Wasch/Heizungs-Kellerdecke dämmen?

Diskutiere Wasch/Heizungs-Kellerdecke dämmen? im Forum Innenausbau im Bereich Anwendungsforen - Hallo zusammen, auf der Suche nach einer Antwort wende ich mich mal an Euch, da meine bisherige „Forschung“ eher verwirrend ist. Der Raum ist...
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hptmumm

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Ruhrgebiet
Hallo zusammen,

auf der Suche nach einer Antwort wende ich mich mal an Euch, da meine bisherige „Forschung“ eher verwirrend ist.

Der Raum ist ca. 22qm groß. Die Decke ist aus Beton. Lediglich ein Stromkabel ist an der Decke verlegt (Raumbeleuchtung). Zwei Fenster an unterschiedlichen Wänden. Der Raum wird als Waschküche (2 Maschinen und Wäscheleinen zum Trocknen) und Heizungskeller (Gaszentralheizung für 2 Wohnungen) genutzt.

Die Idee ist, diese Decke zu dämmen, damit es in der darüber liegenden Wohnküche nicht so Fußkalt ist. Eine grundsätzliche Energieersparnis wäre natürlich auch ganz nett.

Einschlägige Seiten behaupten, „ja, ganz toll, auf jeden Fall machen.“ Nur sind das genau die Leute, die mir das ganze Zeug dann auch empfehlen bzw. gleich verkaufen. Das weckt mein Misstrauen.
Etwas kritischere Seiten winken eher ab, warnen vor Schimmelbildung und nicht aufgehenden Kosten/Nutzen Rechnungen.
Dabei geht es aber meist in beiden Fällen um unbeheizte Kellerräume.

In meinem konkreten Fall geht es aber um einen schwach beheizten Feuchtraum.

Wie schätzt Ihr den Fall ein? Eher lassen weil es nichts bringt und eventuell die Bausubstanz schädigt.
Oder klar, alles kein Problem, nur die richtige Vorgehensweise muss beachtet werden. Was wäre dann die richtige Vorgehensweise?

Die Fragen kommen mir deswegen hoch, äh auf, weil bei mir Bekannten nach einer aufwändigen „Styropordämmorgie“ an Fassaden und Kellerräumen durch Fachleute, sich nach einiger Zeit Schimmelbefall eingestellt hat.

Danke und Grüße

Roby
 
Morgen,

eine Waschküche ist streng genommen kein Feuchtraum, genauso wenig wie ein Badezimmer.

Mit Energieeinsparung wirds wohl auch nicht viel werden wenn der Kellerraum beheizt wird. Obs wärmere Füße gibt ist auch nur schwer zu sagen weil nicht bekannt ist wie die Außenwände gemacht sind. Geht die Betondecke bis Außen und wird nur durch ne Putzschicht von der Umwelt getrennt hast du ne erstklassige Kältebrücke die die Isolierung zu großen Teilen außer Funktion setzen würde.

Das Problem dabei ist auch: Wasser kondensiert an den kalten Stellen. Wenn sich die Feuchtigkeit also seither gleichmäßig an der Wand verteilt hat besteht nach einer schlecht gemachten Isolierung die Gefahr von einzelnen, feuchten Stellen. Wo sich der Schimmel nur all zu wohl fühlt...


mfg JAU
 
J-A-U schrieb:
eine Waschküche ist streng genommen kein Feuchtraum, genauso wenig wie ein Badezimmer.
Falsch, jeder nicht stetig geheizte Raum ist als Feuchtraum einzuordnen, dazu zählen Keller, Garagen etc.

Ich weiß ja nicht wie viele Bauten Du schon gesehen hast, aber was Du bzgl. der nach außen gehenden Betondecke schreibst ist total normal.

Mein Vorschlag zur Sanierung: Decke abhängen mit Stahlprofilen, nachdämmen mit Steinwolle. Dann eine Folie (SD>=100m) und mit Gipsfaser beplanken, spachteln, streichen - fertig. Dämmstärke bitte berechnen. Wärmere Füße incl.
 
Selbst mit einer Dämmstoffstärke von 30cm unter der Decke wird da keiner warme Füße bekommen.

Ich halte das vorhaben für überflüssig.
 
