Lack für Metallgehäuse gesucht

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Geißlein

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Hallo liebe Handwerker !

Ich möchte mich für ein Projekt hier informieren.
Es geht um zwei Metallgehäuse (vermutlich ist das Aluguß) von Hindernisbefeuerungen. Das sind die roten Lichter auf Türmen, Sendemasten oder Krane.

Die Gehäuse sind noch Top in Schuß und auch vollständig mit dem Originallack überzogen, aber Wind und Wetter haben der Farbe doch sehr zugetragen. Von der Sonne stumpf, matt und ausgebleicht. Auch mit dunklen Flecken etwas durchzogen.
Jedenfalls möchte Ich die Gehäuse komplett restaurieren und mit neuem Lack zu neuem Glanz verhelfen,
damit die Befeuerungen als Deko wieder gut dastehen.

Da Ich die Gehäuse gerne "richtig" restaurieren möchte, kommt für mich eine Lackierung mit Baumarkt Spraydosen nicht in Frage.

Meine Frage nun an die hoffentlich hier anwesenden Farb und Lackexperten:

Ist es notwendig, daß der alte Lack runter muß, oder genügt es den Lack anzuschleifen und nur überlackieren ?

Welche Lacke kommen hier in Frage, die sich mit der Becherpistole verarbeiten lassen... 1 K oder besser 2 K ?
Der Lack sollte auch in der RAL-Farbe 2002 erhältlich sein... das ist Blutorange und laut Datenblat von diesen Hindernisfeuern auch der Originalfarbton.

Sollte der Originallack jedoch runter müssen, was wird mir hier empfohlen... abbeizen, abschleifen oder abstrahlen ?

Vielen Dank schon mal im vorraus.
 
Wie wär's mit eine Foto?
 
D_Mon schrieb:
Wie wär's mit eine Foto?

Richtig, Fotos wollte Ich noch nachreichen. Und hier kommen sie schon !

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Das wäre also eines der beiden Gehäuse. Das Andere schaut vom Zustand her ähnlich aus.
 
Servus geißlein,

sieht gut aus! Woher bekommt man so etwas? Da Du nichts anderes erwähnt hast, gehe ich davon aus, dass die vorhandene Beschichtung überall gut hält (bis auf den Rand).

Ich kann Dir folgende Vorgehensweise empfehlen.

  1. Gründlich reinigen,; ggf. unter Zuhilfenahme eines feinen Schleifpapiers. Loses Material am Rand entfernen.
  2. Grundieren mit diesem Haftgrund. Gleichmäßiger Auftrag durch Streichen oder Rollen. Trocknen lassen
  3. Anschleifen von Hand am besten mit Nassschleifpapier; Es genügt völlig, wenn die Oberfläche sauber aussieht und gleichmäßig leicht matt ist. Man muss nicht zwingend bis in die tiefsten Ritzen und Kanten arbeiten, das kann u. U. sogar zu einem suboptimalen Ergebnis führen. Danach gründlich reinigen und trocknen Lassen
  4. Danach spritzen mit diesem Produkt

Ich habe mit der Firma nichts weiter zu tun, kenne aber diese Produkte (und auch die der Mitbewerber) inzwischen sehr gut. Das Material ist Bombe und erzielt (bei richtiger Anwendung) auch bei schwierigsten Untergründen eine sehr gute Haftung. Zudem ist es äußerst robust z. B. gegen Stoß oder Kratzen. Sehr wichtig ist, dass man die angegebenen Mischungsverhältnisse genau einhält und die Topfzeit nicht überschreitet. Das sollte bei den relativ kleinen Teilen kein Problem sein.

Ich finde auch die Produktinformationen auf der Website sehr gut. Da findest du hier z. B. unter anderem präzise Hinweise zum Spritzauftrag (Verfahren, Düsen, Druck etc.) und Verdünnung.

Freundliche Grüße
Eure Klementine
... ups - ach Quatsch:
D.Mon
 
@D_Mon

vielen herzlichen Dank für Deinen Beitrag.
Die Farben und Lacke von diesem Hersteller sind ja sehr bekannt.
Dann würdest Du also empfehlen, daß die vorhandene Lackschicht nicht komplett runter muß ?

