Uuups. Dich hätte ich fast vergessen weil ich am Handy nicht so viel tippen wollte. Und dann war der Beitrag auch aus den ungelesenen raus.
MSG schrieb:
powersupply schrieb:
b) Motor kommt in Dreieck. Der FU wird entsprechend passend konfiguriert.
Welchen Vorteil hätte ich da?
Der Vorteil wäre, dass der Motor bis 87Hz mit vollem Drehmoment arbeitet. Normaler weise beginnt ab 50Hz der sogenannte Feldschwächbereich bei dem der Motor stark an Drehmoment verliert weil die Ausgangsspannung des FUs nicht über Netzspannung angehoben werden kann. Daher kann man hier bei den Motor die für 400V in Stern geschaltet werden müssen einen kleinen Trick anwenden.
Dazu vielleicht erst noch ein klein wenig Physik:
So ein Motor besitzt eine Kenngröße, die sogenannte Spannungszeitfläche. Diese Fläche kannst Du dir am Besten vorstellen wenn Du eine Sinuskurve betrachtest und die Fläche bis zur Mittellinie ausmalst. Diese ist fix für den Motor. Ändert sich einer der Parameter also entweder die Zeit oder die Spannung hat das Auswirkungen auf den jeweils anderen Faktor. Will ich ein mehr an Spannung beaufschlagen wird die Kurve höher. Damit nun die Fläche gleich bleibt muss die Zeit reduziert werden während derer die Spannung anliegt, sprich die Frequenz erhöht. Und eine Frequenzerhöhung bedeutet bei einem Drehstrommotor eine Erhöhung der Drehzahl. Will man den Motor dagegen langsamer laufen lassen (die Flächen werden länger) muss nun die Spannung reduziert werden. Ggf auch auf 50V.
Zurück zu deinem Motor. Dieser hat eine Wicklung die dafür ausgelegt ist im Dreieck bei 230V und in Stern bei 400V betrieben zu werden. Die Dreieckbetrachtung ist da zunächst etwas einfacher. Hier ist jede der 3 Wicklungen einzeln zwischen je 2 Phasen angeschlossen und bekommt daher auch die volle Netzspannung beaufschlagt. Die Angabe, dass die Wicklungen für nur jeweils 230V zugelassen / ausgelegt sind verbieten einen Betrieb an 400V da dieser sonst so weit magnetisiert wird, dass das Eisen keine weiteren Magnetfeldlinien leiten kann und in Sättigung gerät. Dann wirkt nur noch der ohmsche Widerstand wodurch der Strom unzulässig hoch steigt.
Jetzt denken wir wieder an die Spannungszeitfläche. Was hab ich da geschrieben? Wenn die Spannung höher wird muss die Zeitdauer in der die Spannung anliegt kleiner werden!
Und genau hier kommen die seltsamen 87Hz ins Spiel. Die sind gar nicht seltsam sondern eine ganz einfache Rechnung.:
Die 400V entsprechen der 1,73-fachen Spannung von 230V. Also muss man "nur" die Zeit bis zum nächsten Nulldurchgang um das 1,73-Fache reduzieren damit die Spannungszeizfläche gleich bleibt.
Im Umkehrschluß heißt das nichts anderes als die Frequenz( 1/s ) um das 1,73-Fache anheben um die Spannungszeitfläche gelich zu halten.
Der Faktor 1,73 entspricht übrigens dem Ergebniis der Rechnung Wurzel aus 3. Das ist der sogenannte Verkettungsfaktor.
Ich würde lieber erst mal den Motor im Stern lassen und den FU über ein Stecker anschließen, dann kann ich schon mal testen und wenn nichts geht, immer noch bohren.
Spricht da etwas dagegen?
Nö. Da spricht natürlich nichts dagegen. Hab ich auch kein Problem damit und bin die nicht böse wenn dir das lieber ist.
Dann würde ich erst mal nur den FU über den Stecker an Drehstrom anschließen (ohne Motor) und dann entsprechend des Betriebshandbuches
1) S. 71 Reset auf Werkseinstellungen ( Trennen Sie die Netzversorgung, und warten Sie, bis das Display ausgeht. Drücken Sie folgende Tasten gleichzeitig: [Display/Status] [Change data] [OK]. Die Netzversorgung wird wiederhergestellt, während Sie die Tasten gedrückt halten.
Steht des so da drin. OK. Hab das nie richtig durchgelesen. Ist leider manchmal auch ein Problem wenn man erst mal (manchmal auch sinnlos)rumprobiert
2) S. 69 Schnellkonfiguration mit einigermaßen sinnvollen Werten und Ortbetrieb (=Panel) zum Testen
3) Bohrmaschine einstecken und schauen, was passiert
Spricht da etwas dagegen?
Das ist natürlich für eine Sichere Inbetriebnahme ohne zu tiefe Vorkenntnisse die beste Variante bei der man am wenigsten falsch machen kann. Experimentieren kann man hinterher immer noch.
Insbesondere bei der von mir vorgeschlagenen Variante sollte zur Vermeidung von Motorschäden der rote CEE-Stecker durch einen Grünen mit passender Steckdose ersetzt werden oder man lässt den Stecker gleich ganz weg und schließt den Motor mit einer abgeschirmten Leitung direkt an. Es gibt hier im Forum sicherlich den Einen oder Anderen der es gerne hören würde wenn Du es so machst.
Sodele. *Roman Ende*
Viel Spaß beim Lesen und Hirnen und bei Fragen einfach fragen.
PS