Neuzugang Schleicher Compactool Bandsäge

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derfredy

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Frohe Weihnachten zusammen,
ich bin nun seit ca. 2 Wochen stolzer Besitzer einer Schleicher Compactool Bandsäge mit 400er Rollendurchmesser. Es scheint das gleiche Modell wie Dietrich's Säge zu sein. Es gibt aber kleine Unterschiede im Stahlbau. Dabei waren 7 teilweise unbenutzte Sägebänder.
Wie Dietrich schon schrieb ist die Konstruktion extrem robust. Details wie Axial-Wälzlager zur leichten Verstellung der Bandspannung lassen das Maschinenbauer-Herz höher schlagen.
Bei meiner Säge ist ein 1,5KW@220Volt Motor verbaut. Er sollte genug Power mitbringen - hoffentlich.
Die Säge war total verdreckt als ich sie abgeholt habe. Alle Führungsrollen waren fest und hatten mehr oder minder starke Verschleißspuren. Der Gußtisch war oberflächlich total verrostet aber ansonsten unversehrt.
Alles in allem ist die Schleicher genau das, wonach ich gesucht habe. Eine Maschine die mit etwas Zuwendung wieder in einen guten Zustand gebracht werden kann und mir viele Jahre Freude bei der Arbeit mit ihr bescheren wird.
Leider habe ich keine Fotos von dem Ausgangszustand gemacht. Ich hatte schon einige Teile zum Transport demontiert.
Nun habe ich alle Teile gründlich gereinigt. Den Stahlkorpus habe ich bereits in den Keller verfrachtet.
Ich habe der Maschine schon ein neues/gebrauchtes Anschlusskabel spendiert.

So sieht die Maschine momentan aus.


Sobald es weitergeht werde ich berichten...
 

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Hallo Fredy,

gratuliere zur neuen/alten Bandsäge!

Freut mich das Du die Überarbeitung hier dokumentieren willst, dann gibt es mal wieder was zu verlinken für die Fernost-Importmaschinen Fanatiker:)

Tatsächlich sind einige wenige Details anders als an meiner Schleicher gelöst, aber der solide Maschinenständer in "G"-Form hat sie, dazu der ungewöhnlich breite und tiefe, dazu gekanntete Ständer links, der durch absolute Unnachgiebigkeit beim Bandspannen besticht.

1,5KW sind eigentlich üblich in der Klasse, sollte also funktionieren. Mit der Erhöhung der Bandgeschwindigkeit von originalen 1100 m/min mußt Du dann aber vorsichtig sein, der 1,5er Motor hat natürlich auch beim Drehmoment Grenzen.
 
Frage aus Neugierde:
Wie soll er die Bandgeschwindigkeit ändern?
Hat die Maschine ein Vorgelege?

PS
 
Hallo und guten Morgen,

an der unteren Umlenkrolle ist eine Riemenscheibe angegossen, die Riemenscheibe am Motor lässt sich tauschen/im Durchmesser verändern, sprich größer wählen um die Bandgeschwindigkeit zu erhöhen.
Mit dem 2,2KW Antrieb hab ich die Bandgeschwindigkeit auf 1350m/min eingestellt.
Leider habe ich keine Möglichkeit einen vorhandenen FU (bis 4KW) an zu schliessen, sonst würde ich mal mit 1600m/min testen, Hema macht das auf Wunsch so bei den SR-Modellen.
 
Dietrich schrieb:
Leider habe ich keine Möglichkeit einen vorhandenen FU (bis 4KW) an zu schliessen, sonst würde ich mal mit 1600m/min testen, Hema macht das auf Wunsch so bei den SR-Modellen.

Moin Dietrich
Davon würde ich, wenn die Maschine mit einem Unterspannungsauslöser ausgestattet ist auch zunächst mal abraten bzw. einen FU nur danach einschleifen. Ansonst sehe ich da kein Problem .Aber das wäre ein Thema für einen neuen Thread.