Andere Frage:
Würde sich hier auch SikaCor EG 5 eignen ?
 
Ich weiß nicht, ob das so gut ist. Ich würde so ein Bauteil niemals mit einer Roll-Grundierung benetzen. Auch erscheint mir gerade fraglich, ob die beiden Produkte überhaupt gut aufeinander abgestimmt sind.
Nicht zuletzt kommt hinzu, das ich nicht viel von wasserverdünnbaren Lacken halte - aber ich bin auch kein Lackierer.
Ich würde mich an ein oder zwei gute Hersteller wenden (Caparol gehört sicherlich dazu) und mir von denen eine Empfehlung einholen.
 
Geißlein schrieb:
...
Dann würdest Du also empfehlen, daß die vorhandene Lackschicht nicht komplett runter muß ?
Nein, die muss nicht komplett runter. Altbeschichtungen müssen runter, wenn sie z. B. stark verwittert, sehr spröde / rissig oder nicht ausreichend haftend sind. Das sieht auf den Fotos nicht so aus. Der Rand und die kleinen rostigen Stellen müssen halt ordentlich vorbereitet werden, aber das reicht dann auch schon.

Wenn Du sog. vernarbte Stellen hast, kannst Du die mit Karosseriespachtel z. B. auf PE-Basis ausspachteln und beischleifen. Ist halt eine Frage, welchen Anspruch Du hast. Soll es "nur" wieder schön orangerot lackiert oder wieder wie neu werden.

Geißlein schrieb:
...
Andere Frage:
Würde sich hier auch SikaCor EG 5 eignen ?
Ich kenne das Produkt nicht. Ich kann deshalb dazu nichts sagen, was Du nicht im Produktblatt selbst nachlesen könntest.

Gruß
D.Mon
 
Ich hab Dir versehentlich die falsche Grundierung verlinkt. Sorry.

Das ist das Produkt, dass ich eigentlich verlinken wollte.

Es ist spritzfähig, ich würde es aber flächig streichen. Geht schneller, ist weniger Arbeit und das Ergebnis ist genau so gut.

Alternativ würde auch das hier gehen. Etwas einfacher in der Verarbeitung, da nur 1-K.
 
Geißlein schrieb:
...
Es geht um zwei Metallgehäuse (vermutlich ist das Aluguß) ...
Wie kommst Du auf Aluguss? Sind die so leicht?
Ich tippe anhand der Fotos eher auf Stahl.

Gruß
D.Mon
 
D_Mon schrieb:
Geißlein schrieb:
...
Es geht um zwei Metallgehäuse (vermutlich ist das Aluguß) ...
Wie kommst Du auf Aluguss? Sind die so leicht?
Ich tippe anhand der Fotos eher auf Stahl.

Gruß
D.Mon

Wenn es Stahl wäre, dann müsste das Gehäuse ja magnetisch sein ?!

Hier mal die Infos aus dem Datenblatt:
 

Anhänge

  • JuliusMarine_Hindernisfeuer_H100_H102-1.pdf
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Geißlein schrieb:
Wenn es Stahl wäre, dann müsste das Gehäuse ja magnetisch sein ?!
Da spricht einiges dafür. Andererseits meinte ich auf den Fotos Rost zu erkennen. Ist da wirklich Rost oder sieht es nur so aus?
 
Mir war sieht das auch eher nach Rost aus. Aluminiumkorrossion ist eher weiß.
Auch das blanke Gewinde für die Montage ist eher zu dunkel.
Vielleicht wurde die Herstellung der Leuchtfeuer ja mal umgestellt?

PS
 
powersupply schrieb:
Mir war sieht das auch eher nach Rost aus. Aluminiumkorrossion ist eher weiß.
Auch das blanke Gewinde für die Montage ist eher zu dunkel.
Vielleicht wurde die Herstellung der Leuchtfeuer ja mal umgestellt?

PS

Die Hindernisfeuer sind ja auch schon etwas älter und Ich kann auch nicht genau sagen wo die mal montiert waren.
Kurz nachgefragt:
Wo siehst Du am Gehäuse Rost ?

