Bodenbelag

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xrated

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Hallo

weiß jemand was da unter dem Bodenbelag zum Vorschein kommt?

Es ist ein PVC Belag der lose drauf liegt. Drunter ist eine ziemlich harte ca. 1mm hohe Schicht die an der Unterseite dunkel ist. An der Oberseite ist es sehr glatt, also einfach nur Bodenkleber ist das glaube ich nicht. Sieht irgendwie wie neuer Belag auf den alten draufgelegt aus.

Baujahr Anfang 1960.
 

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Hallo,

ich denke es ist ein alter Linoleum-Belag. Ich kenne solche Beläge von unserem Haus, die wurden in den 60er Jahren verlegt. Oben das Muster, 1 mm schwarze Schicht und unten bräunlich.

Grüße
Dieter
 
Vorsicht!

Bei der Bauzeit können sowohl der Belag als auch der Kleber asbesthaltig sein. Wenn diese 1mm Dicke Schicht aus einzelnen Platten besteht, könnten das Flexpatten sein, die grundsätzlich sehr viel Asbest (meist Chrysotilasbest) enthalten; 20 % und mehr sind keine Seltenheit. Auch PVC-Belöge (oft) und Linoleumbeläge (seltener) wurden zu dieser Zeit mit Asbest ver"gütet". Es wurden auch bitumenhaltige Kleber verwendet, denen ebenfalls Asbest beigemischt wurde. Wenn das so spröde und beschädigt ist, wie auf den Bildern, geht davon ggf. auch in eingebautem Zustand eine akute Gesundheitsgefährdung aus. Ich würde beides auf jeden Fall von einem echten und unabhängigen Profi untersuchen lassen (nicht der Handwerker, der das vielleicht ausbauen soll).

Vielleicht kannst Du mal die Fläche fotografieren und einige mehr Detail mit besserer Beleuchtung und schärfer. Auf den Bildern kann man kaum etwas erkennen.

Als erste Sofortmaßnahme empfehle ich Dir, die Bruchflächen mit einer Spritzflasche (z. B. aus dem Bleumenbedarf) mindestens mit Wasser zu benetzen (nicht wässern!), um eventuelle Restfasern provisorisch zu binden. Es kann auch Sekundärkontaminationen geben, beispielsweise dass Fasern sich mit dem Staub auf die Wände gelegt haben. Bis man weiß, was Sache ist, sollte man äußerste Vorsicht walten lassen, keine Arbeiten dort ausführen, keinesfalls fegen oder staubsaugen und die spröden, gebrochenen Bereiche nicht betreten.

Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte niemanden unnötig verunsichern, aber damit ist wirklich nicht zu spaßen. Ich mach´ echt viel Scheixx mit, an der Stelle hört's auf.

Ich hoffe, da ist nichts.
Gruß
D.Mon
 
Für das, was ich beschrieben hatte, war meine Bezeichnung falsch, sorry, es handelt sich nicht um Linoleum, sondern um Linoleum-Imitat, genannt Stragula. Das kann auch Asbest beinhalten, meistens aber nicht. Das war sehr oft im Kleber. Die schwarze Schicht ist gepresste Teerpappe.

Meine Empfehlung ist, um dem TE eine konkrete Hilfestellung zu geben, erst mal Ruhe zu bewahren und eine Probe davon beim zuständigen TÜV einzuschicken. Die Kosten dafür sind überschaubar.

Die Probe kann auch unter Befeuchtung genommen werden.

Grüße
Dieter
 
Würde auch erstmals empfehlen eine Probe untersuchen zu lassen.
Puuh, muss da irgendwie immer gleich an die früheren Arbeiten denken, wie man damals doch sorglos damit umging ...
 
Dieter K schrieb:
...
Die schwarze Schicht ist gepresste Teerpappe.
Oder (meist asbesthaltiger) Bitumenkleber

Dieter K schrieb:
Meine Empfehlung ist, um dem TE eine konkrete Hilfestellung zu geben, erst mal Ruhe zu bewahren und eine Probe davon beim zuständigen TÜV einzuschicken. Die Kosten dafür sind überschaubar.
Ruhe bewahren ist in jedem Fall richtig. Selbständige Probenentnahme ist möglich, wenn man ausreichend gut informiert ist.

