INCA Hobelmaschine restaurieren - Rost an Messerwelle

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Raubsau

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Durch Zufall habe ich heute in der Scheune des Nachbarn die alte Abricht/-Dickenhobelmaschine meines Großvaters, Marke Inca, gefunden. Mein Nachbar hat sie mir freundlicherweise geschenkt, er weiß nichts damit anzufangen.

Da sie einen größeren Durchlass als meine Hobelmaschine besitzt möchte ich sie gern richten und behalten, sie soll erstmal komplett zerlegt und gereinigt werden, viel ist nicht kaputt.

Einziges Manko: Die Messerwelle hat bereits Rost angesetzt. Wie entferne ich den am besten wieder? Schleifen oder Strahlen traue ich mich wegen der Gefahr einer Unwucht ehrlich gesagt nicht. Runter soll er trotzdem da er hässliche Flecken am Holz hinterlassen würde.

Kann mir jemand generell was zur Marke Inca sagen, wie ist die Qualität so? Gibt es etwas, dass beim Zerlegen/Zusammenbauen besonders beachtet werden muss? Wie schütze ich die Welle am besten vor künftiger Korrosion?

Fotos und Typenbezeichnung folgen, wäre übrigens auch an Zeichnungen interessiert.
 
Hallo,

die Welle ausbauen und zum Glaskugelstrahlen
bringen.


MfG vom Bodensee
 
Und wie soll man sie danach schützen? Gibts Gegenvorschläge, z.B. in Richtung Chemie?
 
Diese ganzen Mittelchen sind mir ein Begriff... ich suche aber nicht das Beste, sondern das Beste, dass keine Spuren aufm Holz hinterlässt :wink:
 
Servus!

Elektrolyse wäre eine Möglichkeit, die Welle auf schonende Weise zu entrosten.
Nach der Entrostung würde ich die Messerwelle mit jenem Gleitmittel behandeln, das du ansonsten für die Tische der Hobelmaschine verwendest, z. B. Silbergleit.

Christian
 
Das gefällt mir schon besser, eine sehr interessante Anleitung :thx:

Eine andere Variante wäre noch die Messerwelle in die Drehbank zwischen Spitzen zu spannen und einen feinen Span überzudrehen... Mit der Welle eines Häckslers hab ich das mal gemacht, hier traue ich mich aber ehrlich gesagt nicht.

Ich werde die Sache mit der Elektrolyse mal ausprobieren wenn ich Zeit habe, das könnte man durchaus öfter brauchen.
 
wieso nicht einfach den Rest der Maschine (Lager, Elektrik) richten und dann den Rost mit ein paar alten Bohlen "abarbeiten"

Falls das nicht klappt, kannst du danach noch immer an der Welle arbeiten.

Und mit dem Korrosionsschutz würde ich das genauso machen - ich glaube nicht dass es einen Schutz gibt der keinerlei Rückstände auf Holz hinterlässt. Eben vor jedem Einsatz eine alte Bohle durchschieben, die die Welle reinigt.
 
Hallo,
ich würde sie einfach mit Schleifpapier und Schleifvlies bearbeiten und dann unter Öl halten.
 
Alfred schrieb:
Hallo,
ich würde sie einfach mit Schleifpapier und Schleifvlies bearbeiten und dann unter Öl halten.

jup, einfach in die Drehmaschine einspannen und leicht mit Schleifleinen/Schleifvlies drüber gehen.......

Wenn du einen Span nimmst, hast du 100pro eine Unrundheit drinnen, also das Teil ist Schrott.
 
Hallo Raubsau,

zunächst einmal Gratulation zur Incra ADH!

In den 70igern und 80igern schaltete Incra in den Selbermacherheften große Anzeigen. In dieser Zeit gab es praktisch keinen Schrott im Bereich Werkzeug und Maschinen.
In den fortschreitenden 80igern konkurierte man mit den Magnums um die Käufergunst, von der Machart her könnte Metabo sich bei Incra einiges angekuckt haben.