Sehe ich genau so. Eine Dämmung von unten wird an den kalten Füßen nix ändern.

Was sind denn im EG für Bodenbeläge verbaut? Fliesen?
 
henniee schrieb:
J-A-U schrieb:
eine Waschküche ist streng genommen kein Feuchtraum, genauso wenig wie ein Badezimmer.
Falsch, jeder nicht stetig geheizte Raum ist als Feuchtraum einzuordnen, dazu zählen Keller, Garagen etc.
Wo steht das?

http://de.wikipedia.org/wiki/Feuchtraum
Ein Feuchtraum ist ein Begriff aus dem Bauwesen, der jedoch normativ nicht erfasst ist.

Das in unbeheizten Räumen "Feuchtraum"-Schalter und -Dosen installiert werden müssen ist dennoch korrekt.


mfg JAU
 
J-A-U schrieb:
Das in unbeheizten Räumen "Feuchtraum"-Schalter und -Dosen installiert werden müssen ist dennoch korrekt.
Da hätte ich dann auch gerne einen Beleg für diese Behauptung.
Treppenhäuser in Mietshäusern sind i.A. auch unbeheizt, eine Installation mit Feuchtraum-Schaltern ist mir dort noch nie begegnet.
 
Hallo zusammen,

@ Schwarze Sonne: Ja, Du hast richtig geraten. Die Wohnküche darüber ist gefliest.

Danke und Grüße

Roby
 
hptmumm schrieb:
@ Schwarze Sonne: Ja, Du hast richtig geraten. Die Wohnküche darüber ist gefliest.

Tja...dann helfen wohl nur dicke Socken... :mrgreen:

Spass beseite: Fliesen sind immer fußkalt, es sei denn, sie werden beheizt (Fußbodenheizung). Spar dir das Geld für die Dämmung, wär sehr schlecht angelegt.
 
Gähn...
Findet sich in der Vde 0100 Teil 200 1998-06

"A.6.3 Trockene Räume sind Räume oder Orte, in denen in der Regel kein Kondenswasser auftritt oder in denen die Luft
nicht mit Feuchtigkeit gesättigt ist.

ANMERKUNG: Hierzu gehören z. B. Wohnräume (auch Hotelzimmer), Büros; weiterhin können hierzu gehören:
Geschäftsräume, Verkaufsräume, Dachböden, Treppenhäuser, beheizte und belüftbare Keller.
Küchen in Wohnungen und Baderäume in Wohnungen und Hotels gelten in bezug auf die Installation als trockene
Räume, da in ihnen nur zeitweise Feuchtigkeit auftritt.

A.6.4 Feuchte und nasse Räume sind Räume oder Orte, in denen die Sicherheit der Betriebsmittel durch Feuchtigkeit,
Kondenswasser, chemische oder ähnliche Einflüsse beeinträchtigt werden kann.

ANMERKUNG: Hierzu können z. B. gehören: Großküchen, Spülküchen, Kornspeicher, Düngerschuppen, Milchkammern,
Futterküchen, Waschküchen, Backstuben, Kühlräume, Pumpenräume, unbeheizte oder unbelüftbare Keller,
Räume, deren Fußböden, Wände und möglicherweise auch Einrichtungen zu Reinigungszwecken abgespritzt
werden:
Bier- und Weinkeller, Naßwerkstätten, Wagenwaschräume, Gewächshäuser, ferner Räume oder Bereiche in Bade- und
Waschanstalten, Duschecken, galvanische Betriebe."

Noch Fragen?

Btw: Was sind schon 10% Wärmeverlust zum Keller/Kellerdecke..

Vectradamos schrieb:
Selbst mit einer Dämmstoffstärke von 30cm unter der Decke wird da keiner warme Füße bekommen.
Richtig, das ist auch nicht Aufgabe einer Dämmung.
Die Füße werden dann nur nicht so schnell kalt :wink:
 
henniee schrieb:
Btw: Was sind schon 10% Wärmeverlust zum Keller/Kellerdecke..

Vectradamos schrieb:
Selbst mit einer Dämmstoffstärke von 30cm unter der Decke wird da keiner warme Füße bekommen.