Gruß
D.Mon
 
MrDitschy schrieb:
Puuh, muss da irgendwie immer gleich an die früheren Arbeiten denken, wie man damals doch sorglos damit umging ...
Es gibt Länder, da kannst Du heute noch Asbestfasern in Säcken kaufen, so wie bei uns Fertigmörtel. Auch ein in Deutschland bei Heimwerkern einst sehr beliebter Feinspachte war lange Zeit asbesthaltig und steckt noch in Millionen von Dübellöchern, Wandverspachtelungen, ja sogar in selbst gebauten Spielzeugen.
 
Also brüchig ist da noch nichts, dass sind nur die Ränder vom Boden auf dem Bild.
Das ganze zu analyisieren ist aber eine gute Idee, wusste gar nicht das der TÜV sowas macht.

Richtig blöd ist das ganze Asbest Zeug ja vor allem wenn man es entfernen möchte und ich kann mir vorstellen das in den anderen Wohnungen recht sorglos damit umgegangen wurde und dieser Feinstaub verteilt sich dann im ganzen Haus.

Die Raumluft kann man wohl auch auf Asbest untersuchen lassen.

Es gibt in der Wohnung auch noch Zimmer mit einem Holzboden aus quadratischen ca. 12cm großen Fliesen in Echtholz, da weiß man auch nicht womit das verklebt wurde.

Fakt ist auch das meine Oma die in der Wohnung gelebt hatte, an Lungenkrebs verstorben ist.
 
D_Mon schrieb:
Dieter K schrieb:
...
Die schwarze Schicht ist gepresste Teerpappe.
Oder (meist asbesthaltiger) Bitumenkleber
Auch da sollte man sich sicher sein, ob es sich um Bitumen oder um Teer handelt. Teer ist auch ohne Asbest durch diverse PAK ein Krebserreger.

xrated schrieb:
Die Raumluft kann man wohl auch auf Asbest untersuchen lassen.
Kann man, ist aber in diesem Fall wenig sinnvoll. Die Konzentration sollte sich ohne direkte Tätigkeiten an den kontaminierten Teilen in Grenzen halten und vor allem durch Lüften stark verringern. Wenn du tatsächlich wissen willst, ob der ganze Raum verseucht ist, hat eine Probe des herumliegenden Staubes (als Wisch- oder Klebeprobe) deutlich mehr Aussagekraft. Letztendlich wird es aber reichen, dieses schwarze Zeug untersuchen zu lassen - dann weißt du zumindest, ob die Stelle, an der du gerade arbeiten möchtest, sicher ist.

Fakt ist auch das meine Oma die in der Wohnung gelebt hatte, an Lungenkrebs verstorben ist.
Da würde ich erstmal nichts drauf geben. Für gewöhnlich ist die Belastung durch einen Arbeitsplatz deutlich größer als zu Hause. Bei Asbest war z. B. auch immer ein Problem, dass die "Hausfrauen" die Arbeitskleidung ihrer Männer gewaschen haben und dadurch kontaminiert wurden. Der Anteil an lose gebundenem Asbest, bei dem durch jeden Luftzug Fasern frei werden, ist im Wohnbereich ist eher gering.
 
xrated schrieb:
ich kann mir vorstellen das in den anderen Wohnungen recht sorglos damit umgegangen wurde
Na klar. Das war ein halbes Jahrhundert so.
und dieser Feinstaub verteilt sich dann im ganzen Haus.
Nuja. Das ist mit jeglichem Staub so.

Die Raumluft kann man wohl auch auf Asbest untersuchen lassen.
Ich würde Wetten eingehen, dass da nichts gefunden wird.

Es gibt in der Wohnung auch noch Zimmer mit einem Holzboden aus quadratischen ca. 12cm großen Fliesen in Echtholz, da weiß man auch nicht womit das verklebt wurde.
Ist auch wurscht, weil gebunden.

Fakt ist auch das meine Oma die in der Wohnung gelebt hatte, an Lungenkrebs verstorben ist.
Aber sicherlich nicht daran. Die Asbestfasern waren und sind ja in den Mitteln gebunden, und in der Form geht keinerlei Gefahr von ihnen aus. Die Gefahr entsteht, wenn sie gelöst werden, also durch abrasive Arbeiten; das kann schleifen, bohren, brechen o.ä. sein.

