Metabo BS 0633 - Grundüberholung - Lager usw?

Diskutiere Metabo BS 0633 - Grundüberholung - Lager usw? im Forum Stationäre Maschinen im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, dank eines Forumkollegen (nicht Dietrich ;-) ) ist mir eine Metabo BS 0633 und ein ADH 1626 günstig zugelaufen. Beide Maschinen sind aus...
MSG

MSG

Moderator
Registriert
16.09.2009
Beiträge
5.720
Ort
20km rechts von Darmstadt
Hallo,

dank eines Forumkollegen (nicht Dietrich :wink: ) ist mir eine Metabo BS 0633 und ein ADH 1626 günstig zugelaufen.

Beide Maschinen sind aus 1984 und haben einen ziemlichen Wartungsstau (ich würde mal sagen: Noch nie etwas dran gemacht).
Ersatzteillage: Schwierig.

Angefangen habe ich jetzt mit der Bandsäge:
09270002_.jpg

Schadensbilder:
  1. Lager Rolle oben defekt:Band eiert im Leerlauf nach vorne und hinten ca. 1,5-2mm.
  2. Obere Sägeblattführung total falsch eingestellt, dadurch ist die obere re/li Bandführung zerschnitten.


1) Lager Rolle oben
Nachdem ich die Rolle incl. Befestigung ausgebaut hatte, war auch schnell klar warum das Band vor- und zurückwackelt. Die Rolle oben ist mit zwei Nadellagern (AD 20mm, ID 15mm, ohne Ring innen) gelagert. Warum man da kein gescheites Lager mit Innen- und Außenring eingebaut hat ... wissen nur die Götter. Platz wäre auf jeden Fall für ein größeres Lager gewesen, die Rolle hat ja ~ 340mm Durchmesser.
Doof ist, daß das das Nadellager direkt auf der (wohl gehärteten) Welle läuft (15.00mm Durchmesser) und das hintere die Welle an einer Stelle um 0,17mm abgeschabt hat:
09270004_.jpg
Die Welle auf dem Bild ist ein Drehteil und ist in das Flacheisen eingepresst.
2) Obere Bandführung
Das ist wohl das kleinere Problem: 09270001_.jpg Das Teil ist nicht mehr lieferbar. Ich werde es wie hier beschrieben durch ein Flacheisen mit 2 Kugellagern ersetzten.

Fragen
  • Wer hat eine Idee zur Reparatur der defekten Welle? Ich könnte mir vorstellen, daß man den defekten Bereich abdrehen kann, Gewinde einschneiden und ein Stück neue, gehärtete Welle da einschraubt (und klebt, damit das nicht mehr auseinandergeht). Oder?
  • Bei den Nadel- und Kugellagern bräuchte ich Nachhilfe. Da scheint es zahlreiche Sorten und Bezeichnungen zu geben. Gibts da eine allgemeinverständliche Übersicht wo ich mir dann die benötigten auswählen kann? Gibts eine empfehlenswerte Bezugsquelle?

Danke euch schon mal im Voraus, Mathias
 
schreib mal SKF und FAG mit dem Problem an, evtl. helfen die weiter, bestelle von denen mal einen Katalog, es sind alle lieferbaren Lager aufgeführt und je nach Verwendung sortiert; man kann also suchen ob es für die gesuchten Abmessungen überhaupt Lager gibt.

Könnte man in dem oberen Laufrad durch Aufdrehen des Lagersitzes auch noch ein größeres Lager einbauen?

Die vorhandene 15mm Welle könnte man "aufchromen" und schleifen, dann wäre wieder das Nennmaß zu erreichen.
 
Alfred schrieb:
Könnte man in dem oberen Laufrad durch Aufdrehen des Lagersitzes auch noch ein größeres Lager einbauen?
Leider nicht, das sind Blechräder09270006_.jpg

Alfred schrieb:
"aufchromen" und schleifen
Vermutlich kann ich mir für die Kosten auch eine neue Säge kaufen :wink:

09270004_farben.jpgIch dachte eher daran, den dunkelgelben Bereich abzuschneiden, in das hellgelben Reststück der Welle im lila Bereich ein M12 (Fein?) Gewinde zu schneiden und das dunkelgelbe Wellenstück durch eine mit den gleichen Maßen zu ersetzen, allerdings mit noch einem Gewinde vorne dran, so daß man die "neue" Welle mit der alten verschrauben kann. Das ganze dann noch mit rotem Loctite verklebt sollte halten.
Nur müsste das neue Wellenstück schon an der oberfläche gehörtet sein (da laufen ja die Rillenkugellager drauf) und ohne Drehbank wird das mit den zentrischen Gewinden auch nichts...
Wobei sich die Frage stellt, ob die Wellen überhaupt zerspanbar sind wenn sie schon mal gehärtet wurden - da muss ja auch noch die Rille für den Sicherungsring rein.
 
