Dübel und Beton

Diskutiere Dübel und Beton im Forum Innenausbau im Bereich Anwendungsforen - Hallo ich habe einen Halter fürs Fahrrad bei dem das Vorderrad eingehängt wird. Der war mit 2x 8er Dübel und 5mm Schraube befestigt. Jetzt komme...
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Hallo

ich habe einen Halter fürs Fahrrad bei dem das Vorderrad eingehängt wird. Der war mit 2x 8er Dübel und 5mm Schraube befestigt. Jetzt komme ich grad in den Keller und das Rad (15kg) lag am Boden.
Braucht man bei Beton besondere Dübel? Ich dachte durch die Härte müssten die Dübel eigentlich besonders gut halten, sind die Dübel die bei der Halterung dabei waren also 0815.
 
Ich würde eher darauf tippen, dass die Schraube zu klein war. Ich hätte bei einem 8er Dübel eine 6er Schraube genommen. Oder dein Loch war zu groß... (eiernder Bohrer?)
 
Beton ist ein super Werkstoff, um Dübel zu setzen.
Was für ein Billigkram dabei war, können wir natürlich jetzt auch nur raten. Eine 5mm Schraube für einen 8mm Dübel geht je nach Art des Dübels, aber ich nehme wenn es eine Spax-Schraube ist eher eine 6mm. Das dürfte hier das Problem sein.
(Bei Schrauben nach Din 97 reicht 5mm aus, weil die einen dickeren Schaft und dickeren Kern haben, aber wer verwendet die schon noch...)

Kunststoffdübel neigen bei Zugbelastung auf Dauer zum Fließen, d.h. sie können ganz langsam aus dem Bohrloch rutschen. Das passiert aber eigentlich nur bei Belastung durch Vibration oder höhere Temperaturen. Oder halt, wenn die Schraube zu dünn ist.

Schau erstmal, ob das Bohrloch noch maßhaltig ist: Einen 8er Bohrer von Hand reinschieben und prüfen, ob er Spiel hat. Wenn nicht würde ich einen hochwertigen 8er Dübel mit einer 6er Schraube setzen.
Wenn es ewig halten soll, kann man Injektionsmörtel reindrücken und eine M6 Gewindestange einkleben. Die löst sich nie wieder. Das ist hier aber meines Erachtens nicht notwendig.
 
Fischer selbst gibt für den Universal-Nylondübel S8 eine nutzbare Schraubengröße Spanplatten/Holzschrauben von 4,5-6 an. Könnte in der Tat hier bei reiner Zugbelastung zu wenig sein.

Bei Zugbelastung (also Deckenmontage) würde ich aber, wenn kein Injektionsmörtel verwendet werden soll und unter der Voraussetzung, daß der Beton ungerissen und das Bohrloch wirklich rund und einigermaßen maßhaltig ist, sowas wie den "TOX Messing Spreizdübel Metrix" nehmen. Da wird dann eine metrische Schraube M6 eingedreht.
Was bei Kunststoff-Dübeln passieren kann, siehst Du ja jetzt...

Alternativ gibt es aber, wenn man keine Kartusche Injektionsmörtel anbrechen will, selbigen auch in Glasröhrchen.
 
Kann eigentlich nur entweder ein 0815 Dübel, zu dünne Schraube, zu großes Bohrloch das Problem darstellen - also wenn ein Dübel im Bohrloch nicht richtig gespreizt/verspannt wurde, kann er auch nicht halten.

Solche beiliegenden 0815 Dübel fliegen bei mir zumindest immer gleich weg und verwende nur noch Tox oder Fischer.
 
MrDitschy schrieb:
Solche beiliegenden 0815 Dübel fliegen bei mir zumindest immer gleich weg und verwende nur noch Tox oder Fischer.
Es gibt Gründe, warum auch Marken-Nylondübel in der Regel nicht für Überkopfmontage in Beton zulässig sind.
 
Wo steht eigentlich, dass er den Halter in der Decke befestigt hat?
 
Liegt vermutlich am Beton. Musste auch erstmal in mich gehen, bevor mir der Gedanke kam, dass der Keller/das Gebäude aus Betonbaumaterialien bestehen könnte.
 
Vielleicht auch bei der Montage noch sehr viel Bohrstaub im Bohrloch?
 
... oder bei untergehendem Mond montiert :glaskugel: ?
 
Dirk schrieb:
Es gibt Gründe, warum auch Marken-Nylondübel in der Regel nicht für Überkopfmontage in Beton zulässig sind.
Ja, aber bei ca. 15kg Traglast?


michaelhild schrieb:
Wo steht eigentlich, dass er den Halter in der Decke befestigt hat?
Stimmt, an der Wand und Beton wäre das beschriebene zwar schwer möglich … evtl. schräg nach oben gebohrt?


Mathias K. schrieb:
Vielleicht auch bei der Montage noch sehr viel Bohrstaub im Bohrloch?
Wenn Wand sicher möglich, doch ginge auch erstmals von Deckenmontage aus, dann recht ungewöhnlich.
 
michaelhild schrieb:
Wo steht eigentlich, dass er den Halter in der Decke befestigt hat?
Nirgendwo. Es ist aber naheliegend, denn wenn nicht gerade extrem unsauber gearbeitet wurde, halte ich es für unwahrscheinlich, daß sich ein Dübel aus einer Wand herauszieht. Da sind die Scherkräfte nach unten dann doch noch etwas höher als die horizontalen Zugkräfte.
 