Aber dennoch: man muss es nicht übertreiben und jetzt an jeder Stelle Gevatter Tod stehen sehen. Ich kannte jemanden, der an Asbestose verreckt ist, bzw. ist er nicht, er hat die Sache vorher selbst beendet, das ist wahrlich kein schöner Tod. Aber man bekommt nicht sofort eine Asbestose, nur weil der Verdacht besteht, daß Asbest enthalten ist. Man muss halt, wenn der Verdacht besteht, damit entsprechend umgehen, und fertig.

Wäre es "schlimmer", so wären schon Millionen von Heimwerkern tot: Im letzten Jahrtausend wurde tonnenweise asbesthaltiger Putz verwendet. Das Hochhaus in Duisburg, was letztes Jahr gesprengt wurde ("weißer Riese"), wurde ein Jahr später als geplant gesprengt, weil der Putz ein asbesthaltiger war.

Im übrigen ist Asbest auch in Naturwerkstoffen enthalten, in Kies z.B..

Was ich sagen will: es ist gut, daß Du dir der Gefahr bewußt bist und entsprechend damit umgehst, aber wenn Dir das grundlegend nicht behagt, musst Du in einen Neubau aus nach den 1990ern ziehen.
 
Ich weiß nicht wie sich der Asbeststaub verhält aber wenn das so hartnäckig ist wie Katzenallergene, da hat ein Allergiker noch Probleme obwohl die Katze schon jahrelang raus ist und das vermutlich auch nur weil sich diese Proteine irgendwann zersetzen. Die kleben überall an und werden dann bei einem Windstoß aufgewirbelt. Staubfrei bekommt man den Innenraum durch lüften auch nicht.
 
An deiner Antwort sieht man, dass du dir jetzt viele, zu viele Gedanken machst. Du weisst noch nicht was überhaupt Sache ist. Dirk hat dir beschrieben, wie viel Gefahr von dem ausgeht, was momentan in deiner Wohnung ist. Keine!
Deine Sorge mit den anderen Wohnungen wäre verständlich, wenn gerade in einer gearbeitet wird und der Staub durch das Haus zieht. Ist das der Fall? Vermutlich nicht.

Gehe jetzt einfach Schritt für Schritt vor.

Wenn du dir sicher sein willst was da liegt, schicke erst mal eine Probe ein und warte ab, was diese ergibt. Selbst wenn diese Asbest einhält ist noch keiner verseucht.
 
Die Sache ist nur so das es im Haus 60 Wohnungen mit insgesamt 30 dieser Asbest Platten und jetzt bei vielen Wohnungen eine Sanierung ansteht. Ich glaube nicht das alle Elektriker bescheid wissen wie man mit sowas richtig umgeht. Die Belüftung wo das ist, ist auch nicht vorhanden.
 
Moment. Erst wusstest Du gar nichts, dann hat Dir jemand gesagt, es könnte Asbest sein, und jetzt stellst Du das als Fakt hin. Würdest Du bitte mal bei den Fakten bleiben und einfach nichts wissen, so wie vorher!? Oder habe ich irgendetwas verpasst?

Und, mal ganz ehrlich: wenn es so gefährlich wäre, wie Du gerade heraufbeschwörst, dann wärst Du schon tot, weil das auch schon so war, bevor Dich jemand darauf hingewiesen hat. Also stirb' gefälligst auf der Stelle, damit wir Dir Blumen auf's Grab stellen können.

Wenn Du das nicht willst, hör auf mit dem Blödsinn.
 
Dirk schrieb:
...Erst wusstest Du gar nichts, dann hat Dir jemand gesagt, es könnte Asbest sein, und jetzt stellst Du das als Fakt hin...
Ich verweise sicherheitshalber nochmal darauf, dass selbst wenn es Asbest ist, es gebundener Asbest ist. Wenn der mit Vorsicht und nicht mittels Brechen oder Flexen und mit geeigneter Absaugung entfernt wird, ist das schon die halbe Miete.
Oder anders herum gefragt: Wurde inzwischen eine Probe von dem Zeugs analysiert und weiß man, ob es Asbest ist?
 
sorry Faden verwechselt. Ich meinte die Asbest Platten die im Sicherungskasten hängen (30 Platten im ganzen Haus verteilt). Kann mir nicht vorstellen das die Elektriker alle spezielle Staubsauger der Klasse H besitzen denn ein normaler Staubsauger haut den ganzen Feinstaub hinten wieder raus.
 