Da die Welle eh defekt ist , mal die Nadelbuchsen aus dem Laufrad auspressen und die Maße feststellen.
Schauen welche Lager es mit gleichem Aussenmaß und mit Innenlaufring gibt und dann evtl. ein passendes Stück Welle einsetzen. Die Kräfte durch die Bandspannung wird auch eine Welle mit ca. 3mm weniger Durchmesser verkraften können.
 
Normaler Wellenstahl ist problemlos bearbeitbar.
Kann das vielleicht sein,dass hier erst das Drehteil mit dem Gewinde in das Flachmaterial gedrückt wurde und anschließend ein Passstift in die Bohrung des Drehteils gepresst wurde? :glaskugel:
Dann könnte man vielleicht durch Abtrennen und ausdrmeln mit Hartmetallfräsern den Stift entfernen und einen neuen einpressen? :lichtauf:
Vielleicht lässt sich ja, wenn kein Bund dran ist, das ganze Gebilde aus dem Flachmaterial herauspressen und dann der Stift ausziehen?

PS
 
@powersupply: Ich werde das Ding jetzt mal sauber machen und mir die Verbindung nochmals genauer ansehen, eventuell sind das zwei Teile.

@H Gürth: Das wäre natürlich auch eine Lösung und bestimmt einfacher umzusetzen, als meine ursprüngliche Idee. Ich muss mich mal auf die Suche machen nach Lager für Wellendurchmesser <15mm
 
Ich kann mir das mit einem zusäätzlichen Innenring nicht vorstellen.
So eine Nadelhülse besteht ja schon nur aus dünnen Walzen und einer Außenhülse die eingepresst wurde. Wenn ich da noch einen Innenring mit nur 1mm Wandstärke zur Welle hnzufüge bleibt doch fürs Lager nahezu nichts mehr übrig. :kp:

PS
 
@PS: Es gibt Nadellager (hab welche gefunden) mit Innenring, damit wird natürlich bei gleichem Außendurchmesser der Innendurchmesser für die Welle kleiner.

H Gürth hat mir auch noch eine PN geschickt - ich werde mal gegen später die Welle noch detailliert untersuchen ob die ein- oder zweiteilig ist.
 
wie breit war denn das Nadellager?
Möglich wäre auch zwei Kugellager 28/15/7 wie z.B. SKF 61902 bzw. gekapselt mit einer Adapterhülse 28/30 mm einzubauen.
Die Nadellager 15/30 mm sind wohl genau wie beim Duss PK 40 Sonderanfertigungen und handelsüblich nicht zu bekommen.
Nochmals zum Aufchromen wenn die Welle wieder für ein Nadellager gerichtet werden soll, haben da gute Erfahrung gemacht, z.B. bei verschlissene Lenkstockhebel VW Käfer.
https://de.wikipedia.org/wiki/Aufchromen
http://www.betz-chrom.de/de/
 
Ich will jetzt nicht den Berufsskeptiker heraushängen und frage daher aus Neugierde über den weiteren gedachten Fortgang nach:
Wie bekommt man die Welle nach dem Aufchromen auf der ganzen Länge wieder rund und auf Nenndurchmesser?
Die Tragfähigkeit der Miniaturdünnringlager halte ich für Grenzwertig bis nicht ausreichend.
Wie bekommt man die wahrscheinlich gehärtete Welle auf den kleineren Nenndurchmesser heruntergeschliffen/gedreht?
Das Spannen stelle ich mir sehr Problematisch vor. :kp:

PS
 
Bevor zur Reparatur der Lagerung Aussagen getroffen werden können, sollte man den Durchmesser oder gar die Type der jetzt verbauten Nadelhülsen wissen. In der relevanten Zeichnung sind keine Lagerabmessungen vermerkt.
 
Aufchromen ist immer mit anschließendem Schleifen auf Maß verbunden. Diese Firmen richten hauptsächlich Kolbenstangen von Hydraulikanlagen z.B. Autokräne und haben Vorrichtungen um diese Kolben bis auf 8 m Länge mit speziellen Bandschleifmaschinen zu bearbeiten.
Bei meiner letzten Empfehlung zum Kugellager bin ich fälschlich vom Maß 30/15 mm ausgegangen, habe jetzt nochmals gelesen 20/15mm A/I Maß, das ist schon extrem mikrig.

