gebrauchte Drehbank - Bewertungskriterien

Hallo
ich überlege mir eine gebrauchte Drehbank zu kaufen. Leider habe ich wenig Erfahrung beim Drehen und noch weniger Erfahrung beim Drehbankkauf, weshalb ich mich bei euch erkundigen wollte, worauf man bei gebrauchten Maschinen achten muss.
Es sollte eine größere Maschine werden - ab 1,5m Drehlänge aufwärts und bezahlbar bleiben.
Ich habe dabei an ein älteres Industriegerät gedacht. Wie sind die alten DDR-Maschinen zu bewerten? Zug und Leitspindel sollten vorhanden sein, fehlender Quervorschub kann akzeptiert werden.

Wie erkennt man ausgeleierte Maschinen?
Wie kann man die Lager der Spindel überprüfen, wie die Führungen und so weiter.

Kann man so was überhaupt noch selbst transportieren oder fragt man besser gleich bei einer Spedition? Wie kann man 2to auf einen Hänger hieven?
Und zu guter letzt – was darf eine alte Drehbank noch kosten?

Hallo,
man muss erst mal seinen Bedarf kennen damit man das richtige Objekt suchen kann.

Was willst du mit der Drehbank machen?

Beim Kaufen sollte man über solche Kenntnisse des Drehens verfügen dass man die Maschine prüfen kann bzw. ein Probestück fertigt.

Weiters muss man wissen welche Details man an welcher Drehbank richten/einstellen kann und welche Reparaturen man selber durchführen kann.

Hast du die nötige Aufstellfläche und Stromanschluss um eine 2 to Bank laufen zu lassen?

Also erst mal den Bedarf ermitteln und dann schauen was es in der Klasse gibt.
Die DDR Werkzeugmaschinen waren auch nicht schlecht, einige Bearbeitungsbestandteile waren vielleicht nicht so wie bei uns gefertigt.

Danke für deine Antwort Alfred.

Meine bisherigen Kenntnisse in Sachen drehen - eine halbtägige Einweisung in das manuelle Drehen, etwas CNC-Drehen. Außerdem habe ich schon mal geholfen eine Spindel nach Crash neu auszurichten. Also einen Klotz mit zwei Absätzen oder ein Gewinde bekomme ich wahrscheinlich gedreht. Den Rest muss die Erfahrung bringen.

Aus dem Bauch heraus hätte ich jetzt ein längeres Stück gedreht und gemessen ob es konisch wird und dann einen Absatz rein um zu messen ob die Zustellung passt.
Was kann man sonst noch testen? Wie kann man das Lager der Spindel testen? Mit einer Messuhr?

Mein Bedarf - diverse Basteleien. Verschiedene Größen von Bremstrommel ausdrehen bis kleine Bolzen für Scharniere oder größere Riemenscheiben, Welle, Achse, usw. (Schon oft gedacht wie gut es wäre das jetzt selbst machen zu können)

Meine Einstellung - kein Spielzeug kaufen.

Platz - absolut kein Problem.

Hallo,
wenn man ein längeres Teil auf der zu kaufenden Drehbank dreht, kann man schon mal sehen wie sie funktioniert. Das Teil sollte zylindrisch sein (vorausgesetzt dass der Reitstock in der Mitte steht). Wenn Rattermarken drauf sind deutet das auf was evtl. "lockeres" hin, unterschiedliche Stärken des Zylinders auf ein abgenutztes Bett. Das Spindellager testet man in dem man ein Brett auf das Bett unter dem Futter legt und dann das Futter mit einem längeren Holzprügel (1m) anhebt, dabei mit der Uhr schauen was sich bewegt. Den Rest testen, alle Gänge durchschalten, alle Funktionen, schauen ob alle Zahnräder dabei sind und der Rest ist dann die Optische Prüfung, ob beim Hauptarbeitsbereich vor dem Futter das Bett verschlissen ist usw.
Wenn man dann so eine alte Leier richtet, kommt man sehr sehr schnell in den 1/100 Bereich . Z.B. einen neuen Futterflansch anpassen (übrigens solltest du die Spindel mit der Uhr messen, ohne Futter, die sollte auf 0 laufen).
Stimmt jetzt irgendwas nicht, dann kannst du überlegen ob du das Teil kaufst und richtest. Gute Bänke kosten dann eben auch mehr.
Mit deinen Kenntnissen fängst du praktisch bei 0 an, es wäre zu raten erst mal einige Fachbücher über Metallzerspanung und Tabellenbücher anzuschaffen.
Wenn du schon mal eine Spindel eingerichtet hat, dann weißt du dass man dazu einen Lehrenprüfdorn mit der entsprechenden Spindelaufnahme braucht, Hassbergfolie (Metallband in verschiedenen Dicken) usw. , also auch viel im Zubehör investieren muss.
Übrigens ist Guss drehen (Bremstrommel) für Drehbänke immer schlimm weil die sehr harten kurzen Späne überall eindringen und wie Sand wirken, erfahrene Dreher decken daher das Bett und die Umgebung mit einem großen Lappen ab.