lkwpeter schrieb:
Wir arbeiten mit ca. 30m² Dämmung. Die Platten haben jeweils Maße von 1000 x 1000 x 50 mm.
Die Drumecke wird komplett ausgekleidet. An einer langen Wand wird ein Vorhang als Molton ausgehängt. Auf der gegenüberliegenden Seite 8 Waben Schaufstoff à 1000 x 1000 x 50 mm (einfach, weil's schick aussieht.
)
"Weil es schick aussieht" ist im Bereich der Akustik vielleicht nicht der beste Ansatz.
Meine Empfehlung: Ein billiges Messmikrofon besorgen, die Freeware
REW herunterladen und erst einmal ein paar Messungen im unbehandelten Raum machen (RT60: Das Diagramm zeigt die Nachhallzeiten für verschiedene Frequenzen).
Dann siehst Du sehr schnell, welche Frequenzbereiche Probleme machen. Im zweiten Schritt kannst Du dann passende Absorber oder andere Maßnahmen auswählen und das nach jeder Einzelmaßnahme durch eine weitere Messung prüfen.
Das klingt zwar aufwendig, spart aber Geld, weil Du nur so viele Absorber kaufen musst, bis das gewünschte Ergebnis erreicht wurde.
Als Messmikrofon ist grundsätzlich jedes Mikro geeignet, dass eine ausreichend niedrige untere Grenzfrequenz hat und - ganz wichtig - omnidirektional ist (zumindest für Hobby-Zwecke).
Eventuell ist schon was geeignetes vorhanden. Das Behringer ECM8000 ist ansonsten beliebt, weil es für den Zweck ausreichend ist und es sehr günstig ist.
Zum Anregen des Raums wird ein Lautsprecher mit Verstärker benötigt, der von der Software über den Audioausgang des PCs angesteuert wird. Der Lautsprecher sollte den Frequenzbereich des Schlagzeugs insbesondere nach unten abdecken. Meist reicht ein einfacher Hifi Subwoofer und ein normaler Lautsprecher für den oberen Frequenzbereich vollkommen aus. Den Subwoofer an die selbe Stelle stellen, wo später das Schlagzeug steht.
Grundsätzlich: Zuerst die Probleme im Bassbereich lösen. Anschließend messen, ob der Mittel- und Hochtonbereich dadurch schon automatisch ausreichend mit bedämpft wurde und nur falls nicht dafür weitere (dünnere) Absorber anschaffen.
Raummoden im Bassbereich kannst Du am besten in den Raumecken bedämpfen, da dort alle drei möglichen Resonanzen (Raumlänge, -breite und -höhe) zusammentreffen. Dort sollte also die meisten Absorber platziert werden.
Dazu brauchst Du dicken Schaumstoff, der ein wenig Wandabstand haben sollte. Zum Beispiel kannst Du Matten mit 50-100 cm Breite und ca. 10-20 cm Dicke raumhoch in die Ecken stellen. Da bleibt dann in den Ecken jeweils ein kleines Dreieck als Grundfläche frei. Die Matten sollten keine vollflächige Platte auf der Rückseite haben. Da muss Luft problemlos durchkommen. Ein paar Latten oder Bretter stören nicht. Es sollte nur nicht vollflächig sein. Falls es sich um Außenwände handelt: Unbedingt oben und unten 10cm frei lassen, damit ausreichend Luft hinter die Absorber kann und es dort nicht schimmelt.
Die konkreten Abmessungen ergeben sich aus den Messungen. Und es hängt natürlich davon ab, welche Schaumstoff verwendet wird. Da Du schreibst, dass der 50mm starke Schaumstoff schon vorhanden ist: Es ist kein Problem, die z.B. 15 cm Gesamtdicke aus 3x 5 cm zu erzeugen. Was für ein Schaumstoff ist es denn?
Ich würde erst einmal mit den Raumecken (großzügig) und entweder der Decken- oder Seitenfläche direkt beim Schlagzeug anfangen und dann eine zweite Messung machen. Vermutlich reicht das schon oder es muss nur noch im Detail nachgearbeitet werden.