Was ist eine Krenn TB20 wert?

Diskutiere Was ist eine Krenn TB20 wert? im Forum Stationäre Maschinen im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, bei mir in der Gegend gibt es demnächst eine Versteigerung von Werkzeugmaschinen aus einer Werkstattauflösung. Darunter ist auch eine...
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agro

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Chiemgau
Hallo,

bei mir in der Gegend gibt es demnächst eine Versteigerung von Werkzeugmaschinen aus einer Werkstattauflösung. Darunter ist auch eine Krenn, Typ TB20/12E. Da ich die Firma kannte, weiß ich, dass sie nicht sehr viel gelaufen ist. Die Maschine ist inklusive Zubehör. Was ist denn solch eine Maschine wert? Damit ich nicht zu hoch biete und mich dann grün und blau ärgere :wink:
 
9_bf20neu_1.jpg


ist es diese da?

die Maschinen schauen ja teilweise schon ziehmlich zusammengeritten aus, Startpreis ist 100 €, mehr wie 200 würde ich nicht bieten, habe da aber nicht so die Marktübersicht.
 
Also was heisst "viel gelaufen" ?

Wie ist der optische Zustand? Prüfe bei der Besichtigung mal ob die Spindellager spürbares Spiel haben.

Eine Bohre in der Liga 20mm (gehe mal lt. Bezeichnung davon aus) ist für 200 Eus schon recht rar... Sollte die ausgelegte Bohrleistung 12mm sein, wäre es allerdings etwas anderes....

Welche Aufnahme? MK2?

Zu der Firma Interkrenn selber kann ich nicht viel sagen..
 
henniee schrieb:
Zu der Firma Interkrenn selber kann ich nicht viel sagen..

Aber ich...
Diese Maschinen wurden u.A. vor Jahren im Werkzeughandel (E/D/E/- Fachkreis Schweisstechnik) vertrieben.
Die Geräte selbst sind asiatischer Herkunft und von Passgenauigkeit sowie Verarbeitung eher in der Hobbyliga einzuordnen.
Seinerzeit wurde der Trick angewandt, dass Maschienen, deren Endmontage in Deutschland erfolgte, mit "Made in Germany" beworben werden durften.
Bei Interkrenn wurde das derart gelöst, dass in Deutschland lediglich die Schalter- / Unterspannungsaulöserkombination angebracht wurde... Im Gegensatz zu z.B. Flott waren dadurch sehr deutlich niedrigere Verkaufspreise möglich. Ich erinnere mich, dass eine sehr ähnliche Maschine seinerzeit irgendwas um die 700,- DM gekostet hat.

Fazit: Wenn die Maschine bei der Funktionsprüfung ruhig und rund läuft, dann würde ich höchstens 200€ bezahlen, eher nur 100€...

Wobei mein Ratschlag vermutlich sowieso schon zu spät kommt...

Gruß aus Nürnberg,

Buzz
 
Hi,

Lightyear schrieb:
Ich erinnere mich, dass eine sehr ähnliche Maschine seinerzeit irgendwas um die 700,- DM gekostet hat.

tja, falsch erinnert :wink:

Hier meine Interkrenn : klick

Das Teil kostete mich 1991 im Baumarkt exakt DM 419,-

In der Interkrenn Preisliste von 1991 stand die erwähnte TB20/12E (nannte sich auch 'Economy 200T') mit DM 495,- gelistet
Die Maschine gab es als 220V und mit 380V-Ausführung.
Und schon damals 3 Jahre Garantie (als alle anderen sich noch so zwischen sechs Monaten und einem Jahr rumdrückten).

Ich wählte seinerzeit die 220V-Variante : leider besaß ich damals noch keinen Drehstromanschluß - und den Motor flugs umbauen ist nicht so einfach (d.h. man müßte den 220V-Motor komplett durch einen 400V ersetzen). Das ist was spezielles ... mit einer Bremse die nach dem Ausschalten ab einer bestimmten Drehzahl zusätzlich den Motor abbremst.
Lager sind alles Normlager und auch leicht zu wechseln (habe ich aus 'Spaß' irgendwann mal gemacht :wink: ).

Grundsätzlich ist die Maschine solide - mit der Einschränkung, daß die Führung der Pinole nicht nachstellbar ist (bei den größeren Maschinen von Interkrenn geht das). 'Jackelt' die aus, so kann man nur sagen 'dumm gelaufen' (oder man muß basteln).
Aaaaber - WMV-Dresden hier im Forum listet, so wie ich meine, noch sämtliche Ersatzteile für die Maschine - das Maschinengehäuse steht da z.B. mit schlappen € 48,91 in der Liste.