Die Schrauben, die am Gehäuse verschraubt waren und die Glashaube und das Innenleben (die Halterung für die Birnenfassung) gehalten haben, sind aus Edelstahl (die sind nicht magnetisch).
Aber diese Schrauben sind alle mit einer schwarzen Schicht überzogen.
Vermutlich hat sich diese Verfärbung auf die Umgebung der Schraubenlöcher übertragen.
Der Teil der Schrauben die im Gehäuse verschraubt und auch die Gewinde im Gehäuse sind, wie Du sagst, weiß. Macht etwas den Eindruck wie Salzkristalle.
Vermutlich waren die Befeuerungen auf einem Stahlrohr montiert, so, daß das Montagegewinde deshalb etwas dunkler ist.

Ich persönlich finde aber, daß das Gehäuse für die Größe für Stahl doch zu leicht ist.
Wenn es Stahl wäre, dann müsste ja mein Magnet dran haften, was er aber nicht tut.
 
Geißlein schrieb:
...
Kurz nachgefragt:
Wo siehst Du am Gehäuse Rost ?
Ich hatte beim letzten Bild den Eindruck am Rand und in der Kante im Deckel. Das kannst Du vor Ort aber sicher besser beurteilen.

Gruß
D.Mon
 
Hab mir grad die Sache nochmals angeschaut und noch ein paar Bilder für Euch gemacht.

Die Kante hier zeigt nur Farbabschürfungen oder Abplatzer, aber keinen Rost

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Am Deckelring ist das hartnäckiger Schmutz. Im Schraubenloch sieht man die weiße, salzkristallähnliche, Schicht

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Dieser Abplatzer am Rand vom Deckelring war kleiner. Die Farbe habe Ich mit dem Fingernagel etwas abgeknibbelt. Darunter kam ebenfalls das weiße, salzkristallähnliche Pulver raus (sieht man auch noch)
Nachdem Ich das weiße Pulver abgekratzt hatte kam sauberes Metall raus.
Die schwarze Stelle um das Loch ist oberflächlich und auf der Farbe.

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Habe gestern die Deckelringe vom Gehäuse abmontiert.
Da ist mir aufgefallen, daß eines der beiden Gehäuse doch die ein oder andere Stelle hat, wo der Lack leicht Blasen schlägt, also sich ablöst (man sieht es z.B. auf den neuen Bildern im letzten Foto unterhalb des Farbabplatzers)

Vermutlich werde Ich doch die alte Farbe runter machen, das Gehäuse sauber machen und dann frisch lackieren.
 
Beim Material wäre Zinkdruckguss noch eine Möglichkeit. Während Alu bei <3kg/dm³ liegt ist man bei den Zinklegierungen mit >6,5kg/dm³ dabei.

In wie weit das für entlacken und lacken relevant wäre weiß ich nicht.


mfg JAU
 
Mhhh... Ok.

Was Ich auf jeden Fall mal noch tun werde, zum örtlichen Karosseriebau und Autolackierer gehen. Den kenne Ich sogar.
Mal schauen was der mir so empfehlen kann. :lichtauf:
 
zum örtlichen Karosseriebau und Autolackierer gehen. Den kenne Ich sogar.
Das wäre auch mein Vorschlag gewesen.
Das Teil sauber Strahlen und dann vom Lackierer neu Lackieren lassen.
 
H. Gürth schrieb:
zum örtlichen Karosseriebau und Autolackierer gehen. Den kenne Ich sogar.
Das wäre auch mein Vorschlag gewesen.
Das Teil sauber Strahlen und dann vom Lackierer neu Lackieren lassen.

Apropos "Strahlen"... sämtliche Bohrungen mit Gewinde müsste Ich verschließen, damit die Gewinde nicht kaputt gehen ?
Zum Lackierer müsste Ich so oder so wegen einem Farbabgleich mit einer RAL-Farbkarte.
Gebe Ich RAL 2002 Blutorange in Google ein, kommen verschiedene Farbtöne dabei raus.
Die Lackierung im Innern des Gehäuses ist ja noch unversehrt und sollte vom Farbton auch original sein.
 
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