Ich kann meine Anmerkung gerne begründen.

Zunächst mal genügt der Hinweise auf eine einzubauende Matte nicht, wenn der Laie nicht weiß wo er die Matte einbauen soll (oben, unten, beides, von unten nach oben wechselnd etc.). Baut man sie beispielsweise in der Mitte des Querschnitts ein, ist sie in der Regel wirkungslos.

Warum baut man eine Matte (oder andere Betonbewehrung) ein?
Beton kann sehr gut Druckkräfte aufnehmen, Zugkräfte dagegen weniger gut.
Wo treten bei einer Flachgründung Zugkräfte in der Bodenplatte auf?
Richtig: Nirgends, daher bin ich der Ansicht, die Matte ist nicht notwendig - erst recht nicht, wenn man nicht weiß, wie/wo sie eingebaut werden soll.
Bei planmäßiger Betonüberdeckung von rund vier Zentimetern ist es bei 13 bis 15 cm Plattendicke ohnehin kaum möglich, die Matte statisch wirksam zu platzieren.

Thema Abdichtung:
Wirkt eine Bewehrung nennenswert gegen aufsteigende Bodenfeuchte: Nein!
Warum nicht?
Aufsteigende Bodenfeuchte beruht auf der Kapillarwirkung des Baustoffs.

Du hast aber insofern recht, als man sich um die Abdichtung von Bodenplatten Gedanken machen sollte.
Wie macht man es richtig?
Das ist abhängig vom Lastfall, also von der Feuchtebeanspruchtung.
Wenn man nicht gerade drückendes Wasser hat, bringt schon eine kappilarbrechende Schicht (20 cm Schotter) unter der Bodenplatte viel, ist aber m. E. nicht ausreichend.
WU Beton scheidet m. E. bei dem hier geplanten Vorhaben aus.

Da ich nicht annehme, dass der Bauherr mit der Bodenverlegung warten will, bis der Beton ausreichend trocken ist, empfehle ich (nach 28 Tagen) eine Abdichtung aus Bitumenbahn (z. B. G200 DD oder PV200 DD) im Gieß- und Einrollverfahren aufzubringen (Voranstrich aus (bevorzugt) Bitumenemulsion nicht vergessen. Wie eng man die Fristen einhalten sollte, hängt auch vom weiteren Aufbau ab.

Gruß
D.Mon
 
D_Mon schrieb:
Zunächst mal genügt der Hinweise auf eine einzubauende Matte nicht, wenn der Laie nicht weiß wo er die Matte einbauen soll (oben, unten, beides, von unten nach oben wechselnd etc.). Baut man sie beispielsweise in der Mitte des Querschnitts ein, ist sie in der Regel wirkungslos.

Dazu hätte ich jetzt doch gerne eine Erklärung.
Denn da ist sie vielleicht nicht so wirksam wie ganz oben oder ganz unten aber bringt dennoch Zugfestigkeit und Rissverhinderung ein.
Dass diese im hiesigen Fall nichts "Tragen" muss ist mir jedoch auch Klar.

PS
 
Hallo PS,

Zugspannungen entstehen durch Biegung.
Wenn sich eine Platte biegt, treten die Druck- und Zugkräfte abhängig von der Lagerung oben oder unten auf.

Stell Dir - als einfaches Beispiel - eine zweiseitig linienförmig gelagerte, nicht eingespannte Platte vor.
Unter Last liegt auf gesamter Länge die Zugzone unten, die Druckzone oben, weil sich die Platte nur nach unten durchbiegt.
Genau in der Achse gibt es weder Zug noch Duck, somit würde die Matte in der Mittellage nicht auf Zug beansprucht werden und wäre damit weitgehend wirkungslos.

Etwas komplizierter wird es, wenn die Platte zusätzlich eingespannt ist, z. B. weil am Rand aufgemauert wird (= Last am Auflager von oben).
In dem Fall hat man in den Randbereichen die Zugzone oben, im Mittelfeld unten.

In dem Bereich, wo es von oben nach unten wechselt, treten zusätzlich Scherkräfte in Plattenmitte auf, aber auch gegen die wirkt die horizontal liegende Matte kaum.
Scherkräfte kann man sich so vorstellen, als wollte sich das Material horizontal gegeneinander verschieben, halt wie die beiden Hälften einer Schere.

Vielleicht hast Du schon mal auf einer Baustelle Zusatzbewehrung im Randbereich gesehen, die so gebogen war, dass sie von der Unterlage am Auflager mit etwas Abstand schräg nach oben lief und in die Oberlage eingeflochten war. Solche Bewehrung steht quer zu den Scherkräften und nimmt diese auf.

Herzliche Grüße
D.Mon
 
Moin
D_Mon schrieb:
Genau in der Achse gibt es weder Zug noch Duck, somit würde die Matte in der Mittellage nicht auf Zug beansprucht werden und wäre damit weitgehend wirkungslos.
Vielleicht stelle ich mir das zu einfach vor, aber ich gehe davon aus, dass Beton genauso inkompressibel ist wie eine Flüssigkeit. Wenn das der Fall ist würde bei einer in der Fläachenmitte belasteten Platte auf der Unterseite eine Zugspannung auftreten. Je näher an der Unterkante desto geringer.
Dann müsste, wenn ich mir das im Übertragenen SInn vorstelle, wie bei einem Hebel sein. Je näher an der Achse, desto größer die von der anderen Seite übertragenen Kräfte.
Meine "Erklärung" bitte nicht falsch verstehen. Ich will nur verstehen was ich ggf falsch kapiere.
:wink:
Die Bewehrung in der angesprochenen, nachträglich eingebrachten Bodenplatte liegt ja praktisch nur eben auf und bekommt keine wirkliche Last weswegen ich von "Bewehrung" zur Rissverhinderung schrieb.

PS
 
Hallo nochmal,

Risse entstehen auf zwei Arten.
Erstens durch Schwindvorgänge.
Das sind in der Regel Mikrorisse, die vorrangig bei WU-Beton von Bedeutung sein können (hier kaum relevant).
Zweitens durch Überschreiten der zulässigen Zugspannungen.

Und, nein Beton ist nicht unkomprimierbar.
Bei Druck im Rahmen der zulässigen Druckspannungen wird er (geringfügig) gestaucht, bei höherem Druck versagt er durch Materialzerstörung.
Tatsächlich verhält sich Beton unter (einachsiger) Druckbeanspruchung sogar weniger spröde als unter Zugbeanspruchung.

Gruß
D.Mon
 
Thema: Welche Körnung beton
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