€200 würde ich für so eine Maschine dennoch nicht geben - wenn sie gut gepflegt und kaum genutzt wurde - vielleicht o.k., aber ansonsten lieber was neues (bei Kami-Maschinen gibt es bis 16mm sowas für ~ €200 neu : klick)

Gruß, hs
P.S. die beiden Geschäftsführer bei Quantum/Optimum-Maschinen (bzw. 'Stürmer-Maschinen') leiteten früher je eine der Interkrenn-Vertretungen in Deutschland ...
 
hs schrieb:
tja, falsch erinnert :wink:

Eben nicht...

Habe gerade das Angebot eines ortsansässigen Fachändlers gefunden - die Maschine hatte seinerzeit (1989) einen Listenpreis von 679€ inkl. 15%MwSt...
 
Lightyear schrieb:
hs schrieb:
tja, falsch erinnert :wink:

Eben nicht...

Habe gerade das Angebot eines ortsansässigen Fachändlers gefunden - die Maschine hatte seinerzeit (1989) einen Listenpreis von 679€ inkl. 15%MwSt...

Das stimmt so aber auch garantiert nicht...
Du willst doch wohl nicht ernsthaft behaupten, dass die Maschine 1989 satte 679 EURO gekostet hätte...

:wink:
 
Da sieht man mal, was passiert, wenn man frühmorgens schon am Rechner sitzt...

Meinte natürlich 679,-DM :roll:

Mal sehen, wer noch einen Fehler findet... :wink:

Gruß aus Nürnberg,

Ly
 
Hi,

comping schrieb:
Habe gerade das Angebot eines ortsansässigen Fachändlers gefunden - die Maschine hatte seinerzeit (1989) einen Listenpreis von 679€ inkl. 15%MwSt...


... na ja, stimmt - die Phantasiepreise Deines ortsansässigen Händlers kenne ich natürlich nicht (ebenso nicht den Grund, warum ich 1991 lediglich 14% MwSt. zahlen brauchte, Dein Händler aber 1989 bereits 15% verlangte :wink: (wurde nämlich erst, Dein Händler mal ausgenommen, deutschlandweit 1993 auf 15% erhöht)).

Hier die Preisliste aus dem Jahr 1991 (hatte ich mir seinerzeit, mit dem Katalog, direkt von Interkrenn zusenden lassen), incl. Rechnung meiner Maschine : klick

Gruß, hs
 
Na also, hat doch wer die 15% gefunden...
Jaja, ich trinke zukünftig erst Kaffee, bevor ich mich an den Rechner setze...


Gruß aus Nürnberg,

Ly
 
@hs...

mal nebenbei eine Frage...Warum hat man noch eine Preisliste von 1991 abgeheftet? :)
 
Er ist halt ein ordentlicher Messie...

...sorry, meine natürlich SAMMLER :D
 
Hi,

h-e-r-o schrieb:
mal nebenbei eine Frage...Warum hat man noch eine Preisliste von 1991 abgeheftet? :)

Gegenfrage : warum sollte man das nicht machen ? :wink:

Und es ist ja auch interessant zu sehen, für welches Geld so manche Maschine jetzt bei eBay verkauft wird :wink:

Gruß, hs
 
Servus!

hs schrieb:
Lager sind alles Normlager und auch leicht zu wechseln (habe ich aus 'Spaß' irgendwann mal gemacht :wink: ).

Welch seltsamer "Spaß" ist das?
Anders formuliert: Warum wechselt man die Lager, wenn dies nicht erforderlich ist?

Da du die TBM schon in Einzelteilen vor dir hattest, würde mich noch Folgendes interessieren:
Wie gut/schlecht ist die Pinole im Vergleich zu anderen dir bekannten Bohrmaschinen (du hast ja, wenn ich es aus älteren Beiträgen recht in Erinnerung habe, mit verschiedenen Maschinen Erfahrung) gelagert? (Ich frage nicht zuletzt vor dem Hintergrund dieses Berichts.)
Denkst du, es würde die Präzision der TBM nennenswert beeinträchtigen, würde man das Gerät gelegentlich mit einem Schleifzylinder zum Schleifen von Radien benutzen?