Was im Boden ist weiß ich noch nicht. Aber ich werde erstmal bei der Hausverwaltung fragen wie da derzeit der Stand ist in dem ganzen Haus. Der Boden war ja meine ich in allen Wohnungen gleich.
 
Wenn das tatsächlich Asbest ist, darf das kein Elektriker anfassen, der nicht mindestens den kleinen Befähigungsnachweis nach TRGS 519 hat. Ich würde die Hausverwaltung schriftlich auffordern, dass Arbeiten an Asbest nur durch nachweislich geschultes und mit den notwendigen Nachweisen ausgestattete Personen daran arbeiten dürfen. Das wird mittlerweile sehr genau betrachtet.
Stichwort: Murisol-Urteil.
Wer die Vorschriften wissentlich und nach Aufforderung missachtet macht sich strafbar.

Im übrigen möchte ich davor warnen, hier ohne Kenntnis der Faktenlage einfach mal so zu behaupten, das sei fest gebundenes Asbest. Ich erinnere mich, dass mir hier Konsequenzen angedroht wurden ( :wife: ), weil auf einem von mir geposteten Foto ein Trennschleifer mit demontierter Schutzabdeckung zu sehen war. Und jetzt so was.

Ich weiß sehr genau, worüber ich hier rede, und da sträuben sich mir wirklich enorm die Haare. :schlaubi:

Gruß
D.Mon
 
D_Mon schrieb:
Wenn das tatsächlich Asbest ist, darf das kein Elektriker anfassen, der nicht mindestens den kleinen Befähigungsnachweis nach TRGS 519 hat.
Dir ist aber schon aufgefallen, dass Kollege xrated konsequent die Anforderung einer Wohnort-Angabe ignoriert, dabei aber offenbar in Österreich verortet ist? Dort könnte das anders geregelt sein.

Stichwort: Murisol-Urteil.
Das soll genau was sein? Darunter spuckt mir Google auf der ersten Seite etwas über die Blutspende von Schwulen, einen Roman und über Serienvergewaltigung in Frankreich aus. Welches der drei Themen hat denn mit Ekeltricksern und Asbest zu tun?!? :crazy:
 
Sorry, ich habs falsch vertippt. Ich meinte Morinol-Urteil. Dieses hat vor wenigen Jahren zu einem enormen Umdenken in der gesamten Fachwelt geführt.

Konkret geht es darum, dass letztinstanzlich u. a. entschieden wurde, dass asbesthaltige Bauteile unabhängig von Ihrer Größe nicht überdeckt werden dürfen. Im verhandelten Fall ging es um Fugenmaterialien in Betonteilen, die einen relativ hohen Anteil an Chrysotilasbest aufwiesen. Man muss aufgrund des Urteils inzwischen davon ausgehen, dass an asbesthaltigen Bauteilen gleich welcher Art ausschließlich sog. ASI Arbeiten zulässig sind (Abbrechen, Sanieren, Instandsetzen) und dass das sehr eng gefasst zu betrachten ist.

Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit einen Fall, wo Elektriker in vorhandene Kabellehrrohre, aus denen vorher durch eine Spezialforma mit TRGS-519-Zulassung Kabel ausgezogen worden sind, keine neue Kabel einziehen durften, weil die alten Bestandkabel mit Platten aus fest gebundenem Asbestzement in Berührung (!) gekommen waren. Die Platte waren schon längst unter enormem Aufwand (Unterdruckhaltung, Filterung, Nachreinigung, Freimessungen etc.) ausgebaut. Trotzdem durfte niemand an die Rohre ran, der keinen Asbestbefähigungsnachweis vorlegen konnte. Da Elektriker sowas nicht haben, mussten neue Kabelwege geplant werden, die in extra dafür errichteten Vorsatzschalen verzogen werden mussten (insgesamt ungefähr 350 Vorsatzschalen mit Brandschutzanforderungen).

Schon dieses eine Beispiel zeigt, wie eng solche Arbeiten mittlerweile bewertet werden.

Gruß
D.Mon
 
Thema: Bodenbelag

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