PS
 
Moin zusammen,
die Bandgeschwindigkeit bzw. die Riemenscheibe kann ich bei Bedarf noch anpassen. Ich möchte erstmal Erfahrungen mit der Säge sammeln und sie dann gezielt verbessern. Ob das nötig wird, kann ich mir momentan schlecht vorstellen. Die Verarbeitung lässt zur Zeit keine Wünsche offen.
Stand jetzt habe ich zwei Dinge verändert bzw. verbessert. Einerseits habe ich zur Verstellung/EInstellung der Rollenführung M6er Sterngirffe verbaut - es sind leider nicht so schöne wie deine, Dietrich :cry: und anderseits die Achsen der Laufräder nachgeschliffen. Die Passung zwischen Lager und Achse war speziell an der unteren Achse seeehr stramm :wife: . Ich musste mir zur Demontage extra einen Abzieher aus Holzresten, Gewindemuffen und Schrauben basteln. Mit enormer Gewalt konnte ich das Rad anschließend von der Achse ziehen. Beim oberen Laufrad hat Kriechöl und ein paar Schläge mit dem Schonhammer gereicht.
Der Innenring des Lagers sollte aufgrund seiner punktförmigen Last einen losen Sitz erhalten. 25p6 erscheint mir für die Anwendung sinnvoll. Ich habe daraufhin die Achsen vermessen und anschließend mit Schleifleinen bearbeitet bis ein Maß von 24,98-24,99mm erreicht war.
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Außerdem wurden die Lager der Schwungräder getauscht. Es wurden 4 Stück 6205- 2HRS besorgt. Die alten Lager konnte ich Dank Dietrichs Tipps leicht mit einem entsprechendem rückschlagfreiem Hammer entfernen. Anschließend habe ich die Ringnuten und Lagersitze entfettet und mit einer Messingbürste gereinigt. Besonders die Ringnuten waren total verdreckt.
20181220_162136.jpg

Anschließend wurden die neuen Lager für den EInbau vorbereitet. Ich habe Lager-Außenring und Sitz mit Bettbahnöl beschmiert und die Lager mit dem Hammer wieder eingetrieben. Zwischen beiden Lagern befinden sich Kunststoff-Abstandsbuchsen. Diese durfen natürlich nicht vergessen werden.
20181220_162011.jpg
20181220_162432.jpg
 
Alle blanken Stahlteile sind ebenfalls aufgearbeitet. Es war im Grunde sämtliches blankes Metall angerostet. Zum Reinigen von Kleinteilen habe ich eine Reinigungsbürste in die Standbohre eingespannt. Damit habe ich die Teile sehr schön entrostet und gleichzeitig satinieren können. 20181227_0948132.jpg
Ebenso habe ich den Tisch mit der Bürste und meiner Kress Bankbohrmaschine gereinigt. Dabei hat mich mal wieder die Power der kleinen Maschine gewundert.
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Den Tisch und alle blanken Teile habe ich anschließend mit Silbergleit vor Korrosion geschützt.
 
Die Rollen der Fuhrungen brauchten, wie schon eingangs erwähnt, dringend Pflege. Ich habe sie gründlich von einer Dicken Staub-/Schmodderschicht befreut. Nun wollte ich die Rollen zerlegen, damit der innere Verschleiß bewertet werden kann. Ich hatte schon mal Bilder von einer zerlegten Apa-Führung gesehen. So hatte ich das eigentlich auch vor. Leider musste ich feststellen, dass die Messingbuchse inkl. Rollenwelle in das Gehäuse gepresst wurden. Versuche den Verband wieder zu lösen, blieben aus Angst irgendwas irreparabel zu beschädigen, erfolglos. Dann musste es eben auch so gehen. Ich habe die Führungen unter EInsatz von Beschlags-/Schließzylinder-Spray wieder gangbar gemacht. Anschließend habe ich die Rollen auf meinem Schleifbock wieder schön glatt geschliffen. Mein Schleifer hat, Gott sei Dank, eine ensprech große und verstellbare Auflage. Somit ging das sehr zügig und mit erstaunlich gutem Ergebnis.
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20181227_095205.jpg
Beim Schleifen habe ich darauf geachtet, dass die Flächen nicht planparallel geschliefen wurden sondern leicht kegelig. Ich hoffe, dass dadurch die Führung des Bandes verbessert wird. Wenn man von oben auf den Spalt der Führungen guckt, sieht man das dieser leicht v-förmig ist. D.h. die Wellen stehen nicht im 180° Winkel zueinander.
20181227_095116.jpg
Was meint ihr, war mein Vorgehen so richtig?