Ja genau. Was sind schon 10% Wärmeverlust.
Wenn man durch eine Dämmung der Kellerdecke den Verlust vll auf 9% Reduzieren kann, dafür aber im Keller nurnoch gebückt laufen kann.


henniee schrieb:
Vectradamos schrieb:
Selbst mit einer Dämmstoffstärke von 30cm unter der Decke wird da keiner warme Füße bekommen.
Richtig, das ist auch nicht Aufgabe einer Dämmung.
Die Füße werden dann nur nicht so schnell kalt :wink:

Aber genau das erwartet der TE !


Eine möglichkeit wäre noch zu prüfen ob sich der einbau einer kleinen belüftungsanlage für den Wäschekeller lohnt und Technisch umzusetzen ist.

Dann steht nicht das ganze jahr über das Fenster auf -> weniger kälte im keller.
 
Ändert aber wie gesagt alles nichts an dem Gefühl kalter Füße - der Abfluss von Wärmeenergie aus den Füßen in die Bodenfliese sorgt dafür. Da kann er den Kellerraum bis zur Bodenplatte dämmen - das wird nicht viel ändern.

Einzige Möglichkeit: Teppich (Läufer) drauf oder Fliesen raus und anderen Bodenbelag verbauen.
 
..........oder Opas alte Filzpantoffel anziehen. Evtl noch ein paar "Norwegersocken" dazu. :ducken:
 
Hallo zusammen,

nicht das wir uns missverstehen: Mir ist schon klar, das der Boden nicht meine Füße wärmt. Dann hätte ich mir eine Fußbodenheizung einbauen müssen.
Bleiben halt nur Puschen oder Teppich(Läufer).

Die gerade mal 16 Jahre alten Fliesen werde ich aber garantiert nicht ersetzen, um ein wohligeres Fußgefühl zu erreichen. Ist ja eine WohnKüche, da mag ich den Boden eher robust und pflegeleicht.

Aber das ist ja nicht mein alleiniges Anliegen.

Der Wärmeverlust von 10% wird sich auch wieder anders darstellen, sobald die anderen Kellerräume als Souterrain-Wohnung wieder voll beheizt sind. War halt diesen Winter nicht so.

Und eine Schimmelpilz sichere Dämmung für die Waschküche raubt mir tatsächlich zu viel an Deckenhöhe und kostet für die erreichbaren Effekte zu viel.

Da schieße ich die Idee mal in Wind, installiere eine kleine „Wetterstation“ und häng mir einen Zettel für korrektes Lüften hin. So nach dem Motto: „Draußen kälter als Drinnen, lüften. Ansonsten: Schotten dicht.“ Oder so ähnlich. :)

Danke für Eure Wortmeldungen

Grüße

Roby
 
Ich hol das Thema mal hoch, ich hab da gerade das gleiche Problem. Unter unserer Wohnküche ist die unbeheizte Waschküche. Da ist das Fenster immer gekippt, damit die Feuchte irgendwie weg kann. Ich würde gerne die Kellerdecke einfach und preiswert dämmen mit ca. 10cm Steinwolle.

henniee schrieb:
Mein Vorschlag zur Sanierung: Decke abhängen mit Stahlprofilen, nachdämmen mit Steinwolle. Dann eine Folie (SD>=100m) und mit Gipsfaser beplanken, spachteln, streichen - fertig. Dämmstärke bitte berechnen. Wärmere Füße incl.

Der Vorschlag klingt gut. Ungefähr so hatte ich mir das auch vorgestellt. Doch da sind noch ein paar Fragen. Hier hab ich ein Video gesehen


In dem Video ist der Wandanschluss aus UD-Profilen, dann darüber CW-Profile an Abhänger und dann CD-Profile unter die CW bzw. in die UD Profile. Fragen:

  • Kann ich mir die CW-Profile nicht sparen und die UD Profile direkt mit den Abhängern an die Decke montieren? Das würde mir das Isolieren mit Steinwolle etwas vereinfachen
  • Die von hennie genannte SD-Folie ist dann praktisch die Dampfsperre?

Hat irgend jemand eine einfachere/bessere Idee?
 