Danke,

Christian
 
Hi,

Christian Aufreiter schrieb:
Welch seltsamer "Spaß" ist das?
Anders formuliert: Warum wechselt man die Lager, wenn dies nicht erforderlich ist?

hmm, da muß ich etwas 'ausholen' :wink:

Mit den Bohrmaschinen kann man ja nicht fräsen, da keine Gewindespindel den Konus bei möglichen Vibrationen fest im Sitz hält.
Also habe ich mir gedacht, warum nicht eine Option finden, welche das doch noch ermöglicht.
Daher hatte ich mir von einem Bekannten seinerzeit eine Scheibe drehen lassen, welche ich auf das vordere Stück der Spindel aufgeschrumpft habe. Darin waren zwei Gewinde und mittels einer dünnen Haltescheibe ließe sich so z.B. ein Bohrfutter mitsamt Kegel von unten in den Sitz klemmen (diese Konstruktion habe ich nie vollendet, d.h. die Haltescheibe nie angefertigt).
Der Bekannte, welcher mir damals die Scheibe drehte, kam auch sehr günstig an Lager - tja - und da ich die Spindel eh' für die Scheiben-schrumpf-Aktion zerlegen mußte, habe ich auch gleich die Lager getauscht.
Leider sind mir mal einige Fotos abhanden gekommen, denn von der Spindel, bzw. von der zerlegten Maschine hatte ich auch Bilder gemacht ...

Da du die TBM schon in Einzelteilen vor Dir hattest, würde mich noch Folgendes interessieren:
Wie gut/schlecht ist die Pinole im Vergleich zu anderen dir bekannten Bohrmaschinen

die Konstruktion ist grundsätzlich solide

Denkst du, es würde die Präzision der TBM nennenswert beeinträchtigen, würde man das Gerät gelegentlich mit einem Schleifzylinder zum Schleifen von Radien benutzen?

na ja - eigentlich sind Bohrmaschinen eher für Arbeiten vertikale Arbeiten gedacht und auch dafür ausgelegt.
Beim Fräsen (oder für Deinen Schleif-Wunsch) gibt es bei der erwähnten (und auch bei sehr vielen anderen Bohrmaschinen - egal welcher Hersteller) die Nachteile :
- man kann die Pinole nicht feststellen, gut da kann man irgendwas basteln - z.B. ein starkes Gummi o.ä. zwischen Wand und Handkurbel arretieren
- das erwähnte Problem mit der fehlenden Gewindestange, welche den Kegel sicher im Sitz hält (ganz blöd, wenn Dir bei Deiner Schleifarbeit und hoher Drehzahl selbiger aus dem Sitz fällt und Du Deine Hände darunter hast)
- bei der Interkrenn (möglicherweise auch bei anderen Maschinen) sitzt 'unten' in der Lagerung ein offenes Axialrillenkugellager. Arbeitet man mit der 'Gummimethode' und spannt so die Spindel an den oberen Anschlag, dann läuft dieses permanent mit. Wie lange das Lager sowas, gerade bei hohen Drehzahlen, mitmacht - keine Ahnung.

Möchtest Du,z.B. wegen dem 'Finish' allerdings mit einer Auf/Ab-Bewegung arbeiten, so entfällt natürlich das Gummi/Axiallagerproblem.
Das Problem mit dem MK-Kegel aber bleibt.

Selber habe ich auch schon öfter mit solchen Schleifzylindern an der Maschine gearbeitet, die Präzision dürfte es, mäßigen Druck beim Arbeiten vorausgesetzt, nicht großartig beeinträchtigen.
Nur die ideale Maschine ist es dafür halt nicht.
Für diesen Zweck (neben den für diese Arbeiten speziell hergestellten Schleifmaschinen) wäre wohl sowas klick oder ein solider Bohrständer mit Handbohrmaschine die günstigste Lösung (oder eine komplette Bastelei aus Stehlagergehäusen, Motor, Futter, usw.)

Gruß, hs
 
Vielen Dank für die ausführlichen Informationen, hs.

Einen schönen Nachmittag wünscht

Christian
 
Hallo Christian,

die besseren Maschinen zum Schleifen von Innenradien, auch wenn man es auf den 1. Blick nicht glauben mag, sind Bandsägen und Tischfräsen (letztere brauchen aber die niedrige Drehzahl zum Schleifen, sonst brennt alles nur).
Für viele Bandsägen gibt es entsprechend lange Schleifbänder und anbaubare Widerlager, flach oder gerundet.
Die E-B TF 904 heute Metabo TF 904 hat diesen 4. Gang mit nur 1800 U/min zum Schleifen mit Schleifdorn oder zum Profilschliff!
 
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