Die fertig zusammen gebaute Baugruppe sieht nun so aus
20181227_095140.jpg

Jetzt muss ich nur noch einen passenden Unterbau mit Fahrvorrichtung und Fach für Sägebander schreinern. Anschließend kann die Säge wieder zusammen gesetzt werden. Ich freue mich schon total auf die ersten Schnitte....
 
Hallo Fredy,

sieht alles sehr gut aus, ja die Meccard Führungen sind ein bischen V-förmig ausgeführt, die Einstellung ist aber fummelig weil sich beim Anziehen der Kontermutter die Führung eigentlich immer ein Wenig nachstellt.
Mir ging das auf den Keks, und auch einer der Führungsteller war bissl wacklig, habe dann auf Hema-Führungen umgestellt baugleich zu Panhans APA.
Noch ein Lob zur sonstigen Ausstattung, Tischkreissäge und Doppelschleifer vom Feinsten!
 
Dietrich schrieb:
Hallo Fredy,

sieht alles sehr gut aus, ja die Meccard Führungen sind ein bischen V-förmig ausgeführt, die Einstellung ist aber fummelig weil sich beim Anziehen der Kontermutter die Führung eigentlich immer ein Wenig nachstellt.
Hallo
In welche Richtung muss das "V" offen sein? Das "V" zum Werkstück oder zum Stützteller hin offen?
Gefühlt hätte ich jetzt gesagt zum Werkstück hin weil ja die Sägebl'tter geschränkt sind und dort mehr Platz in der Breite benötigen. :glaskugel:
Naja, das war mehr eine Frage weil es hier anders ausgeführt ist.

PS
 
Hallo,

das "V" der Seitenführungsrollen öffnet nach hinten, denn vorne hinter der Zahnung muß das Band in der Spur gehalten werden.
Aber, obwohl sich Band und Führungsrolle so nah sein müssen, die Bezahnung und die Seitenrollen sind wie Feuer und Wasser, eine einzige Berührung beim Lauf führt zur Zerstörung des Bandes und kann sogar Schäden an den Führungsrollen zur Folge haben, deshalb dieser Hinweis:
https://www.bghm.de/fileadmin/user_...gshilfen/BG_5.3.3_Tischbandsaegemaschinen.pdf

übers richtige Einstellen der Bandführung.

Übrigens, Fredy, als Besitzer einer Bandsäge kannst Du Dir aus zusammen geleimten Plattenresten schon Teilkreise aussägen auf denen Du die zusammengelegten Bänder schonend lagern kannst, 33cm Durchmesser haben die zusammen gelegten Bänder der 400er Schleicher.
 
Wo wir gerade beim Thema Zähne und Schränkung sind. Sind deine Beläge auf den Rollen auch gerade, Dietrich? Ich dachte die müssten immer ballig sein. In der von dir verlinkten Anleitung sieht man das auch auf Bild 2a.
Ich hoffe, dass ich das so belassen kann. Die Bandagen sind nämlich noch echt top in Schuss.
 
Hallo Fredy,

meine Beläge sind natürlich ballig!
Gerade Beläge sind sehr selten, habe ich erst einmal gesehen, vielfach werden aber ballige Beläge nicht erkannt, weil es ja nicht viel ist die der Belag vorn und hinten abfällt, bitte genau kontrollieren...

Gerade Beläge sind sehr schwierig ein zu stellen:(
 
Hallo zusammen,
Dietrich hatte recht. Beide Beläge sind ballig. Irgendwie hatte ich sie gerade in Erinnerung :crazy: , na ja...