Lohnt sich auf jeden Fall instand zu setzen, vorsicht beim überschleifen der Hobelwelle in der Drehbank, die Aufnahme der Hobelmesser hat die Form einen Schwalbenschwanzes, wenn man da hängen beibt mit Schleifflies...nicht aus zu denken...
Besser vorsichtig mit Schleifleine, sehr langsame Drehzahl.
"hs" hatte mal beschrieben wie man Stahl entrostet mit Sodalösung und Gleichstrom aus dem Ladegerät.
Achso, Holz berührt beim Hobeln nicht die Hobelwelle, sondern nur die Hobelmesser, die aus der Welle heraus ragen :allesgut:
 
Ich habe die Maschine hier (incl. Typenschild) mit Dreck und Speck fotografiert, dran gemacht wurde bis jetzt noch nichts da ich keine Zeit hatte.

Was man an Tisch usw. sieht ist nur Dreck. Diese Teile sind aus Aluminium und müssen nur mal ordentlich geputzt werden.
20110731144632.jpg

20110731144641.jpg

Mein Sorgenkind, die Messerwelle... ob ich die Messer tausche oder schärfen lasse weiß ich auch noch nicht.
20110731144652.jpg

Hier das Typenschild - hat vielleicht jemand Zeichnungen zur Maschine?
20110731144712.jpg


20110731144853.jpg


Ich werde die Messerwelle mal ordentlich reinigen und sie mir dann ansehen, momentan macht der Dreck optisch einen enorm schlechten Eindruck. Als ich sie mir heut angesehen hab war der Rost gar nich soooo schlimm. Eventuell genügt eine Behandlung mit feinem Schleifpapier, Drahtbürste... oÄ und wenn nötig eine Kur mit etwas Rostumwandler. Eventuell könnte ich sie auch elektrochemisch entrosten und brünieren - mal sehen.

Edit: Ich hab die Firma Döbeli (Schweiz) angeschrieben welche auch Ersatzteile usw. für Inca vertreiben und wohl Ahnung von den Maschinen haben... mal sehen ob sie Zeichnungen oder andere Materialien für meine Maschine haben.
 
Was wurde demn jetzt aus der Restaurierungs-Aktion - gibt es Neuigkeiten?

Gruß Dieter M.
 
Uh danke für die Erinnerung - beinahe vergessen.

Ich habe die Maschine erstmal teilzerlegt und gereinigt. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Zustand gar nicht so übel ist wie ich dachte - einen Großteil des Drecks hab ich mit Backofenreiniger, Bremsenreiniger und Co wunderbar runtergebracht. Weiters wurden die Lager der Messerwelle sowie der Antriebsriemen getauscht bzw. liegen neu im Keller. Warum im Keller liegen? Weil das Untergestell (Holz) teilweise morsch ist. Ich werde im Winter mal etwas stabileres aus Alu oder Hohlprofilen basteln, eventuell mit Rädern.

Nun zum Thema: Die Messerwelle läuft eindeutig nicht mehr wuchtig, irgendwann hat sie entweder einen Schlag abbekommen oder sonstwas. Mein Vater glaubt sich zu erinnern, dass beim 1. Hausumbau (als ich noch klein und süß war oder so) mal ein Eimer Schutt oder so draufgefallen sein könnte, da es augenscheinlich aber keine Schäden gab wurde sie weitergenutzt. Für mich plausibel, die Welle ist leicht durchgebogen. Eigentlich schade :(

Wie ich weiter vorgehen werde muss ich erst sehen, wahrscheinlich werde ich ihr ein Spänlein (zwischen Spitzen) abdrehen, nochmal sehen wie sich die Unwucht verhält und falls nötig kann man sie noch schleifen.
 