Bei FAG gäbe es noch Nadelhülsen, also Nadellager ohne Innenring entweder 20/14 mm oder 21/15mm A/I Maß. Ersters wenn man die Achse auf 14mm schleift, ob man vom Blechrad noch 1mm abnehmen kann?
 
Ich muss nochmal nachmessen, ich glaube das ist nicht 20/15 sondern 22/15 ... aber ich werde heute Abend mal schauen und dann den FAG Katalog wälzen.
 
Hatte mir gestern mal die PDF von NADELLA heruntergeladen.
Die mal anschauen. Die machen nur Nadellager.
 
Mal ordentlich sauber gemacht:
09290004_.jpg
es ist von FAG ein HK 1512 mit einem Außendurchmesser von 21mm und Innendurchmesser 15mm.

Die Konstruktion der Welle ist ein Stück, das Ding ist auch fies in das Flacheisen eingepresst:
09290008_.jpg
09290010_.jpg
09290011_.jpg

Ich sehe da im Moment zwei Möglichkeiten:

1) Welle passend abdrehen auf 12mm und einen Innenlaufring aufpressen, der Rest bleibt alles wie gehabt. Da das Flacheisen nicht demontiert werden kann und ca. 15cm lang ist bräuchte man eine entsprechend große Drehbank und langsame Geschwindigkeit.
Risiken: Der Innenring passt nicht akurat auf den abgedrehten Bereich.

2) Geschliffenen Teil der Welle abschneiden und wegwerfen. In den Rest ein M12 Gewinde bohren (ca 15mm tief) und da eine fertige, gehärtete und geschliffene Präzisionswelle anstückeln. Lager wie vorher. Risiken: Gewindebohrer bricht ab.... dann ist Neufertigung angesagt.

Beides ist sicher nicht optimal, aber fürs Aufchromen und Abschleifen müsste man mit Sicherheit das Flacheisen von der Welle abtrenennen.
Ein komplettes Nadellager mit Innen- und Außenring ist größentechnisch nicht kompatibel.
Der Außendurchmesser von 21mm ist mehr oder weniger gesetzt, da er durch eine Hülse die mit dem Blechrad verbunden ist bestimmt wird.

So .... 1 oder 2 oder fällt jemand noch ein gutes 3 ein? :)

PS: Hat jemand einen Lagerinnenabzieher? Die Dreckdinger wollen ums verrecken nicht raus und ich will nicht das Blechrad außenrum kaputt machen.... Wobei bei Ebay gibts einen verstellbaren für 17.50€ und bei Amazon einen 5-teiligen Satz für 24.99€ ... hat da jemand Erfahrungen?
 
Kleines Schmankerl am Rande.. beim googeln gefunden: Das HK1512 ist das Kupplungsführungslager (Pilotlager) in den alten VW Boxermotoren im Käfer/Bus :)
 
Die Konstruktion der Welle ist ein Stück, das Ding ist auch fies in das Flacheisen eingepresst:
Sollte sich doch auf einer ordentlichen Hydraulikpresse ausdrücken lassen.
So wie ich das sehe, ist in der Welle vorne ein Sechskant, oder täusche ich mich ?
 
Ich würde, ehe ich versuche das rückseitige Teil mit auszupressen oder den Bolzen abzusägen, erst versuchen ob sich nicht der Lagerbolzen aus der restlichen Konstruktion ausziehen lässt.
Der müsste doch mit der "Vernietung" des rückseitigen Teiles mitfixiert worden sein :glaskugel:
Also bei der Herstellung rückseitige Spanneinrichtung in das Loch im Flacheisen stecken, harten Lagerbolzen von vorne einstecken und anschließend die Sache verbieten.

Du kannst javor dem Abtrennen zwei Kerben anbringen in die Du eine Trenngabel oder âhnliches eintreibst... :lichtauf:

Um die Lager zu entfernen, sofern sie überhaupt rausmüssen, kannst Du doch versuchen diese mit einem 10mm Splintentreiber von der entgegengesetzten Seite auszutreiben.

PS
 
Hallo MSG,

das Dein Einstieg in die Holzbearbeitung mit so viel Metallarbeit anfängt war sicher nicht geplant.
Dennoch sehen die Teile jetzt nicht hochkomplex aus, lassen die sich nicht neu anfertigen?
Für einen Metaller mit Drehbank und Bohrmaschine sollte das machbar sein und auch bezahlbar.
 
Thema: Metabo BS 0633 - Grundüberholung - Lager usw?

Ähnliche Themen

B
Antworten
0
Aufrufe
1.869
Birkenhof
B
M
Antworten
27
Aufrufe
1.770
Ein_Gast
E
R
Antworten
14
Aufrufe
1.031
Mr.Ditschy
Mr.Ditschy
Zurück
Oben