Ich habe in den letzten Tagen immer mal wieder an der Bandsäge weiterabreiten können.
Ich habe mir aus Holzresten einen Untersatz für die Säge gebastelt. Als Verbindung habe ich mich gegen Lamellos entschieden. Ich habe alle Platten auf Gehrung gesägt und dannn verleimt und mit dem Nagelschießer verbunden. Die Kiste war so in ca. 2 Stunden zusammengenagelt.
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Nun mussten nur noch Füße und Rollen angebracht werden. Die Bohrungen habe ich im verleimten Zustand auf der Ixion hergestellt. Das hat echt Spaß gemacht. So konnte man die Möglichkeiten einer Standbohrmaschine mal wieder voll ausnutzen.
20181228_115642.jpg

Die kugelgelagerten Rollen laufen auf einem 12mm Edelstahl-Rund. Den Bolzen habe ich als Lagesicherung mit einer Gewnindebohrung durch das Gehäuse versehen und mit einer Senkkopfschraube versehen.
20181228_123754.jpg

Dann musste die Säge "nur noch" auf den Untersatz gestellt werden und dann konnte der Zusammenbau beginnen.
20181228_202121.jpg

Ich habe zuerst die untere Scheibe, neuen Riemen und den Motor montiert. Dann habe ich die Drehrichtung des Motors geprüft. Natürlich lief er falsch herum :cry: . Na gut, also Phasen drehen, dachte ich. Ich wollte die maschinenseitigen Kabel in dem schwarzen Anschlusskästchen tauschen. Dabei fiel mir auf, dass die Kabel ohne Endhülsen in die Klemmen gedreht wurden :evil: . Also musste die gesamte Verkabelung losgenommen und mit Aderendhüslen versehen werden. Ach, was liebe ich diese unvorhergesehenen Tätigkeiten... :brech:
Nachdem die Drehrichtung nochmal geprüft wurde, konnte es mit dem Zusammenbau weitergehen.
20181230_120146.jpg
...bis schlussendlich die Säge wieder komplett war.
20181230_1421103.jpg
20181230_1421246.jpg
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Jetzt muss SIe nur noch an ihren Platz und dann kann das Probesägen losgehen, freu...
 
Hallo Fredy,

ein kleiner Praxistest beim Auftrennen von Starkholz am Anschlag würde noch fehlen und die Angabe der max Schnitthöhe. :ducken:

Wie sieht es stundenmäßig aus, wie lange hast Du in die Aufarbeitung investiert?

Ansonsten sieht das rundum gelungen aus!
 
Hallo Dietrich,
wie du schon prophezeit hattest, waren die ersten Probeschnitte ein Genuss. Ich hatte den ersten Schnitt an Resthölzern gemacht. Interassenterweise passte die Ausrichtung des Tisches auf Anhieb. Mich hat das gewundert, weil die Schrauben in den Löchern des Tischs doch reichlich Spiel haben. Tja man muss auch mal Glück haben :bierchen:
Alle Schnitte waren sehr winkelig und verliefen auch nicht. Dann habe ich mich an die max. Schnitthöhe von guten 220mm gewagt. Dazu habe ich ein Lärchenbrett hochkant aufgetrennt.
20181230_144917.jpg

20181230_144953.jpg
20181230_145027.jpg

Dann hatte ich heute auch schon die ersten Arbeiten für ein Projekt zu erledigen. Ich baue mir gerade Schubladen-Muldeneinsätze für die MK-Bohrer. Dafür habe ich Elektrorohre mit Hilfe des Queranschlages und Parallelanschlag auf 330mm abgelängt. Diese Länge stellt so ziemlich das Maximum da,was am Parallelanschlag gesägt werden kann. Anschließend habe ich die Rohre halbiert.
20190101_172003.jpg

Das ging alles sehr zügig und auch präzise.

Um die Absaugung zu verbessern habe ich den unteren Bereich der Säge etwas eingehaust. Es flutschen nun nicht mehr ganz so viele Späne nach unten durch.
An der EInhausung habe ich ebenfalls die Bürste zur Belagreinigung angebracht. Diese habe ich nachstellbar ausgeführt.

20190101_185238.jpg

Nun ist auch dieses interessante Projekt abgeschlossen. Es hat viel Freude bereitet. Die Maschine kenne ich jetzt - wie auch meine anderen Maschinen- von A bis Z. Das macht Einstellarbeiten einfacher, schneller und genauer. In Summe habe ich ca. 20-25 Stunden gebraucht um die Maschine für die nächsten 30 Jahre fit zu machen.

Schönen Abend noch...
 
derfredy schrieb:
Schönen Abend noch...

Ebenso,
und danke für den tollen Bericht mit dem Du uns an deiner Restauration hast teilhaben lassen. :top:

PS
 
Thema: Neuzugang Schleicher Compactool Bandsäge

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