Bin ja kein Freund von solchen Stahlprofilen und Dämmwolle im Keller, aber denke die Kreuzung der Profile dient gegen das seitliche schwanken/usw., da zu den Wänden nicht befestigt.

Hast du vorab schon mal nach el. Fensterschließern geschaut, da gibt es doch sicher etwas, dies dann Temp- und Feuchtigkeitsüberwacht werden kann?

Oder wie schauts mit Dämmplatten aus, z.B. Multipor?
 
MSG schrieb:
Da ist das Fenster immer gekippt, damit die Feuchte irgendwie weg kann.
Zumindest im Sommer ist das keine gute Idee, da ist es im Keller in der Regel kälter als draußen und die einströmende warme Luft von außen kondensiert zusätzlich im Keller. Ich habe statt offenem Fenster einen elektrischen Luftentfeuchter (keinen Bautrockner!) in der Waschküche aufgestellt, den ich relativ selten bei Bedarf (hohe Luftfeuchte, >70%, meist im Sommer) einschalte. Der Keller kühlt bei geschlossenem Fenster auch nicht so stark aus, bei mir wird es meist nicht kälter als ca. 13-14 Grad.
Vielleicht ist eine Dämmung trotzdem nicht verkehrt, sollte ich auch mal darüber nachdenken. Ich habe allerdings im EG Fußbodenheizung und darunter ist bereits eine Dämmung, dann reicht vermutlich etwas weniger Dämmstoffdicke im Keller.
 
Doppelt von beiden Seiten dämmen finde ich nicht sinnvoll.

El. Luftentfeuchter sollte wenn unter 60% automatisch ganzjährig einen Raum entfeuchten ... sind aber auch wieder erhöhte Stromkosten.
 
MrDitschy schrieb:
Bin ja kein Freund von solchen Stahlprofilen und Dämmwolle im Keller, aber denke die Kreuzung der Profile dient gegen das seitliche schwanken/usw., da zu den Wänden nicht befestigt.
Nicht ganz. Üblicherweise (und auch in dem Video) wird die Decke mit UD-Profilen an die Wand angeschlossen. Da darf nichts schwanken.
Die Kreuzung dient zu Optimierung. Die obere Lage (Grundprofil) ist in weiteren Abständen verlegt. Dadurch reduziert sich der Aufwand der Deckenbefestigungen erheblich. Die untere Lage (Tragprofil) ist enger verbaut und dient zur Lastverteilung und damit sich die Platten nicht durchbiegen.
 
FrankH schrieb:
Vielleicht ist eine Dämmung trotzdem nicht verkehrt, sollte ich auch mal darüber nachdenken. Ich habe allerdings im EG Fußbodenheizung und darunter ist bereits eine Dämmung, dann reicht vermutlich etwas weniger Dämmstoffdicke im Keller.
Das hängt davon ab, wie viel Dämmung im Fußbodenaufbau unterhalb der Heizungsleitungen verbaut ist. Oft (es gibt Ausnahmen) wird am EG Boden nicht (viel) mehr Dämmung verbaut, als z. B. zwischen zwei beheizten Geschossen. In diesem Fall wäre es aus technischer Sicht sogar sehr vorteilhaft, die Kellerdecke mehr zu dämmen, als bei konventioneller Beheizung, weil bei Fußbodenheizung das Temperaturgefälle größer und deswegen auch der Wärmeabfluss größer ist. Man kann sich das so ähnlich vorstellen, wie die früher sehr beliebten Mehrschichtplatten hinter Heizkörpern.

Falls die Fußbodenheizung nicht schon beim Neubau vorgesehen war, kannst Du fast sicher davon ausgehen, dass die Dämmstoffdicke eher (zu?) gering ausgeführt ist, ganz einfach deswegen, weil es sonst an Übergängen zu Räumen ohne FBH (Flur, Wohungseingang etc.), Treppen und Balkontüren nicht funktioniert hätte. Einen ersten Eindruck kannst Du Dir verschaffen, wenn Du im Bereich von Treppen oder anderen feien Deckenkanten die Gesamtdicke misst und schaust, ob man Übergänge und/oder Randabschlüsse sehen und messen kann.

Gruß
D.Mon
 
Thema: Wasch/Heizungs-Kellerdecke dämmen?

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