Na, wer sagts denn. Klingt doch ganz gut. Ich würde mir über die kleine Unwucht keine Sorgen machen. Wenn Du kannst, dreh sie selbst nach,die Welle - wenn nicht sowas macht jede Dreherei, mechanische Werkstatt ect. für kleines Geld.
Die Maschine ist auf jeden Fall erhaltungswürdig - um nicht zu sagen um jeden Preis.Selbst wenn Du einige Hunderter investierten müsstest, diese Qualität bekommt man heute in dieser Größe nicht mehr neu, und gebraucht nur noch sehr schwer.
Zum Unterbau: Ein orginalgetreuer Nachbau aus Holz würde schön zur Geschichte der Maschine passen - alternativ wenn möglich einen käuflichen Unterbau / Maschinentisch verwenden, oder sich einen massiven aus Stahl selbst anfertigen.
Die INCA-Hobelmaschinen genießen hier im ortsansässigen Musikinstrumentenbau einen hervorragenden, schon legendären Ruf.
Freu mich für dich mit.
Dieter M.
 
Naja auf meiner kleinen Drehbank möchte ich da nicht rumbasteln obwohl der Rundlauf mit 0,03mm kein Problem darstellen sollte. Ich werde sie demnächst mal auf der Uni in eine größere Drehmaschine spannen, überdrehen und dann mal bei max. Drehzahl laufen lassen. Wenns nicht vibriert lass ichs, wenn sie vibriert wird sie noch überschliffen.

Ob es nun unbedingt sein muss sei dahingestellt, wenn dann möchte ich aber eine perfekte und keine gute Maschine. Und wie du schon sagst, es gibt nicht viele Hobelmaschinen an denen man die Ebenheit der Flächen mit einem Haarlineal erst richtig sieht.

Ob das Untergestell aus Stahl oder Holz wird muss ich erst sehen, das alte hölzerne war jedenfalls Marke "Eigenbau Opa" und optisch keine Wucht. Wahrscheinlich wird der erste größere Materialrest der sich in meiner bescheidenen Werkstatt findet zum Untergestell, ob nun Metall oder Holz entscheidet der Zufall. Auf jeden Fall kann der Winter von mir aus kommen und bis Mai dauern, ich bin mit Arbeit eingedeckt :mrgreen:

Eine andere Frage: Wie stellt man am besten die Messer ein ohne eine Vorrichtung dafür kaufen zu müssen, geht das überhaupt?
 
Betreff Messer einstellen ohne Vorrichtung:
Ja, geht. Bei meiner ADH von Metabo ist eine einfache Einstelllehre dabei - das ist ein rechteckiger Stück Aluprofil - ca 12 cm lang - mit zwei Pfeilmarkierungen drauf.
Diese Lehren haben auch einen bestimmten Namen, den ich vergessen habe.
Man stellt damit die Messer über den " Flugkreis" ein.
Wenn Du willst, kann ich dir das Ganze mal aus der Original-Anleitung der ADH kopieren, und zusenden. Dauert nur ein paar Tage.
Adresse bitte an xxx - Stichtwort Hobelmesser einstellen.

Gruß Dieter M.

E-Mailadresse von Christian Aufreiter (Moderator) entfernt.
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Näheres siehe: http://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?f=12&t=2623
 
Naja mein Maschinenhändler hat mir so eine Art Wasserwaage mit zwei Einstellschrauben empfohlen, wenn dann würde ich mir sowas holen. Mich würde aber interessieren wie genau die Messer eingestellt werden. Eigentlich reicht es doch wenn der Flugkreis und der nicht verstellbare Abrichttisch auf Höhe sind, oder? So hätte ich es bei meinem ersten Versuch mit ner Vorrichtung Marke Eigenbau gemacht...
 
Puh....Da bin ich ehrlich gesagt überfragt.

Ich habe schlichtweg immer nach Lehre eingestellt und gut wars. Mit der "Physik" einer Hobelmaschine habe ich mich nie beschäftigt.
 
Thema: INCA Hobelmaschine restaurieren - Rost an Messerwelle

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