Ich kenne die Halter bei denen das Rad am Vorderrad aufgehängt wird eher als Deckenkonstruktion.
ich habe einen Halter fürs Fahrrad bei dem das Vorderrad eingehängt wird. Der war mit 2x 8er Dübel und 5mm Schraube befestigt.

Und wen das eine Wandkonstruktion ist werden die oberen Dübel zu 95% auf Zug belastet während die Unteren, sofern vorhanden, außer ein wenig Scherkraft praktisch nichts zu halten haben.
Und gerade Wandkonstruktionen haben, je nach Konstruktion, bedingt durch die große notwendige Ausladung ein vielfaches des Radgewichtes zu halten.

PS
 
Also mit dem Staub das könnte sein. Und es handelt sich um die Wand. So ähnlich sieht der Halter aus:
https://www.bike-components.de/cach...-black-universal-47383-143344-1481258431.jpeg
Ich habe allerdings auch nur die 2 obersten Schraubenlöcher verwendet (statt 4), weil ich dachte das reicht und die unteren eh nicht viel machen. Immerhin hing da schon einige Monate was dran.

Das obere Bohrloch ist sehr passgenau, beim unteren kann man den Bohrer 1-2mm hin und herwackeln, also noch im Rahmen meine ich.

Die Schraube hat 3.6-3.7mm Kerndurchmesser und der Dübel wird auf ca. 8.5mm gespreizt. So weit ich mich erinnern kann ging die Schraube auch relativ schwer rein.
 
Ich will ja kein böses Blut schüren, aber kommt außer dir noch jemand an das Rad der oder die das Rad möglicherweise als Turn- oder Kletterobjekt gesehen haben könnte? :glaskugel:

PS
 
Wenn der 8mm Dübel nur auf 8,5mm gespreizt wird, fehlt der Anpressdruck.
Neuen, guten Dübel und 6mm Schraube verwenden. Dann hält das.
 
Dirk schrieb:
Es gibt Gründe, warum auch Marken-Nylondübel in der Regel nicht für Überkopfmontage in Beton zulässig sind.

Meines Wissens nach liegt das aber an den Brandschutzverordnungen. Feuer soll bei Nylon/Kunststoff nicht so gut sein und wenn dann einem die Decke auf den Kopf fällt hilft das auch nicht beim in Sicherheit bringen.

Ansonsten sollte halt für den Untergrund der passende Dübel gwählt werden, dann passiert da auch nichts :zunge: Natürlich sollte auch die Locherzeugung, Reinigung und Schraubengröße passen.

Eine typische Handwerker Vorgehensweise ist es bei Lochstein mit ordentlich wums und einem Bohrhammer rein zu bohren und und sich dann wundern wenn das nicht hält. Dazu noch einen S6 Dübel der nur für Beton taugt und fertig ist die Arbeit ... :brech:
 
MrDitschy schrieb:
und verwende nur noch Tox oder Fischer.
Wobei Marke allein nicht hilft.
Ich hatte mal ne Schachtel Fischer SX 6x50 geschenkt bekommen, weil sie beim Käufer reihenweise aus dem Beton gerutscht sind.
Problem dort war, die Schrauben waren nicht lang genug und kamen nicht bis ans Ende des Dübels und somit hatte dieser nur eine geringe Spreizkraft.
Die Schrauben hätten ca. 5mm länger sein müssen, damit sie den Dübel zusätzlich noch zusammenziehen.
Ich hab die Dübel mal mit ca. 10 mm längeren Schrauben in Porenbeton probiert (wofür sie von Fischer auch beworben werden). Die haben sich dann zwar schön zusammengezogen, aber das Regal hat sich dennoch aus der Wand gezogen und am Ende ein ausgeleiertes Loch hinterlassen in den dann locker der nächst größere Dübel gepasst hat.
 
Das ist auch so ein typischer Fehler mit der falschen Schraubenlänge...

Die größere Länge des Dübels bringt laut Fischer bei dieser Serie keinen Haltevorteil:

Fischer Lastentabelle Spreizdübel SX6x30 / SX6x50:
Porenbeton≥ PB 2, PP 2 (G 2)[kN] 0,03
Porenbeton≥ PB 4, PP 4 (G 4)[kN] 0,09

Dann lieber die neuen DuoPower, da bringt die längere Ausführung auch etwas.

Fischer Lastentabelle Dübel DuoPower 6x30 / 6x50:
Porenbeton≥ PB 2, PP 2 (G 2)[kN] 0,10 / 0,15
Porenbeton≥ PB 4, PP 4 (G 4)[kN] 0,38 / 0,55

Wie wurde denn das Bohrloch erstellt? Ich bevorzuge da einen Mehrzweckbohrer und je nach Porenbeton, einen mit kleinerer Größe. Also bei einem 6er-Loch verwende ich einen 5,5mm Bohrer.

Leider bietet Fischer nur für das Lochmaß von 10mm einen Porenbetonstößel an. Ein verdichten ist bei diesem Material deutlich sinnvoller und kommt der Haltekraft zugute.
 
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